In Vorbereitung der europäischen Markteinführung einer neuen Produktlinie veranstaltete die Abteilung Sicherungssysteme für Bibliotheken der 3M Deutschland GmbH Ende des letzten Jahres mehrere Workshops. Teilnehmer der in der 3M Hauptverwaltung in Neuss (18. und 19. November 1999), in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (23.11.)und in der Stadtbibliothek Ingolstadt (30.11) durchgeführten Workshops waren an technischen Innovationen interessierte Personen aus der Bibliotheksbranche. Ziel der Veranstaltungen war es, aus dem europäischen Bibliothekswesen Hinweise und Anregungen für die Endphase der Produktentwicklung zu gewinnen.

Im Mittelpunkt des "3M Digital Identification Systems" stehen so genannte Transponder-Etiketten, die mit Hilfe der Radiofrequenz-Technologie (RFID) in verschiedenen stationären und mobilen Geräten berührungslos beschreibbar und lesbar sind. Sie sind das Ergebnis einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Texas Instruments und 3M. Der Nutzen dieser Anwendung liegt in einer Optimierung der Abläufe in Bibliotheken. Dieses System wird ergänzt durch die bewährten 3M Produkte zur Mediensicherung und zur Selbstverbuchung.

Das 3M Digital Identification System besteht aus mehreren Komponenten, die alle der Materialflussoptimierung innerhalb der Bibliothek dienen. Dazu gehören Konvertierungsstationen, in denen der Inhalt von optischen Strichcodes zusammen mit weiteren Informationen über digital erfassbare Tags gespeichert wird. Hinzu kommen intelligente Personalarbeitsplätze und mobile Erfassungsgeräte. Die bewährten Selbstverbuchungssysteme sind selbstverständlich in diese neue Technologie integriert.

Alle Teilnehmer dieser sehr aktiven Workshops waren von den Vorteilen der neuen Technologie überzeugt. Viele Detailfragen zeigten, dass sich einige der Teilnehmer schon intensiv mit neuen Möglichkeiten, den Workflow in ihrer Bibliothek zu optimieren, beschäftigt hatten. Vor dem Hintergrund stetig sinkender Budgets ist der Bedarf an optimierten Lösungen in diesem Bereich groß.

Insbesondere der "Digitale Bibliotheksassistent" hat bei den Demonstrationen der Geräte immer wieder Begeisterung hervorgerufen. Dieses mobile Handgerät zum Auslesen und Beschreiben von Tags enthält einen kleinen Rechner, auf den zum Beispiel mittels einer Docking-Station die Daten von vermissten Medien aus der Bibliothekssoftware geladen werden können. Beim Entlanggehen am Buchregal erkennt das Gerät die entsprechenden Bücher, identifiziert sie durch ein akustisches Signal und zeigt sie auf einem eingebauten Display an. Der mehrfach geäußerte Wunsch nach einem Programm, das verstellte Bücher erkennen kann, könnte ebenso bald Wirklichkeit werden. Es sind viele weitere Einsatzmöglichkeiten denkbar, die auch später noch durch ein einfaches Software-Upgrade aufgespielt werden können.

Von einigen Teilnehmern zunächst kritisch gesehen wurde der parallele Einsatz der digitalen Tags zur Identifizierung und der 3M Tattle-Tape Sicherungsstreifen zur Sicherung der Medien. Die Vorteile von zwei bewährten, sich ergänzenden Technologien leuchtete aber schnell ein. Das Problem herkömmlicher RFID-Etiketten wurde dadurch gelöst. Diese können, wie demonstriert wurde, leicht durch eine einfache Alufolie, wie sie im Haushalt verwendet wird, abgeschirmt und unlesbar gemacht werden. Dies ist bei dem 3M Sicherungsstreifen nicht möglich.

Positiv erwähnt wurde, dass die digitalen Marker beliebig oft mit neuen Daten versehen werden können. Sie brauchen also nicht ausgetauscht zu werden, wenn der Status des Buches verändert werden soll. Die neuen Tags sind abwärtskompatibel. Dies bedeutet, dass einmal getätigte Investitionen in Sicherungstechnik nicht verloren gehen. So können beispielsweise die heute in über 25.000 Bibliotheken vorhandenen 3M Sicherungsstreifen auch künftig zusammen mit neu eingebrachten digitalen Tags genutzt werden. Das "3M Digital Identification System" ist Teil einer organisierten, planmäßigen Migration zu neuen Technologien, auf die Bibliotheken in Zukunft nicht mehr verzichten können.

Der engagierte Input aus den Veranstaltungen zeigte, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist. Kleine Korrekturen und viele Anregungen, die die Bedürfnisse des europäischen Marktes reflektieren, werden in die weitere Entwicklungsarbeit einfließen. Die weltweite Produkteinführung ist für das 3. Quartal 2000 geplant. Zum Bibliothekskongress "Information und Öffentlichkeit" in Leipzig (20.-23.3.2000) werden auf dem 3M Messestand die neuesten Informationen erhältlich sein.

3M Deutschland
Abt. Sicherungssysteme
Leo Middelhoff
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