NESCHEN in China

"Vergiss, was Du weißt. Lerne neu. China ist anders."

von Hanspeter Steinhilber

Wer als Tourist oder Geschäftsreisender erstmalig fremden Boden betritt, hat doch bestimmte Vorstellungen davon, was ihn erwarten könnte. Aber wenn es sich jedoch um ein Land wie China handelt, dem westliche Lebensgewohnheiten und freie Marktwirtschaft seit den umwälzenden kulturellen Wandlungen jahrzehntelang verschlossen geblieben sind, gestaltet sich die Meinung subjektiv und voreingenommen.

Doch die Business Unit Manager für den Bereich Buch & Dokumente der Neschen AG aus dem niedersächsischen Bückeburg, Andreas Ptack und Gunther Wienzek waren überrascht: Seriös und geschäftig auftretende Damen und Herren schon am modernen und westlich anmutenden neuen Flughafen in Peking, in der Nationalbibliothek Kommunikationsanlagen und Computer auf dem letzten Stand der Technik, an denen chic gekleidete junge Menschen saßen, aber auch fernöstliche Kultur, Architektur und Fortbewegungsmittel prägen das Bild...

China wird der stärkste Markt des nächsten Jahrhunderts, sagen die Experten.

Dies erkannte auch das Management der Neschen AG angesichts der fast 1,25 Milliarden im Reich der Mitte lebenden Menschen und handelte. Erster Schritt war die Teilnahme an der Buchmesse "Library China" in Peking. Im Mittelpunkt der Präsentation standen auf dem Messestand im "Beijing International Exhibition Center" die seit einem halben Jahrhundert in Deutschland bekannten Buchpflegeprodukte filmolux und filmoplast P sowie das "Bückeburger Konservierungsverfahren für modernes Archivgut".

Wir waren neugierig auf nähere Einzelheiten, Erfahrungen sowie Perspektiven, und stellten einige Fragen an die Neschen-Manager Andreas Ptack und Gunther Wienzek.

Wie wurden die Besucher auf diese erstmalig in China stattgefundene Bibliotheksmesse aufmerksam gemacht?
Durch Anzeigen und persönliche Einladungen

Wieviel Aussteller waren vertreten und wer waren die Besucher?
Ungefähr 100 Aussteller, die meisten waren Bibliotheksmöbelanbieter sowie EDV- und Softwarehersteller, die von Bibliothekaren, Buchhändlern, Direktoren und Referenten der Regierung frequentiert wurden.

Wieviel Besucher kamen zu Ihnen und wofür interessierten sie sich?
Wir hatten an den drei Tagen fast 400 Besucher, die ihre Augen vorwiegend auf den Buchschutz und auf die Buchreparatur richteten.

Kannten die Besucher schon Einbandfolien und Reparaturmaterialien, wie Neschen sie anbietet?
Hauptsächlich filmoplast P als Papierreparaturband mit seinem säurefreiem Kleber war für sie neu und deshalb von großem Interesse.

Waren Sie dort konkurrenzlos?
Ja! Auf der Messe wurden keine weiteren Folien oder Reparaturbänder angeboten.

Wie bewerten Sie die neuen Kontakte?
Von den staatlichen Stellen besteht großes Interesse, wir versprechen uns viel für die Zukunft. Ein Beispiel: Während der Messe hatte die Messeleitung einen Besuch der Pekinger Nationalbibliothek arrangiert, an dem überwiegend Aussteller aus Westeuropa und aus den USA teilnahmen. Während dieser Veranstaltung kam der Direktor für "Internationale Beziehungen der Nationalbiliothek" auf uns zu und ließ uns wissen, dass wir unbedingt in Verbindung bleiben müssten, da er die – wie er es nannte – "einzigartigen" Artikel nutzen möchte.

Die 1909 gegründete Nationalbibliothek – ebenfalls inzwischen hochmodern eingerichtet – hat immerhin über 21 Millionen Bücher, Zeitschriften, Mappen, Atlanten, Fotos, Graphiken und Radierungen sowie mikroverfilmte Dokumente und elektronische Medien mit Hilfe von auf letztem Stand befindlicher Computertechnologie erfasst und katalogisiert.

Anlässlich eines Vortrages im Chinesischen Zentrum in Hannover, dem bisher einzigen von der Volksrepublik im Ausland geförderten Kulturinstitut verkündete Chinas Botschafter in Deutschland kürzlich, dass öffentliche Investitionen verstärkt würden. Wie steht es aus mit staatlichen Mitteln für die Buch- und Dokumentenpflege?
Beim Besuch in der Nationalbibliothek wurde deutlich, dass zumindest hier nicht gespart wird. Wie es in den Provinzen aussieht – es gibt in China über 100.000 Bibliotheken – ist uns nicht bekannt. Es wurde uns aber während der Messe und beim Abstecher in der Nationalbibliothek die staatliche Unterstützung zugesichert.

Sie haben jetzt sinnbildlich die Fußspitze über die Türschwelle gesetzt. Was ist Ihr nächster Schritt ?
Wir werden zusammen mit einem Partner aus Hong Kong in Peking vorerst ein Verkaufsbüro eröffnen, um durch diese Präsenz die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Stellen vertiefen, ausbauen und neue Märkte für die anderen Neschen-Produkte erschließen zu können. Wir sind optimistisch !


Hanspeter Steinhilber
Neschen AG
Hans-Neschen-Straße 1
D-31675 Bückeburg
E-Mail: neschen@neschen.de
URL: http://www.neschen.com