Bibliothek ­ Wozu?

von Wolf Rauch


Das Thema des diesjährigen Bibliothekartages ist modern ­ geradezu reißerisch "Produktionsfaktor Wissen". Ich hoffe, ich bin nicht der einzige, der diese Wortwahl als (wenn auch gezielte) Provokation empfindet: Wie weit sind wir gesunken, wenn wir "Wissen", das wichtigste und "heiligste" Kulturgut des Menschseins auf seine Rolle als Produktionsfaktor ­ horribile dictu ­ beschränken. Auf eine Stufe stellen mit Erdöl, Elektrizität und Maschinenlärm. Goethe als Rohstoff ­ Kant vielleicht gar zur Steigerung der Milchleistung von Kühen.

Auf eine Provokation kann man mit Entsetzen reagieren oder mit einer Gegenprovokation. Ich wähle den zweiten Weg: Wenn wir Wissen auf seine Rolle als Produktionsfaktor reduzieren ­ was hat dann die Bibliothek damit zu tun? Ist in einer Informationsgesellschaft noch Platz für Bücher und Bibliotheken? Oder, konstruktiv formuliert: Welche Rolle könnte die Bibliothek in einer Gesellschaft haben, in der Wissen zum Produktionsfaktor geworden ist?

Ich will also über die Informationsgesellschaft sprechen. Somit über die nahe, die nächste Zukunft. Aber doch über die Zukunft. Damit wage ich mich auf ganz dünnes Eis vor ­ noch dazu vor einem so fachkundigen Publikum.

In einem ersten Teil will ich daher eine sehr ausführliche captatio benevolentiae absolvieren und über die Fallstricke der Zukunftsforschung sprechen. Ich brauche diese Vorbereitung, da ich im zweiten Abschnitt über aktuelle Prognosen zur Informationsgesellschaft sprechen werde ­ und die haben es in sich. Im dritten Teil werde ich schließlich auf die konkreten Konsequenzen für Bibliotheken zu sprechen kommen.

Zuerst also zu Grenzen und Möglichkeiten von mittelfristigen Prognosen: Die zeitliche Perspektive des Menschen ist ja sonderbar verzerrt: Rückblickend scheinen uns die unwahrscheinlichsten Entwicklungen plausibel ­ geradezu zwingend. Die Voraussage auch nur relativ geringer Veränderungen für die Zukunft tun wir hingegen leicht als bizarre Hirngespinste ab.

Zwei Beispiele dazu: Was hätten Sie von einem Zeitungskommentar gehalten, der vor einem Jahr, vielleicht sogar noch Anfang Jänner, für September 2000 prophezeit hätte, dass

Und das bei einem so kurzen Zeithorizont von 9 Monaten und einem Gebiet, auf dem wir uns alle als Staatsbürger recht gut auskennen sollten. Von heute aus zurückblickend wirkt das alles durchaus zwingend und logisch.

Umgekehrt, wenn wir in die Zukunft schauen, rechnen wir eigentlich immer mit der Fortschreibung des status quo, allenfalls mit einem linearen Trend.

Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich vor einem Vierteljahrhundert eine Untersuchung des wissenschaftlich-technischen Informationswesens in Österreich durchgeführt habe. Die VÖB und viele ihrer Mitglieder haben mich damals mit Rat und Tat unterstützt, wofür ich mich hiermit gerne nochmals bedanke. Es war das übrigens die erste Delphi-Studie in Österreich ­ viele sind ihr seither gefolgt.

Damals gab es kein Internet, Bildschirmtext erst in den Anfängen, und praktisch keine mobile Telefonie. Der Computer hat in den Bibliotheken gerade erst Einzug gehalten und naturwissenschaftliche Zeitschriften waren noch billiger als Autos.

Von den Teilnehmern dieser WTI-Delphi Studie wurden als wichtigste Maßnahmen für die Bewältigung der Zukunft gesehen:

Die wichtigsten technischen Entwicklungen, welche die Teilnehmer des Delphi-Panels bis 2000 erwartet hatten, waren im Bereich der Datenerfassung und des Retrievals.

Gänzlich neue Erfindungen und Entwicklungen wurden trotz ausdrücklicher Nachfrage nicht erwartet, ebenso wenig grundlegende Änderungen im Wissenschaftsbetrieb ­ ein großer Irrtum, wie wir heute wissen. Vor allem Datenübertragung und Kommunikation, die Schlüsselbereiche des letzten Jahrzehnts, wurden theoretisch wie praktisch als "unwichtig" eingeschätzt.

Was hätten wir zu einem Teilnehmer gesagt, der 1975 prophezeit hätte, dass im Jahre 2000

Was folgt aus diesem Rückblick? Die Realität übertrifft in der Regel die kühnsten Prognosen ­ nicht nur, dass wir quantitative Entwicklungen oft unterschätzen, die Zukunft ist immer wieder für Überraschungen gut. Für Entwicklungen, an die wir überhaupt nicht gedacht haben.

Was nicht folgen darf, ist ein Fatalismus: Da wir keine sinnvollen Prognosen stellen können, wissen wir bei keiner Entscheidung, ob sie letztlich nützlich oder kontraproduktiv ist ­ daher tun wir gar nichts, außer den Ist-Stand fortzuschreiben. Das wäre denn doch zu einfach.

Es gibt nämlich durchaus Bereiche, in denen wir einen gewissen Trend feststellen können ­ und wenn wir uns hier nicht rechtzeitig auf neue Situationen einstellen, dann wird man uns mit Recht fahrlässiges Verhalten vorwerfen. So wie der Gärtner in dem berühmten Beispiel mit den Seerosen, deren Bestand sich jeden Tag verdoppelte: Wenn der ganze See zugewachsen ist und abstirbt, wird man ihn mit Recht anklagen, dass er nicht rechtzeitig gehandelt hat ­ auch wenn er darauf hinweisen wird, dass am Vortag noch der halbe See frei gewesen sei.

Das ist der Grund, warum derzeit etwa Telekommunikationsbetreiber unvorstellbar hohe Summen in UMTS-Lizenzen stecken (700 Milliarden Schilling allein in Deutschland). Wir wissen nicht, ob diese Technologie jemals zum Einsatz kommen wird ­ vielleicht wird sie durch andere Technologien überflüssig. Es gibt diese anderen Technologien sogar schon, GPRS oder HSCSD sind ihre Kürzel. Nur: Niemand will sich vorwerfen lassen, diese Chance nicht erkannt zu haben. Wer jetzt nicht mittut, muss fürchten, den Zug zu verpassen.

Vielleicht werden in diesem Beispiel die hohen Lizenzgebühren die Entwicklung, die sie ermöglichen sollen, letztlich sogar verhindern: Es könnte durchaus aus ökonomischen Gründen zu Verzögerungen bei der Einführung von UMTS kommen. Man möchte schließlich an den hohen Investitionen in GSM auch einmal verdienen, und nicht die Kuh schlachten, wenn sie endlich beginnt, Milch zu geben. Das könnte durchaus dazu führen, dass UMTS noch vor seiner Einführung wieder überholt sein wird.

Das ist nämlich die andere Seite der Medaille: Wir sind bei der Gestaltung der Zukunft nicht hilflos schicksalhaften Mächten ausgeliefert ­ wir selbst sind der Motor der Entwicklung. Wir können ­ zumindest in der Theorie ­ steuern und gegensteuern und versuchen, die Zukunft so zu gestalten, dass sie auch erstrebenswert wird ­ und dazu gehören für mich als Benutzer natürlich auch weiterhin die Möglichkeit, Bibliotheken zu benützen.

Genug der warnenden und relativierenden Vorreden: Wie wird sie also nun aussehen, die Informationsgesellschaft? Was erwarten die Experten bis 2010, bis 2020?

Ich stütze mich im folgenden vor allem auf die Prognosen der amerikanischen Computerexperten Kurzweil, Moravec und Joy, sowie auf die Überlegungen der europäischen Informatiker Encarnacao, Leidhold und Reuter, alle aus den letzen ein bis zwei Jahren, alle viel diskutiert ­ sogar bei uns in Österreich. Sie alle kommen im Prinzip zu ähnlichen Ergebnissen und wurden bisher nicht ernsthaft in Frage gestellt.

Die Prognosen sind eigentlich recht konservativ, weil sie davon ausgehen, dass die treibende Kraft der Entwicklung bis 2020 unverändert bleibt. Es ist dies das sogenannte Mooresche Gesetz, das besagt, dass die Oberfläche von Transistoren in integrierten Schaltkreisen sich alle zwei Jahre halbiert. Wenn man dieses Gesetz auf die Rechenleistung künstlicher Maschinen allgemein ausweitet, sieht man, dass es von 1900 bis heute mit verblüffender Genauigkeit gilt.

Die Rechenleistung der Computerchips ist also unser Seerosenblatt, dessen Größe sich alle zwei Jahre verdoppelt. Es gibt keine physikalischen Gründe, warum diese Entwicklung bis 2020 nicht anhalten sollte. Ganz im Gegenteil, es gibt Anzeichen einer weiteren Beschleunigung der exponentiellen Entwicklung.

Nach dem Mooreschen Gesetz wird allgemein erwartet, dass ein Computer um 1000 Dollar etwa um das Jahr 2020 die Gedächtniskapazität und die Rechenleistung des menschlichen Gehirns haben wird. Supercomputer, die natürlich entsprechend teurer sind, könnten diese Leistung schon im Jahr 2010 erreichen. Und es gibt keinen Grund, dass dann die Leistungssteigerung der Computer beendet sein sollte.

Der Computer ist dabei nur die treibende Kraft, sozusagen der Motor der Entwicklung. Die Ausprägungen, in denen er uns entgegentritt, also die Verpackungen und Nutzanwendungen, werden noch vielfältiger sein als heute. Insbesondere werden Kommunikation, Vernetzung und Ortsbestimmung zentrale Elemente bleiben. Immer stärker werden Computer auch in der Form von Robotern auftreten. Die Kommunikation mit Computern wird in natürlicher Sprache erfolgen, ihre Kommunikation untereinander über drahtlose Netze. Im Prinzip gibt es das alles schon. Wie schnell es selbstverständlich wird, haben wir beim Mobiltelefon erlebt.

Die Entwicklung könnte sich ab etwa 2010 noch weiter beschleunigen, wenn die Nano-Technologie das hält, was sie derzeit verspricht. Nano-Technologie ist der Versuch, Maschinen auf atomarer bzw. molekularer Ebene zu bauen. Das hätte zur Folge, dass Computer unvorstellbar klein würden. Computer würden in der Kleidung, im Körper, in allen Geräten, in der künstlichen und in der natürlichen Umwelt unsichtbar allgegenwärtig sein ­ man nennt diese Vorstellung anschaulich "intelligenten Staub".

Wie könnte eine Zukunft auf dieser technologischen Basis aussehen?

Fangen wir mit dem gar nicht so fernen 2010 an. Einem Jahr, in dem die meisten von uns noch im aktiven Berufsleben stehen werden (auch wenn Sie das heute vielleicht noch gar nicht planen). Ein Jahr, in dem heutige Schulanfänger noch immer nicht die Matura haben, und in dem die heutigen Investitionen in UMTS ihre ersten Gewinne abwerfen sollten. Also gar nicht so weit in der Zukunft. Wie wird die Informationsgesellschaft dann aussehen?

Ich will beispielhaft einige Prognosen aus unserem Bereich, der Bildung, der Wissenschaft, dem Lernen, und den Büchern zitieren:

Kurzweil beschreibt das zum Beispiel so:

"Schüler aller Altersgruppen besitzen einen eigenen Computer, ein dünnes Gerät in Form eines Notizblocks, das weniger als ein Pfund wiegt und über ein lesefreundliches, sehr hochauflösendes Display verfügt. Schüler interagieren mit ihrem Computern hauptsächlich durch Sprechen und Zeigen mit einem stiftähnlichen Gerät. Tastaturen gibt es noch, doch die meisten Texte werden durch Sprechen erzeugt. Der Zugriff auf Unterrichtsmaterialien erfolgt durch drahtlose Übertragungstechnik." (Kurzweil, 298f)

Und weiter:

"Gelesen wird vorwiegend an Displays, allerdings ist der 'Unterbau' aus Papierdokumenten noch immer gewaltig. Der Ausstoß von Papierdokumenten schrumpft jedoch, da Bücher und andere Druckerzeugnisse, hauptsächlich aus dem 20. Jahrhundert, rasch gescannt und gespeichert werden." (Kurzweil, 298)

"Autoren verwenden stimm-aktivierte Textverarbeitungsprogramme; Grammatikhilfen sind mittlerweile wirklich zu gebrauchen, und schriftliche Dokumente vom Aufsatz bis zum Buch werden in aller Regel in papierloser Form vertrieben. Stilhilfen und automatische Editier-Software sind selbstverständliche Anwendungen zur Verbesserung der Text-Qualität.

Ebenfalls weit verbreitet ist Sprachübersetzungs-Software, die das Geschriebene in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt. Gleichwohl spielt intelligente Software beim eigentlichen Vorgang des kreativen Schreibens eine geringere Rolle als in der Bildenden Kunst oder in der Musik. Es gibt jedoch erste ,kybernetische' Autoren". (Kurzweil 306)

"Lernen wird zu einem wichtigen Bestandteil des Erwerbslebens. Fort- und Weiterbildung sind in den meisten Berufen eine ständige Pflicht und nicht nur eine gelegentliche Ergänzung." (Kurzweil, 299)

Ende der Zitate.

Nun, das klingt ja noch nicht so schlimm. Aber wie sieht es 2020 aus, dem Zeitraum, bis zu dem Prognosen im Computerbereich derzeit als seriös gelten.

Auch 2020 werden die meisten von uns noch im aktiven Berufsleben stehen, 2020 ist von heute weniger weit entfernt, als die anfangs erwähnte WTI-Delphi-Studie.

Wieder einige Zitate:

"Tragbare Displays sind extrem dünn, haben eine sehr hohe Auflösung und wiegen nur wenige Gramm. Die Menschen lesen Dokumente entweder auf tragbaren Displays oder, häufiger, in Form eines Textes, der unter Verwendung der allgegenwärtigen Retina-Displays in das stets gegenwärtige virtuelle Environment projiziert wird. Bücher und Dokumente aus Papier werden nur noch selten benutzt und sind schwer zu bekommen. Die meisten interessanten Papierdokumente aus dem 20. Jahrhundert sind mittlerweile gescannt und stehen im drahtlosen Netz zur Verfügung.

Gelernt wird mit Hilfe intelligenter, softwaregestützter simulierter Lehrer. Halten menschliche Lehrer den Unterricht, so weilen sie häufig nicht in der Nähe der Schüler. Lehrer gelten mehr als Mentoren und Ratgeber und weniger als Wissensvermittler.

Schüler und Studenten kommen noch zusammen, um Gedanken auszutauschen und sich zu unterhalten, doch selbst bei diesen Begegnungen sind sie oft physisch und geographisch voneinander getrennt. Alle Schüler benützen Computer. Computer sind praktisch überall und nur gelegentlich tritt das Problem auf, dass ein Schüler keinen Computer hat.

Die meisten Berufstätigen verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit beruflicher Fort- und Weiterbildung." (Kurzweil 317)

Soweit einige kurze Blicke auf Prognosen für die Informationsgesellschaft. Ich habe nur die harmlosen gebracht. Weniger harmlos könnte die Gen-Technologie sein oder die Tatsache, dass ab 2020 der Computer die geistige Leistungsfähigkeit des Menschen erreicht haben könnte. Dann gilt wohl die Bemerkung von Hans Moravec: "Biologische Arten überleben die Begegnung mit überlegenen Konkurrenten so gut wie nie". Er nennt sein Buch daher auch konsequenter Weise "Computer übernehmen die Macht". Und Bill Joy,folgert daraus: "The future doesn`t need us". Das sind die pessimistischen Prognosen, die uns schon bald im Kampf gegen die Computer unterlegen sehen. Sie überwiegen leider in der ernsthaften Literatur.

Wie auch immer. So viel scheint festzustehen: Wir stehen am Beginn einer steilen Entwicklung, die wir alle wohl noch erleben werden, und die unseren Kernbereich betrifft: das Wissen.

Bei all diesen Prognosen fiel mir, als langjährigem VÖB-Mitglied, etwas schmerzlich auf: Eine Institution fehlt in all den genannten Berichten ­ die Bibliothek. Es ist tatsächlich nicht auszuschließen, dass es in 20 Jahren keine wissenschaftlichen Bibliotheken der heutigen Form mehr geben wird. Dass diese allenfalls noch in einem Atemzug mit Archiven und Museen genannt werden. Dass einige wenige nur noch als prächtige Erinnerungsstücke bestehen bleiben, wie die Prunksäle der Bibliotheken in Melk und Admont oder an der Nationalbibliothek.

Alle anderen Bibliotheken könnten längst in Terminalräume umgewandelt worden sein. Organisatorisch werden sie wohl an den Universitäten als kleine Abteilungen den Zentralen Informatikdiensten angegliedert.

Ich bin jetzt bewusst von den Inhalten zur Organisation und zur rechtlichen Verankerung gewechselt. Viel stärker noch als die ausgeübten Tätigkeiten werden nämlich die gesetzlichen Aufgaben einer Bibliothek, wie sie heute formuliert sind, in 20 Jahren nicht mehr viel Sinn machen. Schauen wir nur ins UOG:

Nach § 78 (1) UOG bestehen die Aufgaben der Bibliothek in "Beschaffung, Erschließung und Bereitstellung der zur Erfüllung der Lehr- und Forschungsaufgaben erforderlichen Informationsträger". Man beachte die Einschränkung auf die Informationsträger, nicht auf die Information selbst.

Das geht schon heute weit an der Realität vorbei:

Beschaffung

Wenn ich heute ein Buch bekommen will, dann bestelle ich es am besten über amazon.com. Das ist meist schneller und billiger als über jede Bibliothek oder Buchhandlung. Die persönliche Beratung und Anregung durch dieses System, die natürlich automatisch erfolgt, ist besser, als ich sie jemals bei einem Buchhändler oder Bibliothekar erlebt habe. Das ist das Modell der Zukunft, und wer von Ihnen das noch nicht probiert hat, sollte es unbedingt nachholen. Natürlich hat amazon.com wirtschaftliche Probleme. Die hat es aber nicht im Buch-Sektor, sondern in der Übertragung des Konzeptes auf andere Bereiche. Und sollte amazon.com nicht überleben, dann werden andere nachfolgen.

Erschließung

Die Suche nach Titeln erfolgt heute am besten über eine der vielen Suchmaschinen oder Software-Roboter (sog. Softbots) im Netz weltweit und automatisch. Es gibt heute schon Angebote im Internet, die jedem OPAC überlegen sind. Hier können einzelne Bibliotheken allein gar nicht mithalten.

Bereitstellung

Die Bereitstellung der Literatur erfolgt zunehmend elektronisch über ein Netz. Benötigte Passagen druckt man sich aus. Der Informationsträger ist belanglos.

Das ist nicht Zukunftsmusik, sondern täglich erlebte Realität. Für diesen heutigen Vortrag habe ich im August die fehlende Literatur im Netz lokalisiert, zur Hälfte war sie elektronisch vorhanden, zur Hälfte musste ich sie bestellen. Die Rolle der eigenen Bibliothek (und wir haben in Graz eine der besten Universitätsbibliotheken der Welt, wie wir gerade in einer Dissertation zeigen konnten (vgl. Reichmann 2000)) beschränkt sich nur mehr darauf, meine Bücher zu bezahlen und nach Gebrauch zu entsorgen ­ verzeihen Sie, zu katalogisieren und zu archivieren.

Sie können nun sagen, das UOG stammt aus 1993 und sieben Jahre sind in der Informationsgesellschaft eine Ewigkeit. Stimmt. Nehmen wir ein aktuelleres Beispiel. Die Universitätsbibliotheksverordnung vom Oktober 1999. Sie nennt als einzuhaltende Grundsätze der Bibliotheksverwaltung unter anderem:

Kein Jahr alt und auch hier sind die meisten Grundsätze bereits heute schon wieder fragwürdig:

Wozu noch ein kontinuierlicher Bestandsaufbau, wenn es zunehmend belanglos wird, woher ich die benötigte Literatur herunter lade? Wenn einzelne Zeitschriften ohnehin bald nur mehr über das Netz (und zwar ohne Verlag) angeboten werden?

Wozu die Erschließung der Bestände nach einheitlichen Regelwerken, wenn international tätige Suchmaschinen beliebig viele Regelwerke verarbeiten können?

Was heißt "benützernahe Aufstellung der Bestände"? Wenn ich das ernst nehme, dann kann es nur bedeuten, dass in Zukunft die UB für die Bereitstellung der PCs und Drucker zuständig sein soll. Das ist der heutige Standard an Benützernähe.

Wozu ein geordnetes Mahnwesen, wenn Bestände grundsätzlich beim Benutzer in elektronischer Form oder als Papierausdruck verbleiben?

Wozu überhaupt noch eine Bibliothek? Wenn die Bibliothek in 10 Jahren noch das tut, was ihr heute der Gesetzgeber vorschreibt, dann hat sie sich tatsächlich überlebt.

Doch halt! Ich spreche ja gar nicht von Bibliotheken ­ ich spreche von Bibliotheksverordnungen und -gesetzen. Ich spreche von den naturgemäß unzureichenden Versuchen, große, ehrwürdige, komplexe Festungen des Geistes in organisationsrechtliche Fesseln zu legen. Ich spreche nicht von Erscheinungsformen sondern von Abbildern. Abbildern, die zu sehr dem Heute, eigentlich noch dem Gestern verhaftet sind.

Sie kennen sicherlich die Geschichte vom Gelehrten, der zum Berg sagt: "Wer bist Du schon ­ Berg. Ich kenne Deine Größe, Deine Höhe, Dein Gewicht ­ Du aber weißt nichts über Dich". Worauf der Berg antwortet "Wohl weiß ich das alles nicht, aber ich ­ ICH BIN DER BERG".

Die herrliche Welt unserer Bibliotheken, in der sich so trefflich herumwandern und verweilen lässt, die so großartige Ausblicke bietet, die Pfade durch die Welt des Wissens legt ­ sie wird von den Gesetzgebern ebensowenig in ihrer eigentlichen Zweckbestimmung erkannt, wie von den Computerpropheten.

So ist das auch bei den Szenarien zur Informationsgesellschaft, die bisher meinen, ohne Bibliotheken auskommen zu müssen. Sie enthalten erschreckende Lücken und Schwachstellen, die schon heute spürbar sind und derer sich bisher noch niemand ernstlich angenommen hat. Schwachstellen, die das gesamte Gebäude der Informationsgesellschaft zum Einsturz bringen könnten.

Die Prognosen halten die Bibliothek für entbehrlich, weil sie von den heutigen Funktionen der Bibliothek zu sehr beeinflusst sind. Weil die heutigen Gestaltungsformen der Bibliotheken den Blick auf ihre eigentlichen Aufgaben und möglichen Funktionen verstellen: Eine konservierende, stabilisierende, Zeit und Raum überbrückende und vor allem qualitätssichernde Ordnungsmacht im Informationsgeschehen zu sein.

Der "Produktionsfaktor Wissen" ist in der derzeitigen Informationsgesellschaft nämlich eine äußerst fragwürdige, flüchtige, instabile Substanz, auf die man wohl nicht wirklich wird bauen können. Hier ist dringend ­ lieber heute als morgen ­ Hilfe erforderlich, und ich halte die Bibliotheken für besonders geeignet, jene Qualitätssicherungsmaßnahmen zu setzen, die notwendig sind, damit Wissen wirklich zum Produktionsfaktor werden kann.

Drei konkrete Beispiele:

1. Die Zertifizierungsfunktion für Wissen

Es ist bezeichnend, dass der dreifache "Weh"-Ruf zum Synonym für Internet geworden ist: www! Die Inhalte in diesem weltweiten Wartezimmer (eine andere Erklärung für www) sind nämlich äußerst fragwürdig. An den Universitäten sind wir ständig damit konfrontiert, dass Studierende Inhalte aus dem Netz zitieren. Nur was bringt das? Wer garantiert mir, dass die Adresse, die der Student gefunden hat, am nächsten Tag noch den selben Inhalt hat wie am Tag des Zitates? Dass es die Quelle überhaupt noch gibt? Wenn das Zitat von der Quelle abweicht, was wurde verändert und von wem? Woher weiß ich, dass der angegebene Autor tatsächlich Urheber der Quelle ist? Wird ein Autor bei einer Neuauflage eines Werkes die alte Version entsprechend gekennzeichnet im Netz belassen oder einfach überschreiben? Woran erkenne ich, dass ein Text im Netz die Endfassung ist oder doch noch eine Arbeitsversion? Heute hält Internet einer seriösen Quellenkritik nicht stand.

Es gibt interessante Modelle, hier Abhilfe zu schaffen. So wurde etwa vorgeschlagen, den Universitätsbibliotheken die Aufgabe zu übertragen, eine zentrale Bibliographie aller Angehörigen ihrer Universität zu führen. Erst wenn ein Text endgültig fertig ist, wird er vom Autor an den Server der UB übermittelt.

Die UB übernimmt die korrekte Erschließung, identifiziert den Autor und hält das Ablieferungsdatum eindeutig fest. Die UB garantiert, dass keine nachträglichen Änderungen vorgenommen werden und verpflichtet sich, den Zugriff ohne zeitliche Beschränkung zu ermöglichen. Nur dann, wenn ein Dokument auf einem derartigen Server liegt, ist es zitierfähig, kann es der öffentlichen Kritik und Überprüfung durch die wissenschaftliche Gemeinschaft unterzogen werden. Letztlich würde eine Funktion wahrgenommen, die der Ablieferung von Pflichtexemplaren entspricht ­ nur dass das "Pflichtexemplar" in diesem Modell gleichsam das einzig legitime Originaldokument wird.

Eine Zertifizierungsinstanz auch für nicht gedruckte wissenschaftliche Dokumente muss daher dringend gefunden werden. Sie wird spätestens dann eingeführt werden, wenn der erste große Missbrauchsfall an die Öffentlichkeit dringt: Wenn ein Patient Schaden nimmt, weil er sich mit Internet-Ratschlägen kurieren wollte ­ oder wenn ein Unternehmen über fehlerhafte Marktdaten stolpert.

Vergessen wir bitte nicht, dass ein Großteil der produzierten und publizierten Information heute immer noch blanker Unsinn ist: der Prozentsatz der unnötigen, falschen oder sogar böswilligen Information ist in der Esoterik und der sogenannten Alternativ-Wissenschaft besonders hoch, aber auch in der etablierten Wissenschaft keineswegs zu vernachlässigen. Es hat Jahrhunderte gedauert, um mit dem hochkomplexen sozialen System der anerkannten Wissenschaft einen internationalen Sicherheits- und Kontrollmechanismus für die Filterung von Information zu schaffen. Nur was diesem System standhält, können wir als etabliertes Wissen bezeichnen. In diesem System spielen die gedruckte Publikation und die Bibliothek eine Schlüsselrolle. Was Computerleute oft als "Medienbrüche" anprangern, nämlich das Herstellen von Papierversionen von Texten, sind oft höchst sinnvolle Feuermauern gegen den Flächenbrand der publizierten Dummheiten.

Diese Zertifizierungsfunktion für Wissen muss nicht von den Bibliotheken wahrgenommen werden. Wissenschaftliche Vereinigungen könnten sie ebenso erfüllen wie Verlage, die ja auch dringend nach einer neuen Rolle in der Informationsgesellschaft suchen müssen: Nicht nur Bibliotheken und Buchhandlungen, auch Verlage kommen in den Prognosen zur Informationsgesellschaft nicht mehr vor. Und mit der Preisgestaltung gerade im sensiblen Zeitschriftenbereich haben die Verlage endgültig die Schaufel weggeworfen ­ sie graben sich nun bereits mit Baggern ihr eigenes Grab.

Wer immer die Aufgabe der Zertifizierungsinstanz wahrnehmen wird, wird viel Macht und viel Verantwortung haben ­ gerade deswegen wäre mir sehr wohl, wenn sich die Universitäten, und hier wiederum deren Bibliotheken, diese Aufgabe nicht aus der Hand nehmen ließen. Für den Bereich außerhalb der Universitäten bietet sich die Nationalbibliothek als nationale Zertifizierungsinstanz an.

Natürlich muss ein derartiger Zertifizierungs-Server elektronische Form haben. Trotzdem muss sichergestellt sein, dass seine Inhalte vor Veränderung oder Zerstörung sicher sind und auch in vielen Jahren noch lesbar bleiben. Das führt zur zweiten bisher ungelösten Funktion in der Informationsgesellschaft.

2. Die Archiv-Funktion

Schon heute sind zahlreiche Daten-, Text-, Bild- und Tondokumente nicht mehr brauchbar, weil ihre Datenträger nicht mehr lesbar sind. Nicht, weil sie physisch zerfallen oder von Mäusen zerfressen wären (was bei Büchern und Lochkarten ein ernstes und uns allen bekanntes Problem darstellt), sondern weil die Abspielgeräte nicht mehr vorhanden oder einsatzfähig sind. Wer kann heute noch 5 Zoll Disketten lesen? Wer kann eine 78er Schelllack ordentlich abspielen? Oder einen Doppel-8-Film mit Tonspur? Dieses Problem wird durch die fortschreitende Technik nicht etwa leichter, sondern eher komplizierter. Unterschiedliche Formate, unterschiedliche Datenträger, unterschiedliche Versionen nehmen zu, nicht ab.

Die CD hat in kürzester Zeit die Langspielplatte komplett verdrängt. Heute wird bereits am Nachfolger der CD gearbeitet.

Neben diesen Gefährdungen durch technische Neuerung besteht bei allen Datenträgern die Notwendigkeit des Schutzes vor den Folgen von Alterung und unabsichtlicher Zerstörung. Außerdem muss mutwillige oder betrügerische Veränderung ausgeschlossen werden.

Diese Aufgabe ist wohlbekannt. Sie lässt sich unter "Konservierung und Erhaltung alter Bestände" subsumieren. Sie ist allerdings nicht museal zu verstehen, sondern erfordert die ständige Anpassung an neue Technologien und die systematische Pflege von alten Technologien: Und hier ist wirklich Technologie gemeint und nicht bloß Technik: Es muss der gesamte Technikkreis weitergegeben werden, die Datenträger, die Abspielgeräte, deren Ersatzteile und Betriebsmittel und das Know-how: Schulung, Ausbildung, Handfertigkeiten.

Auch hier sind andere Institutionen neben den Bibliotheken als mögliche künftige Aufgabenträger durchaus denkbar: Computer- und Elektronikfirmen, neue private Anbieter, wissenschaftliche Vereinigungen, Verlage, Filmarchive. Auch hier wäre die Bibliothek allerdings besonders gefordert, da hier sogar der gesetzliche Auftrag vorliegt.

3. Die Dorfbrunnen-Funktion

Zum Abschluss noch eine letzte Funktion der Informationsgesellschaft, die immer noch auf ihre Verwirklichung harrt: Wer wird die Rolle des Dorfbrunnens in der Informationsgesellschaft übernehmen?

Information und Kommunikation sind zutiefst soziale Aktivitäten. Soziale Aktivitäten brauchen reale Orte des Austausches ­ je virtueller und unpersönlicher die Kommunikation wird, desto wichtiger werden soziale Ergänzungen werden. Waren früher die Agora und der Dorfbrunnen zentrale Orte der Kommunikation, so fehlt uns heute deren Äquivalent in der Informationsgesellschaft. Orte, an denen das so wichtige informelle Wissen weitergegeben wird, an denen man Bewertungen erhält und Kritik anbringen kann, Orte, die einen vor Überreaktionen ebenso schützen wie vor Betrügereien.

Wissen als Produktionsfaktor ist immer nur ein Halbfertigprodukt. Es bedarf der Weiterbehandlung in unseren Köpfen und zwischen unseren Köpfen: es muss diskutiert werden, es muss in Frage gestellt werden, es muss abgewogen werden. Wenn das nicht stattfindet, bleibt es Halbwissen, wird es brüchig, oder, noch schlimmer, kann es sehr gefährlich werden. Die Umsetzung des Wissens in unsere Handlungen und Haltungen ist ein kommunikativer Prozess und bedarf der sozialen Interaktion. Diese Interaktion muss allerdings institutionalisiert werden. Die Frage, wer diese Rolle des Dorfbrunnens in der Informationsgesellschaft einnehmen könnte, ist schon in den 70er Jahren unter Informationswissenschaftlern diskutiert worden. Viele haben auf die Banken gesetzt, bei denen Vertrauen und Kundennähe wichtige Erfolgsfaktoren sind. Die Banken haben aber ihre dichten Filialnetze eher reduziert und automatisiert, anstatt sie mit neuen Funktionen anzureichern.

Andere haben auf die Post gesetzt. Aber die Postämter haben es vorgezogen, Papier und Bleistifte zu verkaufen, anstatt Informationsdrehscheiben zu werden. Bahnhöfe haben mit öffentlichen Terminals zögerliche Anfänge gesetzt, die aber wieder verschwunden sind.

Derzeit sieht es so aus, als würden Kaffeehäuser die Rolle des Dorfbrunnens übernehmen. In aller Welt habe ich schon sogenannte Internet-Cafés gefunden, an denen vor allem junge Menschen jene anregende Mischung aus Information, Unterhaltung und physischer Begegnung finden, welche gute Kommunikation ausmacht.

Und ich kenne einige wenige Beispiele, in denen Bibliotheken diese Chance erkannt haben. Ein für mich besonders beeindruckendes Beispiel will ich Ihnen zum Abschluss erzählen:

Als Präsident der Österreichischen Rektorenkonferenz musste ich mehrmals an die Universität Pristina fahren. Die Situation war dort unmittelbar nach dem Krieg sehr deprimierend: Zerstörte Gebäude, Minen, Militär, trotz viel guten Willens war kaum geordneter Universitätsbetrieb möglich. Im Zentrum der großen aber schwer in Mitleidenschaft gezogenen Universität steht eine prächtige Universitätsbibliothek: Früher der Stolz der Universität und des ganzen intellektuellen Kosova, heute sind die Bestände durch Wassereinbrüche aufs ärgste gefährdet.

Und mitten in dieser Bibliothek, wenige Meter neben Stacheldraht, Brandruinen und bis zu den Zähnen bewaffneten Militärposten, fand ich gleich nach dem Krieg eine Keimzelle des Aufbruchs in eine neue Zeit. Ein Internet-Club, in dem sich die Jugend trifft, in dem Informationsprobleme ebenso wichtig sind wie persönliche Begegnungen, wie die Bewältigung einer schwierigen Zukunft: Fröhliche Gesichter, Offenheit, Internationalität. Die sonst allgegenwärtige Angst und Enge, die Zerstörung und der Nationalismus waren wie weggeblasen. Viel Improvisation war zu beobachten, aber nicht die aus der erfolgten Zerstörung notwendige Improvisation des Überlebens, sondern die kreative Improvisation des Aufbruches.

In dieser Extremsituation wurde so deutlich, dass die Bewältigung einer schwierigen Zukunft, und das gilt auch für unseren Aufbruch in die Informationsgesellschaft, keinesfalls auf ein technisches oder wirtschaftliches Problem reduziert werden darf. Das Experiment "Informationsgesellschaft" kann nur gelingen, wenn man es als intellektuelle und soziale Aufgabe begreift.

Womit ich zum Schluss die selbstgestellte Frage beantworten und zum Thema des Bibliothekartages zurückkehren will: Auf die Frage "Bibliothek ­ wozu?" lautet meine persönliche Antwort:

"Erstens, damit der 'Rohstoff Wissen' jene Qualität erhält, die er als Produktionsfaktor braucht. Und zweitens, damit in der Zukunft Wissen eben nicht auf seine Rolle als Produktionsfaktor beschränkt werden wird!"


Literatur:

ENCARNACAO, J., LEIDHOLD, W., REU-TER, A.: "Szenario: Die Universität im Jahre 2005". In: Informatik-Spektrum, 23. August 2000, Seite 264 ­ 270.

JOY, Bill: "Why the future doesn't need us" In: WIRED, 8.04, April 2000. http://www.wired.com/wired/archive/ 8.04/joy_pr.html

KURZWEIL, Ray: "Homo S@piens: Leben im 21. Jahrhundert ­ Was bleibt vom Menschen?" Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1999.

MORAVEC, Hans: "Computer übernehmen die Macht: Vom Siegeszug der künstlichen Intelligenz". Hamburg: Hoffmann und Campe, 1999.

REICHMANN, Gerhard: "Leistungsvergleiche zwischen Universitätsbibliotheken ­ Eine internationale Querschnittsuntersuchung", Dissertation am Institut für Informationswissenschaft der Karl-Franzens-Universität Graz, Graz, 2000.

RAUCH, Wolf: "WTI-Delphi ­ Untersuchung über den gegenwärtigen Stand und zukünftige Entwicklungen des wissenschaftlich-technischen Informations- und Dokumentationswesens in Österreich". Österreichische Akademie der Wissenschaften. Wien 1978.


Zum Autor:

Prof. Mag. Dr. rer. soc. oec. Wolf Rauch ist Leiter des Instituts für Informationswissenschaft

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