DMS EXPO und AIIM Conference: Treffpunkt für Informationsmanager

Am 3. September 2002 öffnet die DMS EXPO 2002 in Essen ihre Pforten. An den drei Messetagen präsentieren zahlreiche Aussteller ihre Lösungen aus dem Bereich Informations- und Dokumenten-Management. Parallel zur DMS EXPO findet die AIIM Conference statt. Schwerpunkte bilden hier die Themen Enterprise Content Management (ECM), Business Process Management (BPM) und Document Related Technologies (DRT). Die AIIM Conference steht unter dem Leitgedanken: "Wirtschaftlicher Einsatz von Dokumenten-Technologien" und richtet sich an Führungskräfte in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung.

Im Bibliothekarswesen gilt es, unterschiedliche Informationen zu verwalten und im direkten Zugriff zu haben. Ohne den Einsatz moderner Technologien eine kaum zu erbringende Leistung. Die folgenden Praxisbeispiele demonstrieren die gewinnbringende Nutzung von Dokumenten- und Informationsmanagement-Lösungen.

Das Produkt intelligentCAPTURE 1.0 wurde für die Vorarlberger Landesbibliothek in Bregenz entwickelt. Dort sind alle 900.000 Millionen Medien mit dem Bibliotheksverwaltungssystem ALEPH formal und inhaltlich erschlossen. Die Bücher werden mit einem normalen Barcode-Scanner und der Eingabe der Seitenzahl erfasst, danach öffnet sich das Scanner-Programm. Das vollständig in Lotus Notes integrierte Programm Adobe Acrobat Capture 3.0 erkennt automatisch, dass eine neue gescannte Datei mittels OCR in ein PDF und einen Text für die automatische Indexierung verwandelt werden soll. Mehrere Arbeitsschritte laufen automatisch ab und der Fortschritt wird in einem Notes-View graphisch dargestellt. Während im Vordergrund gescannt wird, nutzt der Rechner im Hintergrund alle verfügbare Leistung für die OCR und zugehörige Workflows für das Binden mehrseitiger Inhaltsverzeichnisse und zum Exportieren. ALEPH sieht eine Volltext-Speicherung und -Recherche nicht vor, wohl aber die Recherche in einem begrenzten Abstract-Feld. Genau dorthin schreibt intelligentCAPTURE 1.0 nach der maschinellen Indexierung die wesentlichen Begriffe. Diese komplexe Aufgabe der Indexierung übernimmt die IC CAI-Engine. CAI steht bei den AGI-Information Management Consultants in Neustadt / Weinstraße für "Computer Aided Indexing" - dahinter stehen Entwicklungen des IAI in Saarbrücken. Mittels linguistischer Verfahren werden zunächst für alle Worte die Grundformen ermittelt. Damit sind keine vollständigen Worte im Sinne eines Wörterbuchs gemeint, sondern überwiegend sogenannte Morpheme, im Deutschen über 60.000. Zu diesen Speziallexika kommen zahlreiche Regeln, Grammatiken und auch ein Thesaurus mit semantischen Relationen hinzu.

Der Bibliotheksbenutzer recherchiert nach erfolgreicher Vorarbeit im Katalog und findet durch die importierten Daten der maschinellen Indexierung die von ihm gewünschte Literatur.

Auch Benutzer der Litauischen Nationalbibliothek, Vilnius, haben per Internet einen Zugriff auf den gesamten Katalog der Nationalbibliothek. Dazu wird bereits seit 1998 der gesamte Karteikartenbestand mit Saperion archiviert. Hierfür mussten bei der Einführung zunächst sämtliche Karteikarten - der Bestand umfasst ca. drei Millionen beidseitig, teilweise sogar handgeschriebene Karteikarten im Format DIN A6 - eingescannt und indiziert werden.

Die Oxford University will in naher Zukunft eine schnelle und exakte Recherche für die neue Online-Datenbank Oxford Reference Online (www.oxfordreference.com) der Oxford University Press bereitstellen. Dazu hat man sich für das Produkt Convera RetrievalWare entschieden, das über Such- und Verwaltungsfunktionen für sämtliche Datentypen (wie Text, Video, Bild- und Audio-Dateien) verfügt. Die Recherche ist in mehreren Sprachen über eine einheitliche Benutzeroberfläche möglich. Oxford Reference Online umfasst in einer einheitlichen Web-basierten Datenbank 100 bekannte und bewährte Nachschlagewerke. Die Option "Quick Search" in Oxford Reference Online nutzt verschiedene Tools von RetrievalWare, einschließlich der Suche nach Begriffsfeldern, um unter 1,5 Millionen Einträgen den gesuchten Begriff zu recherchieren. Steht der Suchbegriff nicht im einleitenden Text, ist auch eine Volltextsuche möglich sowie die Suche nach Verweisen auf weitere Quellen. Übersetzungen der wichtigsten europäischen Sprachen, Etymologie, Synonyme und idiomatischer Gebrauch eines Suchbegriffs lassen sich ebenfalls wiedergeben. Darüber hinaus können die Benutzer themenübergreifend in verschiedenen Rubriken wie Architektur, Kunst, Politik oder Geographie nach Fachbegriffen suchen.

Die oben beschriebenen Praxisbeispiele sollen einen Eindruck darüber vermitteln, welche sinnvollen Dienste Informations- und Dokumenten-Management-Systeme im Bibliothekarswesen leisten können. Wer sich dazu näher informieren will, sollte unbedingt die DMS EXPO und die AIIM Conference im September in Essen besuchen. Die Vorregistrierung hat bereits begonnen. Nähere Informationen erhalten Sie unter http://www.dmsexpo.de bzw. http://aiim.dmsexpo.de.