Ein Zauberstab zur mobilen Bestandspflege

Der Einsatz der Radio-Frequenztechnologie im Bibliotheksalltag bietet viele Vorteile: unter anderem die Selbstbedienung des Besuchers beim Aus- und Einbuchen der Medien, die Medienrückgabe rund um die Uhr, die optimale Sicherheit von Büchern, Zeitschriften, CDs, DVDs, MCs und Videokassetten.

Mit der Datenübertragung per Funk ergeben sich zudem neue Möglichkeiten der mobilen Bestandspflege. Mit einem speziell von Bibliotheca RFID Library Systems entwickelten RFID Handleser, den so genannten BiblioWandTM, kann der Medienbestand im Regal erfasst werden. Dabei macht der Handleser keinen Unterschied zwischen Büchern, VHS Kassetten, CDs oder DVDs. Voraussetzung ist lediglich die Bestückung aller Medien mit einem BiblioChip® RFID Etikett, auf dem die relevanten Mediendaten gespeichert sind.

Sozusagen "im Vorbeigehen" werden die kodierten Informationen zum Handlesegerät gesendet, welche im Display eines handlichen PDA als Text anzeigt werden. Ein millesekundenschneller Datenaustausch mit dem bibliotheksinternen LMS System über eine Synchronisierungsfunktion macht dies realisierbar. Denn wie bisher werden auch mit dem BiblioChip® RFID System alle Mediendaten nicht auf den RFID Medienetiketten, sondern in der internen Datenbank verwaltet.

Die Lesereichweite des RFID Handleser ist bewusst begrenzt, um die Anzahl der eingescannten Medien übersichtlich zu gestalten. Nur die Medien, die sich auf einer Regalbreite von etwa zehn Zentimetern vor der Antenne des mobilen Lesegerätes befinden, werden angezeigt. Mittels einer Touch Screen (PDA) kann zwischen unterschiedlichen Bedienungsmenüs gewählt werden. Die Befehle werden direkt in das tragbare Gerät eingegeben. Der RFID Reader kann unmittelbar am Originalstandort aller Medien sowohl für die erstmalige Erfassung des aktuellen Freihandbestandes als auch für eine regelmäßige Bestandspflege eingesetzt werden. Wird ein spezielles Buch gesucht, das an falscher Stelle ins Regal geordnet wurde, kann die BiblioWandTM diese Suche enorm erleichtern. Verstellte Medien werden während des Scannvorgangs mit einem akustischen und visuellen Signal gemeldet. Auch vorgemerkte Medien können schnell aus dem Regal gefischt werden. Im Fall von statistischen Erhebungen - um beispielsweise zu erfahren, wie oft ein bestimmtes Medium in einem gewissen Zeitraum ausgeliehen wurde - ist der Handleser eine große Unterstützung. Der integrierte Akku ermöglicht eine kontinuierliche Betriebsdauer von ca. vier Stunden und macht den Nutzer unabhängig von Steckdosen und langen Stromkabel.

Als sinnvolle Ergänzung zum RFID System des Schweizer Unternehmens Bibliotheca wird die BiblioWandTM nach eingehenden Tests in der Praxis seit Januar 2005 weltweit ausgeliefert. Dabei zählen die Northland Public Library in den USA, die Middlesex University Library in Großbritannien oder die Städtische Bibliothek in Heiloo/Niederlande zu den ersten Kunden. Insbesondere in den USA wird der RFID Reader als wesentlicher Faktor zur Kosteneinsparung interpretiert. Bislang schien es oft unmöglich, verstellte Bücher in den Regalen wieder aufzuspüren, so dass diese schneller nachgekauft als gefunden wurden. In Freihandbibliotheken ist dies zweifellos kein seltenes Problem. Somit ist nicht nur die neu gewonnene Mobilität, sondern auch eine deutliche Entlastung des Ankaufetats ein interessanter Vorzug, der für den Einsatz eines RFID Handlesegerätes spricht.

Mehr Infos unter www.bibliotheca-rfid.com oder auf der CeBIT 2005, Halle 009, Stand A 20.