Gesamtlösung zur Selbstverbuchung und Buchsicherung in der Gemeindebibliothek Utrecht

Die Novatec Sicherheit und Logistik GmbH, Ratingen, präsentiert beim deutschen Bibliothekartag in Düsseldorf ein neues Gesamtpaket zur Selbstverbuchung und Mediensicherung für Bibliotheken.

Herzstück des neuen Systems ist "Lib-Chip"-System, eine Software zur Selbstverbuchung, die von der niederländischen Kno-Tech B.V. entwickelt wurde und sich zum führenden System für Selbstverbuchung in den Niederlanden entwickelt hat. Der besondere Aufbau der Software liefert ein Maximum an Flexibilität bei gleichzeitiger einfacher Integrationfähigkeit in alle vorhandenen Bibliothekensysteme. Die Voraussetzung: die gängigen Standardprotokolle wie zum Beispiel SIP2. Das System ist aufgrund seiner Architektur skalierbar und damit für Bibliotheken mit nur 20.000 Medien ebenso einsetzbar wie für große Institutionen mit siebenstelligen Medienbeständen. Die dezentrale Struktur, die ohne eigenen Server auskommt, ermöglicht dabei die einfache Integration in vorhandene Netzwerke. Die Software ist außerdem in der Lage, im Hybrid-Modus zu arbeiten. Dies bedeutet, dass sowohl Barcodes als auch Transponder gelesen werden. Damit sind Selbstverbuchungsvorgänge sowohl für elektromagnetische (EM) wie auch für RFID-basierte Sicherungssysteme möglich. Interessant dabei: Stellt eine Bibliothek von der heute verbreiteten EM-Technologie auf RFID um, ist dies durch eine einfache Parameterumstellung der Software in sekundenschnelle möglich. Das System ist bereits in Belgien, den Niederlanden und den USA im Einsatz. So zum Beispiel in den Bibliotheken den Haag und Utrecht, in der Stadtbibliothek New York oder - mit über 70 Selbstverbuchungsplätzen - in der Hennepin County Library von Minnesota.

In der Gemeindebibliothek im niederländischen Utrecht ist das System nun schon seit über zwei Jahren als RFID-Anwendung erfolgreich im Einsatz. Jan Craje, als IT-Verantwortlicher für die Implementierung des Systems in Utrecht zuständig: "Besonders beeindruckend ist, wie das System aufgrund seiner Benutzerfreundlichkeit angenommen wird. Im Jahr 2004 wurden in einer Bibliothek von durchschnittlich 450.000 Buchungsvorgängen, 370.000 durch die Nutzer selbst vorgenommen." Auf die Frage nach den Problemen bei der Einführung antwortet Craje: "Der größte Aufwand und Kostenblock entsteht bei der Ausrüstung der Bücher mit Transponderetiketten und dem Beschreiben der Transponder. Hier hat uns die Möglichkeit, eine Einarbeitungsstation kostengünstig mieten zu können, die diese Aufgaben teilautomatisiert, geholfen, die Kosten im Rahmen zu halten. Zusätzlich hat uns die Funktion des Systems geholfen, die Transponder während der Verbuchung programmieren zu können."

Das System erkennt sowohl bei der Rückgabe als auch bei der Ausleihe nicht programmierte Transponder automatisch und schreibt dann die notwendigen Daten nach Einlesen des Barcodes automatisch auf den Chip.

Über die Selbstverbuchung hinaus wird das Transpondersystem auch zur Diebstahlsicherung der Medien genutzt. Hierzu bietet die Novatec Sicherheit und Logistik GmbH ein breites Spektrum an, um möglichst alle Medien zuverlässig sichern zu können. Hierzu werden für aufgrund ihres Materials schwierig zu sichernde Medien wie CDs und DVDs spezielle "Boosterlabel" angeboten, die eine gute Funktion in den Ausgangsschleusen gewährleisten.

Aufgrund dieser positiven Erfahrungen werden nach einer EU-Ausschreibung bis Sommer 2005 alle 14 Stadtteilbibliotheken von Utrecht auf das Transpondersystem von Lib-Chip umgestellt. Das Gesamtsystem umfasst dann 15 Standorte, 700.000 Medien und 52.000 Nutzer mit über 2 Mio. Ausleihen, also mehr als 4 Mio. Buchungsvorgängen pro Jahr.

Ulrich Wirtz
u.wirtz@novatec-mail.de