Vom Verband der Schulbuchverlage
zum VdS BILDUNGSMEDIEN e.V.

Seit Beginn des Jahres 2001 präsentiert sich eine bekannte Organisation im neuen Gewand, mit neuen Aufgaben und neuen Serviceangeboten: Aus dem Verband der Schulbuchverlage wurde der VdS BILDUNGSMEDIEN e.V. Er vertritt die Bildungsmedienbranche in Deutschland, zu der vornehmlich jene Firmen zählen, die Medien für alle Bildungszwecke entwickeln: Neben den "klassischen" Printmedien wie Schulbücher etc. zählen dazu immer mehr die neuen, digitalen on- und offline-Medien für die allgemeine wie für die berufliche Bildung und die Erwachsenenbildung. Pünktlich zur Neupositionierung startet der Internet-Auftritt des neuen Verbandes mit aktuellen Informationen zu Bildungsmedien und zur Branche - http://www.vds-bildungsmedien.de. Zudem wird mit dem bildungssoftwareatlas - http://www.bs-atlas.de - demnächst die erste umfassende Online-Datenbank für Lernsoftware geöffnet. Dieser neue Service des VdS verdeutlicht auch die stark wachsende Bedeutung elektronischer Produkte im Bildungswesen.

Derzeit konstituieren 69 Mitglieder den VdS Bildungsmedien e.V., zu denen jetzt viele weitere hinzukommen sollen: "Unser Ziel ist es, eine bildungspolitische Plattform für alle jene Unternehmen zu bilden, die Medien für das Bildungswesen anbieten - unabhängig davon, ob diese Medien auf Papier oder auf elektronischer Basis produziert werden," erklärte der Geschäftsführer des VdS, Andreas Baer.

Die Neupositionierung des - 1957 gegründeten - Verbandes der Schulbuchverlage geht primär auf die geänderte geschäftspolitische Ausrichtung seiner Mitglieder wie auf geänderte Marktbedingungen zurück. In den vergangenen zehn Jahren haben die Schulbuchverlage verstärkt den nichtschulischen Markt für Bildungsmedien als zusätzliches Geschäftsfeld entwickelt. Für diesen sogenannten "Nachmittags-" und "Abendmarkt" der Nachhilfe, des privaten Lernens und der beruflichen Weiterbildung entwickeln sie verstärkt Lernhilfen, Fachliteratur für die berufliche wie private Fortbildung und andere Unterrichtsmaterialien. Hinzu kommen derzeit erste Online-Lernplattformen für fast alle Bildungsbereiche.

Mit ein Grund für die neue Ausrichtung des Verbandes ist auch die wachsende Bedeutung der elektronischen Medien in den verschiedenen Bildungskontexten. Während Schul- und Fachbücher weiterhin in Schulen wie in der beruflichen Aus- und Weiterbildung ihren Charakter als Leitmedium behalten, werden Offline- oder Online Angebote zunehmend in die Bildungsprozesse integriert. Teilweise in der schulischen, vorwiegend aber in der privaten Bildung wird vermehrt Lernsoftware genutzt. Der jährliche Gesamtumsatz für diese Medien wird auf rund 75 Mio. DM geschätzt. Der Gesamtumsatz der Bildungsmedienbranche wird vom VdS Bildungsmedien e.V. auf etwa 1 Mrd. DM geschätzt.

Mit der Neupositionierung verbreitert der VdS seine Leistungspalette gegenüber Mitgliedern wie auch der Öffentlichkeit. So informiert er gezielt über die Entwicklungen in den verschiedenen Teilmärkten und in den verschiedenen Medienbereichen; er engagiert sich für eine solide Finanzierung von Bildungsmedien aller Art in Schule und Ausbildung und setzt sich für einen starken Urheberrechtsschutz ein. Zudem ist der VdS Mitveranstalter der Bildungsmesse, die größte pädagogische Fachveranstaltung ihrer Art in Europa: Sie findet in diesem Frühjahr zwischen dem 19. und 23. Februar in Hannover statt. Last but not least leistet der VdS eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit. Das Leistungsspektrum des VdS ist über die Webadresse http://www.vds-bildungsmedien.de abrufbar.

Mit seinem neuesten Angebot, dem bildungssoftwareatlas, bietet der VdS eine umfassende und präzise Informationsquelle für alle jene, die sich für Lernsoftware interessieren. Hierbei handelt es sich um eine Internet-Datenbank http://www.bs-atlas.de. (ab Februar 2001), die die auf dem Markt befindliche pädagogische Software nach Bildungsbereichen kategorisiert. Im "Atlas" ist jedes Produkt zuverlässig kommentiert und klassifiziert: von unabhängigen Experten geprüft. Dieses Projekt wird gemeinsam mit dem Institut für Bildung in der Informationsgesellschaft (IBI) an der TU Berlin realisiert.

Ziel der Verbandsarbeit ist es, die politischen wie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Produktion wie Einsatz moderner Bildungsmedien wieder zu verbessern. Nach einer wegen der staatlichen Kürzungen der Lernmitteletats nun schon langjährigen Phase der Stagnation will der VdS durch eine direkte Ansprache der "Kunden von Bildung", der Politik und der Öffentlichkeit die ökonomische Wende schaffen. Dazu will der Verband, der sich als Vertretung der Anbieter von Bildungsinhalten versteht, verstärkt in die laufende Bildungsdiskussion eingreifen. "Die Erkenntnis, dass etwas schief läuft in unseren Schulen, ist da. Dem Ruf nach mehr Lehrern und Computern muss die Forderung nach mehr Bildungsmedien zur Seite gestellt werden", kommentiert Baer die aktuelle Debatte und ergänzt: "Ohne moderne leistungsfähige Schulbücher und Lernsoftware bleiben Computer "leere Kisten", sind Lehrer "Experten ohne Werkzeuge". Hier will der VdS die anstehenden Bildungsreformen aktiv mit gestalten.

VdS BILDUNGSMEDIEN e.V.
Andreas Baer und Rino Mikulic
D-60325 Frankfurt am Main
verband@vds-bildungsmedien.de