Der Inkunabel-Katalog deutscher Bibliotheken (INKA)

von Ulrike Mehringer und Armin Schlechter

Abbildung 1: Missale Herbipolense, Würzburg: Georg Reyser, ca. 1481. UB Tübingen: Gi 36 a.2 - Initiale der Würzburger Malerschule mit Darstellung der Auferstehung
Abbildung 2: Heidelberger Totentanz, [Heidelberg: um 1488] UB Heidelberg: C 7074 qt. Inc. - Tod und Schreiber
Der hier vorzustellende Inkunabel-Katalog deutscher Bibliotheken (INKA) ist die weltweit größte, frei zugängliche Inkunabeldatenbank, in der neben Titelaufnahmen auch die exemplarspezifischen Besonderheiten der einzelnen Bände greifbar sind. Zu diesen sogenannten Exemplardaten, denen ein besonderer Wert bei der Überlieferungsform der Wiegendrucke zukommt, gehören beispielsweise Provenienzen oder die Erschließung der Einbände. Zur Zeit sind etwa 20.000 Inkunabeln aus 13 Bibliotheken in unterschiedlichen Bearbeitungsstufen erfaßt. Alle ein bis drei Monate wird der Katalog auf den neuesten Stand gebracht. Erarbeitet und gepflegt wurde und wird der INKA an der Universitätsbibliothek Tübingen. Der Weiterentwicklung und Steuerung dient ein jährlich stattfindendes Anwendertreffen.

Der INKA ist erwachsen aus den Anstrengungen vor allem baden-württembergischer Bibliotheken, ihre Inkunabelbestände zeitgemäß zu erschließen1. Als formales Vorbild diente und dient hierbei allerdings ein noch konventionell hergestelltes Repertorium, der Freiburger Inkunabelkatalog von Vera Sack2. Neue technische Wege beschritt auf dieser Grundlage die Universitätsbibliothek Tübingen. Hier wurde mit dem 'Tübinger System von Textverarbeitungsprogrammen' (TUSTEP) ein Inkunabelkatalogisierungs-Modul erarbeitet, das ursprünglich vor allem auf die Herstellung einer satzfertigen Vorlage für den Katalogdruck abzielte. Dieses Modul diente der Bearbeitung der Inkunabeln der Diözese Rottenburg-Stuttgart als Basis und wurde dann auch für die Erschließung der Bestände der Universitätsbibliothek Greifswald sowie der Gymnasien in Konstanz und Rastatt eingesetzt. Mit Ausnahme des Konstanzer Repertoriums sind die entsprechenden Verzeichnisse bereits im Druck erschienen. Die baden-württembergischen Kataloge werden als Teil der Reihe 'Inkunabeln in Baden-Württemberg. Bestandskataloge hrsg. von der Universitätsbibliothek Tübingen' veröffentlicht3.

In einem zweiten Schritt wurde das TUSTEP-Modul auch anderen Bibliotheken kostenfrei zur Inkunabelerschließung zur Verfügung gestellt, so der Universitätsbibliothek Heidelberg (wo auch die Inkunabeln der Universitätsbibliothek Mannheim bearbeitet werden) sowie den Landesbibliotheken in Karlsruhe und Stuttgart. Geplant ist weiter unter anderem eine Beteiligung der Stadtbibliothek Nürnberg.

Das Tübinger Inkunabelerschließungs-Modul verwendet Fremddaten in Form der 'Incunabula Short Title Catalogue'-Daten (ISTC). Diese Formalerschließung wird an der British Library London erarbeitet. Die zugehörige deutsche Arbeitsstelle ist in Form des Inkunabel-Census für die Bundesrepubik Deutschland der Bayerischen Staatsbibliothek München zugeordnet. Auf dem ISTC basiert wiederum der 'The Illustrated Incunabula Short Title Catalogue', der auf CD-ROM kostenpflichtig vertrieben wird.

Dem Inkunabel-Census in München werden von den deutschen Bibliotheken lokal hergestellte, listenartige Verzeichnisse der Nummern ihrer Inkunabeln in den maßgeblichen Inkunabel-Repertorien zugeleitet, vor allem die 'Hain'- und 'Gesamtkatalog der Wiegendrucke'-Nummern (GW). Auf der Basis dieser Listen erhalten im Gegenzug die Bibliotheken maschinenlesbare Katalogisate ihrer Titel nach englischen ISTC-Gewohnheiten, allerdings ohne Lokalsignatur. Nach der Hinzufügung dieser Signatur vor Ort verfügt die jeweilige Bibliothek über einen Roh-Formalkatalog, der im Regelfall bereits die oft nur handschriftlichen Verzeichnisse an Qualität weit übertrifft.

Diese ISTC-Daten werden für die eigentliche Erschließung in das TUSTEP-Modul eingelesen, mit dem dann vor Ort nach Freiburger Modell ein Inkunabelkatalog erstellt werden soll. Nach der Überprüfung der Übereinstimmung der ISTC-Titelaufnahme mit dem lokal vorhandenen Exemplar werden auf der Basis der Normdateien RAK-PMA und RAK-PAN die Verfassernamen angesetzt. Für den Titelbereich liegt dagegen keine verbindliche Normierung vor. Hier wird auf der Basis des 'Gesamtkatalogs der Wiegendrucke' sowie anderer moderner Inkunabelkataloge vorgegangen; gewisse lokale Eigenheiten sind im INKA abzulesen. Ein erheblicher Zeitvorteil, den die ISTC-Daten mit sich bringen, ist die Lieferung der Belege von Parallelstücken des jeweiligen Inkunabeldrucks in den maßgeblichen Inkunabelverzeichnissen. Beispielsweise bei der Erschließung von Fragmenten ist der Nachweis von vollständigen Exemplaren in der Region über den INKA von besonderer Bedeutung.

Die eigentliche Exemplarbeschreibung schließt sich an die Formalerschließung an und behandelt die jeweilige Inkunabel als Einzelstück, als mit einer Handschrift vergleichbares Unikat, in bezug auf Provenienzen, Einbände, Marginalien, Buchschmuck, beigebundene Handschriften sowie Einbandmakulatur. Damit wird für die Buch- und Bibliotheksgeschichte Quellenmaterial von erheblichem Wert aufgeschlossen. Im Falle der baden-württembergischen Bibliotheken handelt es sich bei den Inkunabelsammlungen zum großen Teil um Bestände, die bei der Aufhebung geistlicher Institutionen im Zuge der napoleonischen Neuordnung Deutschlands zu Beginn des 19. Jahrhunderts erworben worden sind. Da man zu dieser Zeit den gewachsenen monastischen und anderen Bibliotheken keinen Ensemblecharakter zugesprochen hat, wurden die Bestände zerteilt und beliebig auf verschiedene Institutionen innerhalb der Landesgrenzen verteilt. So finden sich beispielsweise Bestände des Benediktinerklosters Gengenbach, von lokalen Verteilungen abgesehen, in den Universitätsbibliotheken Freiburg und Heidelberg sowie in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe. Während nun ein gedruckter Katalog die Bestände vor Ort als Teil der lokalen Bibliotheksgeschichte erschließt und faßbar macht, liefert die Zusammenschaltung im INKA die bibliotheksübergreifende Recherche. Beispielsweise ergibt die Suche nach der Provenienz Gengenbach bereits heute Hinweise auf die Heidelberger und einen Teil der Karlsruher Bestände.

Der INKA ist ein Arbeitsinstrument, in dem sich die verschiedenen Bearbeitungsstufen der einzelnen Bibliotheken wiederspiegeln, die von dem eben genannten Modell abhängig sind. Diese Heterogenität ermöglicht jedoch eine zeitnahe Darbietung der Erschließungsarbeit der einzelnen Bibliotheken, da der Nutzer nicht auf die oft langwierige Überarbeitung bis hin zum Erscheinen eines gedruckten Katalog warten muß. Konkret sind die Inkunabeln der einzelnen Bibliotheken im INKA in drei Bearbeitungsstufen verzeichnet. Die niedrigste Stufe stellen die ISTC-Daten mit oder ohne Anreicherung durch die Lokalsignatur dar, die nur den Besitzstand angeben. Sie wird beispielsweise durch die Titel der Stadtbibliothek Nürnberg repräsentiert, die ihre Inkunabelerschließung allerdings in nächster Zeit angehen will. Eine weitere Stufe sind Arbeitsdaten, wie sie für die Universitätsbibliotheken Heidelberg und Mannheim ganz und für die Landesbibliotheken Karlsruhe und Stuttgart teilweise vorliegen. Diese Arbeitsdateien geben den jeweiligen, fortschreitenden Erschließungsstand wieder. Die höchste Stufe wird durch bereits im Druck erschienene Katalogisate repräsentiert, die die Endredaktion durchlaufen haben. Beispiele hierfür sind die Inkunabeln der Diözese Rottenburg-Stuttgart sowie die Greifswalder Daten. Auch hier ist aber eine prinzipielle Fortschreibung der Daten möglich geworden.

Der ursprünglich für die baden-württembergischen Bibliotheken konzipierte 'Inkunabel-Katalog deutscher Bibliotheken' wurde durch die Aufnahme von Daten der Bibliotheken anderer Bundesländer erweitert. Prinzipiell sollte sich diese Entwicklung fortsetzen hin zu einem nationalen Bestandskatalog. Zu denken wäre zum einen an die Konversion älterer, nur in Druckform vorliegender Repertorien. Zum anderen wäre es natürlich wünschenswert, wenn nach und nach die weißen Flecken auf der deutschen Inkunabellandkarte durch eine moderne Erschließung beseitigt würden, die heute ja auch immer zu nutzbaren maschinenlesbaren Daten führt. Ein besonders großes Desiderat wäre natürlich die Zulieferung der Daten der Bayerischen Staatsbibliothek München, von der bisher nur einige Testdaten vorliegen. Sie besitzt mit weitem Abstand vor der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart an zweiter Stelle die meisten Inkunabeln in Deutschland. Technisch, und das ist einer der Vorteile der INKA-Lösung mit den Möglichkeiten von TUSTEP, ist das Einbringen heterogener Erschließungsdaten in diesen Inkunabel-Katalog bisher kein Problem gewesen.

Seit den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts erscheint der bisher zum Buchstaben H gediehene 'Gesamtkatalog der Wiegendrucke' im Druck, der heute von einer Arbeitsstelle der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz bearbeitet wird. Auch der Gesamtkatalog soll in absehbarer Zeit über Internet zugänglich gemacht werden. Damit würde die Inkunabelerschließung in naher Zukunft auf zwei Internet-Standbeinen stehen. Während der Gesamtkatalog die differenzierte Formalerschließung bietet, wird immerhin schon ein Teil der in Deutschland aufbewahrten Exemplare selbst komplementär im INKA in seiner unikalen Überlieferung zugänglich gemacht. Wünschenswert wäre natürlich in einem weiteren Schritt auch eine Kooperation beider Instrumente.

Der 'Inkunabel-Katalog deutscher Bibliotheken' bietet dem Nutzer eine Gesamtschau der zur Zeit noch schwerpunktmäßig südwestdeutschen Inkunabelüberlieferung, wie sie sich vor allem Anfang des 19. Jahrhunderts in Abhängigkeit von historischen Gegebenheiten entwickelt hat. Als Arbeitsinstrument ermöglicht er die kostenfreie Zurverfügungstellung aktueller Erschließungsergebnisse ohne Abhängigkeit von Verlagen. Damit ist den wissenschaftlichen Nutzern für den Bereich der Wiegendrucke erstmals ein Instrument an die Hand gegeben, wie es für den Handschriftenbereich mit der Datenbank 'Manuscripta mediaevalia', die beim Photoarchiv Marburg aufliegt, aufgebaut werden soll. Die strukturelle Gemeinsamkeit beider Datenbanken liegt darin, daß sie auf kontinuierliche, aufwendige Vervollständigung ausgelegt sind. Auch die Zukunft des INKA wird davon abhängig sein, ob es gelingt, aus dieser regionalen Bibliotheksinitiative ein Rechercheinstrument von nationaler Geltung zu entwickeln.

Zur Funktionalität des Inkunabel-Katalogs deutscher Bibliotheken

Der Inkunabel-Katalog deutscher Bibliotheken (INKA) wird seit Oktober 2000 im Internet unter http://www.uni-tuebingen.de/ub/kata/inkun.htm angeboten. Der Katalog basiert auf den TUSTEP-Dateien, die jede Bibliothek lokal angelegt hat und pflegt. Diese Daten werden an die Universitätsbibliothek Tübingen geliefert und dort über ein TUSTEP-Makro zusammengespielt. Anschließend werden die Einträge neu sortiert, mit einem Kürzel der liefernden Bibliothek versehen und für den Online-Katalog aufbereitet. Postinkunabeln weist der INKA nur nach, wenn ein bibliographischer Nachweis existiert.

Da die Daten bisher vor allem mit dem Ziel der Drucklegung erfaßt und verarbeitet werden, finden sich entsprechende Satzsteuercodes, Registereinträge und Verweisungen, die für den Online-Katalog überflüssig bzw. in der vorliegenden Form nicht verwendbar sind und deshalb gelöscht oder umgewandelt werden. Außerdem kommt das Erfassungsformat mit weniger Feldern aus, als es für die Recherche wünschenswert wäre. Bei der Aufbereitung der Daten für den Online-Katalog wird darum versucht, Angaben zu extrahieren und in eigenen Feldern abzulegen. Beispielsweise geschieht dies beim Erscheinungsvermerk für den Erscheinungsort und das Jahr. Ähnlich verhält es sich bei Personennamen. Sonstige beteiligte Personen wie z.B. Beiträger, Herausgeber, Illustrator und Übersetzer werden zusammen in einem Feld erfasst und mit einem Kennzeichen ihrer Funktion versehen. Um eine Unschärfe bei der Recherche zu vermeiden, wird jeder Personenname in einem eigenen Feld abgelegt.

Die Suchmaske ermöglicht die Recherche nach bibliographischen und nach Exemplardaten. Mehrere Suchwörter werden automatisch durch den logischen Operator UND verknüpft. Dies gilt für Angaben in verschiedenen Feldern und für mehrere Suchwörter in einem Feld. Alle angegebenen Suchwörter werden als einzelne Stichwörter behandelt, die Reihenfolge ist gleichgültig. Mehrere Stichwörter können in den Suchfeldern 'Titel' und 'Freitext' durch Eingabe von Anführungszeichen zu einem Suchbegriff zusammengefasst werden (Stringsearch, z.B. 'summa theologiae'). Trunkierungen können beliebig oft an jeder Stelle eines Wortes angegeben werden. Dabei steht '?' für genau ein Zeichen, '*' für kein oder beliebig viele Zeichen (Abb. 3).

Abbildung 3: Suchmaske des 'Inkunabel-Katalogs deutscher Bibliotheken' (INKA)

Suchfelder im einzelnen:

Bibliothek: In der Voreinstellung 'alle' werden die Bestände aller teilnehmenden Bibliotheken durchsucht; die Suche kann auf den Bestand einer bestimmten Bibliothek oder auf die Gruppe der baden-württembergischen Bibliotheken eingeschränkt werden.

Titel: Es kann nach dem Sachtitel von Inkunabeln, Postinkunabeln und beigebundenen Postinkunabeln recherchiert werden. Eine Stringsuche ist möglich.

Person: Hier können Verfasser/Autoren, Beiträger, Herausgeber, Illustratoren und Übersetzer gesucht werden. Die Suche kann wahlweise auf eine bestimmte Personengruppe eingeschränkt werden, bei der Voreinstellung 'jede beteiligte Person' wird nicht nach der Funktion einer Person unterschieden. Für die Suche nach Druckern, Verlegern und Auftraggebern gibt es ein eigenes Feld 'Drucker, Verleger'.

Druckort: Druckorte sind einheitlich in der modernen deutschen Namensform erfasst.

Jahr: Für Erscheinungsjahre ist eine Bereichssuche möglich:
1475 - Titel nur mit E-Jahr 1475
>1475 - Titel nach 1475
>=1475 - Titel nach oder gleich 1475
<1475 - Titel vor 1475
<=1475 - Titel vor oder gleich 1475
1475-1495 - Titel von 1475 bis 1495 einschließlich

Freitextsuche: In der Freitextsuche entfällt die Einschränkung auf ein bestimmtes Suchfeld. Der Suchbegriff wird im gesamten Dokument gesucht. In diesem Suchfeld ist eine Stringsuche möglich.

Den Besonderheiten der Inkunabelkatalogisierung wird dadurch Rechnung getragen, dass es außer den üblichen Suchfeldern auch solche für den bibliographischen Nachweis und für die Exemplardaten gibt.

In dem Suchfeld 'Bibliographischer Nachweis' kann eine Inkunabel anhand ihrer Nummer in einer Inkunabelbibliographie ausfindig gemacht werden. Die Nummer wird in das Suchfeld eingegeben und aus der Liste die entsprechende Bibliographie ausgewählt. Bei Inkunabelbibliographien, die nicht in der Auswahlliste aufgeführt werden, ist alternativ eine Stringsuche im Freitextfeld möglich; der Suchbegriff wird dazu in Anführungszeichen gesetzt (z.B. "IBP 19").

Die Exemplardaten einer Inkunabel sind über die Felder 'Buchbinder', 'Provenienz', 'Signatur' und 'Kyriss, Haebler' recherchierbar. Gleiche Drucke unterscheiden sich durch Einbände und Vorbesitzer. 'Kyriss'4 und 'Haebler'5 sind Standardwerke zur Identifizierung von Einbänden; Inkunabeln, die dort verzeichnet sind, können über ihre Nummer ausfindig gemacht werden.

Für die Bearbeiter in den Bibliotheken gibt es außerdem eine spezielle Suchmaske zur Abfrage nach (vorläufigen) Katalognummern, so dass einzelne Titel schnell aufgerufen werden können. Auch die Angabe mehrerer Nummern ist möglich; dadurch lassen sich Titel untereinander anzeigen, die normalerweise in der Trefferliste nicht aufeinander folgen. Es kann auch eine Recherche nach Typenkennzeichen der Einträge durchgeführt werden, um sich beispielsweise alle Postinkunabeln oder alle Fragmente einer Bibliothek anzeigen zu lassen.

Beim Starten der Suche schickt der Browser Scriptname und Anfragetext zum Server, der wiederum setzt die Systemvariablen SERVER_NAME, SCRIPT_NAME und QUERY_STRING und ruft das Script. Das Script enthält anders als sonst nicht die Suchroutinen, sondern setzt die notwendigen Systemvariablen (z.B. Pfad des auszuführenden Makros und der Datendatei) und ruft TUSTEP, welches das Makro für die Suche in den Daten ausführt. Die Datendatei ist die TUSTEP-Datei, die durch das Zusammenspielen und Aufbereiten der Dateien aus den einzelnen Bibliotheken entstanden ist. Das Suchmakro, ein Segment in der TUSTEP.INI, erzeugt eine HTML-Datei mit den Suchergebnissen, die an den Server zurückgeliefert und vom Browser angezeigt wird.

Die Ausgabe erfolgt in Seiten zu je 20 Treffern im Volltext und wird bei einer Treffermenge von 5000 abgebrochen. Bei der Katalogisierung von Inkunabeln werden z.T. Sonderzeichen oder auch das griechische Alphabet verwendet. Deren Ausgabe ist abhängig vom verwendeten Browser und den Schriften, die auf dem PC installiert sind.

Abbildung 4:Trefferausgabe der Suchanfrage von Abb. 3

Die Ausgabe der Treffer erfolgt alphabetisch nach Titeln, bei absolut identischen Titeln nach Bibliothek im Alphabet der Orte (Abb. 4). Auf angebundene Inkunabeln wird in der Regel verwiesen, und zwar anhand der laufenden Nummer im Katalog der Bibliothek. Diese Nummern sind in der Ergebnisanzeige anklickbar und führen zum entsprechenden Titel. Da sich die meisten Kataloge noch in Bearbeitung befinden, verändern sich diese Nummern häufig und sind deshalb nicht zitierfähig.

In den Inkunabelkatalog können schließlich auch Abbildungen eingebracht werden. Im Erfassungsformat ist ein Feld für die Erfassung von urls von Digitalisaten vorgesehen; angegebene urls werden in der Anzeige zum Link. Bisher wurde diese Funktion allerdings kaum genutzt.


Zu den Autoren

Dipl. Bibl. Ulrike Mehringer ist seit 1992 an der UB Tübingen tätig und pflegt unter anderem den 'Inkunabel-Katalog deutscher Bibliotheken'.

Universitätsbibliothek Tübingen
Postfach 2620
D-72016 Tübingen
E-Mail: ulrike.mehringer@ub.uni-tuebingen.de

Dr. Armin Schlechter arbeitet seit Oktober 1996 an der UB Heidelberg. Er ist Leiter der Abteilung Handschriften und Alte Drucke.

Universitätsbibliothek Heidelberg
Postfach 105749
D-69047 Heidelberg
E-Mail: schlechter@ub.uni-heidelberg.de


Fußnoten

1. Armin Schlechter: Inkunabelkatalogisierung in Baden-Württemberg, in: Grenzenlos in die Zukunft. 89. Deutscher Bibliothekartag in Freiburg im Breisgau 1999, hrsg. von Margit Rützel-Banz, Frankfurt/Main 2000 (Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie, Sonderheft 77), S. 224-234.

2. Die Inkunabeln der Universitätsbibliothek und anderer öffentlicher Sammlungen in Freiburg im Breisgau und Umgebung, beschrieben von Vera Sack, Bd. 1-3, Wiesbaden 1985 (Kataloge der Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau 2).

3. Katalog der Inkunabeln in Bibliotheken der Diözese Rottenburg-Stuttgart, bearb. von Heribert Hummel und Thomas Wilhelmi unter Mitwirkung von Gerd Brinkhus und Ewa Dubowik-Belka, Wiesbaden 1993 (Inkunabeln in Baden-Württemberg. Bestandskataloge 1); Inkunabeln der Historischen Bibliothek der Stadt Rastatt im Ludwig-Wilhelm-Gymnasium, bearb. von Ewa Dubowik-Belka, Wiesbaden 1999 (Inkunabeln in Baden-Württemberg. Bestandskataloge 2); Inkunabeln in Greifswalder Bibliotheken. Verzeichnis der Bestände der Universitätsbibliothek Greifswald, der Bibliothek des Geistlichen Ministeriums und des Landesarchivs Greifswald, bearb. von Thomas Wilhelmi unter Mitarbeit von Konrad von Rabenau und Ewa Dubowik-Belka, Wiesbaden 1997.

4. Ernst Kyriss: Verzierte gotische Einbände im alten deutschen Sprachgebiet, Textband, Tafelband 1-3, Stuttgart 1951-1958.

5. Konrad Haebler: Rollen- und Plattenstempel des XVI. Jahrhunderts. Unter Mitwirkung von Ilse Schunke, Bd. 1-2, Leipzig 1928-1929 (Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten 41-42).