Innovationsforum 2001: Die neue Seite der Bibliothek
- Verlag Dinges & Frick, Wiesbaden, 2001, 177 S.
ISBN 3-934997-04-X, € 19,50
(B.I.T.online-Innovativ, Bd.3, ISSN 1615-1577)

Der dritte Band aus der Schriftenreihe B.I.T.online-Innovativ ist soeben erschienen. Er enthält drei Diplomarbeiten, die auf dem Bibliothekartag 2001 in Bielefeld (03. April 2001) von den Verfassern vorgestellt und von der Kommission Aus- und Fortbildung (BIB) und von der Zeitschrift B.I.T.online mit dem Innovationspreis, inzwischen zum dritten Mal vergeben, ausgezeichnet wurden. Der Innovationspreis ist je ausgezeichneter Arbeit mit 2000 DM honoriert. Der Preis verfolgt das Ziel, moderne, innovative Projekte und Examensarbeiten einem breiten Publikum vorzustellen, damit die Erkenntnisse schnell und direkt in die Dienstleistungsangebote von Bibliotheken, Industrie und Informationseinrichtungen integriert werden können.

Die Preisträgerin des ersten Beitrags, Anja Große, hat sich in ihrer Examensarbeit mit dem Thema "Die neue Seite der Bibliothek: Beispiele und Tipps für Online-Marketing Öffentlicher Bibliotheken" beschäftigt. Die Examensarbeit wurde an der Fachhochschule in Hamburg verfasst. Es werden die Internetseiten Öffentlicher Bibliotheken untersucht und anhand von Beispielen und Tipps für das Online-Marketing in Öffentlichen Bibliotheken wichtige Hilfestellungen gegeben. Zu Beginn der Arbeit wird das Online-Marketing erklärt. Im Anschluss daran wird aufgezeigt, wie eine Bibliothek neue Wege im Bereich des Online-Marketing gehen kann. Vom Newsletter, Chats und Zusatzdiensten über das E-Mail wird dem Leser erklärt, wie die Bibliothek Kontakt zu ihren Kunden halten kann.

Der nächste Preisträger, Markus Felder, hat sich an der Fachhochschule Köln mit dem Thema "Der Bibliothekar als Freiberufler" beschäftigt. Der Autor geht in seiner Arbeit von einem persönlich, eigenverantwortlichen und fachlich unabhängigen Bibliothekar aus, der Informationen für seine Kunden erbringt. Im Jahre 1999 konnte sehr schwer abgeschätzt werden, wieviele freiberufliche Bibliothekare es auf dem Markt gibt. Dennoch gibt die Arbeit eine guten Überblick über den Bedarf, aber auch darüber, wie junge Leute ihre Existenz zum freiberuflichen Informationsbroker selbst gründen können. Sehr gut gelungen ist, dass der Autor der Diplomarbeit Fallbeispiele aufzeigt, dadurch kann man sich ein besseres Bild über den Beruf des freiberuflichen Bibliothekars machen.

Margarete Polok hat sich als weitere Preisträgerin mit dem Thema "Strategien und Konzepte zur Langzeitsicherung digitaler Publikationen in Bibliotheken" auseinandergesetzt. Genau wie der Preisträger des zweiten Beitrags hat Margarete Polok ihre Examensarbeit an der Fachhochschule Köln verfasst. In den letzten Jahren werden immer mehr elektronische Daten in den Bibliotheken archiviert. Fragen über die rechtliche Stellung und Problemfelder werden hierzu aufgezeigt. Die offene Frage ist, ob die Bibliotheken auch in Zukunft den schnellen technologischen Anforderungen in der Langzeitarchivierung gewachsen sein werden. Diese Frage bleibt zwar offen, dennoch gibt die Arbeit eine guten Überblick über mögliche Strategien für eine Langzeitarchivierung in den wissenschaftlichen Bibliotheken.

Klare Gliederungen und Literaturlisten am Ende eines jeden Beitrags führen dazu, dass der Leser sich mit dem Thema weiter auseinander setzen kann. Die Schriftenreihe ist besonders geeignet für die bibliothekarische Lehre, aber auch für mittlere und kleinere Bibliotheken im wissenschaftlichen und öffentlichen Bereich. Jemand, der an einer OPL arbeitet, kann nicht alle Fortbildungsangebote wahrnehmen. Für ihn bilden die Themen aus dieser Schriftenreihe rund um das Bibliotheks- und Informationswesen eine Alternative bei der Fortbildung. Der Erwerb dieser Schriftenreihe kann daher empfohlen werden.


Anschrift des Rezensenten:
Alexander H.T.Schultheis
Henkestrasse 41 03/01
D-91054 Erlangen
ahtschultheis@hotmail.com