Donau-Universität Krems bietet Bibliotheks-Lehrgang mit starker Managementorientierung

Im Rahmen der 7. Internationale Bielefelder Konferenz 2004 wurde eine breite Palette an neuen, über die klassischen Bibliothekarsagenden hinausgehenden Aufgaben diskutiert, denen sich ein moderner Bibliothekar im Zeitalter von rasant anwachsendem digitalen Content, von Verlagen, die die Preisschraube immer mehr anziehen, und von zunehmend relevanter werdenden urheberrechtlichen Fragestellungen zu stellen hat. Die Aufgaben, die ebenso vielfältig wie anspruchsvoll sind, werden dabei als "Geschäftsführungsaufgaben allererster Güte" bezeichnet. Die Rede ist von internationaler Zusammenarbeit und networking, vom Einsatz modernster Retrieval-Technologien, von der Etablierung und Evaluierung von Qualitätsstandards, von strategischem Finanzmanagement bei sinkenden Bibliotheksbudgets und steigender finanzieller Belastung und nicht zuletzt von der Entwicklung neuer Modelle im Umgang mit Verlagen.

Internationalen Kooperationen kommt im wissenschaftlichen Bibliotheksbereich mittlerweile eine Schlüsselrolle zu. Reg Carr, Konferenz-Sprecher und Bibliotheksdirektor an der University of Oxford, erklärte: "We have to move beyond the creation of our own library - across our national borders". Nicht nur die Bibliotheksgrenzen, auch die nationalen Grenzen müssten überwunden werden, weil alle Bibliotheken der Welt mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert seien.

Die gesteigerten Anforderungen verlangen von jeder einzelnen Bibliothek eine strategische Positionsbestimmung und Zukunftsorientierung. An der Donau-Universität Krems wird seit 1999 der Master-Lehrgang "Bibliotheks- und Informationsmanagement" angeboten, der insbesondere die Management-Kompetenzen der TeilnehmerInnen fördert und entwickelt. Am 18. Oktober 2005 startet dieser Lehrgang zum fünften Mal. Er dauert vier Semester, ist berufsbegleitend und schließt mit dem akademischen Grad "Master of Science" ab.

Im Rahmen des Lehrganges setzen sich die TeilnehmerInnen schwerpunktmäßig mit dem Berufsbild "Bibliothekar/in" im Zeitalter der Digitalisierung sowie mit Managementthemen wie Bestandspolitik, Leitbildentwicklung, Qualitätsmanagement, Nutzerforschung, Finanzierung und Controlling, Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit auseinander. Auch rechtliche Grundlagen in Zusammenhang mit informationellen Fragestellungen (insbesondere Urheberrecht, Online-Recht) werden behandelt.

Der Lehrgang ist nicht nur auf die klassischen wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken fokussiert, sondern richtet sich auf Informationsdienstleistungsanbieter wie Informations- und Dokumentationsstellen in Krankenhäusern, Forschungseinrichtungen, Banken, Versicherungen, Infobroking-Einrichtungen etc.

Eine im Januar 2004 durchgeführte Befragung der AbsolventInnen des Lehrganges "Bibliotheks- und Informationsmanagement" gibt Einblick in das zunehmend differenzierte berufliche Einsatzgebiet von BibliothekarInnen und Information Professionals: Während rund ein Drittel im klassischen Bibliothekswesen beschäftigt ist, sind zwei Drittel der AbsolventInnen in besonders informationsintensiven Bereichen wie Buchhandel, Verlagswesen, Zeitungsredaktionen, Rechtanwaltskanzleien, Pharmafirmen, Museen, Forschungseinrichtungen, Normungsinstituten, Rundfunk und Fernsehen sowie in Einrichtungen der Europäischen Union tätig.

Nähere Informationen zu Lehrgang und Informationsabenden:

http://www.donau-uni.ac.at/wim/bim