Mit Information sources in patents¹ liegt ein weiterer Band aus der erfolgreichen Serie Guides to information sources², inzwischen in zweiter Auflage (die erste erschien in der Herausgabe von Peter Auger 1992³), vor.

Das Buch besteht aus einem Vorwort zur Serie, einer Einleitung in den vorliegenden Band, 13 Kapiteln, sechs Anhängen und einem Register.

Seit der ersten Auflage dieses Wegweisers hat sich eine Revolution in der Patentinformation vollzogen. In nur einem Dezennium haben die umfassenden Anwendungen der Informations- und Kommunikationstechnologien vollkommen neue Informationsdienste hervorgebracht und damit den Zugang zur Informationsquelle Patent total verändert.

Der Autor erinnert in seiner Einleitung an die Entwicklung dieses Prozesses von der Pariser Konvention 1883 bis zu den online zur Verfügung gestellten Patentinformationsdiensten Anfang dieses Jahrhunderts. Sein Ziel besteht darin, den potentiellen Nutzern von Patenten die effektivsten Wege aufzuzeigen, zu den benötigten Informationen zu kommen.

Folgerichtig teilt er sein Buch in "Patent processes and documentation" und "Databases and search techniques".

Im ersten Teil werden die Prinzipien der Patentierung (rechtliche Prozesse, Patente als Informationshilfsmittel, bibliographische Standards und die Form eines Patents, spezielle Typen von Patenten) und die Patentsysteme in Europa, den USA, Japan, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien und Russland, das System der Patent Co-operation Treaty sowie regionale Patentsysteme ausführlich behandelt.

Der zweite Teil handelt von den verschiedenen Datenbanken und Suchtechniken. Als Beispiele dieses mit Informationen vollgepackten Teils seien genannt: Patentführer und Patentbibliotheken, nationale und internationale Patentinformationsquellen (z.B. Papierausgaben, optische Speicherplatten wie CD-ROM und DVD, integrierte Disketten-Internet-Produkte im Sinne von Mixed Mode Software, systemgebundene elektronische Datenbanken wie World Patent Index und Patent Citation Index, allgemeine Internet-Ressourcen wie die Webseiten nationaler Patentämter sowie der gesteuerte Zugriff auf Patente im Internet wie Patent/Warehouse/Total Patent), allgemeine Suchtypen (z.B. Schnellsuche und Portfoliosuche) und Entwicklungstendenzen in der Patentsuche.

Die Anhänge beinhalten die Klassifikation des United States Patent and Trademark Office (USPTO), die Klassifikation des Japanese Patent Office (JPO) sowie die Klassen der International Patent Classification (IPC) in der siebenten Auflage, ein Glossar, eine Liste der wichtigsten Datenbankproduzenten, Hosts und Bibliotheken sowie ein Verzeichnis der Abkürzungen.

Fazit: Das Buch ist eine vorbildliche Einführung in die Patentierung, die Patentsysteme und die Patentrecherche für alle, die Patente für ihre tägliche Arbeit benötigen. Der Autor hat seine Untersuchungen international angelegt, die Kapitel sind umfassend und auf dem neuesten Stand, die Lesehilfen sind ausreichend, Type und Schriftgrad machen das Buch gut lesbar, über 70 Tabellen und Abbildungen ergänzen den fortlaufenden Text.

Die Dedikation "For Kitty Silva, Sri Lanka, 26 December 2004" auf einer dem Titelblatt folgenden separaten Seite erinnert uns an die verheerenden Folgen des Tsunami.

Anschrift des Rezensenten

Prof. em. Dr. Dieter Schmidmaier
Ostendorfstraße 50
D-12557 Berlin
E-Mail: dieter.schmidmaier@schmidma.de

Anmerkungen

1. Im Gegensatz zu anderen Informationsquellen gab es einführende Schriften in Patente erst relativ spät. Beispiele: Newby, Frank: How to find about patents. Oxford, 1967. - Mainly on patents: the use of industrial property and its literature. London, 1972. - Heidtmann, Frank; Anneliese Roth; Detlef Skalski: Wie finde ich Normen, Patente, Reports? Berlin, 1978.

2. z.B. Information sources in engineering / Editors Roderick A. MacLeod; Jim Corlett. 4^th ed. München, 2005. XX, 683 S. - Vgl. Rezension von Dieter Schmidmaier in: B.I.T.online 8 (2005) 3, S. 290.

3. Information sources in patents / Editor Peter Auger. München: Saur, 1992. XI, 187 S. - Vgl. Rezension von Dieter Schmidmaier in: BuB 45 (1993) 5, S. 506.