Editorial      
 
B.I.T.online - eine Zeitschrift im Wandel

Wenn Sie, liebe Leserin und Leser, dieses neue Heft unserer Zeitschrift in Händen halten, beginnt für B.I.T.online eine neue Dekade, nachdem wir vor Weihnachten mit dem 4. Heft den 10. Jahrgang abgeschlossen haben. Da dies ein wohl nicht ganz unwichtiger Markstein in einem Zeitschriftenleben ist, geben wir dieses Heft als Jubiläumsausgabe heraus. Diese soll gleichzeitig zeigen, wohin und wie sich unsere Zeitschrift in den zehn Jahren entwickelt und gewandelt hat, was wir nicht zuletzt Dank Ihrer Mithilfe erreicht haben.

Begann doch alles vor zehn Jahren in einer nicht ganz rosigen Zeit: die öffentliche Hand musste sparen, die Bibliotheksetats wurden gekürzt, sogar manche Bibliothek geschlossen. Buchanschaffungen wurden reduziert und Zeitschriftenabonnements abbestellt. Auch Sponsoren hatten knappere Mittel und kürzten ihre Ausgaben für Anzeigenwerbung. Manche Tageszeitung und auch Fachzeitschrift musste ihr Erscheinen einstellen. In dieser Zeit wagten wir den Start mit einer neuen Zeitschrift, obwohl mancher Kritiker fragte, wozu eine neue Bibliothekszeitschrift? Aber die Veränderungen und Neuerungen im Bibliothekswesen, besonders auf dem Gebiet der Technik und des Managements waren so gewaltig, dass wir glaubten, an Themen zu diesen Fachgebieten keinen Mangel zu haben.

Trotzdem war es ein Risiko, da ja kein Verein oder Verband stützend hinter uns stand.

Jedoch bald schon merkten wir, dass unsere Leser nicht nur über diese engere Thematik informiert werden wollten, sondern universell über das gesamte Gebiet des Bibliotheks- und Informationswesens, wie es auch andere Zeitschriften zunehmend praktizierten; so gibt es keine deutsche Zeitschrift mehr, die sich ausschließlich der Technik, der Forschung oder dem Öffentlichen Bibliothekwesen allein widmet.

Diesen Wandel zu einem universellen Organ haben auch wir vollzogen, wie es in besonderem Maße dieses Jubiläumsheft zeigt: Wir berichten darin aus Wissenschaftlichen, Öffentlichen und Schulbibliotheken, über Ausbildung, E-Science und ein digitales Bildarchiv, beschäftigen uns mit Bibliotheksbau und berichten über Tagungen und Kongresse. Auch schauen wir über deutsche Grenzen hinaus, wenn wir erfahren, welche Bedeutung Österreich-Bibliotheken in Osteuropa haben, unser Nachbar im Alpen-Adria-Raum wirkt und wie gerade im fernen Usbekistan ein bibliothekarischer Umbruch erfolgt.

Auch das Aussehen unserer Zeitschrift ist einem Wandel unterworfen. Sind wir zwar 1998 mit einem modernen Layout als eine der ersten deutschen Bibliothekszeitschriften im Vierfarbendruck und gleichzeitig als erste mit einer Online-Ausgabe im Internet an die bibliothekarische Öffentlichkeit getreten, so haben wir dies doch stetig, vielleicht von unseren Lesern kaum bemerkt, auch den modernen Strömungen angepasst. So haben wir ab diesem Jubiläumsheft auch ein weiterentwickeltes Layout verwirklicht.

Aber nicht nur Inhalt und Aussehen einer Zeitschrift sind dem Wandel unterworfen, auch die für sie tätigen Personen. Nachdem unsere Zeitschrift das Alter von zehn Jahren erreicht, sich im Bibliothekswesen wohl etabliert hat und schwerlich aus diesem wegzudenken ist, ist auch personell an einen Wandel zu denken. Nach der Mitbegründung hatte ich zehn Jahre lang die Ehre, unsere Zeitschrift als Chefredakteur zu betreuen. Inzwischen habe auch ich ein Alter erreicht, um an einen Generationswechsel zu denken und mich aus dem täglichen, wie man sagt, operativen Redaktionsgeschäft zurück zu ziehen.

Ich bin in der glücklichen Lage, in meinem Herausgeberkollegen Herrn Christoph-Hubert Schütte einen geeigneten und kompetenten Nachfolger gefunden zu haben, der die Aufgabe des Chefredakteurs ab diesem Heft gerne übernimmt. Er wird in der Redaktionsaufgabe unterstützt von Frau Angelika Beyreuther, die schon seit Jahren im Verlag für diese Zeitschrift tätig ist. Und bei Herrn Erwin König, der von Anfang an B.I.T.online verantwortlich betreut hat, weiß ich die Zeitschrift weiterhin in zuverlässigen und bewährten Händen. Ich selbst werde meine Funktion als Mitherausgeber wahren und mich für Inhalt und Aussehen der Zeitschrift B.I.T.online einsetzen.

Ihnen allen, liebe Leserinnen und Leser, danke ich für Ihre jahrelange Unterstützung und bitte Sie, diese auch meinen Nachfolgern zuteil werden zu lassen.

Ihr Dr. Rolf Fuhlrott