LIBER-Annual General Conference 1999

vom 6. bis 10. Juli an der Nationalbibliothek
der Tschechischen Republik in Prag

von Sigrid Reinitzer und Franz Kroller


1. Praekonferenzseminar
  1.1 Libraries and Academic Publishing

  1.2 The Library as an Entrepreneur

  1.3 Libraries under Economic Pressure

2. Eröffnungsfeier

3. I. Hauptsitzung: Who Deveöops the Collection

4. Division-Meeting

5. II. Hauptsitzung: Preservation: Changing, Challenges, Changing Skills

6. Division-Meeting

7.  III. Hauptsitzung: Accessing the 21st Century

8.  Division-Meeting

9. IV. Hauptsitzung: The Quiet Times are Over

10. Division-Meeting

11. V. Hauptsitzung


Barocker Lesesaal der National-
bibliothek im Klementinum.

[Lesesaal der Nationalbibliothek]

1. Praekonferenzseminar

Der Generalkonferenz vorangestellt war ein Praekonferenzseminar mit dem Thema "Economic Activities in Libraries: Prospects and Limitations". Leiter dieser Veranstaltung war Professor Esko Häkli, der frühere Präsident von LIBER und Direktor der Universitäts- und Staatsbibliothek in Helsinki, Finnland. Dem Themenkreis der wirtschaftlichen Aktivitäten in Bibliotheken, mit ihren Aussichten und Grenzen, waren drei Referate gewidmet:

1.1 Libraries and Academic Publishing

Den ersten Vortrag hielt Martin Keller von der Stanford-University in den USA. Wissenschaftliche Bibliotheken sind mit einem neuen Aufgabenbereich konfrontiert, dem Publizieren von Schriften aus dem Kreis des akademischen Umfelds, Wissenschafter und Studierende. Der Konflikt zwischen Bibliotheken und gewinnorientierten Verlagen von wissenschaftlichen Materialien war niemals deutlicher als heute. Internet-Technologien und Internet-Zugriffe statten die Bibliotheken mit kraftvollen Werkzeugen in einer günstigen Umgebung aus, sodaß die akademischen Stellen neue Mittel für wissenschaftliche Publikationen und Gewinn einsetzen können. Eine solche private Initiative ist "HighWire Press", eine Unternehmenseinheit der Universitätsbibliotheken von Stanford. High-Wires Aufgabe ist es, die wissenschaftliche Kommunikation zu fördern und Platz für einen Markt von wissenschaftlichen Publikationen zu schaffen. Die wichtisgsten Faktoren für einen Erfolg bei der Errichtung und beim Betrieb der HighWire Press der Stanford Universitätsbibliotheken wurden präsentiert und dokumentiert. Der Einfluß von HighWire auf die Stanford Verlagsindustrie wurde abgeschätzt. Ein neuer Anlauf um die Bedürfnisse der Wissenschafter, genannt Wissensumgebung zufriedenzustellen wurde gemacht. Weiters wurde die Schaffung einer Partnerschaft zwischen Stanford Universitätsbibliotheken und der amerikanischen Gesellschaft für die Förderung der Wissenschaft sowie Island Press präsentiert und demonstriert. Pläne für die Zukunft einer wissenschaftlichen Kommunikation und die Rolle von Bibliotheken als Unternehmen oder als Heimstätte für Unternehmen, wurden ebenfalls vorgestellt. Nähere Informationen erhält man über die beiden folgenden URLs:
highwire.stanford.edu/about.dtl
www-sul.stanford.edu/staff/pubs/index.html

1.2 The Library as an Entrepreneur

wurde vorgestellt von Alan Gomersal von der British Library in London. In den letzten 10-15 Jahren kamen die Bibliotheken im öffentlichen Bereich unter wachsenden finanziellen Druck, weil die Regierungsstellen für eine Reduzierung der Kosten in dem Bereich eingetreten sind, in dem ein fortschrittliches Management oft als unnötiger Luxus angesehen wird - nämlich die rechtzeitige Bereitstellung von relevanter Information. Die Bibliotheken mußten lernen als Unternehmer zu wirtschaften. Dieser finanzielle Druck hat eine Anzahl von Bibliotheken ermutigt ihre budgetären Mittel zu kapitalisieren und sich mit einer Anzahl von Produkten und Dienstleistungen auf den vergleichenden, wirtschaftsbezogenen Wettbewerb einzulassen. Das bewirkte eine größere Zahl von Erfolgen und führte gelegentlich auch zu Konflikten mit anderen Bibliotheken besonders mit solchen, die glauben, daß Information für alle nicht nur frei sondern auch kostenlos verfügbar sein soll. Auf der anderen Seite ist die Hinwendung zu einem unternehmerischen Geist manchmal für die Beteiligten sehr lohnend. Dies kann auch eine wirksame Abhilfe für finanzielle Einbrüche und andere Nachteile bewirken, die viele Bibliotheken erleiden. Hier werden die Hintergründe der British Library Science Reference and Information Service (nun: Science, Technology and Business) beschrieben und die Vorteile aufgezeigt, die in politischer und finanzieller Hinsicht erreicht wurden; die anfänglichen Probleme, die im Zusammenhang mit neuen technischen Maßnahmen entstanden, wurden geschildert; das Setzen von Prioritäten und Kategorien, die auftreten, wenn man Produkte und Dienste zur Gewinnerzielung verwendet, wurden erörtert; nicht zuletzt wurde der allgemeine Erfolg der Programme, der sich während der letzten zehn Jahre entwickelte, dargelegt.

1.3 Libraries under Economic Pressure

wurde vorgestellt von Leo Waaijers, Delft Bibliothek der Technischen Universität, Niederlande. Unter wirtschaftlichem Druck hat eine Bibliothek, wie jede andere Institution im öffentlichen Bereich grundsätzlich vier Möglichkeiten zu reagieren: Reduzierung der Aktivitäten - effizientere Arbeit - Unterstützungen erwirken - oder auf den Marktplatz gehen. Die technische Bibliothek in Delft hat alle vier Aspekte ausprobiert. Die erste mit eher wenig Erfolg, die zweite erwies sich praktisch und notwendig, die dritte erschien wie Rudern gegen den Strom und die letzte erwies sich als sehr befruchtend. Was könnte eine Bibliothek auf den Marktplatz bringen? Natürlich hat jede Bibliothek ihre klassischen 'Produkte' wie die Dokumente, SDI's und Informationskurse: eine neue Reihe von Produkten und Diensten nutzt das Wissen, das in eine Bibliothek eingebettet ist. Wir kennen die Logistik des Document Delivery Verfahrens, wir wissen, wie man eine Bibliothek betreibt, und wir wissen auch wie man eine WEB-Site organisiert usw. Im Vortrag wurden eine Reihe von Erfahrungen der Delfter Bibliothek auf diesem Gebiet vorgestellt. Was sind Gelgenheiten und Hindernisse, welche Werkzeuge benötigt man und was sind die kulturellen Nebeneffekte, wenn man auf den Marktplatz geht.

2. Eröffnungsfeier

Im prächtigen Spiegelsaal der Nationalbibliothek fand am Abend die Eröffnungsfeier der LIBER-Tagung statt. Die Festrede hielt der Professor für Anthropologie des Mount Holyoke College in South Hadley, Mass., USA, Andrew Lass (E-Mail: alass@ix.netcom.com) unter dem Titel 'Virtual Libraries in Imagined Communities: is there a past in the future of public services?'. In dem anspruchsvollen Thema über virtuelle Bibliotheken in metaphorischen Gemeinschaften wurde die Frage gestellt, ob es eine Vergangenheit in der Zukunft öffentlicher Dienstleistungen gibt. Andrew Lass begann seinen Festvortrag mit einer Parabel: zwei Mathematik-Professoren sitzen auf dem gepflegten Rasen einer Universität beim Lunch. Ein Heißluftballon landet vor ihnen und einer der Insassen fragt: entschuldigen sie die Frage, aber wo befinden wir uns hier? Die zwei Professoren unterbrechen ihr Lunch, diskutieren miteinander und antworten: 'Sie befinden sich in der Gondel eines Heißluftballons.' Die Balloninsassen rufen aus: sie müssen Mathematiker sein, die Antwort auf unsere Frage war sehr genau und sehr gut überlegt, ist aber absolut wertlos. Mit dieser humorvollen Parabel wollte der Vortragende zum Ausdruck bringen, daß der Wert einer Antwort nicht in der Genauigkeit liegt, sondern in ihrer Brauchbarkeit. Er wies darauf hin, wieviel über das Informationszeitalter schon geschrieben worden ist, wieviele Gedanken und wieviel Geld aufgewendet wurde um die Zukunft vorzubereiten. Die Bibliotheken waren ja die Vorreiter der digitalen Revolution und müssen jetzt ihren Auftrag hinsichtlich der sozialen Umwandlung zur Kenntnis nehmen. Wie die Bibliotheksdienste aussehen, hängt sehr davon ab wie die anderen Bereiche der Welt aussehen. Wenn man sich die Zukunft vorstellen will, muß man auch zur Kenntnis nehmen, daß wir viel von der Vergangenheit zu lernen haben: vom Einfluß der Entwicklung des Buchdrucks und anderer Medien auf die moderne Gesellschaft auf ihre Bewußtseinsbildung und auf ihr Verständnis dafür was wir nicht sind und dafür was wir sind oder zu sein wünschen. Dies hat immer einen Bezug auf die Wirklichkeit gehabt, sowohl in der Vergangenheit als auch in der digitalen Verschlüsselung der Wirklichkeiten. Vielleicht verlangt der Blick auf die Wirklichkeit der Zukunft der Bibliotheksdienste, daß wir einen neuen Weg einschlagen und die Aufmerksamkeit auf die Öffentlichkeit richten und danach uns ein neues Bild der Rolle vorstellen, die die Bibliotheken in diesem ganzen Prozeß spielen werden. - Ein Empfang der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik beschloß die Festrede.

3.   I. Hauptsitzung: Who Develops the Collection

Die erste Hauptsitzung wurde von Elisabeth Eide von der Norwegischen Nationalbibliothek in Oslo geleitet. Die Fragen, wer den Bibliotheksbestand entwickelt und wer für ihn verantwortlich ist, standen im Mittelpunkt.

3.1Samuel Demas  von der Carleton University, USA behandelte das Thema 'What will Collection Development do?' Die Entwicklung des Bibliotheksbestandes ist für Bibliotheken jederzeit eine wichtige und zentrale Aufgabe. Mit der Entwicklung der neuen Informationstechnologien entstand die Notwendigkeit bestimmte Teile der Druckschriftensammlung auszuwählen und sie in digitaler Form neu zugänglich zu machen. Die Frage für Bibliotheken lautet also: was sollen die Erwerbungsspezialisten hinsichtlich der Notwendigkeit und der Methodologie der Bücherauswahlprozesse tun, wenn sie entscheiden müssen, welche Teile der Druckschriftensammlung durch eine digitale Umwandlung für einen besseren Zugang und eine dauerhafte Erhaltung privilegiert sein werden. Soll die Entwicklung der Sammlung kraftvoll und wirksam mit Hilfe von technischen Auswahlmethoden des elektronischen Zeitalters betrieben werden oder wird die Auswahl in der Weise erfolgen, daß sie mit intellektueller Schärfe geschieht, wie dies auch bisher der Fall war. Die Vorteile einer Selektion des Materials für die Umwandlung gedruckter in digitale Medien, wurden besprochen. Für die einzelnen Fachbereiche werden unterschiedliche Auswahlstrategien entwickelt, wobei Wissenschafter und Bibliothekare die Literatur ganzer Disziplinen beurteilen und auswählen. Die Resultate eines Plans zur Buchauswahl bzw. zur Erhaltung der Literatur eines ganzen Fachgebiets, nämlich Landwirtschaft, wurden als Beispiel angeführt.

3.2Trix Bakker  von der Königlichen Bibliothek in Den Hag, Niederlande sprach über die Definition von Sammlungen, Standards und Verfahren, für eine retrospektive Digitalisierung - 'Definition of Collections, Standards and Procedures for Retrospective Digitization'. Der Vortrag ist das Resultat einer Literatursuche und der Erfahrung aus den Digitalisierungsprojekten in der Königlichen Bibliothek. Beschrieben wird ein Teil des DELTA-Projekts, ein gemeinsames Projekt holländischer Universitäsbibliotheken zusammen mit PICA, welches die Integration neuer lokaler Dienste in ein übersichtliches Gesamtsystem für die Endbenutzer darstellt. Die meisten der größeren Bibliotheken in den Niederlanden haben begonnen, Teile Ihrer Bestände zu digitalisieren, jedoch fehlt eine koordinierte Vorgangsweise in dieser Sache. Ziel des vorliegenden Projektes ist die Errichtung einer Zusammenarbeit mit laufendem Austausch von Erfahrungen und Schaffung der Basis für kombinierte Sammlungen in einer virtuellen digitalen Bibliothek. Während des Projektes wurden Auswahlkriterien entwickelt, z.B. wurden fünf komplette Serien wissenschaftlicher Zeitschriften von internationaler Bedeutung ausgewählt, ein Organisationsmodell entwickelt, die Kosten geschätzt und entschieden, daß ein hybrides Modell zur Anwendung kommt (z.B. Mikroverfilmung und Digitalisierung von Artikeln). Auf Grund des Modells wurde entschieden, daß die Artikel in 600 dpi gescannt und zugänglich in PDF gemacht werden. Die Inhaltsverzeichnisse aus der Datenbank von OCLC werden eingetippt und über HTML (Hyper Text Marcup Language) zugänglich gemacht. Die Artikel werden in der zentralen PICA-OCLC-Datenbasis katalogisiert und über PiCarta, die Zugang zu Online-Quellen und elektronischen Dokumenten bietet, verfügbar gemacht. Urheberrechtliche Fragen werden jeweils individuell mit den holländischen Verlegern geklärt. Ein Teil des Projekts beruht darauf, mit verschiedenen Verlegern Lizenzverträge bzw. Vereinbarungen abzuschließen. Die digitale Archivierung ist Teil des DNEP-Dienstes (Deposit of Netherland Electronic Publications) der Königlichen Bibliothek.

4.  Division-Meeting

Robert Barth, der Vorsitzende der Division "Library Management and Administration" hat das Programm seiner Arbeitsgruppe im Internet für die Jahre 1997-2002 aufgestellt: URL: http://www.kb.dk/guests/intl/liber/division/manag

Referent zum Thema "Change Management: Sustaining Innovation" war der Züricher Konsulent und Psychologe Toni Nadig, der mehrere Beispiele aus der Managementliteratur aufzeigte. Bei Veränderungen im Management ist ein wichtiger Aspekt, nämlich die Innovation aufrecht zu erhalten. Der Vortragende beschrieb die Ideen einiger prominenter Autoren zu diesem Thema und begann mit dem Kondratieff Cyclus, der an der Akademie für Landwirtschaft und Wirtschaftsforschung in Moskau entwickelt wurde. Die Theorie griff der Grazer Wissenschafter Schumpeter auf und entwickelte einen Vierphasen-Cyclus, der mit Prosperität begann, mit Rezession zur zweiten Phase Depression weiterging. Die Endphase war Revival, die zu einer neuen Prosperität weiter führte. Im vorigen Jahrhundert wurden die Dampflokomotive, die Stahlproduktion und in unserem Jahrhundert das Automobil und die synthetischen Materialien nach diesem System entwickelt. Der Vortragende beschrieb eine Reihe weiterer Theorien, die eine Rolle spielten. Darunter eine Theorie von Geoffrey James, der den Unterschied zwischen einer traditionellen und der neuen Kultur, die man heute anwendet und die zu einem Begriffewandel führte, aufzeigte. Er nannte einige Beispiele -

  traditionell neu
Business Battlefield Ecosystem
Management Control Service
Corporation Machine Community
Motivation Fear Vision
Change Pain Growth
Employee Child Peer

5.  II. Hauptsitzung: Preservation:
Changing, Challenges, Changing Skills

Miriam Foot, Vorsitzende der LIBER-Division "Preservation and Conservation" leitete die . zweite Hauptsitzung. Das heißt die Bestandserhaltung erfährt durch den Wechsel in den Herausforderungen auch eine Veränderung in den Fertigkeiten.

5.1 Beatrix Kastaly von der Széchény Nationalbibliothek in Budapest behandelte das Thema 'Changing Attitudes and New Demands in Preservation Training'. Was sind die Gründe für die bemerkenswerte Änderung sowohl im Begriff, als auch im Inhalt und Umfang der Bestandserhaltung, die in den letzten 5-6 Jahrzehnten zu bemerken waren. Dieser Wechsel bedeutet, daß die Betrachtung dieses Themenbereichs ausgeweitet wurde und tiefer wurde. Sie hat sich ausgedehnt vom Binden der Bücher zur Bestandserhaltung ganzer Sammlungen in ihrem originalen Format durch neue Methoden und durch Umwandlung des Informationsinhalts. Die effektive Realisierung der Bestandserhaltung mit einem so weiten Blickwinkel ist möglich, wenn sowohl das Management als auch das Personal einer Bibliothek jeden Aspekt der Ziele und Bedeutung der Bestandserhaltung erkennt und versteht. Sie müssen die Möglichkeiten und Grenzen kennen, wie auch die Methoden der Bestandserhaltung und sie müssen in der Lage sein, diese Methoden anzuwenden. Die Erfordernisse der Bestandserhaltung und die Bedürfnisse der Benützer dieses Bestandes müssen berücksichtigt werden. Der Vortrag demonstrierte sowohl die frühere Haltung, wie auch die neuen Erfordernisse mit interessanten Beispielen. Dabei wurde gezeigt, wie sich die Methoden ändern und wie die Ausbildung in der Bestandserhaltung die Änderungen bewirkt. Damit wird das Management der Bibliothek in die Lage versetzt die Erfordernisse einer effektiven Bestandserhaltung zu verwirklichen.

5.2 'Legal Deposit on the Internet - a Case Study' war das Thema von Birgit Henriksen, der Leiterin der Abteilung für Digitalisierung und Internet an der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Am 1.1.1998 trat in Dänemark ein neues Pflichtexemplarrecht in Kraft, das die Verpflichtung der Königlichen Bibliothek auf die dänischen Publikationen im Internet ausdehnte. Diese Verpflichtung kann in verschiedener Form erfüllt werden:

Die Königliche Bibliothek entschied sich mit der ersten dieser beiden Methoden zu beginnen, weil diese besser zum Dokumententyp, der im Gesetz vorgeschrieben ist, paßt. Auch gibt sie die Möglichkeit den vorhandenen OPAC für das Indizieren von Internet-Dokumenten zu nützen. Dieses System funktioniert seit Anfang 1998, es hat Erfahrung im automatischen Retrieval auf Basis von Reports geboten und gleichzeitig die Überprüfung des gesammelten Materials auf Vollständigkeit ermöglicht. Dazu gehören auch Metadaten, die Archivierung von elektronischen Dokumenten und von Programmen. Innerhalb des nächsten Jahres wird eine Strategie für Datenmigration ausgearbeitet. Derzeit wird das System weiterentwickelt, wobei die Form der Archivierung (Harvesting) geprüft wird. Die grundsätzlichen Probleme betreffend Retrieval und Migration sind mehr oder wenig die gleichen für beide oben angeführten Methoden des Sammelns von Dokumenten.

6.  Division-Meeting

Im Division Meeting - "Access" unter dem Vorsitz von Anna Planet von der Nationalbibliothek in Katalonien zum Thema "Licensing and Consortia" wurden drei Referate gehalten:

6.1 Hans Geleijnse von der Universitätsbibliothek in Tilburg referierte 'Licensing Principles, Consortia and Practical Experiences', Prinzipien der Lizensierung , Konsortien und praktische Erfahrungen mit diesen neuen Aspekten im Bibliotheksbereich wurden aufgezeigt. Konsortien können sehr produktiv und kostensparend sein, wenn klare Anforderungen und Bedingungen für eine erfolgreiche Vorgangsweise vorliegen. Die Erfahrungen der Universität Tilburg mit Berücksichtigung von Lizenzabkommen bilateraler Art und der allmählichen Vorgangsweise zu Abkommen mit Konsortien wurden diskutiert. Der Vortrag betonte die Notwendigkeit von weltweiter Zusammenarbeit zwischen Bibliotheken und unterstrich die wichtigsten Elemente bei den Lizenzverträgen der deutschen und holländischen Bibliothekare und die Vorgangsweisen der internationalen Koalition der Bibliothekskonsortien (ICOLC) mit Rücksicht auf den Zugang zu elektronischen Zeitschriften und Lizenzabkommen. Die Notwendigkeit für eine europäische Konferenz der Konsortien unter der Schirmherrschaft von ICOLC wurde betont. Es würde sehr produktiv sein, Informationen auszutauschen, mit den Verkäufern verschiedene Erfahrungen zu diskutieren. Es wird ebenso profitabel sein, auch gemeinsame Diskussionen mit den Verlegern und den Verkäufern auf europäischer Ebene abzuhalten. Bibliotheken werden ermutigt eine gut überlegte Strategie mit Rücksicht auf Lizenzbedingungen und die Zeitschriftenpreise zu entwickeln und der Lieferung von elektronischen Publikationen durch die Forscher selbst Beachtung zu schenken und die urheberrechtlichen Fragen zu berücksichtigen. LIBER kann eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung einer solchen Strategie einnehmen. Am 10. und 11. Dez.1999 wird in Cranfield UK eine europäische Konferenz über Bibliothekskonsortien unter der Schirmherrschaft von ICOLC stattfinden.

6.2 'A Publisher's View on Licensing' war das Thema von Paul Snijders der Fa. Elsevier Science. Die Position von Elsevier-Science als Science-Provider wurde vorgestellt; Science-Direct als Medium für wissenschaftliche Gemeinschaften bietet Zugang zu Primär- und Sekundär-Publikationen über integrierte Pakete; Laufende Erfahrungen aus einzelnen Lizenzen und Konsortial-Lizenzen wurden erörtert.

Die Ansichten des Referenten über Lizensierung wurden zum Teil kritisch kommentiert. Die Frage, in welcher Weise Verlage mit einer aggressiven Preispolitik dazu beitragen, daß Universitäten und Bibliotheken verstärkt nach dem Modell der Stanford University das wissenschaftliche Publizieren selbst übernehmen müssen, wurde aufgegriffen. Eine Antwort darauf werden erst die nächsten Jahre geben können.

6.3 Alex Klugkist von der Universitätsbibliothek Groningen sprach über einen Entwurf von LIBER über Prinzipien der Lizensierungen. 'Draft LIBER Prinziples'. 1997 publizierten die Universitätsbibliotheken von UKB (Dutch Association of University Libraries and the Royal Library) und der GBV (Gemeinsamer Bibliotheksverbund) Lizensierungsprinzipien um eine gemeinsame Politik zu definieren und allgemeine Prinzipien zu formulieren, mit dem Ziel eine Strategie der Verleger hinsichtlich Zugang zu elektronischen Zeitschriften und Lizenzvereinbarungen herzustellen. Diese Prinzipien wurden allgemein von wissenschaftlichen Bibliotheken innerhalb und außerhalb der Niederlande und Deutschlands angenommen. Sie spielten eine wichtige Rolle bei den Entwürfen von Lizensierungsprinzipien der internationalen Koalition von Bibliothekskonsortien.
URL: http://www.kb.dk/guests/intl/liber/division/access

7.  III. Hauptsitzung: Accessing the 21st Century

Die dritte Hauptsitzung leitete Susanne Berke von der Nationalbibliothek Szecheny in Budapest. Das Thema wurde in zwei Vorträge behandelt:

7.1 Hans-Joachim Wätjen, von der Universitätsbibliothek Oldenburg in Deutschland sprach zum Thema 'Access and the Changing Mission of Research Libraries' und behandelte den Zugriff auf die Literatur und die sich verändernden wissenschaftlichen Bibliotheken. Access ist das Code-Wort für die virtuelle Bibliothek und das scheint sehr einfach zu sein: man klickt die Links an, um Information zu erhalten. Aber die Realität der virtuellen Bibliotheken und ihrer Benützer ist von technischen, rechtlichen und organisatorischen Barrieren bestimmt. Die Integration von digitalen und vernetzten Informationen mit traditionellen Sammlungen, Beständen und Diensten der Bibliotheken ist die wesentliche Herausforderung zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Eine effektive virtuelle Bibliothek kann nicht nur guten Willen, Hyperaktivität, Technologie und Informationsquellen als ihre Grundlagen haben. Das Flickwerk existierender Lösungen ist ein guter Start, aber Bibliothekare müssen konkrete Visionen entwickeln, Ziele und Strategien haben, um eine virtuelle Bibliothek nach den Bedürfnissen der Leser und Informationssuchenden aufzubauen.

7.2 Hubert Laeven von der Universitätsbibliothek Nijmegen in den Niederlanden sprach "From Quantity to Quality: the Changing Information Provision in a medium-sized Dutch University Library" - Von der Quantität zur Qualität: die wechselnden Informationsdarbietungen in einer mittelgroßen holländischen Universitätsbibliothek. Der Vortrag beschäftigt sich mit einer Reihe von Änderungen im Anbot von Information im allgemeinen wie in den Bedürfnissen an Information innerhalb der Universität des Autors. Ein wichtiger Punkt ist die deutliche Reduktion von Neuerwerbungen durch das Ansteigen der Preise. In einer Zahl von Fällen und in einem bestimmten Umfang ist die Kompensation für den Verlust der Menge an verfügbarer Information möglich. Änderungen der Strategie auf den Gebieten des Managements der Bestände, der Katalogisierung, der bibliographischen Dienstleistungen, der Dokumentenbeschaffung, der Unterstützung der Leser und des Managements im Personal können die Effektivität der Bibliotheksdienste in der Weise verändern, daß der Verlust an Quantität des Zuganges wettgemacht wird.

8.  Division-Meeting

Unter dem Vorsitz von Ann Wade von der British Library, wurde das Division-Meeting "Collection Development" abgehalten. Über Kooperationen in diesem Bereich wurde ein Überblicksbericht vorgelegt. Es sprachen als Vertreter vom UK Bernard Naylor (Universitätsbibliothek Southampton) und Ann Wade von der British Library, von den Niederlanden Trix Bakker von der Königlichen Bibliothek und von Frankreich Jacqueline Dubois. Sie berichtet insbesondere über die neue Form der Kooperation zwischen der Bibliothèque Nationale de France und der Bibliothèque Musée de l'Homme, Paris. Das Arbeitsprogramm und die interessanten Ziele dieser Fachgruppe können im Internet nachgelesen werden - URL: http://www.kb.dk/guests/intl/liber/division/colldev

9.  IV. Hauptsitzung: The Quiet Times are Over

Die vierte Hauptsitzung stand unter dem Thema "The Quiet Times are Over - Library Managers Facing Constant Change", Vorsitzender war Robert Barth von der Universitätsbibliothek Bern, der die zwei Vorträge moderierte:

9.1 Galina Kislovskaya von der Bibliothek für fremdsprachige Literatur in Moskau sprach über 'Ten Years of Change in Russia and its Effect on Libraries' Der Bericht reflektiert die Probleme, die im Zuge der neuen politischen und ökonomischen Realitäten entstanden sind. Eine kurze Übersicht zeigt, welche Haltungen die russischen Bibliothekare in den letzten 10 Jahren einnahmen. Es folgt eine kurze Beschreibung, wie derzeit die Umgebung auf die Bibliotheken einwirkt, sowie eine allgemeine Darstellung der Aktivitäten in der Bibliothek für fremdsprachige Literatur, die eine der 9 Bundesbibliotheken der russischen Föderation ist. Beschrieben werden auch die Prinzipien des Managements der Bibliothek für fremdsprachige Literatur und wie diese ihre weitere Entwicklung genommen hat.

9.2 Mirjam Foot von der British Library, UK hielt einen Vortrag 'The Only Certainty is Change: a Library-management Response to a Changing Environment' - Die einzige Gewißheit im Bibliothekswesen von heute ist die Veränderung, das ist die Antwort des Bibliotheksmanagements auf die sich verändernde Umgebung. Die British Library kann auf die Fertigstellung eines neuen und zweckmäßig gebauten Bibliotheksgebäudes sowie auf den erfolgreichen Umzug der meisten Sammlungen und Dienstleistungen in das neue Gebäude zurückblicken. Sie wird aber auch von einer finanziellen Krise beeinflußt und von Veränderungen in der politischen und technologischen Umgebung. Begleitet ist sie von Betrachtungen über ihre strategische Aufgabe, der Untersuchung ihrer Existenzberechtigung und der Effizienz ihrer Hauptfunktionen.

Parallel zu diesen internen Untersuchungen wurde eine weitreichende Befragung über die Ansichten der Benützer sowie über die Haltung der Informationsgemeinschaft im UK geführt, welche festgelegt hat, welche Strategie in der British Library gewählt werden soll und diese zu einem großen Teil sogar erzwungen hat. Die Übersiedlung einer Anzahl von Abteilungen mit starken lokalen Traditionen in ein neues Gebäude verstärkte den Wunsch der Leser nach neuen und verschiedenartigen Diensten und einer neuen technologischen Umgebung. Die Ergebnisse der Benützerbefragung haben die Änderungen beschleunigt und zum Teil sogar in der kulturellen Struktur und bei den Arbeitspraktiken erzwungen. Dadurch konnte die Notwendigkeit neuer Fertigkeiten betont werden. Diese Flut von verschiedenen Managementmethoden im Zusammenhang mit neuen Aufgaben in einem hoch technisierten Gebäude erfordert Fertigkeiten, die auf elektronischem und traditionellem Material basieren, und eine bessere Kommunikation und größere Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Institutionen sowie eine Kultur, die stärker auf den Leser hin ausgerichtet ist. Ein anspruchsvolles Programm BL-2001 wurde in Bewegung gesetzt, um diesen kulturellen Wandel, die erfolgreiche und angemessene Dienste in einer geänderten Umgebung herbeizuführen.

10.  Division-Meeting

Das Division Meeting "Preservation" unter der Vorsitzenden Mirjam Foot gab zu folgenden Themen Stellungnahmen: Bestandserhaltungspolitik gefolgt von der Entwicklung eines Modells für die Bestandserhaltung sowie einen Bericht zum Thema der Ausbildung für das Fachgebiet Bestandserhaltung und Management im Rahmen einer Sommerschule. Das reichhaltige und mit großer Fachkenntnis ausgearbeitete Programm dieser Arbeitsgruppe ist ebenfalls im Internet aktuell umgearbeitet aufzufinden:
URL: http://www.kb.dk/guests/intl/liber/division/preserv/

11.  V. Hauptsitzung: The Quiet Times are Over

In der fünften Hauptsitzung beschäftigte sich zunächst Vojtìch Balík von der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik mit den Bibliotheken seines Landes. Bibliotheken in Tschechien (Böhmen und Mähren) entwickelten sich seit dem 10. Jahrhundert in den Klöstern. Die erste Universitätsbibliothek, heute die Nationalbibliothek begann Mitte des 14. Jahrhunderts, als die Prager Karlsuniversität gegründet wurde. Eine zweite Universitätsbibliothek entstand in der Mitte des 17. Jahrhunderts in Olmütz. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann die Einrichtung der ersten öffentlichen Bibliothek. In der Zeit von 1918 bis 1938 wurde das anglo-amerikanische Modell der Public Libraries übernommen, gleichzeitig entstand das erste Bibliotheksgesetz, dem weitere gesetzliche Vorschriften folgten. Das Kulturministerium rief wichtige Bibliotheken ins Leben, wie die Nationalbibliothek, entstanden aus dem früheren Jesuitencollege Klementinum. Seit 1777 ist die Nationalbibliothek eine staatliche Einrichtung. Wichtig ist unter anderem auch die Prager Stadtbibliothek, mit einem Buchbestand von 2,2 Millionen Bänden und insgesamt 57 Zweigbibliotheken und einer jährlichen Entlehnfrequenz von 5,4 Millionen Büchern.

Bohdana Stoklasová ebenfalls von der tschechischen Nationalbibliothek berichtete über kooperative Katalogisierung und retrospektive Konversion in tschechischen Bibliotheken. Die Katalogisierung ging in den letzten 10 Jahren durch eine revolutionäre Periode, sowohl in der Formal- als auch in der Sachkatalogisierung. Das Resultat ist eine konsequente Anwendung von Unimarc AACR2R, ISBD, LCSH, UDC-MRF. Die Anwendung internationaler Standards führte zur Zusammenarbeit nicht nur innerhalb des Landes, als auch auf internationaler Ebene.

Retrospektive Konversion gehört in der Tschechischen Nationalbibliothek zu den höchsten Prioritäten. Die RETROCON-Technologie basiert auf OCR/ICR und besteht aus 3 Phasen, Scannen, OCR und UNIMARC-tagging. Die Modularität erlaubte es, 5 Millionen Katalogkarten im Jahr 1998 im Internet verfügbar zu machen. Dabei wurde Duplizierungen eliminiert und die am stärksten benützten Teile des Kataloges konvertiert. Die Tschechische RETROCON-Technologie wurde erfolgreich in einigen tschechischen Bibliotheken angewendet und auch im Ausland verwendet.

Beeindruckend ist die Zahl der kooperativen tschechischen Bibliotheksprojekte: z.B. CASLIN, Der Gesamtkatalog der Tschechischen Republik umfaßt Monographien (260.000 aus 28 tschechischen Bibliotheken), ausländische Periodika (50.000 aus 600 Bibliotheken), tschechische Periodika (9.000) und ein Verzeichnis tschechischer Bibliotheken (3.000); weitere Informations-Netzwerke sind LINCA, MOLIN, COLIN und KAKS.

Adolf Knoll auch von der Tschechischen Nationalbibliothek berichtete über digitalen Zugriff zu seltenen und gefährdeten Dokumenten. Seltene und gefährdete Dokumente müssen geschützt und der Zugriff verbessert ermöglicht werden. Das ist dank der digitalen Technologie möglich, mit der größere Aufmerksamkeit auf die Konservierung von Originalen gelenkt wird. Seit 1992/93 hat die Nationalbibliothek in Zusammenarbeit mit der Fa. Albertina ICOM-Praha eine angemessene Technik entwickelt um seltene Dokumente in hoher Qualität zu digitalisieren. Zwei komplette Digitalisierungsgruppen arbeiten in der Bibliothek zusammen mit einer kleinen Kapazität für die Digitalisierung von seltenen Schellack- und Vinylplatten. Die Digitalisierung mikroverfilmter Zeitungen zusammen mit dem Online-Zugriff zu digitalen Kopien im Internet sind in Vorbereitung. Das im Haus SGML-basierte Speicherformat für digitale Dokumente kann standardgemäß für jede Art von Dokumenten angewendet werden. Das UNESCO-Memory-of-the-World-Subkommittee hat DOBN als Format für sein Projekt angenommen. Eine Präsentation der wesentlichen Probleme und Prinzipien dieses Projekts wurde veranstaltet.

12.  LIBER-Generalversammlung und Ausklang

[Tagungsteilnehmer]

Im Anschluß an die Fachreferate wurde die LIBER-Generalversammlung abgehalten. Der Präsident Prof. Dr. Elmar Mittler, Direktor der Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, dankte seinem Vorgänger Prof. Esko Häkli und seinem Stellvertreter Erland Kolding Nielsen sowie den Vorsitzenden der vier Divisions für die geleistenen Arbeiten im Rahmen von LIBER und für diese Konferenz. Ein besonderer Dank gilt dem Direktor der Tschechischen Nationalbibliothek Vojtìch Balík und seinem Team, die alle Vorbereitungen in Prag getroffen haben, sodaß die Tagung in bester Weise durchgeführt werden konnte. Die LIBER-Budget-Abrechnung wurde von Anton Bossers vorgelegt und von den anwesenden Mitgliedern angenommen. Prof. Mittler dankte auch den Sponsoren der Konferenz, welche die Tagung subventioniert haben, nämlich:

Die Vorsitzenden der Divisions trugen ihre Arbeitsberichte sowie einen Ausblick auf die kommenden Jahre vor, die Vorsitzenden von drei Divisions: Collection Development, Preservation sowie Library Management and Administration wurden neu bestellt, ebenso der Schatzmeister.

Die Tagungsorte für die folgenden Generalversammlungen wurden für die nächsten vier Jahre bekanntgegeben:

Die interessante und lohnende Tagung, an der wiederum fast 150 Teilnehmer zugegen waren, wurde durch eine Reihe von Bibliotheksbesuchen abgeschlossen:


[Dr. Sigrid Reinitzer] Zu den Autoren

Hofrätin Dr. Sigrid Reinitzer ist Direktorin der Universitätsbibliothek Graz und Präsidentin der VÖB

Hofrat Dr. Franz Kroller ist Seniorenreferent der UB Graz und ihr ehemaliger Direktor sowie früherer LIBER-Präsident

Universitätsbibliothek Graz
Universitätsplatz 3
A-8010 Graz
E-Mail: sigrid.reinitzer@kfunigraz.ac.at
URL: http://www-ub.kfunigraz.ac.at