Entwicklungen und Bestände: bayerische Bibliotheken im Übergang zum 21. Jahrhundert: Hermann Holzbauer zum 65. Geburtstag

Unter Mitarbeit von Stefan Kellner und Christian Büchele hrsg. von Klaus Walter Littger

- Wiesbaden : Harrassowitz, 3002. 252 S.
ISBN 3-447-04730-5. Euro 38,00

Gemessen an der Größe der Stadt gibt es in Eichstätt eine große Vielfalt an öffentlich zugänglichen Bibliotheken. Diese befinden sich heute durch vertragliche Regelungen in Obhut der Bibliothek der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, z.B. die Staatliche Bibliothek (1981/82 hat der Freistaat Bayern seine Eichstätter Provinzialbibliothek als Behörde aufgelöst und in die Verwaltung der Universitätsbibliothek gegeben), die Bibliothek der ehemaligen Philosophisch-Technologischen Hochschule, die Bibliotheken der Pädagogischen Hochschule und die Zentralbibliothek der Bayerischen Kapuziner aus Altötting. Die Universitätsbibliothek selbst besteht aus drei Standorten (Hauptstandort Eichstätt und Nebenstandorte Ingolstadt mit Wirtschaftswissenschaften und München mit Religionspädagogik und kirchlicher Bildungsarbeit). Es ist beeindruckend, wie es gelang, aus der Vielfalt dieser Einrichtungen bei unterschiedlichen Unterhaltsträgern (Stiftung, Staat, Diözese) eine funktionale Einheit herzustellen. Dies ist in erster Linie das Verdienst von Hermann Holzbauer, der seit über 25 Jahren die Universitätsbibliothek leitet und dem anlässlich seines 65. Geburtstages die vorliegende Festschrift gewidmet ist. Eichstätt wird gern als Modellcharakter für weitere staatliche Planungen im Bibliothekswesen nicht nur in Bayern, genannt.

Die Festschrift würdigt die Tätigkeit des Jubilars für das bayerische Bibliothekswesen in drei Geleitworten und in 14 Beiträgen, die in die komplexen "Entwicklungen" (sechs Beiträge) und "Bestände" (acht Beiträge) eingeordnet werden.

"Entwicklungen" skizziert die Tätigkeit bayerischer Bibliotheken auf bestimmten bibliothekarischen Arbeitsgebieten:

"Bestände" skizziert die vielfältigen erfolgreichen Bemühungen bayerischer Bibliotheken um die Erschließung ihrer älteren Bestände (Klaus Walter Littger verwendet dafür die Begriffe "konventionell" auf S. 143 und "historisch" auf S. 147). Behandelt werden

"Die Festschrift gibt einen kleinen Querschnitt durch das bayerische Bibliothekswesen im Übergang vom 20. zum 21. Jahrhundert. Allerdings konnten einige Desiderata nicht in Angriff genommen, mehrere Arbeiten nicht fertiggestellt werden" (Klaus Walter Littger im Vorwort), z.B. ein umfassender Überblick über die neuen Medien in den Bibliotheken. Die Beiträge lassen erkennen, dass durch die nationale und internationale Kooperation im Bibliothekswesen und die flächendeckende Anwendung von Informations- und Kommunikationstechnologien in den Bibliotheken eine Einschränkung auf Bayern in Zukunft nicht mehr möglich sein wird, für die Entwicklung des letzten Vierteljahrhunderts aber angemessen ist.

Die Festschrift ist eine ausgezeichnete Ergänzung und z.T. auch Zusammenfassung zur laufenden Berichterstattung über bayerische Bibliotheken in der Zeitschrift "Bibliotheksforum Bayern", und sie ist eine gelungene Würdigung des Jubilars.


Anschrift des Rezensenten

Prof. em. Dr. Dieter Schmidmaier
Ostendorfstraße 50
D-12557 Berlin
E-Mail: dieter.schmidmaier@schmidma.de