Flachbildschirme auf dem Vormarsch

Flachbildschirme setzen sich immer stärker durch. Eine neue Studie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan beziffert den europäischen Markt auf ein Volumen von 1,60 Milliarden US-Dollar (1998). Zum Jahr 2005 soll der Umsatz bereits 3,41 Milliarden betragen. Wichtige Gründe für das dynamische Marktwachstum sein die zunehmende Popularität tragbarer Geräte, die Verbreitung graphischer Benutzeroberflächen sowie neue Multimedia-Anwendungen.

Flachbildschirme spielen eine Schlüsselrolle bei tragbaren elektronischen Geräten. Erst die Fortschritte in der Displaytechnik haben die Entwicklung und Verbreitung tragbarer Computer, Mobiltelefone und persönlicher Assistenten ermöglicht.

Digitale Flachbildschirmanzeigen mit graphischen Benutzeroberflächen ersetzen nicht nur Bildschirme mit Kathodenstrahlröhren, sondern in vielen Anwendungen auch zunehmend einfache Schalter und Signalleuchten. Der Trend hat damit auch in Bereichen zu einer Nachfrage nach Graphikbildschirmen geführt, wo bisher gar keine Anzeigen benötigt wurden.

Durch die zunehmende Verbreitung von Multimediageräten steigt auch der Bedarf an digitalen Anzeigen höherer Qualität. Viele neue Produkte erfordern den Einsatz von Flachbildschirmen und wären mit anderen Anzeigearten nicht denkbar.

Obwohl Flüssigkristallanzeigen (LCDs) gegenwärtig mit mehr als 80 Prozent das wichtigste Marktsegment darstellen und großes Wachstumspotential bieten, sind auch konkurrierende Technologien auf dem Vormarsch, so etwa Plasmaanzeigen (PDPs), Feldemissionsanzeigen (FEDs) sowie Lumineszenzpolymertechnik.

Edward West, Research Analyst bei Frost & Sullivan, sieht die wichtigste Veränderung in der Branche im Trend zu höherem Informationsgehalt: weg von einfachen segmentierten oder alphanumerischen Anzeigen und hin zu graphischen Anzeigen. Diese Entwicklung ist eine direkte Konsequenz der steigenden Erwartungen der Endnutzer, wie sie auch in der zunehmenden Nachfrage nach Farbanzeigen zum Ausdruck kommen. Die Bildauflösung nimmt zu, die Video-Performance wird verbessert und die Leuchtkraft der Anzeigen wird erhöht

Eine große Chance für die nahe Zukunft liegt im Einsatz von Flachbildschirmen in Fernsehgeräten. Die allgemeine Nachfrage nach mehr und besseren Anzeigen in fast allen Anwendungen birgt hier ein erhebliches Potential. Bevor Flachbildschirme auf breiter Front die Kathodenstrahlröhren ersetzen und die Massenmärkte dominieren können, müssen jedoch erst noch die Preise weiter sinken.

Deutschland ist 1998 mit mehr als 25 Prozent der Umsätze die Nummer eins auf dem europäischen Markt. Es folgen Großbritannien mit 21,8 Prozent und Frankreich mit 15,6 Prozent. Diese Rangordnung soll sich auch in den nächsten Jahren nicht verändern.

Neben dem Preis als wichtigstem Wettbewerbsfaktor kommt der Innovation eine große Bedeutung zu. Tatsächlich bescheinigt die Studie einen direkten Zusammenhang zwischen Innovationskraft und Marktanteil der Anbieter. In dem veränderlichen Umfeld dieser Branche sind enorme Investitionen in Forschung und Entwicklung erforderlich, die nur große Unternehmen leisten können.

Insgesamt jedoch, so die Studie, befindet sich der europäische Markt für Flachbildschirme in einem gesunden Zustand der Marktentwicklung. Auch in Zukunft bleibt erheblicher Spielraum für Innovation und Markterfolg. Die Nachfrage nach Flachbildschirmen wird weiter steigen und die technologische Entwicklung dürfte weiter ein hohes Tempo vorlegen.