Container können wie Bücher sein - wie die
Universitätsbibliothek Karlsruhe ihre Rollcontainer verwaltet

von Diana Maria Tangenr

Mit der Eröffnung des Erweiterungsbaus der Universitätsbibliothek Karlsruhe im April diesen Jahres wurden für die vier neu eingerichteten Fachlesesäle der Naturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften/Informatik, Technik und Geisteswissenschaften insgesamt 50 Rollcontainer angeschafft. Sie können von den Bibliotheksbenutzern für zwei Wochen kostenlos gemietet werden, um sich einen Arbeitsplatz einzurichten. Da der Ansturm auf das neue Angebot sehr groß war, mussten Vormerklisten eingeführt werden. Eine anfänglich für jeden Lesesaal separat angelegte Liste erwies sich als nicht praktikabel, da die Studierenden sich gleichzeitig in mehreren Listen eintrugen, so dass diese auf eine einzige Warteliste für alle Container reduziert wurde. Der Verwaltungsaufwand, die Benutzer jeweils per E-Mail zu informieren, wenn der Container für sie bereit stand, sowie anzumahnen, falls die Leihfrist überzogen wurde, erwies sich als unverhältnismäßig hoch.

Da unser i3v-Ausleihsystem sowohl die Benutzerbenachrichtigung als auch die Terminüberwachung beherrscht, werden jetzt die "mobilen Arbeitsgeräte" schlicht wie Mehrfachexemplare eines Lehrbuchs der Lehrbuchsammlung behandelt. Dazu wurde ein Exemplartyp "Rollcontainer" definiert und anschließend eine lokale Katalogaufnahme im Uni-Katalog der UB Karlsruhe angelegt (siehe Abb.).

Die Rollcontainer, die nur noch im Lesesaal Technik ausgegeben werden, erhalten genauso wie ein Lehrbuch eine Signatur, hier: "2006A4171". Die gelbe Ampel neben der Bestellfunktion "Band bestellen" zeigt an, dass zur Zeit alle Container ausgeliehen sind, aber eine Vormerkung möglich ist. Eine grüne Ampel würde bedeuten, dass freie Exemplare vorhanden sind.

Katalogaufnahme für die Rollcontainer im OPAC der UB Karlsruhe

Die Schlüssel der Rollcontainer wurden mit Mediennummern sowie der Exemplarangabe und der Container-Nummer versehen. Sobald ein Schlüssel abgegeben wird, wird er zurückgebucht und ein Rücklagezettel für den nächsten Entleiher mit dessen Namen und Kontonummer ausgedruckt. Automatisch wird der nachfolgende Benutzer per E-Mail informiert. Wenn der Studierende dann seinen Container in Empfang nimmt, wird die Mediennummer des Schlüssels auf sein Benutzerkonto verbucht und der Schlüssel samt Container ausgehändigt. Die Container sind so konstruiert, dass sie genau unter die Bibliothekstische passen. Überdies haben sie eine Rückseite aus Plexiglas, um zu überprüfen, ob auch keine Präsenzexemplare weggeschlossen wurden.

Dank der jetzt automatisch generierten Benutzerbenachrichtigungen bzw. -mahnungen, konnte das Lesesaal-Personal entlastet werden.


Zur Autorin

Dipl.-Biol. Diana Maria Tangen

Universitätsbibliothek Karlsruhe
E-Mail: tangen@ubka.uni-karlsruhe.de