Information sources in art, art history and design / Editor Simon Ford


- München : Saur, 2001. XX, 220 S. (Guides to information sources)
ISBN 3-598-14438-X; Euro 98,-

Aus der erfolgreichen Serie des Verlages Saur München "Guides to information sources" (1) soll ein weiterer Band vorgestellt werden. Er beschäftigt sich laut Titel mit den Gebieten "art, art history and design", die von Simon Ford in seiner Vorrede eingegrenzt werden als "the fine arts, visual culture in general and design" (S. XVIII) - unter Ausschluss sowohl der Gebiete "press and broadcast media" und "architecture and construction", die beide in anderen Titeln der Reihe "Guides to information sources" behandelt werden (2) als auch aller Fragen des allgemeinen Managements.

Zu den Autoren aus Großbritannien, den USA und den Niederlanden gehören neben Simon Ford, Special Collection Bibliographer in der Art National Library, Victoria and Albert Museum, in London und Verfasser und Herausgeber mehrerer Bücher zur Kunst und Kunstgeschichte u.a. Geert-Jan Koot, Direktor der Rijksmuseum Research Library in Amsterdam und aktiv in der IFLA und bei ARLIS/LN tätig sowie Darlene Tong, Direktor of Information, Research and Instructional Services der J. Paul Leonard Library an der San Francisco State University und Mitautorin des Buches "Performance anthology: source book of California performance art" (1989).

Bei genauer Durchsicht des Vorwortes von Deborah Shorley, der Vorrede von Simon Ford und der Kapitel 1-5 und 12-14 konnte der Rezensent zwei Ziele erkennen:

  1. Hilfeleistung bei dem schnellen und effizienten Zugang zu Informationen auf den im Titel genannten Gebieten für Bibliothekare, Informationsspezialisten, Forscher und Historiker sowie
  2. Formulierung der wichtigsten Aufgaben eines "art librarian" in der "art librarianship" (3) in Form eines Leitfadens.

In diesem Sinne besteht das Buch m.E. aus zwei Teilen.

Der erste Teil umfasst 11 Kapitel. Kapitel 1-5 enthalten Informationen über allgemeine Quellen (z.B. das Internet, die allgemeinen Bibliographien, Enzyklopädien und Wörterbücher zur Kunst, Nachschlagewerke zu einzelnen Gebieten der Kunst, biographische Nachschlagewerke) und über verschiedene Quellen besitzende Institutionen (Wissenschaftliche Bibliotheken, Öffentliche Bibliotheken, Museen und Museumsbibliotheken und Archive). Kapitel 6-11 enthalten Informationen über typische Quellen zu Kunst und Design (Kunstbuch, Zeitschriften, Referatedienste und Indizes, Auktionskataloge, visuelle Quellen) und über neue Studiengänge und -möglichkeiten (multicultural art and design, women´s art and design).

Der zweite Teil umfasst drei Kapitel. Kapitel 12-14 enthalten die bibliothekswissenschaftlichen Themen Bestandsentwicklung, Katalogisierung und Klassifikation sowie Bestandserhaltung und Konservierung.

Anhang A besteht aus einer Liste von Organisationen und Verbänden, Anhang B aus einem Verzeichnis von Akronymen und Abkürzungen. Das Register ist z.T. sehr ausführlich, es fehlen aber leider mehrere Titel von Büchern und Zeitschriften, die im Hauptteil ausführlich besprochen worden sind.

Fazit: Das Buch ist ein sehr wichtiges Nachschlagewerk zu Informationsquellen, Bibliotheken, Archiven und Museen auf dem Gebiet der Kunst und des Designs, allerdings vorwiegend aus dem anglophonen Bereich und ein interessanter Leitfaden für Bibliothekare, Museologen und Archivare, die in Kunstbibliotheken und Kunstsammlungen arbeiten. In diesem Sinne ist diese Veröffentlichung auch eine wichtige Anregung für ein ähnliches Vorhaben aus Sicht deutscher Institutionen und Quellen.


Anmerkungen

1. z.B. die in dieser Zeitschrift rezensierten Bände: Auger, Charles P.: Information sources in grey literature. 4th ed. (1998); Information sources in official publications / ed. by Valerie J. Nurcombe (1997); Information sources in architecture and construction / ed. by Valerie Nurcombe. 2nd ed. (1996).

2. Der Herausgeber verweist auf die in der Reihe erschienen Publikationen von Information sources for the press and broadcast media / ed. Sarah Adaire. 2nd ed. (1999) und Information sources in architecture and construction / ed. by Valerie Nurcombe. 2nd ed. (1996).

3. Eine wichtige terminologische Quelle ist das Multilingual glossary for art librarians. 2nd ed. München, 1996. Verfügbar unter: www.ifla.org/VII/s30/pub/mgl.htm. Leider kennen die Herausgeber beide Begriffe, "art librarian" und "art librarianship" nicht. Auch in der neuesten Auflage des Standardwerks britischer bibliothekswissenschaftlicher Terminologie, dem "Harrod" (Harrod´s librarians´glossary. 9th ed. Aldershot, 2000), sind sie nicht aufgenommen worden.


Anschrift des Rezensenten:
Prof. em. Dr. Dieter Schmidmaier
Ostendorfstraße 50
D-12557 Berlin