Das IKMZ der BTU Cottbus als ein e-Learning-Resource-Center


Abstracts

1. Bau und Planung
2. Innovation und Integration
3. Akzeptanz und Nutzung
4. Weiterentwicklung von Diensten und Services
5. Entwicklungsansatz und Serviceziele


von Andreas Degkwitz

"Wo man schon immer arbeiten wollte", titelt die FAZ vom 5. Februar 2005 ihre Rezension zum neuen Gebäude des Informations-, Kommunikations- und Medienzentrums (IKMZ) der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. "Wer hier ankommt, legt einfach los, mit der Lektüre, dem Laptop, dem Internet. Man weiß nicht wie und man weiß nicht warum: aber dies ist die Bibliothek, in der man schon immer arbeiten wollte", schließt der Bericht. Die Bild-Zeitung vom gleichen Tag konstatiert zu dem "echten Hingucker" aus einer recht buchstäblichen Bibliotheksperspektive: "Hier möchte man Buch sein…" Das neue IKMZ-Gebäude, das Bibliothek und Multimediazentrum beherbergt, hat zu seiner Eröffnung am 4. Februar 2005 ein sehr positives Echo in der regionalen und überregionalen Medien- und Presselandschaft gefunden.

1. Bau und Planung

1993 wurde durch das Land Brandenburg ein Wettbewerb zur baulichen Entwicklung der Technischen Universität Cottbus und für den Neubau der Bibliothek ausgelobt. Es sollte aber noch bis 1998 dauern, dass der Planungsauftrag für die Erstellung der Haushaltsunterlage für den "Neubau Universitätsbibliothek" erteilt wurde. Doch mit dem Hinweis des Finanzministeriums des Landes Brandenburg, dass bis 2003 keine Mittel für den Bibliotheksbau verfügbar seien und die Zunahme elektronischer Medien einen Bibliotheksbau ohnehin überflüssig mache, schien der Bibliotheksneubau im Frühjahr 2000 vor dem Aus zu stehen. Auf der Basis eines Votums des Wissenschaftsausschusses des Landes Brandenburg und einer damit verbundenen Auflage zur Umplanung lag allerdings im Mai 2000 ein durch die Bibliothek überarbeitetes Konzept für ein Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum vor. In diesem Konzept fand die grundlegende Neuorientierung der Aufgaben und Services wissenschaftlicher Bibliotheken vor dem Hintergrund einer verstärkt elektronischen Literatur- und Informationsversorgung ihren Ausdruck.

Nach diesem Konzept sollte der Bau in seiner Funktion dem Beginn eines neuen Medienzeitalters Rechnung tragen, in dem sich Methoden und Techniken der Produktion, Verbreitung und Vermittlung von Wissen einschneidend änderten; zugleich wurde allerdings auch vermittelt, dass die neuen, elektronischen Medien das gedruckte "Buch" absehbar nicht verdrängen, sondern mittel- bis langfristig von einem Medienmix im Angebot wissenschaftlicher Bibliotheken auszugehen ist. Als entscheidender Erfolgsfaktor für den bibliotheksbezogenen Service wurden die zeitnahe und vollständige Information über vorhandene Literatur und Informationsressourcen, ihre einfache und rasche Zugänglichkeit und die Notwendigkeit nutzerorientierter multimedialer Arbeitsumgebungen gesehen. Dadurch erhielten die Lesebereiche der Bibliothek als Arbeits- und Kommunikationsräume, die Zugang und Zugriff auf archiviertes Wissen und moderner Information vereinen, ein hohes Gewicht. Dieses Konzept und die vorliegende Bauplanung des Basler Architekturbüros Herzog & de Meuron wurde im Juli 2000 mit dem Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kultur, dem Finanzministerium, den Architekten und externen Bibliotheksexperten eingehend diskutiert und im Ergebnis bestätigt

Das Architekturbüro Herzog & de Meuron setzte mit dem daraufhin realisierten Solitärbau, der sich von seiner Umgebung durch Form, Gestalt und Höhe abhebt, einen außergewöhnlichen, städtebaulichen Akzent, mit dem Stadt und Universität ein neues Wahrzeichen haben. Das neue Gebäude steht sowohl für das Profil der Brandenburgischen Technischen Universität als moderner Universität mit neuen Arbeitsstrukturen und interdisziplinärer Ausrichtung als auch für innovative Konzepte der Informationsnutzung und Wissensverarbeitung im Sinne eines effizienten Informations- und Wissenstransfers, des lebenslangen Lernens und der Kooperation mit Stadt, Region und Wirtschaft. In seiner farbigen Offenheit greift es das Bedürfnis nach erlebbarer Kommunikation und transparenter Information unmittelbar auf und ist in seiner Nutzung so flexibel, dass veränderten Anforderungen seiner Nutzer- und Zielgruppen zügig mit neuen Dienste- und Serviceangeboten, aber auch mit Ausstellungen und Veranstaltungen entsprochen werden kann.

Vor diesem Hintergrund hat sich mit Voranschreiten des Neubaus und den ihn begleitenden Diskussionen der Begriff "Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum" so weit vertieft, dass die Notwendigkeit erkannt und aufgegriffen wurde, das Serviceangebot der neuen Bibliothek nachhaltig in die Informationsinfrastruktur der Universität einzubeziehen. Anfang 2004 wurde als neue zentrale Einrichtung das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) gegründet, in dem die Bibliothek, das Multimediazentrum, das Rechenzentrum und die betriebliche Datenverarbeitung unter einer gemeinsamen Leitung zusammengefasst sind. Herzstück der zentralen Einrichtung IKMZ ist das neue Gebäude, in dem die Bibliothek (als einschichtiges Bibliothekssystem) und das Multimediazentrum lokalisiert sind; Rechenzentrum und betriebliche Datenverarbeitung haben ihre Standorte an anderer Stelle auf dem Campus. Auf diese Weise ist die Bibliothek in die rasante Entwicklung moderner Technologie rundherum einbezogen, und zugleich wird damit modernen Versorgungsanforderungen organisatorisch und strukturell Rechnung getragen.

2. Innovation und Integration

Abbildung 1: Grundriss des Erdgeschosses (Eingangsfoyer)
Die bisher als Zwischenlösung bestehenden Teilbibliotheken und Außenmagazine sind im Neubau konzentriert und zusammengefasst. Auf sechs frei zugänglichen Stockwerken verteilen sich drei Fachbibliotheken, die der Fächerstruktur der Universität und ihrer interdisziplinären Ausrichtung entsprechen. Etwa 80% der rund 800.000 (gedruckten) Medieneinheiten der Bibliothek sind in den Freihandbereichen aufgestellt; eine räumliche Trennung zwischen Präsenz- und Ausleihbestand existiert dabei nicht. Bücher und Zeitschriften, aber auch die jeweilige Lehrbuchsammlung sind weitgehend nach Fachgebieten geordnet. In einem Sonderlesesaal im 1. Untergeschoss befinden sich die Mikrofiches- und Mikrofilmbestände, weil dort auch entsprechende Technik für Digitalisierung und Druck zur Verfügung steht. In der 7. Etage befinden sich Leitung und Betriebsabteilungen der Bibliothek (Erwerbung, Katalogisierung, Hochschulschriftenstelle, DV-Mitarbeiter etc.) sowie ein Foyer und ein großer Besprechungsraum, der auch externen Nutzern zur Verfügung steht. Auf der 1. Etage ist das Multimediazentrum mit moderner Ausstattung (Hard- und Software für Animation und Bildbearbeitung, hochwertige Drucker und Scanner, Kameras etc.), einem Rechnerpool und mit Schnittplätzen für Ton- und Videobearbeitung.

Jedes Team der drei Fachbibliotheken hat über die fachlichen Auskunfts- und Betreuungsaufgaben der stockwerksbezogenen Helpdesks hinaus übergreifende Dienste- und Serviceangebot zu koordinieren und weiterzuentwickeln: Das Team der Fachbibliothek 1 ist für die Ausleihdienste (Fernleihe, Dokumentenbereitstellung, Ortsleihe) verantwortlich; die Fachbibliothek 2 hat die Verantwortung für Rechercheangebote der Bibliothek (Datenbanken, Portale etc.) und für Querschnittsangebote vor allem mit dem Multimediazentrum (e-Learning, multimediale Lehre); der Fachbibliothek 3 ist die Verantwortung für die in- und externe Öffentlichkeitsarbeit (WEB-Seite der Bibliothek, Intranet, Führungen, Schulungen, Veranstaltungen etc.) übertragen. Der Anspruch an die kundenorientierte Arbeit und "Umfeld-Kompetenz" hat deutlich zugenommen - gerade auch im Kontext des IKMZ und in der Kooperation seiner Teilbereiche.

Abbildung 2: Grundriss des 2. Obergeschosses
Mit dem neuen Gebäude als dem Herzstück der integrierten Einrichtung IKMZ verbinden sich hohe Erwartungen an die Organisations- und Serviceentwicklung, die über die traditionellen Anforderungen an eine Bibliothek deutlich hinausgehen. Die neuen Technologien, die insbesondere den Studierenden als Instrumente für Arbeit und Studium immer selbstverständlicher sind, erfordern einen flexiblen und nutzerorientierten Bibliotheksservice, dessen Gewährleistung ein hohes Maß an DV-technischer Kompetenz voraussetzt, die nur im Zusammenwirken der Akteure der universitären Informationsinfrastruktur erbracht werden kann. Dazu gehören Dienste zu Authentifizierung und Autorisierung, Speicher- und Systemtechnik, hard- und softwareseitige Multimediakomponenten, Netzwerk- und Übertragungstechnik etc.: In technisch zunehmend integrierten Servicestrukturen sind die Diensteerbringer der Informationsinfrastruktur verstärkt aufeinander angewiesen. Dies gilt auch für die Bibliothek, die vor allem als Anbieter gedruckter und elektronischer Inhalte eine Schlüsselrolle für Informationstransfer und Wissensmanagement der Hochschule spielt. Gerade im Hinblick auf die Weiterentwicklung ihrer elektronischen Dienste (virtuelle Service- und Helpdesks, WEB-Services etc.) wird die Bibliothek mit ihrer Einbindung in das IMKZ wesentlich profitieren und sich dabei, wie alle anderen IKMZ-Bereiche auch, auf neue Formen der Kooperation und Zusammenarbeit einstellen.

3. Akzeptanz und Nutzung

Wer das Gebäude betritt, wird eingenommen von Farben, Lichteffekten und einem Raumgefühl, das zum Erkunden und Erleben der transparent gerundeten Arbeits- und Lesebereiche einlädt. Im Blickfeld des Eingangsbereichs präsentiert sich der Servicepunkt als zentraler "Counter" für Dienstleistungen des IKMZ. Über allgemeine Auskünfte und Benutzeranmeldungen hinaus werden Kurse, Veranstaltungen und Führungen sowie Kontakte zu Multimediazentrum und Rechenzentrum vermittelt; zugleich können dort Arbeitskabinen (Carrels), E-Learning-Pool und Videoraum gebucht oder vorgemerkt werden

Das IKMZ-Gebäude erschließt sich dem Benutzer mit übersichtlicher Einfachheit und bietet ihm müheloses Zurechtfinden dank eines dezenten, doch einprägsamen Leitsystems. Optischer Magnet ist die gewaltige Spiraltreppe, die sich von der 6. Etage bis zum 1. Untergeschoß durch das Gebäude "schraubt". Nicht weniger Aufsehen erregend ist das Farbkonzept, das mit kräftigen Farben von Gelb über Grün, Magenta, Rot und Blau den Gebäudekern und die Spiraltreppe überzieht. Im grünen Bereich befinden sich auf allen Etagen die fachlichen Auskunftsplätze (Helpdesks); im roten Bereich steht den Nutzern Kopier- und Scan-Technik zur Verfügung. Die Fußboden- und Wandfarben spiegeln sich in den mit Streckmetallgittern abgehängten Decken und in der Verzinkung der Bücherregale. Die Verbindung von Farbe, die den Eindruck eintöniger Regalreihen vermeidet, fachlicher Systematik und freier Zugänglichkeit hat zu deutlich gestiegener Nachfrage und Nutzung des Bestandsangebotes geführt.

In den Lesebereichen, die den Nutzer - in verschiedenen Größen gerundet - aus dem Gebäudekern an die bedruckte Glas- und Außenfassade führen, ist die Farbigkeit der Freihandbereiche gänzlich zurückgenommen: Großflächige, in Weiß-Grau gehaltene Epoxydharz-Tische, weiße Stühle und Tischbeleuchtung, gedämpft grauer Teppichboden bieten Raum für entspannte Konzentration - mit einem weiten Blick über Campus und Stadt. Rund 620 Arbeits- und Leseplätze über sieben Etagen bieten vielfältige Möglichkeiten für Einzel- und Gruppenarbeit. Für den Internet-Zugang mit dem eigenen Laptop kann im ganzen Gebäude das Funknetz (WLAN) oder das Festnetz (Tisch-Switche) genutzt werden. Diese komfortablen Optionen des Netzzugangs sind integraler Bestandteil des Gebäude- und Servicekonzepts - als Gateway zu weltweiter Information und für das offene Kommunizieren. Die Kopier- und Scanning-Systeme auf allen Etagen sind ebenfalls "netzbasiert" vom Arbeitsplatz aus zum Drucken, Kopieren (auch Farbe) und Scannen verfügbar.

4. Weiterentwicklung von Diensten und Services

Planung und Realisierung des neuen Gebäudes werfen Fragen zur Weiterentwicklung bibliotheksbezogener Dienste und Services auf:

Diese und weitere Fragen stellen sich vor dem Hintergrund, dass Bibliotheken einerseits in der Tradition stehen, ihre Bestände langfristig und dabei auch durchaus nachfrage- bzw. nutzungsunabhängig vorzuhalten, und andererseits vor der Herausforderung stehen, eine nachfrage- und nutzungsorientierte Ad-Hoc-Versorgung (on demand) zu gewährleisten. Dieser Spagat wird durch die elektronischen Medien noch verstärkt. Zugleich handelt es sich bei digitalen Inhalten um Materialien, die im Unterschied zu gedruckten Inhalten nicht als abgeschlossene physische Einheiten und durch traditionell strukturierte Linearität charakterisiert sind. Vielmehr zeichnen sich elektronische Medien durch vernetzte Mehrdimensionalität und durch eine fast beliebig erscheinende Verfügbarkeit - in Verbindung mit kostenfreien und kostenpflichtigen Lizenzmodellen - aus. Dieser Unterschied hat erhebliche Auswirkungen auf Recherche, Rezeption und Weiterverarbeitung der Inhalte und von daher auch auf die Erweiterung und Weiterentwicklung des bibliothekarischen Serviceprofils.

In Anbetracht dessen stellen sich für Betrieb und Organisation von Bibliotheken als weiter gehende Fragen:

Da die Nutzung elektronischer Medien exakt nachzuvollziehen und verifizierbar ist, dehnt sich die Fragestellung bis hin zur Finanzierung von Diensten und Services aus:

Insgesamt lässt sich feststellen, dass sich mit der Verbindung von neuen Medien mit neuen Serviceerwartungen ein Paradigmenwechsel abzeichnet, der über den Wechsel der Trägermedien hinaus tief greifende Veränderungen für das Betriebs- und Managementkonzept von Bibliotheken hat. Spürbar sind diese Entwicklung schon länger, in Ansätzen sind sie auch umgesetzt, wobei die Schwierigkeiten insbesondere in der Zweigleisigkeit von traditionellen und aktuellen Serviceleistungen liegen. Welche Konsequenzen werden angesichts dieser Situation mit dem IKMZ und dessen Weiterentwicklung an der BTU Cottbus gezogen?

5. Entwicklungsansatz und Serviceziele

Ausgangspunkt für den Aufbau der IKMZ-Struktur als integrierter zentraler Einrichtung, in der Bibliothek, Multimediazentrum, Rechenzentrum und Betriebliche Datenverarbeitung zusammengefasst sind, und für Ausstattung und Räumlichkeiten im neuen Gebäude sind das fast ausschließlich rechnergestützte Arbeiten in Forschung, Lehre und Verwaltung und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten der Workflow-Orientierung aller Arbeitsabläufe - dies ist zugleich der Ansatz zur Serviceintegration, mit der die Workflow-Orientierung computerbasierten Arbeitens abgebildet und organisatorisch gewährleistet werden soll. Hinzukommen die Notwendigkeit einer leistungsstarken Netzstruktur für Zugang und Zugriff auf Informationen und Inhalte sowie Optionen der Weiterverarbeitung von Inhalten und der Konvertierbarkeit verschiedener Medienformen und Trägermedien, was entsprechende Systemressourcen (Hard- und Software etc.) erfordert.

In ihrer Bedeutung nicht hoch genug zu schätzen ist die Attraktivität der Raumstruktur und -gestaltung im neuen Gebäude, die unterschiedliche Arbeits- und Kommunikationsformen bis hin zu Ausstellungen, Präsentationen und Veranstaltungen zulässt. Aufgrund fehlender Arbeits- und Leseplätze für die Studierenden in den Gebäuden des Universitätscampus bietet das neue Gebäude dafür notwendige Kapazitäten und deckt insofern bestehende Defizite der Lehr- und Studienbedingungen ab. Im Hinblick auf die Umsetzung von Bachelor- und Masterstudiengängen sind solche Platz- und Raumkapazitäten unbedingt vorzusehen. Da in dem neuen Gebäude neben der Bibliothek auch das Multimediazentrum als Kompetenzzentrum für e-Learning und multimediale Lehre untergebracht ist, steht in enger Verbindung mit der Literatur- und Informationsversorgung ein breites Spektrum an Produktions- und Verarbeitungsdiensten in lehr- und lernbezogenen Kontexten zur Verfügung. Für den weiteren Auf- und Ausbau dieses Serviceprofils hat die Umsetzung folgender Ziele hohe Priorität:

Mit der weiteren Umsetzung dieser Entwicklungsziele, die permanent voranschreitet und optimiert wird, werden wesentliche Anforderungen an ein e-Learning-Resource-Center erfüllt. Zugleich sind dessen Dienste und Services unter Einschluss der Literatur- und Informationsversorgung in die Informationsinfrastruktur der Hochschule integriert. Die bibliothekarischen Dienstleistungen sind Bestandteil des Change-Management-Prozesses und der Weiterentwicklung der Informationsinfrastruktur - auf einer Reihe von Feldern übernimmt die Bibliothek sogar eine Vorreiterrolle.

Das neue IKMZ-Gebäude bietet als offener Raum mit multimedialen Arbeits- und Informationsumgebungen nutzerorientierte Zugangs- und Zugriffsoptionen auf alle Informations-, Kommunikations- und Mediendienste der Hochschule. Mit der einrichtungsübergreifenden Leitung und den projektorientierten Teamstrukturen sind entscheidende Ansätze für neue Betriebs- und Managementformen geschaffen, deren vollständige Umsetzung bis hin zu neuen Finanzierungs- bzw. Geschäftsmodellen allerdings eine mittel- bis langfristige Perspektive erfordert. Dabei wird der begonnene Umstrukturierungs- und Veränderungsprozess der Hochschulen insgesamt eine wesentliche Rolle spielen.

Doch Ausbau und Weiterentwicklung technischer Infrastrukturen und organisatorischer Rahmenbedingungen machen die Attraktivität eines e-Learning-Resource-Centers gewiss nicht alleine aus. Dies verdeutlicht das neue Gebäude in besonderer Weise. Die animierende Arbeits- und Raumatmosphäre mit dem umfassenden Dienstleistungsspektrum trägt wesentlich dazu bei, dass Forschende, Lehrende und Studierende einfach gerne in dem neuen Gebäude sind und seine Dienste und Services in Anspruch nehmen - die Süddeutsche Zeitung vom 8. Februar spricht in ihrer Rezension zum neuen IKMZ-Gebäude "von der Befreiung des Lesers": Mit dem luftigen Charme seiner Farben und Formen sorgt das neue Gebäude für Atmosphäre - mehr noch für gute Laune, die auch "die harten Nüsse des Alltags" leichter knacken lässt.


Literatur

Cottbus Technical University Library. - in: El Croquis: Herzog & de Meuron 1993-1997, (1997), S. 140-143

Bibliotheca Universitaria de Cottbus. - in: El Croquis: Herzog & de Meuron 1998-2002, (2002), S. 210-219

Hänel, Klaus; Ache, Robert; Wetzel, Arndt: Energieversorgungskonzept für den Neubau der Universitätsbibliothek der BTU Cottbus. - in: Forum der Forschung 14 (2002) S. 77-80

Tanneberger, Susett: Das Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum (IKMZ) der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. - in: Bibliothek, Forschung und Praxis 27 (2003) S. 69-71

Lux, Claudia; Sühl-Strohmenger, Wilfried: Teaching Library in Deutschland. - in: B.I.T.online-Innovativ Band 9, Dinges & Frick GmbH, Wiesbaden, 2004, S. 59-66

IKMZ. Informations-, Kommunikations- und Medienzentrum der BTU Cottbus. Redaktion: Inken Baller. - Schimmelpfennig, Cottbus 2005

Seefeldt, Jürgen: Zukunftsvisionen: Die Bibliothek von morgen. - in: B.I.T.online 8 (2005), S. 11-18

Degkwitz, Andreas: http://www.tu-cottbus.de/ikmz - was heißt IKMZ? - in: ABI-Technik 25 (2005) 1, S. 32-39

Warnatz, Annette: Ein Neubau und ein neues Konzept. Die Universitätsbibliothek im IKMZ der BTU Cottbus. - in : BuB 2005, Ausgabe 5 (im Erscheinen)

Hinweis: Die Rechte für alle Abbildungen (Gebäudegrundrisse, Photographien etc.) liegen beim IKMZ der BTU Cottbus; für die Überlassung der Photographien (Abbildungen 3, 4, 5, 6) im Rahmen dieser Publikation danke ich Herrn Ralf Schuster (IKMZ der BTU Cottbus).


Zum Autor

Dr. Andreas Degkwitz ist Leiter des IKMZ der

Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus
Nordstraße 14
D-03044 Cottbus
E-Mail: degkwitz@tu-cottbus.de