Schnupperkurs "Information und Wertschöpfung" an der Donau-Universität Krems

Leistet Informationsmanagement einen Beitrag zum Erfolg eines Unternehmens? Diese Frage beantwortet Donald A. Marchand, Professor für Strategie und Informationsmanagement am Management-Institut IMD in Lausanne/Schweiz, im Rahmen einer aktuellen empirischen Untersuchung mit einem eindeutigen "ja". Marchand entwickelte ein Modell dafür, das spezifiziert, inwieweit Manager in Unternehmen Informations-, Personal- und IT-Ressourcen einsetzen sollen, um das Unternehmensergebnis zu steigern. Die Donau-Universität Krems reagiert auf diese höchst relevante und brisante Thematik mit der Einführung eines neuen Master-Lehrgang, in dessen Zentrum das Zusammenspiel von Mensch, Informationsressourcen und Informationstechnologien steht. Der viersemestrige Lehrgang startet am 18. Oktober 2005, ist berufsbegleitend und schließt mit dem akademischen Titel "Master of Science" (MSc) ab.

Die externen Informationsmengen, die auf eine Organisation oder ein Unternehmen einstürmen, aber auch Informationen, die intern entstehenden und gemanagt werden müssen, wachsen rasant. Alleine die durch den Einsatz von email produzierten Informationen wachsen laut Untersuchungen der Firma Connected um jährlich 64%. Connected beziffert den Umfang der aus emails zu archivierenden Daten auf 376 Petabyte und erwartet einen Anstieg auf 1.644 Petabyte bis zum Jahr 2006.

Neben der Suche nach neuen und kostengünstigen Lösungen für das Handling der enormen Informationsmengen wird auch der strategisch ausgerichtete Umgang mit unstrukturiert vorliegenden Informationen zum erfolgskritischen Faktor. Aktuellen Schätzungen zu Folge liegen derzeit im Unternehmen 80-90% der Informationen in unstrukturierten Formaten vor. Paradebeispiel für unstrukturierte Formate sind die bereits angesprochenen emails. Obwohl es für den Einsatz in standardisierten Prozessen kaum ein weniger geeignetes Medium als email gibt, hat es sich aufgrund seiner Flexibilität in der Geschäftskommunikation durchgesetzt. Laut Open Text erhält jeder geschäftliche Nutzer durchschnittlich 74 emails am Tag - mit schnell steigender Tendenz.

Die Ausbildung von Information Professionals ist eine logische und notwendige Antwort auf den zunehmenden Bedarf, die enormen Mengen an unstrukturiert vorliegende Informationen zu erschließen, klassifizieren, wieder auffindbar zu machen und über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg zu managen.

Im Rahmen des neuen Universitätslehrgangs "Strategisches Informationsmanagement" werden schwerpunktmäßig psychosoziale Faktoren der Informationsverarbeitung, Methoden und Instrumente der Wissensorganisation, Modelle des Information Retrieval, Information Engineering, Konzeption und Design von Informationssystemen, Methoden und Instrumente des strategischen Informationsmanagements sowie IT-Management vermittelt. Aktuelle Themen wie Data Mining, Records Management und Information Lifecycle Management werden dabei berücksichtigt. Dem Curriculum ist ein ganzheitliches Konzept des Informationsmanagements zugrunde gelegt, wobei es sowohl um den Einsatz von Informationstechnologien als auch um Informationsziele, -potenziale, -dienste und um die Kultur im Umgang mit Informationen geht.

Den Absolventinnen und Absolventen stehen viele zukunftsweisende Tätigkeitsfelder offen, die sich im Wesentlichen unter dem Berufsbild eines Chief Information Officers (CIO) zusammenfassen lassen. Heute arbeiten CIOs aktiv und partnerschaftlich mit der Unternehmensführung zusammen und stellen sicher, dass ein professionelles Informationsmanagement mit Hilfe von modernen Informationstechnologien für ein Unternehmen einen möglichst hohen Wertbeitrag leistet.

Die Schwerpunkte des Lehrganges werden in einem Schnupperseminar mit dem Titel "Information und Wertschöpfung" am 8. und 9. Juni 2005 vermittelt. Das Seminar dient einerseits dazu, Basiswissen zum Thema zu erhalten und ist andererseits als "Einstieg" in den viersemestrigen Lehrgang konzipiert.

Nähere Informationen zu Lehrgang, Informationsabende und Schnupperseminar: http://www.donau-uni.ac.at/wim/sim