... und in Baar

Nicht nur architektonisch, sondern auch technologisch übernimmt die Bibliothek neben Zürich, Wien und Stuttgart europaweit eine Vorreiterrolle. Ein Jahr nachdem die Winterthurer Stadtbibliothek die RFID-Technologie zur Automatisierung eingeführt hat, knüpft Baar an das Erfolgsmodell an.

Am 3. August 2004 wurde die Gemeindebibliothek in Baar neu eröffnet und bei diesem Anlass von der Bevölkerung fast überrannt. Die offizielle Feier findet zwar erst am 11. September statt, aber bereits jetzt stehen die 22.000 Medien der Gemeindebibliothek der Öffentlichkeit nun im neu errichteten Gebäude in der Rathausstraße zur freien Verfügung. Der Einsatz der RFID-Technologie zur Mediensicherung und Verbuchung lässt die Gemeindebibliothek zu einer der fortschrittlichsten Institutionen des Kantons werden.

"Die neue Bibliothek gefällt und wird viel gelobt", berichtete die Bibliotheksleiterin Grazia Portmann nach der Neueröffnung. Der Bau der neuen Bibliothek war notwendig geworden, "weil die alte Bibliothek den zukünftigen Bedürfnissen einer modernen Bibliothek von der Infrastruktur her nicht mehr genügte. Die Planung startete im Jahr 2000 und der Bau 2002."

Der Standort des neuen Hauses könnte nicht besser sein. "Die Lage unmittelbar am Hauptplatz von Baar ist ein enormer Pluspunkt", so Grazia Portmann. Als Medienzentrum für ein breites Publikum ist die Sammlung optimal erreichbar. Sozusagen im Vorbeigehen könnten nun neue Bibliotheksbenutzer gewonnen werden.

Mit der transparenten Architektur und der attraktiven Innenausstattung auf fünf Besucherebenen, wurde auch die Diskussion um ein modernes Bibliotheksmanagementsystem brisant. "Unser Ziel war klar: nur die neueste Technologie für die Medienverbuchung und Sicherung kam in Frage", erklärt die Bibliotheksleiterin. Zukünftig wird das BiblioChip® RFID System alle Medien der Bibliothek nicht nur perfekt sichern, sondern auch die Ausleihe vereinfachen. Als ausbaufähiges System entlastet es das Personal in vielen Facetten von Routinearbeiten. Der Einsatz der Radio Frequency Identification (RFID) Technologie verlangt eine Bestückung der Medien mit einem kreditkartengroßen Etikett, in das ein programmierbarer Chip integriert ist. Bei der Ausleihe identifiziert sich der Leser zunächst mit seiner Bibliothekskarte an einem Selbstbedienungsterminal, um dann bis zu fünf Medien auf einmal einfach vor das Terminal zu platzieren. Automatisch werden Bücher, CDs etc. nun als entliehen registriert. Der Benutzer erhält auf Wunsch einen Beleg über den Buchungsvorgang.

Die Ausstattung der neuen Besucherkarten mit RFID ermöglicht es dem Kunden, das Foyer auch außerhalb der Öffnungszeiten zu betreten und Medien zurückzugeben.

Die RFID-Technologie wird die Medienausleihe sowohl für die sechs Mitarbeiterinnen als auch für den Besucher deutlich effizienter und sicherer gestalten. Neu gewonnene Kapazitäten können für die Beratung der Bibliotheksbenutzer eingesetzt werden, um zusätzlich Dienstleistung und Kundenservice zu optimieren. Aber auch Aufgaben in den Bereichen Kultur und Bildung können nun intensiver wahrgenommen werden.