LIBERO-Verbundsoftware erfolgreich im Einsatz

Seit Juli 1999 ist die neuentwickelte Verbundsoftware des Bibliotheks-EDV-Systems LIBERO der Firma LIB-IT GmbH (Pleidelsheim) mit 13 Servern und ca. 200 Clients erfolgreich im Echtbetrieb.

Mit der neuen Software wurde das seit 1990 im Einsatz befindliche Großrechnerverfahren DOBIS/LIBIS der Firma ELIAS (Leuven) im Aachener Regionalverbund der Bibliotheken abgelöst.

Technik

Der Verbund wird mit einem zentralen Verbundserver und 12 Lokalservern betrieben. Der Verbundserver steht in den Räumlichkeiten der Gemeinsamen Kommunalen Datenverarbeitungszentrale (GKDVZ) in Aachen, die Lokalserver sind entweder in den Bibliotheken direkt oder in den jeweiligen Kommunen aufgestellt. Die Server sind untereinander bzw. zur GKDVZ überwiegend mit 2-MB-Leitungen verbunden, von den Servern zu den Bibliotheken laufen z.T. noch 64-KB-Strecken. Insgesamt liegt also ein sehr inhomogenes Netzwerk vor. Als Übertragungsprotokoll wurde TCP/IP gewählt. Die vorhandene Token-Ring- bzw. Ethernet-Verkabelung wurde beibehalten. Als Betriebssystem ist WindowsNT im Einsatz.

Datenbank

Caché ist ein postrelationales Datenbankmanagementsystem (PRDBMS) mit skalierbarem, multidimensionem Datenbankmodell. Relationale Datenbanken verwalten lediglich ein auf zwei Dimensionen abgeflachtes Abbild der realen Welt. Die POSTrelationale Datenbank Caché ermöglicht ein reales Abbild einer komplexen Datenwelt.

Caché bietet Ihnen außerdem höchste Performance, vollständig integrierte Objekttechnologie sowie SQL- und ODBC-Unterstützung.

Außerdem beherrscht das System die Verteilung einer einzigen logischen Datenbank auf verschiedene physische Server und dies plattformunabhängig. Die Caché-Web-Technologie erlaubt Ihnen weiterhin einen direkten komfortablen Zugriff auf Ihre Datenbank über einen Browser.

Shadowing und ein Transaktionslog sorgen für nötige Sicherheit beim Ausfall der Hardware.

Plattformen: Windows 95/98/NT/ 2000, OpenVMS, AIX, HP-UX, Tru64, Solaris und unter LINUX.

Mehr als Katalog und Bestandsnachweis

Die Verbundkatalogisierung wird direkt auf dem Verbundserver unter Beachtung von MAB und RAK durchgeführt. Dabei können die Titelsätze in dieser top-down-Architektur selbst erstellt oder aus Fremddatenpools, Diskettendiensten oder CD-ROMs importiert werden. Anschließend wird der Titelsatz zum sofortigen Download gekennzeichnet und auf den Lokalserver übertragen. Hier kann jede Bibliothek nach Belieben zusätzliche Erschließungsdaten eingeben und Bestellungen oder Exemplarsätze anhängen. Sollte der Titelsatz im Verbundkatalog eine Änderung erfahren, wird er automatisch erneut auf alle Lokalserver heruntergeladen, die diesen Satz für den Download markiert haben. Jede Bibliothek kann einzelne MAB-Felder als Lokalfelder definieren, die nach dem ersten Download unangetastet bleiben und nicht mehr mit Verbunddaten überschrieben werden können.

Die Verwaltung von Leser- und Ausleihdaten, Vormerkungen und Gebühren findet zunächst auf der Ebene der Lokalserver statt. Teile dieser Daten wiederum werden der Verbundkonzeption gemäß in automatischen Prozessen auf den Verbundserver hochgeladen, damit die Recherche im Verbundkatalog über den reinen Bestands- und Besitznachweis hinausgehend auch Informationen über die Verfügbarkeit von Exemplaren liefern kann.

Lokal- und Verbundrecherche

Sowohl die Bibliotheksmitarbeiter als auch die Bibliotheksbenutzer haben bei der Katalog-, OPAC- und WebOPAC-Recherche die Möglichkeit, zwischen einer Suche im Lokalkatalog einer Bibliothek und der Suche im Verbundkatalog zu wählen. Sind im Lokalkatalog alle Exemplare des gewünschten Titels als ausgeliehen nachgewiesen, kann auch über den OPAC selbstverständlich eine Reservierung erfolgen. An diesem Punkt wird künftig die Funktion der Verbundfernleihe ansetzen, mit der es möglich sein wird, dass ein Benutzer nach erfolgter Identifikation ausgeliehene Titel in einer Verbundbibliothek reserviert und damit gleichzeitig eine Bestellung für den Verbundleihverkehr aufgibt.

Regionalverbund

Die größte Bibliothek im Regionalverbund ist die Öffentliche Bibliothek der Stadt Aachen mit ca. 500.000 Medieneinheiten und ca. 1 Mio Ausleihen, 6 Zweigstellen, einem Bücherbus und 3 Schulbibliotheken. Außerdem gehören zum Verbund die Stadtbibliotheken in Alsdorf, Baesweiler, Erkelenz, Eschweiler, Geilenkirchen, Monschau, Herzogenrath, Stolberg und Würselen sowie die Bibliothek des Suermondt-Ludwig-Museums in Aachen. Weitere Bibliotheken werden in naher Zukunft hinzukommen.

Systemumstellung

Nachdem die in Aachen mit der Systemauswahl beauftragte Projektgruppe die Marktsichtung abgeschlossen hatte und in Frage kommende Systeme im Echtbetrieb beobachtet hatte, wurde ein umfangreiches Pflichtenheft an mehrere Anbieter verschickt, und die Rückläufe wurden anhand eines Punktesystems ausgewertet. Im September 1998 fällte der bei der GKDVZ zuständige Facharbeitskreis die einstimmige Entscheidung für LIBERO.

Anschließend wurde in enger Zusammenarbeit der Fa. LIB-IT GmbH mit der Öffentlichen Bibliothek der Stadt Aachen und der GKDVZ die Altdatenanalyse und die Parametrisierung für die Verbunddatenbank und die Datenbank der ÖB Aachen betrieben. Parallel dazu wurde die Parametrisierung der übrigen Lokalsysteme von den jeweiligen Bibliotheksleiterinnen in Zusammenarbeit mit Kolleginnen aus Aachen vorbereitet.

Ein lauffähiger Datenabzug des Altsystems wurde von der GKDVZ Ende Januar 1999 zur Verfügung gestellt. Die ersten konvertierten Testdaten konnten den Bibliotheken im März 1999 zur Prüfung übergeben werden. Die anschließenden Datentests zeigten, dass die Ausleih- und Gebührensätze keinerlei Probleme bereiteten, dass die Dateistruktur der Leser- und Titelsätze aus dem Altsystem hingegen höheren Programmieraufwand erforderte, der aber erfolgreich und termingerecht abgeschlossen werden konnte.

Am 17.06.1999 wurde der endgültige Datenabzug für die letzte Konvertierung zur Verfügung gestellt, und gleichzeitig begann ein Schulungsmarathon, bei dem ca. 100 Mitarbeiter/Innen aus allen Verbundbibliotheken an 45 Schulungstagen parallel in zwei in der ÖB Aachen eingerichteten Schulungsräumen in die Systembenutzung eingeführt wurden.

Am 13.07.1999 waren sowohl das Verbundsystem als auch die Bibliotheksmitarbeiter exakt nach Zeitplan für den Ansturm der Benutzer nach der Schließungszeit gerüstet. An diesem Tag nahm die ÖB Aachen als erster Verbundteilnehmer den Echtbetrieb ohne Probleme technischer Natur auf, alle anderen Bibliotheken folgten in den nächsten 3 Werktagen. Nach den Sommerferien kamen noch die Aachener Zweigstellen und der Bücherbus als Verbundnutzer hinzu, und das Bestell- und Mahnwesen lief unter Anwendung neuer Berichte, die mit dem Reportgenerator Crystal Reports (Seagate Software) erstellt wurden, wieder an.

Die Aufnahme des Echtbetriebs war für alle am Projekt beteiligten Personen der große Moment des Aufatmens und des Hochgefühls angesichts des sehr erfolgreichen Projektverlaufs, aber er war insgesamt betrachtet nur eine Zäsur in einem noch anhaltenden Innovationsprozess, in dessen Verlauf in naher Zukunft noch die Einbindung von CD-ROMs ins Verbundnetz (zusätzlich zum lokalen CD-ROM-Netz in der ÖB Aachen) mit Ultra*Net und der Einsatz des linguistischen Analysemoduls CANAL/LS verwirklicht werden sollen.

Sie finden uns in diesem Jahr auf folgenden Messen und bibliothekarischen Veranstaltungen:

5. INETBIB, 07.03. - 10.03.2000 in Dortmund
Kongress der BDB und der DGI, Firmenausstellung "Information und Öffentlichkeit", 21.03. - 23.03.2000 in Leipzig
Leipziger Buchmesse, 23.03. - 26.03.2000 in Leipzig
LOGIN Berlin 2000, 06.06. - 08.06.2000 in Berlin
52. Frankfurter Buchmesse, 18.10. - 23.10.2000 in Frankfurt

Weitere Informationen
LIB-IT GmbH Bibliotheks EDV-Systeme
Stuifenstr. 34
D- 74385 Pleidelsheim
Tel.: 07144 / 80410-0
Fax: 07144 / 80410-8
E-Mail: libit@libero.de
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