Wer war Mr. Peabody?

von Alexander H.T. Schultheis

Wer war Namensgeber für die George Peabody Library in Baltimore, Maryland in den USA, die 250.000 Bücher in ihren Magazinen bereithält?

George Peabody wurde als Kind armer Eltern in South Danvers, Massachusetts geboren und bekam nur eine schlechte Ausbildung. Doch er war ein patenter Bursche und verdiente sein Geld zunächst durch den Verkauf von Kurzwaren und zog dann nach London, wo er an der Börse ein Vermögen machte. Seine eigenen Erfahrungen in der Kindheit und Jugendzeit waren prägend und veranlassten ihn zu einer sehr sozialen Einstellung. So finanzierte er den Bau von 40.000 Sozialwohnungen und stiftete vielen Bibliotheken und Museen erhebliche Summen seines Vermögens. In den USA gehören dazu besonders das naturgeschichtliche Museum in Yale (http://www.peabody.yale.edu) und das Museum für Archäologie und Ethnologie in Harvard (http://www.peabody.harvard.edu).

Das Hauptziel des Mäzens bestand in der Verbesserung der Ausbildung von Kindern. Deshalb gründete er den Education Fund mit dem beträchtlichen Startkapital von heute etwa 10 Millionen Euro. Das Geld sollte besonders den Kindern in Amerikas Süden zu Gute kommen, da dort die Ausbildungsstätten finanziell besonders schwach ausgestattet waren.

1869 starb Mr. Peabody. Die American Annual Cyclopaedia bezeichnete ihn als "großzügigsten Menschenfreund aller Zeiten". Tatsächlich ist sein Handeln beispielhaft dafür, wie hart erarbeitetes Privatvermögen in vorbildlicher Weise in den Dienst der Allgemeinheit gestellt werden kann. Menschen, die Bibliotheken in so großzügiger Weise fördern, sind leider selten. (Quelle: Elisabeth Schaaf: George Peabody, his Life and Legacy, 1795-1869. In: Maryland Historical Magazine, Vol. 90, No. 3, 1995.)