RFID in Bibliothek der FH Augsburg

Seit Herbst 2007 bietet die FHB Augsburg als erste wissenschaftliche Bibliothek Bayerns die Selbstverbuchung und automatisierte Medienrückgabe rund um die Uhr an. Die Erweiterung des Benutzerservices war ein zentrales Anliegen, das dank RFID auf vielfältige Weise realisiert werden konnte.

„Unsere Öffnungszeiten konnten wir von 43 Wochenstunden auf 70 Stunden ausbauen. Und zudem freuen sich 5.000 aktive Benutzer, dass unsere Mitarbeiter spürbar entlastet worden sind und daher mehr Zeit für die Beratung und die Literaturrecherche erübrigen können“, berichtet Bibliotheksleiterin Angelika Hofmockel.

Neuerdings können an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr Medien zurückgegeben werden. An der Außenfassade des Gebäudes wurde ein BiblioReturn integriert. Zum Schutz vor Vandalismus besteht der Touchscreen aus Sicherheitsglas. Die Klappe des Rückgabefachs öffnet sich nur nach entsprechender Authentifizierung mit der FH-Card und der Eingabe einer persönlichen, sechsstelligen PIN, um einem möglichen Zweckentfremdung des Rückgabegeräts vorzubeugen. Dabei wurde die zusätzliche PIN-Abfrage von 83 % der Benutzer als sinnvoll und praktisch empfunden. Sollte die FH-Card verloren gehen, so ist auf diese Weise ein Missbrauch der Karte ausgeschlossen.

Mit der bedienungsfreundlichen Selbstverbuchungsstation des Typs Jupiter ist auch bei der Ausleihe – trotz der PIN-Abfrage – der Zeitgewinn enorm. Sogar in den hochfrequentierten Vorlesungspausen gibt es keine Wartezeiten mehr.

Generell ist der Einsatz von Mifare-Karten im gesamten FH-Bereich von Vorteil. Die Studierenden können mit nur einer Multifunktionskarte Medien verbuchen, ihr Bibliothekskonto verwalten, Kopierkosten begleichen oder in der Mensa bezahlen. Auch der Zutritt zur Bibliothek am Abend und zum Rechenzentrum wird über die Karte geregelt.

Effizient ist die installierte 2-Wege-Sortieranlage, die sich hinter dem BiblioReturn anschaulich in einem Glaskasten befindet. Vorbestellte Medien werden sofort aussortiert und es folgt automatisch der Ausdruck eines Bestellzettels.

Innerhalb von zwei Monaten wurde der komplette Freihandbestand von 50.000 Medien konvertiert. Studierende wurden als Hilfskräfte eingesetzt. Weitere 50.000 Magazinmedien werden im Falle einer Ausleihe an einem der zwei StaffStations initialisiert und mit einem RFID-Label beklebt. Die BiblioChip-Software ist auch am Thekenarbeitsplatz direkt in den SISIS-Client von OCLC integriert. Angelika Hofmockel:„Zusätzlich ersetzt das BiblioChip-System unsere bisherige Buchsicherungsanlage. Nicht nur der verbesserte Sicherungsaspekt durch RFID war uns wichtig. Die Tatsache, dass wir nur noch ein einheitliches System sowohl für die Verbuchung als auch für die Sicherung der Medien einsetzen, erhöht unsere Produktivität.“

Insgesamt hat die Installation der Technik 118.000 € gekostet.
www.bibliotheca-rfid.com