Die Bibliothek der Staatsgalerie

Die Bibliothek der Staatsgalerie ist eine wissenschaftliche Kunstbibliothek und gliedert sich in zwei große Bereiche: die Bibliothek der Gemäldesammlung und die Bibliothek der Graphischen Sammlung. Beide Bibliotheken befinden sich an unterschiedlichen Orten, werden aber gemeinsam verwaltet und haben absoluten Präsenzbestand.

Anhand der Standorte der Bibliotheken kann man sehr gut die bauliche Entwicklung der Staatsgalerie nachvollziehen, befindet sich doch die Bibliothek für die Gemälde seit ihrer Eröffnung 1984 im Verwaltungsteil des Stirlingbaus, des renommierten Gebäudes der Neuen Staatsgalerie. Jetzt, nach 20 Jahren Museums- und Kunstbetrieb, Entwicklung und Wachstum wurde zusätzlicher Platz dringend nötig. So bekam die Alte Staatsgalerie einen Erweiterungsbau. Dort befindet sich nun seit Herbst 2002 neben einer Ausstellungshalle die Graphische Sammlung mit ihren Magazinen, der Papierrestaurierung, den Werkstätten und der Bibliothek.

Oben, in der 5.Etage, teilt sich die Bibliothek eine Fläche von 513 m² mit dem Studiensaal, den Sekretariaten und Büros für Wissenschaftler und Volontäre. Auf 200 m² Bibliotheksfläche ist die Spezialliteratur zu Zeichnungen und Graphik untergebracht. In speziell angefertigten Regalen hat der Bestand von 25.000 Bänden genug Platz, auch für Zuwächse. An einer Gesamtlänge von 18 Metern stehen Arbeitstische mit Computeranschluss bereit, an denen die Benutzer mit Blick nach draußen arbeiten können. Das gesamte Obergeschoss ist vollständig mit Glas umbaut. Auch die Innenwände der Bibliothek, das Büro für die Bibliothekarin und das der benachbarten Volontäre, sind transparent. Dieser Glasbau wirkt sehr elegant, grazil und einladend. Für die Arbeitsatmosphäre ist dieser lichtdurchflutete Raum sehr angenehm. Damit die Bücher vor direktem Sonnenlicht geschützt sind, wurde von außen um das gesamte Geschoss herum ein jalousieartiger permanenter Sonnenschutz montiert.

Der Besuchereingang für die Graphische Sammlung, also auch für die Bibliothek befindet sich in der Urbanstraße 41, direkt neben dem rückwärtigen Teil der Neuen Staatsgalerie und deren Verwaltungseingang. Aus dieser Position ist auch sehr deutlich die bauliche Vielfalt des Museums zu erkennen. 100 Meter Entfernung über die Straße gilt es zu überwinden, wenn Bücher und Unterlagen von einer Bibliothek zur anderen verbracht werden müssen. (Es gibt selbstverständlich einen Weg durchs Museum, aber da müssen mehrere Ebenen überwunden und weite Wege zurückgelegt werden.)

Die "Zentrale" der Bibliothek liegt in der Gemäldebibliothek. Dort sind auf drei Etagen ca. 80.000 Bücher und Kataloge untergebracht. Die Anzahl der fortlaufenden Zeitschriften und Auktionskataloge beläuft sich auf 130 Titel.

Den Zuwachs von jährlich 1700 Bänden (davon 1/3 Graphische Sammlung) bearbeiten zwei Bibliothekarinnen und eine Mitarbeiterin für die technische Bearbeitung.

In der Hauptsache genutzt wird die Bibliothek durch die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Hauses.

Dienstags und donnerstags besteht nach telefonischer Voranmeldung für die Öffentlichkeit die Möglichkeit, die Bibliothek zu benutzen. Dieses Angebot wird überwiegend von Studenten wahrgenommen.

Der Zuwachs an Literatur erfolgt zu 80% durch den Schriftentausch mit ca. 300 Museen und Galerien im In- und Ausland. 20% der Erwerbungen werden durch den Etat der Bibliothek bestritten. Leitlinie für den Erwerb der Bücher ist dabei die Museumsarbeit mit ihren Schwerpunkten Sammlung und Ausstellung. So ist der Bestand der Klassischen Moderne, der Altdeutschen oder der Italienischen Malerei in der Bibliothek sehr gut ausgebaut. Monographien von Künstlern dieser Epochen und von Künstlern, von denen Kunstwerke im Museum vertreten sind, werden vorrangig erworben.

Die bibliographische Bearbeitung und Katalogisierung erfolgte bis 1999 konventionell und ist in einem alphabetischen Kreuzkatalog recherchierbar. Seit 1999 wird mit "Allegro" erfasst.

Sobald die technischen Voraussetzungen geschaffen sein werden, ist eine Mitgliedschaft im "Südwestverbund" geplant. Dann kann der Bestand der Bibliothek auch im Internet eingesehen werden.

Staatsgalerie Stuttgart

Bibliothek
Urbanstraße 41
D-70182 Stuttgart

Tel. (0) 711 / 47040 - 307
Fax. (0) 711 / 47040 - 333
E-Mail: graphische.sammlung@staatsgalerie.de