Der Einsatz kommunikationspolitischer
Instrumente an Bibliotheken


Heiko Jansen
- Köln: Fachhochschule, 1999. 58, XI S.
(Kölner Arbeitspapiere zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft; 16)
ISSN (Print) 1434-1107; ISSN (elektronische Version) 1434-1115

Seit 1997 gibt der Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen der Fachhochschule Köln die Reihe "Kölner Arbeitspapiere zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft" heraus. (1) In dieser Reihe sollen aktuelle Forschungsergebnisse des Fachbereichs, "sowohl Arbeiten der Dozent/inn/en, als auch herausragende Arbeiten der Studierenden", veröffentlicht werden (S. 1)

Die Kommunikationspolitik wird in den letzten Jahren häufig in ihrer Eigenschaft als Marketinginstrument beschrieben. Das fordert auch eine Prüfung der Eignung für die Bibliotheken. Dieser Mühe hat sich Heiko Jansen in der vorliegenden Arbeit unterzogen. Wir verdanken ihm eine erste zusammenfassende Darstellung.

Im ersten Kapitel werden die Begriffe "Marketing" und "Integrierte Kommunikationspolitik" definiert, das zweite Kapitel behandelt die Vorbedingungen einer bibliothekarischen Kommunikationspolitik, das dritte Kapitel beschäftigt sich folgerichtig mit dem Branchenmarketing. Die anschließenden Kapitel behandeln in Theorie und Praxis elf kommunikationspolitische Instrumente: Klassische Werbung (Mediawerbung) – Verkaufsförderung / Promotions – Persönliche Kommunikation – Direktkommunikation und Database-Marketing – Öffentlichkeitsarbeit / Public Relations – Messen und Ausstellungen – Sponsoring – Event-Marketing – Multimedia-Kommunikation – Präsentationspolitik / Kontaktmarketing – Product Placement. Insbesondere prüft der Autor die Anwendung der einzelnen Instrumente im Bibliothekswesen.

Sein Resümee:

  1. In den Bibliotheken werden nur wenige kommunikationspolitische Instrumente umfassend genutzt.
  2. Den Bibliothekaren fehlen die theoretischen Grundkenntnisse, die "einen abgestimmten Einsatz und die Ausschöpfung des zur Verfügung stehenden Potentials erst ermöglichen würden". (S. 57).
  3. "Wenn es gelingt, der Kommunikationspolitik die ihr gebührende Achtung als vollwertiges Marketinginstrument zu verschaffen, so besteht die reelle Chance, die Situation der Bibliotheken und des gesamten Bibliothekswesens nachhaltig zu verbessern." (S. 58) Dazu hat Heiko Jansen eine interessante Diskussionsgrundlage vorgelegt.

Der Autor wird in seinen Darlegungen bestätigt durch die Veröffentlichung über den "Einsatz von Kommunikationspolitik als Marketinginstrument" in Artotheken. (2)


Anmerkungen
1. Schmidmaier, Dieter: Kölner Arbeitspapiere zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft. In: Bibliothek 23 (1999) 1, S. 92-94.
2. Hagenström, Juliane: "Bilder verleihen wie Bücher": Apotheken und der Einsatz von Kommunikationspolitik als Marketinginstrument. In: Bibliothek 23 (1999) 3, S. 332-350.


Anschrift des Rezensenten
Prof. em. Dr. Dieter Schmidmaier
Sanddornstraße 8
D-12439 Berlin