Modernes Informationszentrum im Herzen von Berlin:

Die Universitätsbibliotheken der Technischen Universität
und der Universität der Künste Berlin im Volkswagen-Haus

von Bernd Volkmann

Berlin, Bahnhof Zoo: Zu Beginn des Wintersemesters 2004/2005 eröffneten nach mehr-jähriger Projekt- und Bau-Phase die TU Berlin und die UdK Berlin in der Fasanenstraße 88 ein neues, gemeinsam genutztes Bibliotheksgebäude. Da dieses Gebäude teilweise von der Volkswagen-AG gesponsort wurde, trägt es den Namen "Volkswagen-Universitätsbibliothek".


In dem neu entstandenen Bibliotheksgebäude, welches den Bibliotheksnutzern und -mitarbeitern hervorragende Studien- und Arbeitsbedingungen bietet, fanden ca. 2,1 Millionen Bücher aus verschiedenen Teilbibliotheken ein neues Zuhause, der vorhandene Platz reicht noch für eine weitere Million Bände aus. In puncto technischer Ausstattung der Bibliothek wurden auf Initiative der Bibliotheksleitungen neue Wege beschritten, die beispielhaft für die Umstrukturierung und Neuausrichtung von Universitätsbibliotheken sein sollte.

Anforderungen und Ziele

Der Schutz und die Erhaltung des Buchbestandes in Verbindung mit der Nutzung aktueller multimedialer Möglichkeiten standen in Zeiten immer knapper werdender öffentlicher Haushaltsmittel bei den Verantwortlichen im Vordergrund. Eine Zielsetzung war, die Restaurierungs-, Reparatur- und Neuanschaffungskosten der Bücher, die beim Kopiervorgang durch das Drücken auf das Vorlagenglas z. T. erheblich beschädigt wurden, zu minimieren. Dabei sollte eine in ihrer Art und Weise in Deutschland einmalige Vernetzung von Rechnern, Druckern und Aufsichtscannern zum Einsatz kommen. Die Beweggründe lieferten u. a. Kollegen aus der Bayerischen Staatsbibliothek und der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden. Hier nutzt man seit Jahren Buchscanner (Hersteller: ImageWare Components, Bonn) in Verbindung mit Kopierkartensystemen zur Abrechnung der erstellten Ausdrucke.

Scannen, Drucken und elektronischer Versand in der Volkswagen-Universitätsbibliothek


Das Bahnbrechende in der Volkswagen-Universitätsbibliothek war die Erweiterung um die Möglichkeit des automatisierten Versendens der gescannten Seiten per E-Mail. Neben der Erstellung von Kopien in den Formaten A3 und A4 können die Nutzer der Bibliothek nun zusätzlich per Knopfdruck ihre gescannten Seiten per Mail versenden. Voraussetzung ist lediglich, dass beim Kauf einer Kopierkarte eine E-Mail-Adresse in der Datenbank des Systems registriert wird (Details siehe "Beschreibung des Scanvorgangs"). Die Bedienung der Bookeye® Buchscanner ist für die Bibliotheksbesucher dank einer speziellen Tastatur so einfach wie die Bedienung eines Kopierers. Bei der Verarbeitung der Vorlagen scannt der Nutzer zunächst alle benötigten Seiten. Fehlscans können unmittelbar gelöscht und die entsprechende Seite neu gescannt werden. Berechnet werden nur die tatsächlichen Ausdrucke bzw. die versendeten Seiten.

Beschreibung des Versandvorgangs

Die gescannten Seiten werden als Bild- und PDF-Datei auf einen Webserver im HTML-Format geladen. Die Scan- und Capturingsoftware BCS-2®, mit denen die Bookeye® Buchscanner ausgestattet sind, generiert eine E-Mail, welche den Link auf die gescannte Datei enthält. Automatisch wird die E-Mail-Adresse des Nutzers über die Kopierkarten-identifizierung eingefügt und die E-Mail verschickt. Durch dieses Verfahren ist es möglich, große Dateien, welche die Kapazität der E-Mail-Postfächer überschreitet, zu versenden. Der Nutzer lädt später seine gescannten Dokumente auf einen eigenen Rechner herunter. Dabei wird bei Anklicken des Links in einem Standardbrowser im Hauptframe das gerade ausgewählte Bild angezeigt. Die restlichen Bilder werden als Thumbnails in der Laufleiste angezeigt. Nutzer einer OCR-Software haben nun noch die Möglichkeit, die Daten weiter zu verarbeiten.

Technische Ausstattung


In der Volkswagen-Universitätsbibliothek werden insgesamt fünf Bookeye®-Systeme A2 (Graustufen-Buchscanner) auf vier Etagen eingesetzt. Zusätzlich kann im Service-Point ein Bookeye®-Farbsystem A1 genutzt werden. Der Einsatz des Abrechnungssystems (X-Print; Schomäcker GmbH) ermöglicht einen Ausdruck der Kopien sowohl direkt am Buchscanner als auch an anderen Standorten innerhalb der Bibliothek. So werden z. B. in den Freihandbereichen Geräuschbelästigungen durch die Drucktechnik vermieden. Mit der Auslösung des Druckauftrages unter Nutzung der Karten-ID wird dieser an den X-Print-Server gesendet und kann durch den Nutzer an den zur Verfügung stehenden Drucksystemen ausgedruckt werden. Alle Drucker verfügen über einen Kartenleser, über den mittels der Karten-ID die hinterlegten Aufträge des Nutzers abgerufen und ausgedruckt werden können. Die technische Umsetzung erfolgte durch alpha Copy- und Reproservice, Berlin.

Im Rahmen des "Dokumentenlieferdienstes aus Zeitschriftenbeständen der Zentralbibliothek" wird die zur Verfügung stehende technische Infrastruktur seit Oktober 2006 auch für diesen erweiterten Service genutzt. Dabei können die TU-Beschäftigten über ein Kontaktformular die entsprechenden Artikel bestellen. Diese werden dann in der Bibliothek eingescannt und innerhalb von drei Werktagen per E-Mail versendet.

FazitFax: ++49 (0)228 / 969 85-84

Heute stehen den Nutzern der Volkswagen-Universitätsbibliothek über 900 Leseplätze, die Hälfte davon mit Tastatur und Bildschirm, zur Verfügung. Neue Technologien ermöglichen ein unkompliziertes Recherchieren und Bearbeitung vielfältigster Artikel und Vorlagen. Für die Berliner Universitätslandschaft ist ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der Studienbedingungen gelungen.


Kontakt

ImageWare Components GmbH

Am Hofgarten 20
D-53113 Bonn
Tel.: ++49 (0)228 / 969 85-0
Fax: ++49 (0)228 / 969 85-84
E-Mail: bookeye@imageware.de
WWW: www.bookeye.com