Die "Sammlung Kuczynski" in der Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin übernahm im Jahre 2002 mit finanzieller Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen besonders wertvollen und einmaligen Schatz deutscher und Berliner Zeitgeschichte, die "Sammlung Kuczynski". Sie ist eine der größten Büchersammlungen Europas und umfasst über 70.000 Bücher und Zeitschriften, die im Verlauf von mehr als zwei Jahrhunderten in der Familie des bedeutenden Wirtschaftswissenschaftlers Jürgen Kuczynski (1904-1997) gesammelt wurden.

Das Spektrum reicht von der Arbeiterbewegung, der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, seltenen Erstausgaben und Drucken von Karl Marx und Friedrich Engels, Autografen von Alexander von Humboldt, Heinrich Heine und Rosa Luxemburg über zahlreiche Ausgaben mit Exilliteratur bis hin zu den schriftlichen Nachlässen von Jürgen Kuczynski und dessen Vater Robert René Kuczynski.

Die Sammlung Kuczynski reiht sich ein in die zahlreichen historischen Sammlungen, über die die gleichnamige Abteilung der Zentral- und Landesbibliothek verfügt, z.B. die Sammlung des Schriftstellers und Gewerkschaftsfunktionärs Emil Basner (1852-1918), die Bibliothek des Dichters Franz Fühmann (1922-1984) und die Bibliothek des Schriftstellers und Publizisten Julius Rodenberg (1831-1914).

Eine erste Einschätzung zur Sammlung Kuczynski liegt in der Reihe PATRIMONIA der Kulturstiftung der Länder als Nummer 252 vor - mit interessanten Beiträgen u.a. von Laurenz Demps (Historiker), Thomas Kuczynski (Wirtschaftswissenschaftler und Sohn von Jürgen Kuczynski), Christa Luft (Wirtschaftshistorikerin) und Annette Gerlach (Leiterin der Abteilung "Historische Sammlungen in der Zentral- und Landesbibliothek). Das Heft ist über die Zentral- und Landesbibliothek Berlin zu beziehen.

Prof. em. Dr. Dieter Schmidmaier