Linklisten, Subject Gateways, Virtuelle Fachbibliotheken,
Bibliotheks- und Wissenschaftsportale:
Typologischer Überblick und Definitionsvorschlag

 

"Denn eben wo Begriffe fehlen,
Da stellt (k)ein Wort zur rechten Zeit sich ein."

- Frei nach Goethe: Faust. Eine Tragödie.


Abstracts

0. Einleitung
1. Linklisten/Webkataloge
2. Subject Gateways/Clearinghouses
3. Virtuelle Fachbibliotheken
4. Bibliotheksportale, Wissenschaftsportale


von Hermann Rösch und Dirk Weisbrod

0. Einleitung

Digitale Medien und Internet haben gesellschaftliche Veränderungen hervorgerufen, die mit dem Begriff Informationsgesellschaft umschrieben werden. Bei diesen neuen Technologien handelt es sich um Basisinnovationen, die binnen weniger Jahre alle gesellschaftlichen Subsysteme durchdrungen und verändert haben. Bibliotheken und andere Informationssysteme waren nachvollziehbarerweise frühzeitig mit der für sie elementaren medialen Revolution konfrontiert. Im Widerspruch zu ansonsten gängigen Stereotypen haben Bibliotheken und Bibliothekare bald erkannt, welche Chancen der Einsatz von EDV, die Integration digitaler Medien und die Nutzung des Internets bieten würden. EDV wird bereits seit vielen Jahrzehnten zur Automatisierung der Geschäftsprozesse genutzt; die Printmedien haben Ende der 1980er Jahre Konkurrenz durch digitale Volltexte und multimediale Anwendungen erhalten; wenige Jahre später führte das WWW zur Popularisierung des Internets.

In den 1990er Jahren schlugen sich die erweiterten bibliothekarischen Funktionalitäten in konzeptionellen Neuansätzen nieder. Die Rede war von elektronischer, digitaler oder virtueller Bibliothek, ohne dass es gelungen wäre, klar zu stellen, ob es sich dabei um synonyme, quasisynonyme oder disjunktive Termini handelt. Nur zu oft werden die Begriffe rein willkürlich verwendet; die fachliche Kommunikation wird dadurch natürlich nachhaltig beeinträchtigt. Wenig hilfreich ist in diesem Zusammenhang die Schlagwortnormdatei, in der von "digitaler Bibliothek" und "virtueller Bibliothek", die also als Synonyme angesehen werden, auf "elektronische Bibliothek" verwiesen wird. Dabei hat es an Definitionsversuchen nicht gefehlt. Beispielsweise sei erinnert an die gründliche Arbeit von Heidrun Wiesenmüller (Wiesenmüller 2000), die Erklärungsansätze bei Walther Umstätter und Gisela Ewert (Umstätter/Ewert 1997, S. 14) und die sich daran entzündenden kontroversen Debatten in der Diskussionsliste INETBIB (vgl. INETBIB http://www.inetbib.de Subject "Was ist eine virtuelle Bibliothek", Juli 1999 oder ebd., Subject "Fachterminologie: Virtuelle Bibliothek" Februar 2001). Die wichtige Frage, warum sich bislang keine einheitliche Definition in der "Librarian Community" hat durchsetzen können, sollte einer eigenständigen Untersuchung vorbehalten bleiben und kann hier nicht geklärt werden.

Mittlerweile lässt sich immerhin soviel feststellen, dass die Bezeichnung "Elektronische Bibliothek" immer seltener gebraucht wird. So heißt es etwa in einem renommierten fachlichen Nachschlagewerk unter dem Lemma "Electronic Library: "The term Digital Library is now normally preferred." (International Encyclopedia 2003). Digitale und virtuelle Bibliothek lassen sich sinnvoll unterscheiden, wenn unter digitaler Bibliothek die Integration digitaler Medien in den Bestand einer Bibliothek verstanden und von virtueller Bibliothek dann gesprochen wird, wenn die Bibliothek ihren Kunden via Internet oder anderer Onlineverbindungen den Zugriff auf externe digitale Quellen ermöglicht. Im Konzept der Hybrid-Bibliothek schließlich wird der Vorstellung Rechnung getragen, dass Bibliotheken auf absehbare Zeit gedruckte und digitale Medien verwalten und vermitteln werden (Vgl. Rusbridge 1998). Digitale und virtuelle Bibliothek bilden in diesem Verständnis gemeinsam mit der konventionellen Bibliothek miteinander verzahnte Subsysteme der Hybrid-Bibliothek.

Im folgenden soll es nun um bibliothekarische Angebote gehen, die entwickelt wurden, um den Herausforderungen durch die neuen Medien und insbesondere durch das Internet gerecht werden zu können. Schon in der ersten Hälfte der 1990er Jahre war unübersehbar geworden, dass das Internet vor allem durch das Worldwide Web für Präsentation, Distribution und Rezeption digitaler Ressourcen aller Art und aller Niveaustufen eine potenziell weltumspannende Infrastruktur bieten konnte. Bibliotheken mussten also zur Kenntnis nehmen, dass sich zukünftig immer mehr Quellen und Materialien im Internet würden finden lassen, die bislang ausschließlich in gedruckter Form publiziert und von Bibliotheken gesammelt, gespeichert, erschlossen, bereitgestellt und vermittelt worden waren.

Das Web aber weist keine internen Ordnungsstrukturen oder -instanzen auf, enthält zugleich jedoch als Massenmedium neben Unmengen irrelevanter Inhalte auch qualitativ hochwertige Informationen. Die allgemeinen Navigationsinstrumente (Suchmaschinen und Webkataloge) bieten bei der Suche nach wissenschaftlichen Ressourcen nur in Ausnahmefällen zufriedenstellende Ergebnisse. Für die Informationsversorgung von Wissenschaft und Forschung mussten also Techniken und Dienstleistungen geschaffen werden, die den Überblick über und den Zugriff auf relevante Quellen ohne Zeitverzug ermöglichten.

Was also lag näher, als der Entschluss, die für die Kunden der Bibliothek relevanten Internetquellen zu ermitteln, zu erschließen und zugänglich zu machen? Bibliotheken begannen, in eigenen Linklisten die entsprechenden Internetadressen zu sammeln. Was mit simplen Linklisten begann, wurde bald professioneller und elaborierter. In Großbritannien entstand der Typus des Subject Gateway, in Deutschland die Virtuelle Fachbibliothek. Während Linkliste (Webkatalog), Subject Gateway (Clearinghouse) und Virtuelle Fachbibliothek zunächst eindeutig als Bestandteile oder Varianten der Virtuellen Bibliothek gelten konnten, traten (bisher) vor allem in der angloamerikanischen Welt bald weitere Funktionalitäten hinzu, die als neuen Typus das Bibliotheksportal konstituierten.

1. Linklisten/Webkataloge

Indem Bibliotheken als Virtuelle Bibliotheken begannen, Teile des Internet zu erschließen, betraten sie in mehrfacher Hinsicht Neuland. Zum einen wurden damit (zumindest hinsichtlich der Träger- und Verbreitungsmedien) bislang unbekannte Mediengattungen in das bibliothekarische Repertoire integriert. Zum anderen wurden mit den Linklisten Erschließungsinstrumente geschaffen, die weder als Katalog, noch als Bibliographie im herkömmlichen Sinne gelten konnten. Die in den Linklisten verzeichneten Informationsquellen gehörten nicht zum Bestand der Bibliothek und gleichwohl verfügten alle erschlossenen Objekte über eine "Signatur", die URL, über die die entsprechende Website oder das jeweilige Einzeldokument aufgerufen werden konnte. Linklisten haben typologische Ähnlichkeiten mit Zentral-, Gesamt- oder Verbundkatalogen, in denen ja ebenfalls Materialien erschlossen sind, die in verschiedenen Institutionen lokal vorhanden sind.

Linklisten freilich sind keine ausschließlich bibliothekarischen Erschließungsinstrumente. Prinzipiell kann jeder Betreiber einer Website oder jeder, der eine individuelle Homepage im Web anbietet, eine solche Linkliste erarbeiten und zugänglich machen. Entsprechend heterogen hinsichtlich Umfang, Qualität, Seriosität oder Aktualität sind die kaum überschaubaren Angebote derartiger Linklisten von privater und institutioneller Hand. Hinzutreten die professionellen und kommerziellen Webkataloge bzw. Web Directories wie etwa Yahoo! (http://www.yahoo.com) oder AllesKlar (http://www.allesklar.de). Webkataloge gehören neben Suchmaschinen und Meta-Suchmaschinen zu den zentralen Navigationsinstrumenten im Internet. Während Suchmaschinen und Meta-Suchmaschinen sich für Suchvorgänge besonders eignen, in denen es um höchst spezifische Zielinformationen oder konkrete Einzeldokumente geht (z.B. Known-Item-Search), ermöglichen Webkataloge, denen Linklisten typologisch eindeutig zuzurechnen sind, neben der breit angelegten thematischen Recherche das klassische "Browsing".

Im Gegensatz zu Suchmaschinen werden bei Webkatalogen bzw. Linklisten die recherchierbaren Quellen intellektuell ausgewählt. Das Besondere an bibliothekarischen Linklisten (Webkatalogen) besteht nun darin, dass die Leitlinien der Auswahl transparent sind, die aufgeführten Quellen kurz beschrieben werden und systematisch angelegt sind. Die Auswahl orientiert sich an Relevanz, Konsistenz, Validität, Exaktheit und Aktualität der Angebote. Dabei sind Objektivität und Richtungsfreiheit verpflichtend. Die Erschließung beruht auf (möglichst) standardisierter Beschreibung der Quellen, systematischer Anlage und zusätzlicher Indexierung von Schlagwörtern, Körperschaften, Personen usw. Bibliothekarische Linklisten zeichnen sich also durch die Qualitätsgarantie bei der Auswahl und die professionelle Erschließung aus.

Viele Bibliotheken begannen ab 1993 damit, für ihre Kunden Links zu wichtigen Quellen im Internet zusammenzustellen. Prominentestes Beispiel in Deutschland ist die Düsseldorfer Virtuelle Bibliothek (DVB; http://www.uni-duesseldorf.de/WWW/ulb/virtbibl.html). Engagierte Bibliothekare der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf boten (und bieten) hier handverlesene und kurz annotierte Links ohne fachliche Beschränkung.


Abbildung 1: Startseite der Düsseldorfer Virtuellen Bibliothek

Da die Erschließung relevanter Internetquellen in vielen Bibliotheken als zusätzliche Kernaufgabe angesehen wurde, entstanden neben der DVB zahlreiche konkurrierende Projekte, die in nicht geringem Maße Doppelarbeit leisteten. Jede Bibliothek konnte (nicht ohne Grund) darauf verweisen, dass die Besonderheit des eigenen Angebots darin bestand, neben den übergreifenden auch lokale Quellen zu erschließen und darüber hinaus bei der Auswahl der Quellen den spezifischen lokalen Bedarf präzise zu berücksichtigen (vgl. als jüngstes Plädoyer: Plieninger 2003). Ärgerlich für die Benutzer war freilich, dass die jeweils lokalen bibliothekarischen Webkataloge einander gegenseitig erschlossen. So bewegten sich die Benutzer nicht selten ohne jeden Informationswert clickend im Kreis. Auch aus diesem Grunde, vor allem aber um dadurch Rationalisierungseffekte zu erzielen, entstand bald die Idee, bibliothekarische Linklisten bzw. Webkataloge mittels arbeitsteiliger Kooperation zu erzeugen. Stellvertretend sei das schon nach wenigen Jahren eingestellte Projekt nordrhein-westfälischer Universitätsbibliotheken namens "IBIS-Fachreferat" genannt (vgl. Tröger 1998). Da das IBIS-Projekt offenbar nicht in auseichendem Maße personell und institutionell abgesichert war, blieben seine Ergebnisse weit hinter den Erwartungen zurück. Manche zogen daraus die Schlussfolgerung, aus pragmatischen Gründen müsse die Erschließung relevanter Internetquellen von jeder Bibliothek eigenständig vorgenommen werden, arbeitsteilige Kooperation eigne sich dafür wegen des bürokratischen Aufwandes prinzipiell nicht (Hilberer 1999).

Außer IBIS entstand eine Reihe weiterer Projekte zur kooperativen und nicht-fachspezifischen Erschließung des Internet, die zum Teil auch heute noch existieren. "Fint" (URL: http://www.fint.info) z.B. wird von den nordrhein-westfälischen und den bayerischen Fachhochschulbibliotheken betrieben. Aus dem Kreis der Öffentlichen Bibliotheken wurde zunächst das Projekt BINE ins Leben gerufen und später weiterentwickelt zu ILEKS (Internet-Lektoratsservice). Beiden Vorhaben war wenig Erfolg beschieden. Im Frühjahr 2002 wurde schließlich mit Unterstützung der Bertelsmann-Stiftung und getragen vom DBV die "Deutsche Internetbibliothek" (http://deutscheinternetbibliothek.de/index_user.jsp) gegründet: seither erschließen über 70 Öffentliche Bibliotheken arbeitsteilig relevante Internetquellen speziell mit Blick auf den Informationsbedarf der Benutzer Öffentlicher Bibliotheken (vgl. Meinhardt 2003). Das Aufbereitungsniveau der erschlossenen Quellen und die Kopplung des so erzeugten Informationsmittels mit einem E-Mail-basierten Auskunftsverbund allerdings belegen, dass die Deutsche Internet Bibliothek (DIB) typologisch nicht mehr den schlichten Linklisten zuzurechnen ist. Auch wenn die DIB einige Charakteristika eines Clearinghouses bzw. eines Subject Gateway trägt, unterscheidet sie sich davon grundsätzlich durch zwei Merkmale: die erschlossenen Quellen müssen kein wissenschaftliches Niveau aufweisen und der Erschließungsumfang ist nicht fachlich eingegrenzt.

Bibliothekarische Linklisten oder Webkataloge sind als Typus entstanden, unmittelbar nachdem Bibliotheken die Erschließung relevanter Internetquellen als neue Aufgabe akzeptiert hatten. Die einzelnen Quellen werden intellektuell ausgewählt, wenn überhaupt nur spärlich beschrieben und meist nach groben Sachgruppen angelegt. Das Material wird meist in einfachen HTML-Dokumenten präsentiert und noch nicht als Datenbank aufbereitet (vgl. etwa die von Ingrid Strauch betreute Virtuelle Allgemeinbibliothek www.virtuelleallgemeinbibliothek.de). In der Anfangsphase werden diese Webkataloge vorwiegend von einer Bibliothek mit Blick auf die lokale Benutzerschaft erzeugt. Universalbibliotheken bieten daher fächerübergreifende, Spezialbibliotheken fachspezifische Linklisten an. Frühe Projekte zur arbeitsteiligen Interneterschließung scheitern zumeist.

Bibliothekarische
Linkliste/
Bibliothekarischer
Webkatalog
Schlichtestes Instrument zur Erschließung von Internetquellen; entwickelt in der Frühphase bibliothekarischer Interneterschließung
Intellektuelle Auswahl der Internetquellen durch Bibliothekare
Spärliche Beschreibung der Quellen und Angabe der URL
Anlage meist nach groben Sachgruppen; Erschließung durch zusätzliche Schlagwort-, Körperschafts- oder Personenregister
Meist von lokaler Bibliothek erzeugt für lokale Benutzerschaft
Fächerübergreifende Linklisten an Wissenschaftlichen und Öffentlichen Universalbibliotheken;

Fachspezifische Linklisten an Spezialbibliotheken

Kooperative Projekte zur arbeitsteiligen Erschließung scheitern in der Frühphase
Präsentation des Materials meist in Form eines einfachen HTML-Dokuments und nicht als Datenbank

Tabelle 1: Strukturelemente bibliothekarischer Linklisten bzw. Webkataloge

2. Subject Gateways/Clearinghouses

Bald wurde offensichtlich, dass schlichte Linklisten den Orientierungsbedarf insbesondere der Benutzer wissenschaftlicher Bibliotheken nur begrenzt decken konnten. Richtungweisend wurde in diesem Zusammenhang der 1993 erschienene Follett-Report (http://www.ukoln.ac.uk/services/papers/follett/report/). Eine Expertengruppe unter Leitung von Sir Brian Follett hatte darin eine Bestandsaufnahme des britischen Hochschulbibliothekswesens unternommen und die Entwicklung virtueller Bibliotheken gefordert, um damit einen Paradigmenwechsel ("from holdings to access") zu vollziehen, der als unumgänglich bezeichnet wurde. Zur Umsetzung dieser Forderungen im Wissenschaftlichen Bibliothekswesen Großbritanniens wurde 1995 das eLib-Programm (http://www.ukoln.ac.uk/services/elib/) entwickelt, zu dessen Kernbestandteilen wiederum der Programmteil "Access to network resources" gehörte. In diesem Kontext ist das Konzept der Subject Gateways entstanden, das bald auf dem europäischen Festland, in Nordamerika und Australien aufgegriffen und weiterentwickelt wurde. Subject Gateways sollten als Fachinformationsführer zu wissenschaftlich relevanten Internetressourcen fungieren und damit diese im Netz verteilt vorgehaltene, neue Quellengattung nach bibliothekarisch-dokumentarischen Prinzipien erschließen und zugänglich machen.

Terminologisch war zunächst die Rede von Gateway, Information Gateway, Subject (based) Information Gateway usw. ehe sich der Begriff Subject Gateway weitgehend durchsetzte. In den USA wurden ähnliche Konzepte zur Erschließung von Internetressourcen als Clearinghouses bezeichnet (Rusch-Feja 1996b). Das älteste sogenannte Clearinghouse im Internet wurde im Sommer 1993 von Studenten der School of Information and Library Science der University of Michigan vorgestellt und trug den Titel "Clearinghouse for Subject-Oriented Information" (vgl. Rusch Feja 1996a). Auch in Deutschland herrschte zunächst der Begriff "Clearinghouse" vor; so wurde ab 1997 ein inzwischen längst eingestelltes Projekt "Clearinghouse für bibliothekarische Internetquellen" beim DBI angesiedelt (Rüdiger/Baumgärtel 1997). Parallel dazu fanden ab 1996 Begriff und Konzept des Subject Gateway vor allen Dingen durch das Sondersammelgebiets-Fachinformationsprojekt (SSG-FI) der SUB Göttingen Eingang in das deutsche Bibliothekswesen (vgl. SSG-FI 1999). Auf europäischer Ebene trugen die Projekte Renardus (http://www.renardus.org) und DESIRE (Development of a European Service for Information on Research and Education; http://www.desire.org) wesentlich dazu bei, dass das Konzept des Subject Gateways weite Verbreitung fand. Bei Renardus handelt es sich um ein Meta-Gateway ("Academic Subject Gateway Service Europe"), das mittels standardisierter Metadaten die parallele Suche in diversen europäischen Subject Gateways erlaubt. Im DESIRE-Projekt wurden theoretische Grundlagen von Subject Gateways erarbeitet (vgl. Dörr/Enderle/Hauffe 2004, S. 405).

Konzeptionell umfasst das Subject Gateway zunächst die Funktionalitäten der einfachen Linklisten, geht freilich weit darüber hinaus (vgl. Koch 2000). In diesem Fall werden wissenschaftliche Internetquellen intellektuell ermittelt, ausgewählt und erschlossen. Wie die Linklisten bieten auch Subject Gateways über den aktuell gültigen Link den direkten Zugriff auf die verzeichneten Quellen. Es kann sich bei diesen Quellen um Websites, Dokumentsammlungen oder einzelne Dokumente handeln, die über das Internet zugänglich sind. Im Gegensatz zu den Linklisten wird bei Subject Gateways größter Wert auf die exakte Beschreibung der Quellen und die fachlich angemessene Erschließung gelegt. Wie der Name nahe legt, sind Subject Gateways immer fachspezifische Verzeichnisse. Die Aufgabe der Bearbeiter besteht also zunächst darin, nach festgelegten Qualitätskriterien wissenschaftlich relevante Internetressourcen zu ermitteln (vgl. dazu Bargheer 2003). Geeignet sind für diese Tätigkeit Bibliothekare und Fachwissenschaftler. Erschließungsprofil und Selektionskriterien müssen klar definiert sowie für Bearbeiter und Benutzer transparent sein. Anschließend werden die ausgewählten Quellen beschrieben, indexiert und klassifiziert. Für die Beschreibung sollen standardisierte Metadaten herangezogen werden, damit die Benutzer parallel mehrere Subject Gateways durchsuchen können. In diesem Zusammenhang ist immer wieder auf das Dublin Core Metadata Element Set (vgl. http://dublincore.org/documents/dces/) als internationalem Standard verwiesen worden. Für die sachliche Erschließung sollen Fachthesauri und Fachklassifikationen eingesetzt werden, damit eine angemessene fachliche Tiefenerschließung auf der Grundlage möglichst verbreiteter Erschließungsstandards erfolgen kann. Damit zusätzlich interdisziplinäre Suche möglich wird, sollte darüber hinaus mittels einer Universalklassifikation wie z.B. der DDC erschlossen werden. Subject Gateways sind prinzipiell auf Kooperation angelegt sowohl hinsichtlich ihres Aufbaus und der Pflege als auch der Benutzung. So sind an Aufbau und Betreuung oft mehrere Bibliotheken beteiligt aber auch wissenschaftliche Fachgesellschaften und einzelne Fachwissenschaftler. Auf der technischen Seite erfordert dies, dass Formate und Schnittstellen so beschaffen sein müssen, dass Interoperabilität gewährleistet ist.

Koch (Koch 2000) bezeichnet Angebote, die diese Merkmale aufweisen als "Quality-controlled subject gateways" und unterscheidet davon einfache "Subject Gateways", die typologisch dem entsprechen, was oben als bibliothekarische Linkliste oder Webkatalog behandelt wurde:

"Quality-controlled subject gateways are Internet services which apply a rich set of quality measures to support systematic resource discovery. Considerable manual effort is used to secure a selection of resources which meet quality criteria and to display a rich description of these resources with standards-based metadata. Regular checking and updating ensure good collection management. A main goal is to provide a high quality of subject access through indexing resources using controlled vocabularies and by offering a deep classification structure for advanced searching and browsing." (Koch 2000, S. 26)

Diese präzise und zusammenfassende Definition kann für Subject Gateways generell gelten. Die Unterscheidung von einfachen und quality-controlled Subject Gateways hat sich so nicht durchsetzen können. Nach gängigem Verständnis müssen Subject Gateways immer "quality-controlled" sein (vgl. etwa Bargheer 2002, S. 14; Kaizik/Gödert/Oßwald 2001, S. 9).

Als ältestes Subject Gateway kann wohl das britische Social Science Information Gateway (SOSIG, http://sosig.ac.uk) gelten, das bereits 1994, also noch vor der Förderung durch das eLib-Programm, seine Tätigkeit aufnahm. Elementarer Bestandteil ist der "Internet Catalogue", der als "online database of high quality Internet sites and resources" alle Kriterien der Koch'schen Definition erfüllt. Darüber hinaus umfasst SOSIG allerdings weitere Angebote, die in Kochs Überlegungen nur am Rande eine Rolle spielen. Dazu zählt z.B. die Social Science Search Engine. Darunter ist eine Anwendung zu verstehen, die methodisch wie die Suchmaschinen des Internets arbeitet und Webquellen automatisch indexiert. Das Besondere dieser fachlichen Suchmaschine besteht allerdings darin, dass nur solche URLs indexiert werden, die zuvor unter fachlichen Gesichtspunkten ausgewählt wurden. Sinnvoll sind diese fachlichen Suchmaschinen vor allem, weil viele Subject Gateways entgegen dem eigenen Anspruch aufgrund der Arbeitsbelastung vorwiegend auf der Ebene der Websites erschließen und einzelne Volltext-Dokumente, die in der Serverhierarchie untergeordnet rangieren, nur in begrenztem Umfang einzeln verzeichnen. Die fachlichen Suchmaschinen aber indexieren in der Regel alle Websites, die im Katalog verzeichnet sind inklusive der unteren Hierarchieebenen.

Gerade SOSIG ist ein exzellentes Beispiel dafür, dass die typologische Entwicklung nicht bei den Subject Gateways als "web-based mechanism for accessing a collection of high quality, evaluated resources identified to support research in a particular subject discipline" (Campbell 2000) stehen blieb. In Großbritannien wurde 1999 das Resource Discovery Network (RDN: http://www.rdn.ac.uk/about/) als Dach- und Koordinierungsinstitution der nationalen Subject Gateways gegründet (vgl. Dempsey 2000). In diesem Zusammenhang wurden konzeptionelle Weiterentwicklungen vorgenommen, die im wesentlichen darin bestanden, die Subject Gateways so zu erweitern, dass neben den über die Katalogdatenbank und die Suchmaschine erschlossenen Ressourcen weitere fachlich relevante Quellen wie Adressdatenbanken, Terminkalender usw. bereitgestellt wurden. Im wesentlichen aber galten die konzeptionellen Innovationen der Anreicherung von Subject Gateways durch benutzerorientierte Dienstleistungen. Dabei handelte es sich vor allem um Personalisierungsoptionen, Kollaborationsangebote und Validierungsmöglichkeiten. Diese Elemente weisen konzeptionell bereits in den Bereich der Portale. Folgerichtig wurde in diesem Zusammenhang der Begriff "Subject Portals" geprägt (Clark 2001).

Subject Gateway Fachinformationsführer zu wissenschaftlich relevanten Internetressourcen einer wissenschaftlichen Disziplin oder eines wissenschaftlichen Fachclusters
Intellektuelle Auswahl von Internetquellen mit wissenschaftlichem Niveau durch Bibliothekare und Fachwissenschaftler nach definierten Qualitätskriterien
Beschreibung der Ressourcen durch standardisierte Metadaten (Dublin Core)
Inhaltliche Erschließung der Ressourcen durch eine Fachklassifikation, einen Fachthesaurus und idealerweise auch eine Universalklassifikation (DDC)
Angabe der Links, die ständig auf ihre Gültigkeit hin überprüft werden und ob die Inhalte der verknüpften Websites noch mit der Beschreibung übereinstimmen
Oft von einer Bibliothek, bisweilen auch von mehreren erzeugt in Kooperation mit Wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Fachwissenschaftlern
Auf Interoperabilität angelegt: standardisierte Formate und Schnittstellen ermöglichen interdisziplinäre Recherchen über mehrere Subject Gateways
Primäre Zielgruppe sind die Wissenschaftler und Studenten des jeweiligen Faches im jeweiligen Land
Präsentation des Materials meist in Form einer Katalog-Datenbank
Fachliche Suchmaschine: indexiert fachlich relevante Websites über alle Hierarchieebenen

Tabelle 2: Strukturelemente von Subject Gateways

3. Virtuelle Fachbibliotheken

Mit kaum nennenswertem zeitlichen Verzug war das Konzept des Subject Gateways in Deutschland vor allem im SSG-FI-Projekt aufgegriffen worden (SSG-FI 1999). Parallel dazu wurden im Bibliotheksausschuss der DFG Überlegungen angestellt, wie wissenschaftlich relevante Internetquellen in das Sondersammelgebietsprogramm einbezogen werden könnten. In dem 1997 verabschiedeten und 1998 publizierten Memorandum zur "Weiterentwicklung der überregionalen Literaturversorgung" wurde das Konzept der "Virtuellen Fachbibliothek" entwickelt (DFG 1998). Im Unterschied zum Ansatz der Subject Gateways waren die Virtuellen Fachbibliotheken - ohne dass der Begriff fiel - von Beginn an als Hybrid Bibliotheken geplant, über die sowohl digitale Internetquellen und als auch gedruckte Informationsangebote von wissenschaftlicher Relevanz erschlossen und zugänglich gemacht werden sollten (Rutz 1998b, S. 305). Als Zielgruppe galten in erster Linie Fachwissenschaftler, die umfassende Informationsquellen zu ihrem Fach unabhängig von der Medienart unter einer Oberfläche finden möchten.

Zu den Aufgaben einer Virtuellen Fachbibliothek gehört es demnach, den fachspezifischen Zugriff auf wissenschaftsrelevante Informationen und Dokumente eines Faches oder eines Fachclusters zu bieten unabhängig von Medium, Speicherform und Speicherort. Über ein Rechercheinstrument, das die parallele Suche in verschiedenen, auch heterogenen Datenbeständen erlaubt, sollen Ermittlung, Bestellung und Zugang zu den gewünschten wissenschaftlichen Quellen zentral ermöglicht werden. Virtuelle Fachbibliotheken "bündel(n) die Wege zu den fachrelevanten Materialien, die Verteilung des Bestandes in den Bibliotheken und auf den Servern weltweit wird aufgehoben, das Material an einem - virtuellen - Ort vereint" (Meyenburg 2000, S. 1230). Zu den von der DFG entwickelten Vorstellungen hinsichtlich Virtueller Fachbibliotheken gehört auch, dass neben Ermittlung, Erschließung und Bereitstellung über Bestell- und Lieferdienste sukzessive wichtige gedruckte Quellen retrospektiv digitalisiert werden und die langfristige Verfügbarkeit aller über die Virtuelle Fachbibliothek zugänglichen digitalen Volltextdokumente gewährleistet wird (Rutz 1998a).

3.1 Strukturelemente Virtueller Fachbibliotheken

Ohne die Förderung an strenge Vorgaben zu binden ist es der DFG seit 1998 gelungen, über 20 Virtuelle Fachbibliotheken ins Leben zu rufen. Diese Entscheidung beruhte auf der Einsicht, dass das Informationsverhalten und der Informationsbedarf in den einzelnen Wissenschaften höchst unterschiedlich ist und die Struktur der jeweiligen Virtuellen Fachbibliotheken diesen spezifischen Koordinaten angepasst werden muss. Als Kernfunktionalitäten aber können zum einen die Bestandteile des klassischen Subject Gateways gelten, nämlich ein Webkatalog mit sorgfältig ausgewählten und mittels standardisierter Metadaten beschriebenen Internetressourcen sowie eine fachliche Suchmaschine. Darüber hinaus muss die Virtuelle Fachbibliothek als Einstiegspunkt für fachwissenschaftliche Recherchen aller Art den Zugriff auf weltweit verteilt vorgehaltene digitale und gedruckte Medien bieten

Eine Analyse der bestehenden Virtuellen Fachbibliotheken ergibt, dass ein Set von Kernfunktionalitäten bei fast allen Angeboten vorhanden ist und darüber hinaus ein breites Spektrum unterschiedlicher Module, die je nach fachspezifischem Bedarf angeboten werden. Kern- und optionale Ergänzungsmodule sollen hier kurz aufgelistet werden.


Abbildung 2: Virtuelle Fachbibliothek Technik

Kernmodule: Obwohl die Kernmodule grundsätzlich von allen Virtuellen Fachbibliotheken angeboten werden sollten, gibt es Ausnahmen. Dies liegt nicht selten daran, dass die meisten Projekte ja erst seit wenigen Jahren oder gar Monaten existieren und manches sich noch in Planung oder im Aufbau befindet.

Webkatalog/Fachinformationsführer: verzeichnet fachlich relevante Interressourcen.

Fachliche Suchmaschine: indexiert alle im Webkatalog erschlossenen Websites inklusive der unteren hierarchischen Ebenen vollständig.

Einbindung relevanter Bibliothekskataloge: ermöglicht die parallele Suche in den Bibliothekskatalogen der zugehörigen Sondersammelgebietsbibliotheken sowie weiterer fachlich zugeordneter Spezialbibliotheken auf nationaler und idealerweise auch auf internationaler Ebene.

Integrierte Fachrecherche: bezieht als Meta-Suchmaschine mehrere Module der Virtuellen Fachbibliothek in die Suche ein.

Dokumentlieferdienste: ermöglichen beschleunigte Dokumentbestellung und -lieferung für gedruckte Quellen, die nicht per Onlinezugriff als Funktion genutzt werden können.

Erweiterungsmodule: Je nach Disziplin differieren die angebotenen Erweiterungsmodule. Es handelt sich dabei im wesentlichen um verschiedene Varianten von Volltextdatenbanken, bibliographischen Datenbanken, Fakten- und Adressdatenbanken sowie weiteren Angeboten wie Online-Tutorials oder Newsletter.

Volltextdatenbanken: umfassen im einzelnen Dokumentserver, die jeweils nur eine Gattung beinhalten, wie Fachwörterbücher, Wissenschaftliche Monographien, Dissertationen, Quellensammlungen, Graue Literatur, Preprints, usw.

Elektronische Zeitschriften: gehören zwar grundsätzlich zu den Volltexten, sollten aber wegen der herausgehobenen Bedeutung separat behandelt werden.

Bibliographische Datenbanken: ermöglichen den Zugriff auf die einschlägigen fachbibliographischen Datenbanken.

Zur Gruppe der Fakten- und Adressdatenbanken gehören:

Tagungskalender: erschließen bevorstehende Tagungen.

Konferenzdatenbank: dokumentiert die Ergebnisse vergangener Tagungen, Kongresse und Konferenzen aus dem Umfeld des jeweiligen Faches.

Kompetenznetzwerk: umfasst Adressdatenbanken von Personen, Institutionen (Bibliotheken, Infrastruktureinrichtungen, Behörden), Firmen, Interessenverbänden, Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen usw.

Faktendatenbanken: bieten je nach fachlichem Bedarf demographische, sozioökonomische oder sonstige empirische Daten aller Art.

Als weitere Module treten Tutorial und Newsletter hinzu:

Tutorial: präsentiert multimediale Lehr- und Lernmaterialien zum Selbststudium.

Newsletter: versorgt die Nutzer auf Wunsch regelmäßig (alle zwei oder drei Monate) mit aktuellen Informationen zur weiteren Entwicklung der Virtuellen Fachbibliothek.

Kernmodule Webkatalog/Fachinformationsführer
Fachliche Suchmaschine
Einbindung relevanter Bibliothekskataloge
Integrierte Fachrecherche
Dokumentlieferdienste
Erweiterungsmodule Volltextdatenbanken
Elektronische Zeitschriften
Bibliographische Datenbanken
Tagungskalender
Konferenzdatenbank
Kompetenznetzwerk
Faktendatenbanken
Tutorial
Newsletter

Tabelle 3: Strukturelemente Virtueller Fachbibliotheken

3.2 Das System Virtueller Fachbibliotheken - bestehende Projekte

Mit Unterstützung der DFG sind mittlerweile (Stand: Juni 2004) über 20 Virtuelle Fachbibliotheken begründet worden:

Kürzel Fach URL Koordinationszentrum Projektstart
Vlib-AAC Anglo-
Amerikanischer Kulturraum
http://www.sub.uni-
goettingen.de/vlib/
SUB Göttingen 1.4.1999
EthnoViB

EViFa

Ethnologie http://www.evifa.de UB der Humboldt- Universität zu Berlin 2.1.2003
ViFaArt Gegenwartskunst http://vifaart.slub-
dresden.de
SLUB Dresden 15.1.2001
Geo-Guide Geowissenschaften, Geographie, Thematische Karten und Bergbau http://www.Geo-Guide.de SUB Göttingen

TU Freiberg

2002
sfn/
Historicum- Net

clio-online

Geschichte http://www.historicum.net

http://www.clio-online.de

BSB München,

SUB Göttingen,

UB der Humboldt-Universität und SBB

1.2.1999

1.5.2002

ViFaHolz Holztechnik http://vifaholz.tib.uni-
hannover.de
Institut für Holztechnologie Dresden 1.10.2002
ViFaMed/

MedPilot

Medizin www.medpilot.de ZBMed Köln 1.8.2001
NedGuide Niederländischer Kulturraum http://www.nedguide.de ULB Münster 15.6.2000
ViFaOst Osteuropa http://www.vifaost.de BSB München, Histor. Sem. LMU München, Osteuropa-Institut München, Herder-Institut Marburg. 1.8.2002
ViFaPharm Pharmazie http://www.vifapharm.de UB Braunschweig 1.8.2000
ViFaPhys Physik http://vifaphys.tib.uni-
hannover.de
TIB Hannover 1.4.2002
politics and peace guide/

ViFaPol

Politik und Friedensforschung http://www.vifapol.de SUB Hamburg 16.11.2000
FIPS/

ViFaPsych

Psychologie

<Fachinformations- führer Psychologie>

http://fips.sulb.uni-
saarland.de/port.htm
SULB Saarbrücken 1.10.1998
ViFaRecht Rechtswissen-
schaften
im Aufbau SBB Berlin 1.7.2003
ViFaRom Romanistik im Aufbau ULB Bonn 1.11.2002
ViBSoz

Sozialwissen-
schaften

http://www.vibsoz.de IZ Sozialwissenschaften Bonn 1.5.1999
ViFaTec Technik http://vifatec.tib.uni-
hannover.de
UB/TIB Hannover 1.4.1999
ViFaVet Veterinärmedizin/
allg. Parasitologie
http://elib.tiho-
hannover.de/virtlib/
BTiHo Hannover 1.3.2001
MENALIB Vorderer Orient einschl. Nordafrika

<Middle East North Africa Virtual Library>

http://www.menalib.de ULB Halle 1.10.2000
EconBiz Wirtschafts-
wissenschaft
-Betriebswirtschaft

-Volkswirtschaft

http://www.econbiz.de USB Köln (Betriebswirtschaft),

ZBW Kiel (Volkswirtschaft),

HWWA

VWL: 1.10.2000

BWL:

1.1.2001

cibera Spanisch- und portugiesisch-
sprachiger Kulturraum
einschl. Karibik
http://www.cibera.de Ibero-Amerikanisches Institut Berlin, Institut für Ibero-Amerikakunde. Hamburg, SUB Bremen Mai 2003

Abbildung 3: Virtuelle Fachbibliotheken - bestehende Projekte (Stand: Juni 2004)

Mittlerweile sind weitere Projekte geplant, so unter anderem eine Virtuelle Fachbibliothek Germanistik (ViFaGerm). Diese Projekte sind bereits bei der DFG beantragt und befinden sich in der Begutachtungsphase. Obwohl manche Fächer bislang noch nicht abgedeckt sind wie etwa die Slawistik und die Religionswissenschaft, so ist es doch in relativ kurzer Zeit gelungen, für ein beeindruckendes Fächerspektrum Virtuelle Fachbibliotheken anzubieten.


Abbildung 4: Projekt vascoda - Suchmaschine für interdisziplinäre Recherchen
in den Virtuellen Fachbibliotheken

Das Sondersammelgebietssystem bildete den Ausgangspunkt bei der Planung der Virtuellen Fachbibliotheken. Auch deshalb wurden bald Schritte eingeleitet, um die einzelnen seit 1998 entstandenen Virtuellen Fachbibliotheken unter einer Oberfläche zusammenzuführen und etwa für interdisziplinäre Recherchen parallel durchsuchbar zu machen. Zunächst geschah dies über eine Koordinierungsstelle, die an der UB/TIB Hannover angesiedelt war und als "Die Virtuelle Fachbibliothek" (VIFANET; http://www.virtuellefachbibliothek.de) auftrat (Meyenburg 2001). Im August 2003 ist diese Einheit integriert worden in das übergeordnete Projekt "vascoda" (http://www.vascoda.de), zu dem neben den Virtuellen Fachbibliotheken und der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB http://rzblx1.uni-regensburg.de/ezeit) die vier Informationsverbünde Econdoc (http://www.econdoc.de), GetInfo (http://www.getinfo-doc.de), Infoconnex (http://www.infoconnex.de) sowie MedPilot (http://www.medpilot.de) gehören (vgl. Rosemann 2003). Zur Zeit erschöpft sich vascoda im wesentlichen in der Funktion einer Meta-Suchmaschine, nennt sich aber gleichwohl antizipatorisch "interdisziplinäres Internetportal für wissenschaftliche Information in Deutschland". Die Planungen, vascoda tatsächlich zu einem nationalen Wissenschaftsportal auszubauen, beruhen vor allem auf Forderungen, die in dem Strategischen Positionspapier "Information vernetzen - Wissen aktivieren" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF 2002) aufgestellt wurden (Burblies/Pianos 2003).

Der Weg zu einem aufeinander abgestimmten Angebot ist bei den bisher erst lose verbundenen Virtuellen Fachbibliotheken noch weit. So sollten in nächster Zeit z.B. eine Reihe von Standards entwickelt und verbindlich angewendet werden, die etwa hinsichtlich der qualitativen Bewertung von Ressourcen und der Erschließung noch fehlen.

3.3 Virtuelle Fachbibliotheken und Subject Gateways im Vergleich

Typologisch sind Subject Gateways, die ausschließlich Internetressourcen erschließen, von Virtuellen Fachbibliotheken zu unterscheiden. Letztere z.B. zielen auf wissenschaftliche Informationsressourcen aller Art. Die Funktionalität des Subject Gateways ist daher als Teilmenge der Virtuellen Fachbibliothek zu verstehen. Da Virtuelle Fachbibliotheken sich als Einstiegspunkt für fachwissenschaftliche Recherchen aller Art verstehen, bieten sie neben Webkatalog und fachlicher Suchmaschine eine Reihe weiterer Module. Aber auch in Großbritannien bieten die dortigen Subject Gateways längst erheblich mehr als im Idealtypus eines Subject Gateway ursprünglich vorgesehen war. In Projekten wie SOSIG (Social Science Information Gateway: http://sosig.ac.uk), HUMBUL (Humanities Hub: http://www.humbul.ac.uk) oder EEVL (Enhanced and Evaluated Virtual Library: Internet Guide to Engineering, Mathematics and Computing http://www.eevl.ac.uk) finden sich mittlerweile ebenfalls Datenbanken verschiedenster Art. Hingegen werden gedruckte Medien auch weiterhin nicht in das Informationsangebot integriert.


Abbildung 5: Humbul Humanities Hub - auf dem Weg zum Subject Portal

Im Gegensatz zu den deutschen Virtuellen Fachbibliotheken, die solche Entwicklungen erst ansatzweise erkennen lassen, wurden in den britischen Subject Gateways konzeptionelle Erweiterungen in Form zusätzlicher Dienstleistungen realisiert. Damit weisen diese eindeutig Portalfunktionalitäten auf. Jüngste Anzeichen deuten allerdings darauf hin, dass auch hierzulande die bislang weitgehend bestands- bzw. objektbezogene Konzeption der Virtuellen Fachbibliotheken als unzureichend angesehen wird. Die Ergänzung um nutzer- bzw. kundenorientierte Dienstleistungen könnte den Virtuellen Fachbibliotheken und mithin dem Sondersammelgebietssystem insgesamt weit größere Akzeptanz verschaffen als bisher. Das Potenzial des bibliothekarischen Systems der überregionalen Literatur- und Informationsversorgung ließe sich dadurch erheblich besser ausnutzen, die Nutzung der Angebote insgesamt würde sich spürbar verbessern. Basierend auf dem Leitbild der Bringbibliothek (vgl. Steenweg 2000) gehören zu den zusätzlichen Angeboten personalisierte Dienstleistungen aller Art: mit Hilfe eines individuellen oder zielgruppenspezifischen eindeutig definierten Interessenprofils könnten dann z.B. Alertingdienste in Anspruch genommen werden. Neuerwerbungslisten, Current Contents, Pressemitteilungen, Tagungskalender usw. informieren den Adressaten dann präzise und ohne Informationsballast. Der Kunde kann zudem seine individuelle Sicht auf die von ihm konfigurierte Virtuelle Fachbibliothek generieren. Aus ViFaTec (siehe Abb. 2) könnte dann von jedem Nutzer ein personalisiertes "MyViFaTec" abgeleitet werden, wie dies heute schon bei der Personalisierung von HUMBUL zu MyHUMBUL geschieht.

4. Bibliotheksportale, Wissenschaftsportale

4.1 Internetportal und Unternehmensportal als Vorstufe und Vorbild

Mitte der 1990er Jahre setzte die Entwicklung von (Internet-)Portalen im Umfeld kommerzieller Webkataloge und Suchmaschinen ein, Yahoo, Lycos und andere waren dazu gezwungen, Mechanismen zu entwickeln, welche die Benutzer veranlassten, oft zu den Websites der Navigationsinstrumente zurückzukehren und dort möglichst lange zu verweilen. Auf der Grundlage der entsprechenden Kennziffern nämlich (Page Impressions, Visits usw.) werden die Preise für Bannerwerbung, "Sponsored links" usw. bemessen. Neben der Suchmaschine und dem Webkatalog wurden daher bald weitere Informationen angeboten wie Börsen- oder Wetterdaten und aktuelle Nachrichten. Bedeutendstes Instrument aber, um die Kundenbindung zu festigen, waren die Personalisierungsoptionen. Die Kunden konnten z.B. festlegen, welche regionalen Wetternachrichten angezeigt werden, wenn sie ihr personalisiertes "Yahoo!" als "MyYahoo!" aufrufen. Zur Personalisierung gehört weiter die Möglichkeit, ein individuelles Interessenprofil zu definieren und sich auf dieser Grundlage automatisch mit darauf zugeschnittenen Informationen beliefern zu lassen. Außerdem integrierte Yahoo Kommunikations- und Kollaborationsangebote in sein Portfolio wie z.B. Diskussionslisten, Chatforen usw. Damit war ein neuer Typus entstanden: das Internetportal, dessen primäres Ziel darin bestand, die Kundenbindung zu verbessern (vgl. Rösch 2001a).

Beinahe gleichzeitig bemühten sich Anbieter von Software zum innerbetrieblichen Informationsmanagement darum, Anwendungen zu entwickeln, die über die Funktionalität eines bloßen Intranets hinausgingen. Als wesentlich neue Funktionalitäten wurden in diesem Zusammenhang Personalisierung, Kollaboration und Validierung integriert. Die einzelnen Mitarbeiter erhalten eine von vornherein status- und rollendefinierte Sicht auf das Informationsangebot des Unternehmens. Dabei werden nicht nur virtuelle Arbeitsräume geschaffen, in denen diejenigen, die am selben oder an verwandten Projekten arbeiten, kooperieren können; die gemeinsamen Kommunikationskanäle können außerdem auch für die Validierung genutzt werden. In Anlehnung an die verwandten Internetportale wurden diese Produkte als "Corporate Portal", "Enterprise Information Portal" oder - in der deutschen Variante - als "Unternehmensportal" bezeichnet (vgl. Rösch 2000a).

Die Bedeutung derartiger Portalkonzepte für die bibliothekarische Praxis erkannte man zuerst in den USA. Daher wurde schon bald Software für Bibliotheksportale entwickelt, die sich bezeichnender Weise "MyLibrary" nannte (vgl. Morgan 1998) und mittlerweile in vielen Bibliotheken auch außerhalb der USA zum Einsatz kommt. (vgl. Cohen/Fereira/Horne/Kibbee/Mistlebauer/Smith 2000). Auch in Großbritannien wurde ab 2000 an der Entwicklung von Portalkonzeptionen gearbeitet. Im Vordergrund stand hier, wie bereits angedeutet, die Weiterentwicklung der Subject Gateways zu Subject Portals. Während in den USA auch aufgrund der spezifischen Campuskultur zunächst institutionsbezogene Bibliotheksportale entstanden, zielten britische Konzeptionen zusätzlich auf institutionsübergreifende bibliothekarische Portale, die treffender mit dem Begriff "Wissenschaftsportal" bezeichnet werden (vgl. Rösch 2000b). Spätestens seit dem Strategischen Positionspapier "Information vernetzen - Wissen aktivieren" (BMBF 2002) wird auch in Deutschland die Einrichtung eines "nationalen Wissenschaftsportals" gefordert. Im Unterschied zu britischen und amerikanischen Portalkonzeptionen wird mit dem Begriff Portal dort allerdings nur der einheitliche Zugang zu einschlägigen Quellen verbunden. Portalkonstituierende Funktionalitäten wie Personalisierung, Kollaboration und Validierung sind in diesen Überlegungen kaum berücksichtigt.

4.2 Strukturelemente von Bibliotheks- und Wissenschaftsportalen

Von den beiden im bibliothekarischen Bereich auftauchenden Portaltypen weisen Bibliotheksportale ("Library Portals", "Institutional Portals", "University Portals") einen institutionellen Bezug auf, während Wissenschaftsportale ("Academic Portals", "Subject Portals") institutionsübergreifend angelegt sind. Im Unterschied zu dem meist unreflektierten Gebrauch des Portalbegriffs in Deutschland verfügen wirkliche Portale in der Regel über neun Kernfunktionalitäten (vgl. auch Rösch 2001b):

Zentraler Einstieg: Grundfunktion ist zweifellos die, eine Vielzahl von Funktionalitäten von einem zentralen Einstiegspunkt aus über ein einziges Login anzubieten.

Simplizität: Vorzugsweise basieren Portale auf den Standards verbreiteter Internetbrowser, deren Handling nicht nur einfach sondern zudem einer möglichst großen Zahl von Kunden vertraut ist.

Leistungsfähige Suchwerkzeuge: Wichtig ist die Kombination von fachlicher Suchmaschine und Webkatalog, in dem Ressourcen nach Qualitätskriterien ausgewählt und nach definierten Standards beschrieben, erschlossen und präsentiert werden. Wünschenswert ist ferner eine Meta-Suchmaschine, die es erlaubt, alle relevanten Elemente des Portals parallel durchsuchen zu können.

Aggregation großer Informationsmengen: Die Portale präsentieren zusätzliche kommerziell vertriebene Informationsangebote und werden damit zu Content Providern. Dokumentlieferdienste und Pay-per-View-Verfahren erlauben den raschen Zugriff auf die gewünschten Informationen.

Strukturierung und Aufbereitung von Informationen: Für die Beschreibung und Erschließung werden Standards festgelegt wie etwa Dublin Core, Fachthesauri und Fachklassifikationen. Ferner werden Tools und Applikationen bereitgestellt, die es erlauben, aufgaben- und projektrelevante Informationen so präzise wie möglich und so umfassend wie nötig ohne Zeitverzug identifizieren, bewerten und weiterverarbeiten zu können.

Integration von Zusatzfunktionalitäten: Zuvor isoliert angebotene Programme, Datenbanken und Inhalte werden in eine einheitliche Informationsumgebung integriert, die standardisierte und intuitive Browseroberfläche des Portals.

Personalisierung: Nutzer konfigurieren ihre individuelle Portalseite selbst, legen fest, welche Informationsangebote aus dem gesamten Angebot auf der Einstiegsseite enthalten sein sollen und definieren ihr Informationsprofil anhand kontrollierten Vokabulars. Die Portalbetreiber entwickeln kundenspezifische, proaktive Informationsdienstleistungen und informieren mittels automatisierter Routinen über Neuigkeiten und Neuerwerbungen aus den individuellen Interessengebieten.

Kommunikation und Kollaboration: Mit disziplin-, profil- oder themenspezifischen Diskussionslisten sowie Preprintservern und Volltextdatenbanken, Datenbanken zu Fachbereichen, Forschungsstätten und Infrastruktureinrichtungen, bevorstehenden und vergangenen Konferenzen, Links zu den jeweiligen, möglichst normierten Homepages von Institutionen und Personen einer Disziplin usw. werden Wissenschaftsportale zu zentralen Kommunikationskanälen für den wissenschaftlichen Diskurs.

Validierung von Informationen: An der Überprüfung und Bewertung der einzelnen Informationen wird die Portalöffentlichkeit (oder definierte Teile) durch die Einrichtung entsprechender Features beteiligt. Wissenschaftsportale ermöglichen damit Peer-Reviewing.

Zentraler Einstieg Einfaches Login
Simplizität Standardsoftware
Leistungsfähige Suchwerkzeuge Web-Katalog und Suchmaschine; Meta-Suchmaschine
Aggregation großer Informationsmengen Zukauf der Angebote von kommerziellen Anbietern
Strukturierung und Aufbereitung von Informationen Erschließung (Dublin Core, verbale und klassifikatorische Sacherschließung
Integration von Zusatzfunktionalitäten Software zur Informationsverarbeitung
Personalisierung Festlegung von Informationsprofilen im Check box Verfahren, Collaborative Filtering; kundenspezifische, proaktive Informationsdienstleistungen, Alertingdienste
Kommunikation und Kollaboration Chatrooms, Virtuelle Arbeitsräume, Diskussionslisten, Volltextserver für die Publikation von Preprints, ausgereiften Publikationen und E-Journals
Validierung Kooperative Informationsbewertung; Peer-Reviewing

Tabelle 4: Strukturelemente des Bibliotheksportals und des Wissenschaftsportals

Mit diesen Strukturelementen leisten Portale einen wesentlichen Beitrag zur Modernisierung des Informationsmanagements. Sie reduzieren den Informationsballast und beschleunigen durch personalisierte Dienstleistungen die individuellen Informationsprozesse. Fragmentierte Informationsinseln können durch Syndikation vereinheitlicht werden. Das Potenzial digitaler Medien und des Internets kann durch Portale angemessen ausgeschöpft werden. Während bei Subject Gateways und Virtuellen Fachbibliotheken die Objektorientierung dominiert, rücken Portale mit ihrem spezifischen Dienstleistungsangebot die Kundenorientierung in den Vordergrund und ergänzen das im Bibliothekswesen dominierende Paradigma der Bestandsorientierung um jenes der Nutzerorientierung. Für die Weiterentwicklung der Virtuellen Fachbibliotheken ist daher zu wünschen, dass der Ausbau zu wirklichen Portalen zügig in Angriff genommen wird, ein Ausbau, der sich an dem in Großbritannien längst eingeleiteten Übergang vom Subject Gateway zum Subject Portal orientieren kann.


Literatur

Alle zitierten Internetquellen wurden zuletzt am 1. Juli 2004 aufgesucht.

[Bargheer 2002] Bargheer, Margo: Qualitätskriterien und Evaluierungswege für wissenschaftliche Internetressourcen - Ein Report für die bibliothekarische und dokumentarische Praxis. Göttingen: Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek 2002. (= http://webdoc.sub.gwdg.de/ebook/aw/2003/bargheer/v10.pdf)

[Bargheer 2003] Bargheer, Margo: Quality Control and Evaluation of Scientific Web Resources. In: Bibliothek. Forschung und Praxis. 27, 2003, 3, S. 153-169.

[BMBF 2002] Bundesministerium für Bildung und Forschung: Information vernetzen - Wissen aktivieren. Strategisches Positionspapier des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zur Zukunft der wissenschaftlichen Information in Deutschland. Bonn 2002. (= http://www.bmbf.de/pub/zukunft_der_wti_in_deutschland.pdf)

[Burblies/Pianos 2003] Burblies, Christine, Tamara Pianos: vascoda - Es wächst zusammen, was zusammen gehört. In: Competence in Content. Frankfurt am Main 3. bis 5. Juni 2003; proceedings. 25. Online-Tagung der DGI, Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis. Hrsg. von Ralph Schmidt. Frankfurt am Main : DGI, 2003, S. 363-369.

[Campbell 2000] Campbell, Debbie: "Australian subject gateways: political and strategic issues". In: Online Information Review. 24, 2000, 1, S. 73-77. (= http://www.nla.gov.au/nla/staffpaper/2000/campbell1.html)

[Clark 2001] Clark, Judith: Subject Portals. In: Ariadne. 29, September 2001. http://www.wariadne.ac.uk/issue29/clark

[Cohen/Fereira/Horne/Kibbee/Mistlebauer/Smith 2000] Cohen, Suzanne, John Fereira, Angela Horne, Bob Kibbee, Holly Mistlebauer, Adam Smith: MyLibrary. Personalized Services in the Cornell University Library. In: D-Lib-Magazine. 6, 2000, 4. http://www.dlib.org/dlib/april00/mistlenauer/04mistlebauer.html

[Dempsey 2000] Dempsey, Lorcan: The subject gateway: experiences and issues based on the emergence of the Resource Discovery Network. In: Online Information Review. 24, 2000, 1, S. 8-23. (= http://www.rdn.ac.uk/publications/ior-2000-02-dempsey)

[DFG 1998] Deutsche Forschungsgemeinschaft: Weiterentwicklung der überregionalen Literaturversorgung. Memorandum. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 45, 1998, S. 135-164. (=www.dfg.de/aktuelles_presse/reden_stellungnahmen/download/memo.pdf)

[Dörr/Enderle/Hauffe 2004] Dörr, Marianne, Wilfried Enderle, Heinz Hauffe: Elektronische Publikationen und Informationsdienstleistungen. In: Die moderne Bibliothek. Ein Kompendium der Bibliotheksverwaltung. Hrsg. von Rudolf Frankenberger und Klaus Haller. München: Saur 2004, S. 381-417.

[Enderle/Fischer/Hülsemann 1999] Enderle, Wilfried, Thomas Fischer und Karsten Hülsemann: Erschließungsprobleme von Internet-Ressourcen. In: Das Sondersammelgebiets-Fachinformationsprojekt (SSG-FI) der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen... Projektleiter Wilfried Enderle. Göttingen 1999.S. 11-24. (= www.mathguide.de/info/publications/ssgfi.pdf)

[Follett Report 1993] Joint Funding Council's Libraries Review Group: Report. 1993. Bristol 1993. (= http://www.ukoln.ac.uk/services/papers/follett/report/)

[Hilberer 1999] Hilberer, Thomas: "So lässt sich das Internet erschließen!" -Der Trampelpfad der Düsseldorfer Virtuellen Bibliothek (DVB). In: Bibliotheksdienst. 33, 1999, 1, S. 54-58. (= http://bibliotheksdienst.zlb.de/1999/1999_01_Erschlie%DFung02.pdf)

[International Encyclopedia 2003] International encyclopedia of information and library science. Edited by John Feather and Paul Sturges. 2nd ed. London, New York 2003, S. 177.

[Kaizik/Gödert/Oßwald 2001] Kaizik, Andreas, Winfried Gödert, Achim Oßwald: Evaluation von Subject Gateways im Internet. Köln: Fachhochschule Köln, Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen, 2001. (Kölner Arbeitspapiere zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft; 30) (= http://www.fbi.fh-koeln.de/fachbereich/papers/kabi/band.php?key=40)

[Koch 2000] Koch, Traugott: Quality-controlled Subject Gateways. Definitions, Typologies, Empirical Overview. In: Online Information Review. 24, 2000, 1, S. 24-34. (= http://www.lub.lu.se/tk/demos/SGin.html)

[Meinhardt 2003] Meinhardt, Heike: Ungenutzte Potenziale. Konzept und Angebot der Deutschen Internetbibliothek. In: Buch und Bibliothek. 56, 2003, 12, S. 36-39.

[Meyenburg 2000] Meyenburg, Sven: Der Aufbau Virtueller Fachbibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland. In: Bibliotheksdienst. 34, 2000, 7/8, S. 1229 - 1235. (= http://bibliotheksdienst.zlb.de/2000/2000_07u08_Informationsvermittlung01.pdf)

[Meyenburg 2001] Meyenburg, Sven: Virtuelle Fachbibliotheken - fachspezifische Portale unter einem gemeinsamen Dach. In: Bibliotheken - Portale zum globalen Wissen / 91. Deutscher Bibliothekartag in Bielefeld 2001. Hrsg. von Margit Rützel-Banz. Frankfurt am Main : Klostermann 2001, S. S. 30-36. (ZfBB-Sonderhefte; 81).

[Morgan 1998] Morgan, Eric Lease: MyLibrary in Your Library Could Make for Satisfied Patrons. In: Computers in Libraries. 18, 1998, 5, S. 40-41.

[Plieninger 2003] Plieninger, Jürgen: Bedürfnis nach Struktur. Linksammlungen als zielgruppenorientierte Dienstleistung der Bibliotheken. In: Buch und Bibliothek. 55, 2003, 10/11, S. 632-637.

[Neuroth/Lepschy 2001] Neuroth, Heike, Petra Lepschy: Das EU-Projekt Renardus. In: Bibliotheksdienst. 35, 2001, S. 49-62. (= http://bibliotheksdienst.zlb.de/2001/01_01_05.pdf)

[Rösch 2000a] Rösch, Hermann: Internetportal, Unternehmensportal, Wissenschaftsportal. Typologie und Funktionalität der wichtigsten Portalkonzeptionen. In: Informationskompetenz - Basiskompetenz in der Informationsgesellschaft. Proceedings des 7. internationalen Symposiums für Informationswissenschaft. Hrsg. Gerhard Knorz, Rainer Kuhlen. Konstanz 2000, S. 245-264.

[Rösch 2000b] Rösch, Hermann: Wissenschaftsportal - bibliothekarische Konzeption in der Informationsgesellschaft. http://bt2000.univie.ac.at

[Rösch 2001a] Rösch, Hermann: Internetportale - Entwicklung, Funktionalität und Typologie. In: Password. 2001, 3, S. 18-25, 4, S. 26-35.

[Rösch 2001b] Rösch, Hermann: Portale in Internet, Betrieb und Wissenschaft. Marktplatz und Instrument des Kommunikations- und Wissensmanagements. In: BIT-online. 4, 2001, 3, S. 237-246.

[Rosemann 2003] Rosemann, Uwe: Die Arbeitsgruppe der Informationsverbünde und die Virtuellen Fachbibliotheken: Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit? In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 50, 2003, 1, S. 13-18.

[Rüdiger/Baumgärtel 1997] Rüdiger, Brigitte, Martin Baumgärtel: Kooperative Erschließung von bibliothekarischen Internetquellen - ein Projekt des EDBI. In: Weiter auf dem Weg zur Virtuellen Bibliothek! : Praxis, Projekte, Perspektiven ; 2. InetBib-Tagung der Universitätsbibliothek Dortmund und der Fachhochschule Potsdam, Fachbereich Archiv-Bibliothek-Dokumentation vom 10. - 11. März 1997 in Potsdam / hrsg. von Beate Tröger. 2. erw. Ausg. Dortmund u.a.: Univ. 1997, S. 29-38 (= http://deposit.ddb.de/ep/netpub/89/96/96/967969689/_data_stat/www.dbi-berlin.de/service/bibres/doku/tagungsb.htm)

[Rusbridge 1998] Rusbridge, Chris: "Towards the Hybrid Library. In: D-Lib Magazine. July/August 1998. http://webdoc.sub.gwdg.de/edoc/aw/d-lib/dlib/july98/rusbridge/07rusbridge.html

[Rusch-Feja 1996a] Rusch-Feja, Diann: Clearinghouses als Vermittlungsstellen für Fachinformation im Internet. In: Weiter auf dem Weg zur Virtuellen Bibliothek. 1. INETBIB-Tagung, 11.- 13. März 1996. 2. erw. Aufl. bearb. von Barbara Jedwabski und Jutta Nowak. Dortmund: Universitätsbibliothek 1996, S. 63-80. (= http://eldorado.uni-dortmund.de:8080/bib/96/inetbib96/v_rusch.htm;internal&action=buildframes.action)

[Rusch-Feja 1996b] Rusch-Feja, Diann: Ein "Clearinghouse"-Konzept für Fachinformationen aus dem Internet oder wie man aus dem Chaos sinnvolle Informationsvermittlung betreibt. In: ABI-Technik. 16, 1996, 2, S.143-156.

[Rutz 1998] Rutz, Reinhard: SSG-Programm, Virtuelle Fachbibliotheken und das Förderkonzept der DFG. In: Bibliothek, Forschung und Praxis 22, 1998, 2, S. 303-308.(= http://www.bibliothek-saur.de/1998_3/303-308.pdf)

[SSG-FI 1999] Das Sondersammelgebiets-Fachinformationsprojekt (SSG-FI) der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen... Projektleiter Wilfried Enderle. Göttingen 1999. (Dbi-Materialien; 185) (= www.mathguide.de/info/publications/ssgfi.pdf)

[Steenweg 2000] Steenweg, Helge: Von der Hol- zur Bring-Bibliothek. In: ABI-Technik. 20, 2000, .4 S.364-382. (= http://www.uni-kassel.de/bib/im/Bringbibliothek.pdf)

[Tröger 1998] Tröger, Beate: "Und wie halten Sie es mit der Internet-Erschließung?" Bibliothekarische Gretchenfragen von IBIS bis GERHARD. In: Bibliotheksdienst, 32, 1998, 11, S. 1922-1930. (= http://bibliotheksdienst.zlb.de/1998/1998_11_Erschlie%DFung01.pdf)

[Umstätter/Ewert 1997] Umstätter, Walther, Gisela Ewert: Lehrbuch der Bibliotheksverwaltung. Auf der Grundlage des Werkes von Wilhelm Krabbe und Wilhelm Martin Luther völlig neu bearb. von Gisela Ewert und Walther Umstätter. Stuttgart: Hiersemann, 1997.

[Wätjen 1999] Wätjen, Hans-Joachim: Zur Realität Virtueller Bibliotheken - Möglichkeiten, Aufgaben, Probleme. Vortrag auf der ASpB-Tagung, Dresden 1999. In: Service im Wandel. Bestandssicherung, Elektronische Bibliothek, Veränderungsmanagement / AspB Arbeitsgemeinschaft der Spezialbibliotheken, Sektion 5 im DBV. Karlsruhe: Universitätsbibliothek, 1999. S. 97-126. (= http://www.bis.uni-oldenburg.de/abt1/waetjen/publ/WaetjenASpB.PDF)

[Wiesenmüller 2000] Wiesenmüller, Heidrun: Das Konzept der "Virtuellen Bibliothek" im deutschen Bibliothekswesen der 1990er Jahre. Köln: Greven 2000. (Kölner Arbeiten zum Bibliotheks- und Dokumentationswesen; H. 26.)


Zu den Autoren

Prof. Dr. Hermann Rösch

Fachhochschule Köln
Fakultät für Informations- und Kommunikationswissenschaft
Claudiusstraße 1
D-50678 Köln
E-Mail: hermann.roesch@fh-koeln.de

Dipl.-Bibl. Dirk Weisbrod

Fachhochschule Köln
E-Mail: dirk.weisbrod@dvz.fh-koeln.de