Die Bibliothek der Universität Hildesheim nutzt Virtual CD von H+H zur Bereitstellung elektronischer Zeitschriften und Datenbanken

Tradition trifft Moderne

Wissenschaftliche Bibliotheken haben in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung genommen: Wo früher in langen Reihen von Karteikästen die Kataloge standen, findet man jetzt Bildschirmarbeitsplätze, sei es für Onlinerecherche im Internet, Datenbanken, E-Mail oder Textverarbeitung. Die Bibliothek der Uni Hildesheim nutzt schon seit Jahren die EDV-Technik, um ihren Nutzern die Recherche zu erleichtern und wichtige digitale Medien komfortabel zur Verfügung stellen zu können.

Klein, aber fein: Die Universitätsbibliothek

Mit etwa 500.000 Bänden zählt die UB Hildesheim zu den kleineren Vertretern ihrer Gattung. "Gerade weil wir mit unseren geringen Ressourcen ein breites Literaturspektrum abdecken müssen, ist es umso wichtiger, dass wir den Studierenden einen komfortablen Zugang zu elektronischen Zeitschriften und Datenbanken zur Verfügung stellen", erklärt Benjamin Ahlborn, EDV-Beauftragter der Bibliothek. Bereits seit dem Jahr 1997 vertraut die Uni Hildesheim (www.uni-hildesheim.de) dabei auf Lösungen der H+H Software GmbH, Göttingen. Zunächst kam die Software CD-Manager zum Einsatz, die dann im Jahr 2000 vom Nachfolger NetMan abgelöst wurde. NetMan ermöglicht die Bereitstellung von Informationen und Anwendungen innerhalb des Netzwerks. Für die Bibliothek war vor allem die Unterstützung von CD/DVD-Anwendungen von Belang. Daher entschied man sich Anfang des Jahres 2006 für eine auf diesen Einsatzbereich spezialisierte Lösung: Virtual CD - ebenfalls aus dem Hause H+H.

Software-basierter CD/DVD-Server

Hilfreich bei dieser Entscheidung war die Tatsache, dass Benjamin Ahlborn bereits im privaten Umfeld gute Erfahrungen mit der Einzelplatzversion der Emulations-Software gesammelt hat. Bei Virtual CD handelt es sich um eine CD/DVD-Emulator-Software, mit deren Hilfe sich Abbilder der Inhalte optischer Medien - so genannte Images - erstellen und verwalten lassen. Diese Images verhalten sich in einer Virtual-CD-Umgebung wie echte CDs und DVDs. Da sie aber nicht physikalisch vorhanden sind, spricht man von virtuellen Medien. Die Entscheidungsträger der Bibliothek legten bei der neuen Lösung großen Wert auf eine komfortable Administrierbarkeit und überschaubare Folgekosten. Daher entschied man sich für die Terminalserver-Variante Virtual CD TS zusammen mit der Management-Oberfläche Network Management Server. Als Universität kommt man in Hildesheim in den Genuss einer vergünstigten Schullizenz ohne Lizenzbeschränkung. In einer Terminalserver-Umgebung werden Anwendungen zentral auf einem Server bereitgestellt und von dort an die Arbeitsstationen verteilt. Die Kommunikation erfolgt über das standardisierte RDP-Protokoll. Der Server der Bibliothek basiert auf einem Pentium-IV-Prozessor und verfügt über 1 GB Arbeitsspeicher und ausreichend Speicherplatz für die CD-Images. Diese Konfiguration hat sich bisher als performant erwiesen. Als Betriebssystem kommt der Windows 2003 Terminalserver zum Einsatz. Die Anforderungen an die Endgeräte sind gering, da die Rechenleistung vom Server getragen wird. So lassen sich auch ältere PCs problemlos weiter nutzen. Bei Neuanschaffungen ist die Uni Hildesheim Mitte 2006 auf so genannte Thin Clients (TC) umgestiegen. Diese kostengünstigen Arbeitsplätze verfügen nur über eine minimale Hard- und Software-Ausstattung und eignen sich daher insbesondere für den Einsatz in einer Terminalserver-Infrastruktur. Im Katalogsaal der Bibliothek finden die Studenten 20 TC-Arbeitsplätze vor, weitere sind auf die Arbeitsräume und Lesesäle verteilt. Darüber hinaus ermöglicht die UB den lizenzierten Zugriff auf CD-ROMs von beliebigen Arbeitsplätzen auf dem Campus, z.B. in der Verwaltung und in Instituten.

Mithilfe einer lokalen Virtual-CD-Installation erzeugt Benjamin Ahlborn an seinem Arbeitsplatz-Rechner die Images von den zu veröffentlichenden CDs und DVDs. Beim Erstellen der Images kann er auf vorkonfigurierte Einstellungen zurückgreifen, die für jedes Medium die optimale Lesestrategie anbieten. "Es kommt schon mal vor, dass dieser Vorgang etwas Zeit beansprucht, aber in der Regel dauert das Erstellen eines Images nur wenige Minuten", erläutert Benjamin Ahlborn. Die virtuellen CDs und DVDs werden dann auf dem Terminalserver abgelegt. Sobald sie mit der Lizenzverwaltung des mitgelieferten Network Management Servers verknüpft sind, können die CDs dann an jedem beliebigen Arbeitsplatz im Netzwerk zur Verfügung gestellt werden. Um auf die Images zugreifen zu können, richtet Virtual CD bis zu 23 virtuelle Laufwerke pro Arbeitsplatz ein, die individuell mit CDs belegt werden können. Die Anzahl der verwalteten CDs und DVDs ist lediglich durch die Festplattenkapazität des Servers bzw. des Arrays beschränkt. Bei der Universität Hildesheim sind es derzeit ca. 50 Images von CDs und DVDs, zusätzlich noch rund 20 Titel, die nur an einer lokalen Virtual-CD-Installation bereitgestellt werden.

Berührungsängste vermeiden

Die Studenten müssen sich mit den Themen Virtuelle CDs und Terminalserver-Technik nicht auseinandersetzen. "Die Technik soll den Studierenden und den Mitarbeitern das Leben nicht unnötig schwer machen. Mit Virtual CD TS ist uns das voll und ganz gelungen", fügt er hinzu. Die virtuellen CDs erscheinen auf dem Desktop der Arbeitsplätze als Verknüpfungen. Ein einfacher Doppelklick genügt, dass sich der Rechner mit dem Terminalserver verbindet und die entsprechende virtuelle CD anfragt. Der User muss lediglich noch eine Dialogabfrage mit Ja beantworten, schon wird das virtuelle Medium in ein virtuelles Laufwerk eingelegt und steht zur Nutzung bereit. Die Studenten können auf diese Weise in elektronischen Zeitschriften blättern und in digitalen Datenbanken recherchieren, als ob diese lokal am Arbeitsplatz-Rechner vorhanden wären. "Dank der integrierten Skripting-Konsole kann ich die Erscheinungsweise von Virtual CD flexibel an meine Bedürfnisse anpassen und beispielsweise individuelle Dialoge gestalten und den Zugriff auf CD-Images und CD-Verwaltung ein- bzw. ausblenden. Ich nutze diese Funktion jedenfalls sehr häufig", so Ahlborn.

Einhaltung der Lizenzverträge

Elektronische Medien auf CD und DVD stellen für die Studierenden eine komfortable Recherche-Möglichkeit dar. Umso komplizierter gestalten sich zum Teil die Lizenzbestimmungen der Verlage. Damit es nicht zur Verletzung dieser strengen Regelungen kommt, nutzt Benjamin Ahlborn zur Kontrolle der Lizenzen den Network Management Server NMS. "Die Lizenzmodelle sind zum Teil ein Albtraum", beschreibt Ahlborn die Problematik der Lizenzeinhaltung. "Der NMS nimmt mir hier zwar einen Großteil der Arbeit ab. Manche Produkte, die strengen Regelungen unterliegen, können wir nur auf einem Arbeitsplatz mit einer lokalen Virtual-CD-Installation anbieten."


Zum Autor

Patrick Afschar

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