Portal 'Sammlung digitalisierter Drucke' - Aufruf zum Einreichen von Projektanträgen

Kennziffer: LIS 2 - 501 513

Zum Hintergrund dieser Ausschreibung

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt im Förderbereich Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme seit 1997 die retrospektive Digitalisierung von Bibliotheksbeständen. Für den Bereich der historischen Buch- und Zeitschriftenbestände hat der Bibliotheksausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Oktober 2002 Empfehlungen zur "Erschließung und Bereitstellung digitalisierter Drucke" verabschiedet.1 Die Empfehlungen stellen drei Gesichtspunkte in den Vordergrund:

Gegenstand dieser Ausschreibung ist ausschließlich der unter Punkt 1 genannte Aufbau eines Portals "Sammlung digitalisierter Drucke" im Sinne einer Entwicklungs- und Startfinanzierung.

Die Idee des Portals "Sammlung digitalisierter Drucke"

Das Portal soll grundsätzlich alle frei verfügbaren digitalisierten historischen Druckschriftbestände ab dem Jahr 1501 nachweisen und zugänglich machen.3 Bei der Realisierung der Nachweisfunktion sollte auf vorhandene Katalogdaten zurückgegriffen werden, insbesondere auch auf die einschlägigen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekte.4 Diese Erschließungsdaten sollten dann mit den bereits vorliegenden bzw. in Zukunft entstehenden Digitalisaten verknüpft werden.

Funktionalitäten und Dienstleistungen des Portals

Im Benutzungsbereich soll das Portal folgende Mindestfunktionalitäten anbieten:

Neben den primär auf den Endnutzer ausgerichteten Dienstleistungen soll das Portal auch Infrastrukturen für Bibliotheken zur Verfügung stellen:

Im Nutzungs- und Verwertungsbereich gelten folgende Zielvorgaben:

Voraussetzungen für die Antragstellung

Die im Antrag nachzuweisenden Voraussetzungen ergeben sich einerseits aus den Anforderungen des operativen Betriebs, andererseits aus der Funktion des Portals als einer zentralen Infrastruktur für digitalisierte Bestände. Darüber hinaus sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

Da die formulierten Anforderungen für die Trägerschaft eine kooperative Organisationsstruktur nahe legen, weisen wir ausdrücklich auf die Möglichkeit zur kooperativen Antragstellung hin.

Fristen/Ansprechpartner

Anträge richten Sie bitte unter Angabe der Kennziffer LIS 2 - 501 513 bis zum 31.08.2003 an:

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme
Kennedyallee 40
53175 Bonn

Die eingereichten Anträge werden durch den Bibliotheksausschuss und den entsprechenden Unterausschuss im üblichen Verfahren begutachtet. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Ralf Goebel unter der Telefonnummer 0228/885-2358 - gerne auch per Email (ralf.goebel@dfg.de).


Anmerkungen

1. Die Erschließung und Bereitstellung digitalisierter Drucke. Vorschläge des Unterausschusses für Kulturelle Überlieferung. Durch den Bibliotheksausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Oktober 2002 verabschiedet: http://www.dfg.de/forschungsfoerderung/wissenschaftliche_infrastruktur/lis/aktuelles/download/konzept_digitale_drucke.pdf. Gedruckte Exemplare werden auf Anfrage kostenfrei zugesandt.

2. In den "Empfehlungen" des Bibliotheksausschusses vom Oktober 2002 werden folgende Informationssysteme benannt: lokale Bibliothekssysteme bzw. OPACs, Verbundsysteme, überregionale Nachweisinstrumente, Virtuelle Fachbibliotheken und schließlich allgemeine Internet-Suchmaschinen.

3. Mit dieser Ausschreibung soll die Zusammenführung und der Nachweis digitalisierter Altbestände, nicht aber die Digitalisierung weiterer Bestände gefördert werden. Ebenso wenig sind elektronische Texte wie E-Journals oder anderweitige primär in elektronischer Form vorliegende Veröffentlichungen Bestandteil dieser Ausschreibung.

4. Beispiele für zu berücksichtigende Projekte: die Verzeichnung der deutschen Drucke des 16. und des 17. Jahrhunderts (VD 16 und VD 17), die Konversion der Altbestandskataloge (1501 bis 1850) sowie die Zeitschriftendatenbank.

5. Der Begriff der "Interoperabilität" schließt im Sinne dieser Ausschreibung auch "Content-Syndication"-Konzepte sowie die mit "Webservices" verbundenen Grundideen ein.