Eindrücke von der Learntec 2002 in Karlsruhe

von Udo Willke

Die Learntec1 2002, eine Kombination aus Fachmesse und Kongress für Bildungs- und Informationstechnologie, fand nun mittlerweile zum 10. Mal in Karlsruhe statt. Nach bescheidenen Anfängen im Jahre 1992 mit nur 300 Fachbesuchern entwickelt sich diese Veranstaltung zur international beachteten Leitveranstaltung der e-Learning-Branche mit mehr als 8000 Fachbesuchern in diesem Jahr. Die Learntec deckt als einzige Veranstaltung umfassend die Bereiche des technologiegestützten Lernens in Wirtschaft und Hochschule ab. Auf rund 20.000 qm stellen ca. 250 Aussteller aus Europa und Übersee ihre Produkte und Dienstleistungen vor.

Unter dem Motto "größer, besser, internationaler" wurden seitens der Veranstalter weitere Anstrengungen unternommen, um die internationale Bedeutung der Learntec zu steigern. Wie auch im vergangenen Jahr wird die Learntec 2002 wieder in Zusammenarbeit mit der UNESCO veranstaltet, unter deren Schirmherrschaft verschiedene Veranstaltungen wie das "Global Forum on Learning Technology" oder der "Workshop on Distance Education" ausgerichtet werden. Hinzugekommen ist die Kooperation mit der "Initiative D21", einer Initiative2 der deutschen Wirtschaft mit der Zielsetzung, den Wandel von der Industrie- zur Informationsgesellschaft in Deutschland zu beschleunigen

Weitere Schritte zur Internationalisierung sind die Kooperation mit der Europäischen Union im Jahre 2003 und den Ländern Australien und USA in den Folgejahren. Die Integration des US-amerikanischen Markts wurde bereits auf der diesjährigen Learntec durch die Einrichtung des deutsch-amerikanischen Business-Forums begonnen.

Mit dem Wandel von der Industrie- zur Informationsgesellschaft wird Wissen der wesentliche Faktor für die Konkurrenzfähigkeit einer Volkswirtschaft. Aufgrund des zunehmenden technischen Fortschritts geht man heute von der Verdopplung des Wissens alle 5 Jahre aus. Auch ein akademisches Studium kann daher nur noch Grundlage für weiteres lebenslanges Lernen sein. Schätzungen gehen dahin, dass ein Arbeitnehmer sich im Laufe seines Berufslebens nochmals das zwei- bis dreifache des in der Ausbildung erworbenen Wissens aneignen muss, um in seinem Beruf bestehen zu können. Für die e-Learning Brache bestehen also trotz der momentan schwierigeren Wirtschaftslage weiterhin sehr gute Aussichten. Optimistische Schätzungen des Marktforschungsinstituts Cap Gemini Ernst & Young stellen allein für Deutschland Umsätze für e-Learning-Produkte in Höhe von bis zu 1,3 Mrd.€ im Jahr 2004 in Aussicht.

Lernplattformen als technische Basis für das e-Learning

Ausgelöst durch den Siegeszug des Internets ist in den letzten Jahren technisch der Übergang von den CBTs (Computer-based training) zu den WBTs (Web-based training) in den meisten Bereichen vollzogen worden. Dadurch ist es für Unternehmen auch möglich geworden, für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter den Vollservice eines Application Service Providers (ASP) in Anspruch zu nehmen, der nicht nur für Didaktik und Lerninhalte sorgt, sondern auch die Lernplattform eigenständig betreibt. Das Unternehmen muss dann keine eigenen Ressourcen für die Weiterbildung der Mitarbeiter aufwenden, sondern diese greifen über das Internet direkt auf den Lernserver des Application Service Providers zu. So kann der Einsatz von e-Learning im Unternehmen mit geringem finanziellen Risiko eingeführt werden, da hohe Anfangsinvestitionen entfallen.

Die serverseitig eingesetzte Software zur Präsentation der Lerninhalte wird häufig als Lernplattform bezeichnet. Besitzt diese Software auch Elemente zur Organisation der Teilnehmer, der Kurse und der Lernfortschritte, so wird oft auch von einem Learning Management System (LMS) gesprochen.

Abbildung 1: Die Lernplattform "Studierplatz 2000" der TU Dresden

Eine in einer Reihe von Vorträgen immer wieder auftretende Forderung an eine solche Lernplattformen ist die der Möglichkeit des Austauschs von Lerninhalten. Dies ermöglicht Kosteneinsparungen, da die Lerninhalte nur einmal aufbereitet und dann an verschiedenen Stellen eingesetzt werden können, beispielsweise an verschiedenen Hochschulen eines Landes. Eine weitere Forderung gilt der Modularität der Lerninhalte, damit einzelne Lernmodule in verschiedene Kurse integriert werden können, beispielsweise Mathematik- oder Physik-Module in Kursen anderer Fachrichtungen. Da mit der computergerechten Erstellung von Inhalten oft hohe Investitionen verbunden sind, sollte bei der Einführung eines e-Learning Systems schließlich auch auf die Nachhaltigkeit der gewählten Lösung geachtet werden.

Bei der Einrichtung einer Lernplattform hat der Betreiber die Wahl zwischen einer kommerziellen Lösung, bei der er sich jedoch den Vorgaben dieser Lernplattform unterordnen muss, und einer nach eigenen Spezifikationen entwickelten Software, die jedoch aufgrund des meist hohen personellen Aufwands für die Entwicklung entsprechende Kosten verursachen kann. Ein Kompromiss kann dann die Entwicklung einer individuellen Lösung unter Berücksichtigung von Open Source Software sein. Diesen Ansatz verfolgt das Land Nordrhein-Westfalen mit seiner Initiative CampusSource3, die allen am Aufbau der virtuellen Lehre Interessierten bereits in der Praxis bewährte Software kostenlos zur Verfügung stellt. Diese kann dann auch an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, da der Programmcode frei zugänglich ist.

Neue Ansätze in der Didaktik des computergestützten Lernens

Neben der technischen Basis und den Inhalten, die eine Lernplattform bereitstellt, gilt es jedoch auch die Didaktik dem neuem Medium anzupassen. Zwar bietet e-Learning im Gegensatz zum Präsenzlernen den Vorteil der Unabhängigkeit von Raum und Zeit. Leider hat sich jedoch die Hoffnung, durch den Einsatz von Computern in der Aus- und Weiterbildung einen Rationalisierungseffekt durch die Einsparung der Dozenten zu erreichen, nicht erfüllt. Bei e-Learning-Experten besteht mittlerweile Konsens darüber, dass die alleinige Konfrontation des Lernwilligen mit WBT- oder CBT-Produkten nicht ausreicht, um einen Lernerfolg zu gewährleisten. Neue Schlagworte sind daher "blended learning" oder "hybrides Lernen". Sie beschreiben einen neuen Ansatz, bei dem sich (asynchrones) computergestütztes Selbststudium mit Präsenzveranstaltungen abwechseln, wobei es sich dabei nicht notwendigerweise um ein Treffen der Kursteilnehmer handeln muss. Wichtig ist nur die Synchronität der Veranstaltung, d.h. die Möglichkeit der unmittelbaren Interaktion mit dem Kursleiter (Tutor) und den Lernenden untereinander. Dies kann beispielsweise auch über einen Internet-Chat geschehen, bis bessere synchrone Kommunikationsformen wie z.B. Videoconferencing allgemein verfügbar sind. Wichtig ist bei diesen Ansätzen in jedem Fall die Präsenz eines Tutors, der den Lernenden motiviert, ihm Rückmeldungen zu seinen Lernfortschritten gibt, z.B. durch Korrektur von Übungsaufgaben, und ihm während der gesamten Ausbildung Hilfestellung leistet.

Fachkongress

Der Fachkongress bot dem interessierten Besucher ein gegenüber dem Vorjahr stark erweitertes Angebot an Vorträgen, die in insgesamt 27 thematisch gruppierte Sektionen aufgeteilt wurden. Breiten Raum nahmen dabei die Präsentationen der einzelnen durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Projekte des Förderprogrammes "Neue Medien in der Bildung"4 und die Projekte der UNESCO ein. Letztere stehen unter dem Motto "reach the unreached" und haben zur Zielsetzung, eine weitere Marginalisierung der Menschen in den unterentwickelten Ländern durch den fehlenden Zugang zu Bildung und den Informationstechnologien zu verhindern.

Weitere wichtige Schwerpunkte waren daneben auch e-Learning in der Medizin, in der öffentlichen Verwaltung und im Handwerk, das in diesem Jahr erstmals mit einer eigenen Sektion auf der Learntec vertreten war.

Im Bereich der unternehmensrelevanten Sektionen dominierten Vorträge zu Strategien bei der Einführung von e-Learning, zur Gestaltung von positiven Rahmenbedingungen für e-Learning in der Unternehmenspraxis und Erfahrungsberichte. Doch auch Fragen zur Effizienz und Evaluierung von e-Learning wurden aufgeworfen und eine kritische Bestandsaufnahme durchgeführt.

Besonders interessant war die Sektion "Wissenschaft", in der aktuelle Forschungsarbeiten über e-Learning präsentiert wurden, beispielsweise Projekte des auf dem Expo-Gelände in Hannover angesiedelten e-Learning-Kompetenzzentrums L3S5 ("Learning Lab Lower Saxony"), das sich der Entwicklung innovativer Konzepte für das e-Learning widmet. Zusammen mit namhaften internationalen Partnern wird dort an der Zukunft des e-Learning gearbeitet.

Ein Beispiel für ein aktuelles Projekt des L3S ist "Edutella", bei dem eine offene, erweiterbare Infrastruktur für vernetzte Lernsysteme implementiert werden soll. In Anlehnung an Internet-Tauschbörsen wie z.B. "Gnutella" die auf dem Peer-to-Peer-Prinzip aufbauen, soll ein Netzwerk an Lernsystemen entstehen, das ohne zentrale Verwaltung auskommt. Zielsetzung des Projekts ISpace ist die Entwicklung von interaktiven Lernräumen auf Basis neuester Technologie, die effizientes Arbeiten in Lerngruppen oder Projektteams gewährleisten soll. Durch Einsatz von computerunterstützten, multimedialen Tafeln und Arbeitstischen können Sachverhalte leichter visualisiert und damit der Austausch von Ideen gefördert werden. Das Projekt dSpace schließlich versucht, die neuen drahtlosen Netzwerktechnologien (WLAN6, UMTS7) zu nutzen, um mobilen Lernenden den Zugang zu virtuellen Lerngruppen zu ermöglichen, die ortsunabhängig miteinander synchron kommunizieren können. Dabei soll auch die Integration der Benutzer eines interaktiven Lernraums möglich sein.

Fachmesse

Beim Gang über die Fachmesse stellt man fest, dass praktisch alle großen IT-Unternehmen auf der Learntec vertreten sind. Diese bieten nicht nur Ausbildungsangebote in eigener Sache an, denn der Absatz von komplexen Softwareprodukten weckt natürlich in der Folge auch einen Bedarf an Mitarbeiterschulung bei den Kunden, sondern bieten neben eigenen Lernplattformen bzw. Learning Management Systemen (LMS) auch Consulting-Dienstleistungen und maßgeschneiderte Kundenlösungen an. Als Beispiel für produktspezifische Weiterbildung sei hier das Oracle Learning Network8 (OLN) des gleichnamigen Datenbankanbieters genannt.

Die Bedeutung der virtuellen Lehre wird auch zunehmend von den Hochschulen erkannt. Als Beweis hierfür kann die Teilnahme von über 100 Hochschulen auf der Learntec gewertet werden. Insgesamt neun Bundesländer waren mit eigenen oder gemeinsamen Ständen vertreten. Zusätzlich präsentierten sich zahlreiche Hochschulen im Rahmen des Förderprojekts "Neue Medien in der Bildung" auf den Ständen des BMBF.

Die Bundesländer Rheinland-Pfalz9 und Nordrhein-Westfalen10 sowie die Schweiz11 stellen auf der Learntec ihre Konzepte des Virtuellen Campus vor. Der Vergleich der drei Konzepte zeigt, dass verschiedene Ansätze zur virtuellen Lehre gewählt werden können. Während in NRW und in der Schweiz einzelne Universitäten mit der Erstellung von Lerninhalten betraut wurden, um die Qualität der Lehre an den Hochschulen zu fördern, setzt der Virtuelle Campus Rheinland-Pfalz auf eine zentrale Lernplattform und ein gemeinsames Portal, das alle Dienstleistungen zusammenfasst. Dozenten aller teilnehmenden Hochschulen haben hier die Möglichkeit, Lerninhalte zu erstellen und über die zentrale Lernplattform den Studenten des Landes zur Verfügung zu stellen. Beim Virtuellen Campus Schweiz und dem Kompetenznetzwerk Universitätsverbund MultiMedia in NRW handelt es sich jedoch mehr um Arbeitsgemeinschaften zur Entwicklung und zum Austausch von multimedialen Lehrmodulen.

Die Entwicklung in den Neuen Bundesländern wurde auf dem Gemeinschaftsstand von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vorgestellt. Zu sehen gab es hier u.a. die preisgekrönte Lernplattform "Studierplatz 2000"12 des Instituts für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie der Technischen Universität Dresden. Das System besticht vor allem durch die Einfachheit bei der Erstellung der Inhalte, da der Autor nur Word-Kenntnisse besitzen und einige Regeln zum Aufbau des Dokuments kennen muss. Das Ausgangsdokument in Word wird durch einen Compiler in eine Webseite übersetzt und in den Kurs integriert, in dem dann über eine Weboberfläche komfortabel navigiert werden kann (siehe Abbildung 1).

Unter der Überschrift "Forschungsmarkt Berlin" präsentierte das Land Berlin ebenfalls interessante Projekte in Bereich des e-Learning. Ein Beispiel ist "E-Kreide"13, die elektronische Kreidetafel, entwickelt an der Fakultät für Informatik der Freien Universität Berlin.

Abbildung 2: Die elektronische Kreidetafel

Dieses System vereint die Vorteile einer klassischen Kreidetafel mit den Möglichkeiten eines Teleteaching-Systems. Der Dozent benutzt dabei einen Griffel auf einem berührungsempfindlichen Plasmabildschirm, der an einen PC angeschlossen ist, und arbeitet im wesentlichen so, wie er es von der Kreidetafel gewohnt ist. Allerdings kann er auf der elektronischen Tafel auch Grafiken oder interaktive Java Anwendungen einsetzen. Der angeschlossene Computer zeichnet die Tafelnotizen und die Stimme des Dozenten auf und überträgt die Vorlesung live über das Internet. Am Ende der Veranstaltung kann die Aufzeichnung gespeichert und danach "on demand" von den Studenten abgerufen werden. Zum Abruf reicht ein Internet-Anschluss über eine ISDN-Verbindung vollkommen aus. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, die Tafelnotizen als PDF-Datei auf Papier zu drucken und somit automatisch ein Vorlesungsskript zu erstellen. Durch die Implementierung der Software in der Sprache Java ist das System weitgehend plattformunabhängig, was der in der Regel heterogenen IT-Landschaft an einer Hochschule Rechnung trägt. Auch an einen mobilen Einsatz wurde gedacht, da das System auch mit einem Grafiktablett und einem Laptop betrieben werden kann.

Als letztes Beispiel für ein innovatives Hochschulprojekt soll hier ViPGen14 vorgestellt werden, eines der Projekte auf dem Stand "Innovationsland Niedersachsen". Mit ViPGen haben Studierende der Biologie die Möglichkeit, die Grundlagen des Arbeitens in einem gentechnischen Labor virtuell am Computer zu erlernen. Für die Hochschulen ergibt sich dabei der Vorteil, dass das virtuelle Praktikum zunächst keinen Aufwand an Personal und Labormaterialien erfordert, und die Studierenden ihre ersten Schritte völlig gefahrlos durchführen können. Die so erworbene Praxis kommt den Studierenden dann beim ersten realen Praktikum zugute und führt dazu, dass weniger Anfängerfehler gemacht wereden.

Abbildung 3: Der Arbeitsplatz beim virtuellen gentechnischen Praktikum mit ViPGen

Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Biologen und Multimedia-Entwicklern ist es gelungen, eine sehr realistische Lernumgebung zu schaffen, in der alle Arbeitsgeräte detailgetreu modelliert und funktionstüchtig sind. Zusätzlich wird der Studierende durch eine interaktive Bedienungsanleitung durch die Versuche geführt. Grobe Bedienungsfehler werden vom Programm erkannt und eine Warnmeldung angezeigt. Zur Zeit wird ViPGen an einer Reihe von Hochschulen evaluiert mit dem Ziel der Übernahme in den Regelbetrieb.

Fazit

Die Learntec zeigte im Bereich der Hochschulen eine überraschend große Anzahl an Einzelprojekten, die über die verschiedensten Projektträger finanziert werden. Sie zeigen, dass die Hochschulen den Nutzen von e-Learning erkannt haben. Allerdings besteht nun die Gefahr, dass durch zahlreiche Parallelentwicklungen bei den Lernplattformen und den Inhalten zu viele personelle Ressourcen an den Hochschulen gebunden werden. Außerdem besteht nach Ende der geförderten Projekte immer die Gefahr, dass der Übergang in den Regelbetrieb fehlschlägt, da die Finanzierung nicht mehr sichergestellt ist.

In diesem Zusammenhang vollkommen ungeklärt ist die Frage, ob und wie Studienleistungen aus der Teilnahme der Studenten an virtuellen Kursen außerhalb der Heimatuniversität angerechnet werden können. Falls diese Möglichkeit zukünftig bestehen sollte, so ist es durchaus denkbar, dass gleichartige Studienangebote zueinander konkurrieren, und besonders gute Angebote von den Studenten bevorzugt werden, zumindest solange diese frei zugänglich und kostenlos sind.

Die Hochschulen könnten aber auch mit Hilfe der neuen Techniken zu Dienstleistern werden und den zukünftig steigenden Bedarf an beruflicher Weiterbildung bei den Arbeitnehmern decken, indem sie bereits bestehende, virtuelle Bildungsangebote für diese Zwecke adaptieren und kostenpflichtig anbieten.

Ein wesentlicher Faktor zur Steigerung der Akzeptanz von e-Learning bei der nebenberuflichen Weiterbildung ist jedoch in jedem Fall die Verfügbarkeit eines möglichst breitbandigen, pauschal abgerechneten Internet-Anschlusses, bei dem auch das längere Verweilen auf dem Lernserver eines Anbieters nicht zur Kostenfalle wird. Diese Anforderung wird heute schon erfüllt durch die Einführung von Breitband-Internetanschlüssen auf Basis der DSL15-Technik, die über eine sogenannte Flatrate abgerechnet werden. Diese Technik ist bereits so leistungsfähig, dass nicht nur Unterrichtsmaterial in Textform, sondern auch audiovisuelle Medien in Form von Streaming Audio und Video übermittelt werden können. Die virtuelle Teilnahme an einer Vorlesung durch Abruf des aufgezeichneten Videos ist daher bereits heute keine Zukunftsmusik mehr16.

Die Learntec als virtuelle Messe

Nach Ende der Veranstaltung wird die Learntec ab diesem Jahr virtuell im Internet weitergeführt. In Zusammenarbeit mit der Fachzeitschrift "wirtschaft und weiterbildung" wird Managern und Bildungsexperten aus Unternehmen ab dem 25. April 2002 unter http://www.eLearning-expo.de ein Portal zur Verfügung stehen, in dem Anbieter in einer virtuellen Fachmesse ihre Produkte präsentieren können. Eine weitere Möglichkeit, an der Veranstaltung virtuell teilzunehmen, besteht unter http://www.learntec-online.de. Für einen begrenzten Zeitraum stehen hier Interviews, Fachgespräche17 und ausgewählte Vorträge nach Ende des Fachkongresses zum Abruf als Streaming Video bereit. Diese werden danach langfristig über das Digitale Video- und Audioarchiv DIVA der Universitätsbibliothek Karlsruhe (http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/diva/) verfügbar sein.


Zum Autor

Dr. Udo Willke ist Projektmitarbeiter in der EDV-Abteilung im Bereich Multimedia der

Universitätsbibliothek Karlsruhe
Postfach 6920
D-76049 Karlsruhe
E-Mail: udo.willke@ubka.uni-karlsruhe.de


Fußnoten

1 http://www.learntec.de

2 http://www.initiatived21.de

3 http://www.campussource.de

4 http://www.gmd.de/PT-NMB/

5 http://www.learninglab.de

6 Wireless Local Area Network (lokale Funknetze)

7 Universal Mobile Telephone System (zukünftiger Standard für Mobiltelefonie)

8 http://www.oracle.com/global/de/education/lernprodukte/oln.html

9 http://www.vcrp.de

10 http://www.uvm.nrw.de

11 http://www.swissvirtualcampus.ch

12 http://linus.psych.tu-dresden.de/Stupla/study2000/index.html

13 http://www.e-kreide.de

14 http://www.vipgen.de

15 Digital Subscriber Line

16 z.B. eine Vorlesung über Internetrecht, die im WS 2001/2002 gehalten wurde, und über das Digitale Video- und Audioarchiv der Universitätsbibliothek Karlsruhe abgerufen werden kann.

17 http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/diva/video/sammlungen/informatik_free/vorlesungen/9.html