Bibliotheken rüsten für die digitale Zukunft

Drei Hochschulbibliotheken in Niedersachsen führen neue Buchscanlösung ein

von Ralf M. Haaßengier

"Am Anfang aller Überlegungen, einen Aufsichtsscanner zu installieren, stand das Thema Schonung der Bibliotheksbestände", berichtet Brigitte Walter, Bibliotheksleiterin der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel. Helene Julien-Reyelts, Bibliotheksleiterin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen, ergänzt: "Da die Mittel für Neuanschaffungen knapp sind, mussten wir sicherstellen, dass wertvolle, großformatige Publikationen lange genutzt werden können."

Doch die Projektkonzeption der drei Bibliotheken geht weit über die reine Bestandswahrung hinaus. "Das im Zuge des Internets exorbitante Informationswachstum hat in der Bibliothekenlandschaft einen tief greifenden Wandel verursacht", erläutert Andrea Glöckner, die sich mit dieser Entwicklung als Bibliotheksleiterin der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig befasst. Herkömmliche Methoden der Informationsverwaltung reichten nicht mehr aus: "Um unsere Aufgabe als Informationsquelle und Informationsvermittler weiter wahrnehmen zu können, müssen wir uns den neuen digitalen Möglichkeiten öffnen".

Die neu eingeführte Buchscanlösung dient deshalb allen drei Leiterinnen als technologische Voraussetzung für Digitalisierungsprojekte aller Art, die den Service-Charakter der Bibliotheken stärken sollen.

Sehr gute Farbreproduktion und einfache Bedienung

Um die selbst gesteckten Projektziele zu erreichen, stellte man an die gesuchte Scanlösung die höchsten Ansprüche. Die künstlerische und technische Ausrichtung der drei Hochschulen bedeutet für den Scanner, auch schwierige Vorlagen wie Kunstbände, Zeitschriften, Plakate, technische Zeichnungen oder Baupläne bis zum Format A2 farbecht einscannen zu können. Neben der hohen Qualität der Scans stand die einfache Handhabung im Vordergrund. "Im Grunde genommen ging es uns darum, alles unter einen Hut zu bringen, sprich hohe Qualität und umfangreiche Funktionalität mit einfacher Handhabung und robuster Technik", fasst Helene Julien-Reyelts zusammen.

Nach intensiver Recherche fiel die Entscheidung auf die Buchscanlösung des Tübinger Scannerspezialisten Zeutschel und den DMS-Systemintegrator Walter Nagel.

Die Anwendung besteht aus

  1. dem Zeutschel Aufsichtsscanner Omniscan 8000-3S
  2. der Zeutschel Steuerungs- und Bildbearbeitungssoftware Omniscan Software OS11
  3. und einer Zusatztastatur, die Walter Nagel eigens für die Anforderungen im öffentlichen Nutzungsbereich der Bibliotheken entwarf.

Der Zeutschel Omniscan 8000-3S ist ein Farb- und Graustufenscanner zum Digitalisieren von Büchern, Zeitschriften und anderen großformatigen Dokumenten bis zum Format A2. Neben seinem hohen Tempo überzeugte der Scanner durch seine farbverbindlichen, scharfen Bildergebnisse. Weitere Pluspunkte sammelte die Omniscan Software mit ihren praktischen Bildbearbeitungswerkzeugen wie dem Orthoscan zur Entzerrung des Buchfalzes und die automatische Entfernung schwarzer Ränder.

Die Zusatztastatur von Walter Nagel spielte insgesamt eine wichtige Rolle. Jede der einzelnen Tasten ist mit den wichtigsten Funktionen der Buchscanlösung verknüpft. Per Tastenwahl kann der Anwender Ausgabeart, Format und Qualität festlegen, ohne Einstellungen in der Software selbst vornehmen zu müssen.

Erst das harmonische Zusammenspiel von Scanner, Software und Zusatztastatur erfüllt den Anspruch, Hochleistungsscannen so einfach wie möglich für jedermann zu machen.

In übersichtlichen Schritten kommt der Anwender zum Ziel. Dabei kann er auswählen:

  1. Beim "Job 1 Drucken" wird das Dokument über einen angeschlossenen Drucker ausgegeben.
  2. Der "Job 2 Speichern" legt die Daten in einem vorgegebenen Verzeichnis ab, entweder auf dem Hochschulserver oder einem externen Speicher. Dabei werden zwei File-Formate generiert: TIF unkomprimiert und Multi-Page PDF.
  3. Bei "Job 3 E-Mail" erfolgt der direkte Versand über das Internet an eine zu definierende E-Mail-Adresse.

Der neue Scanservice ist in allen drei Bibliotheken momentan kostenfrei. Nur für den Laserausdruck muss der Anwender zahlen. "Wir haben diese Lösung bewusst gewählt, um Interesse für das neue Service-Angebot zu wecken", erklärt Andrea Glöckner.

Positive Bilanz

Nach einer Testphase von mehreren Wochen ziehen die Bibliotheksleiterinnen jetzt ein erstes Fazit. "Von den Anwendern erhalten wir ein durchweg positives Feedback. Diejenigen, die die Scanlösung einmal ausprobiert haben, kommen immer wieder", sagt Helene Julien-Reyelts. Interessante Ergebnisse präsentiert die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel zu den Anwendungsschwerpunkten. Brigitte Walter sieht sich deshalb in ihrer Service-Konzeption bestätigt: "Bei 80% der Jobs werden die Scans auf dem Hochschulserver oder einem USB-Stick abgespeichert; 18% werden per E-Mail verschickt und lediglich 2% der Jobs ausgedruckt. Daran lässt sich erkennen, dass viele Studierende und Hochschulangehörige die Möglichkeiten der elektronischen Weiterbearbeitung bereitwillig annehmen."

Und weitere konkrete Zukunftspläne werden bereits geschmiedet:

  1. Online-Lieferdienste. Die Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel setzt die Scanlösung bereits für die Fernleihe ein.
  2. Campus-Lieferdienste zwischen dezentralen Bibliotheken, die einer Organisationseinheit angehören.
  3. Digitale Semesterapparate. Die Studierenden erhalten elektronischen Zugriff auf die für den Vorlesungs- oder Seminarbesuch wichtigsten Artikel und Aufsätze.

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Margot Rauscher

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