Michael Fernau neuer Direktor der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig

Michael Fernau wird neuer Direktor der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig. Der Verwaltungsrat der Deutschen Nationalbibliothek hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, ihn dem Bundespräsidenten zur Ernennung vorzuschlagen. Der 52-jährige Jurist leitet seit sechs Jahren die Zentralverwaltung der Deutschen Nationalbibliothek und wird Anfang 2008 die neue Aufgabe übernehmen. Michael Fernau wird damit einer der beiden ständigen Vertreter der Generaldirektorin der Deutschen Nationalbibliothek, Dr. Elisabeth Niggemann.

Michael Fernau folgt Birgit Schneider nach, die im Sommer 2007 plötzlich und unerwartet gestorben ist. Zu den Schwerpunkten der künftigen Arbeit Fernaus wird neben der Leitung des Hauses mit seinen 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Betreuung der Bauaktivitäten für den 4. Erweiterungsbau der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig gehören. Teil des Leipziger Hauses ist auch das Deutsche Buch- und Schriftmuseum.

Die Deutsche Nationalbibliothek ist die zentrale Archivbibliothek und das nationalbibliografische Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Sie hat die Aufgabe, alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen ab 1913 zu sammeln, dauerhaft zu archivieren, umfassend zu dokumentieren und bibliografisch zu verzeichnen sowie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Zum Sammelauftrag gehören darüber hinaus Übersetzungen aus dem Deutschen, fremdsprachige Literatur über Deutschland sowie seit dem Jahr 2006 Netzpublikationen.

Die Deutsche Nationalbibliothek ist an drei Standorten präsent: In Leipzig (gegründet 1912), in Frankfurt am Main (gegründet 1947) und in Berlin mit dem Deutschen Musikarchiv, das nach Fertigstellung des 4. Erweiterungsbaus nach Leipzig verlegt wird.

Um ihren gesetzlichen Auftrag erfüllen zu können, besitzt die Deutsche Nationalbibliothek das Pflichtexemplarrecht, das jeden Verlag verpflichtet, von seinen Neuerscheinungen zwei Exemplare abzuliefern. Die Deutsche Nationalbibliothek ist eine Präsenzbibliothek: Täglich kommen über 1.800 Menschen in die Lesesäle in Leipzig und Frankfurt am Main.