Presseinformation des Börsenvereins des deutschen Buchhandels e.V.

Strukturkrise der Bibliotheksetats erreicht Höhepunkt

Im Jahre 2000 konnten 540.000 notwendige Bücher nicht angeschafft werden.

Berlin, 29. November 2000 ­ Die Strukturkrise der Bibliotheksetats erreicht ihren Höhepunkt. Rund 540.000 notwendige Bücher konnten im Jahr 2000 nicht mehr angeschafft werden. Studium und Wissenschaft sind auf das Äußerste behindert. Grund: Die Etats der Bibliotheken sind nicht an die wachsenden Anforderungen der Wissenschaft angepasst worden. Hinzu kamen extreme Ausgabensteigerungen durch den schwachen Eurokurs. Es muss damit gerechnet werden, dass bei einem Durchschnittspreis von 80 DM pro Monographie allein durch die Schwäche des Euro für rund 24 Millionen DM weniger Zeitschriften und im Jahr 2000 für 43,2 Millionen DM weniger Bücher gekauft werden konnten als 1999. Darauf wiesen der Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Bibliotheksverbände, Dr. Georg Ruppelt, und der Vorsitzende des Bibliotheksausschusses im Börsenverein, Bertram Gallus, bei einer Pressekonferenz in der Humboldt-Universität hin. Sie stellten den nachfolgend im Wortlaut abgedruckten Appell an die Forschungs- und Wissenschaftsminister des Bundes und der Länder für schnelle Sonder- und Notprogramme für die Bibliotheken vor, dem sich mehrere bedeutende Verbände und Organisationen angeschlossen haben.