Bibliotheca organisiert RFID-Anwendertreffen

Am 28. Oktober 2008 fand in der Stadtbibliothek Reutlingen das 1. BiblioUser Meeting statt. Bibliotheca RFID Library Systems organisierte einen kurzweiligen Tag mit kompakten Informationen rund um das Thema RFID. Knapp 35 BibliothekarInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz diskutierten über die vielfältigen RFID-Einsatzmöglichkeiten. Neuste Trends und Produktentwicklungen wurden von Bibliotheca in vorausschauenden Fachvorträgen thematisiert. Anschauliche Präsentationen der Stadtbibliothek Reutlingen und des IKMZ Wildau vermittelten persönliche Erfahrungen nach einem Jahr RFID.

Alexandra Piper demonstriert im Rahmen einer Bibliotheksführung die Sortieranlage in der Stadtbibliothek Reutlingen.

Bibliotheca präsentierte zahlreiche Produktneuheiten wie zum Beispiel den neuen BiblioSelfCheck Mars Hybrid.

„Die äußerst positive Resonanz auf unser 1. BiblioUser Meeting freut uns sehr. Die rege Teilnahme aus öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken sowie die Diskussionsfreude aller Beteiligten signalisierte uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so Hartmut Marder, Geschäftsführer Bibliotheca Deutschland. Das Programm bot sowohl aktiven BiblioChip Usern als auch zukünftigen Anwendern eine breite Palette an Informationen. Nicht zuletzt war das Treffen eine ideale Gelegenheit, sich mit mehreren Bibliothekaren konkret über Installationsspezifikationen unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Bibliothekssysteme auszutauschen.

RFID ein Jahr im Einsatz

Christa Gmelch, Bibliotheksleiterin der Stadtbibliothek Reutlingen, und Alexandra Piper, dortige IT-Systembetreuerin und Projektleiterin, präsentierten ausführlich ihre Erfahrungen nach einem Jahr RFID. Eine Bibliotheksführung veranschaulichte die Umsetzung schließlich im Detail. Einer der zentralen Aspekte waren dabei nicht nur die innenarchitektonischen Überlegungen zu den Standorten der RFID-Geräte, sondern auch ihre Auslastung: Statistische Erhebungen zeigten, dass die Nutzung der Selbstverbucher innerhalb eines Jahres von 81 % auf 86–88 % gestiegen war; noch deutlicher war die Akzeptanzsteigerung der automatisierten Rücknahme von 58 % auf 85 %. Die Auswirkung für die Mitarbeiter lag somit auf der Hand: Mit der zunehmenden Automatisierung veränderten sich ihre Aufgabengebiete; die Tätigkeiten wurden anspruchsvoller. Ziel der Reutlinger ist es, eine Selbstausleihe von 90–95 % zu erreichen.

Dr. Eva Schubert, Leiterin der Münchner Stadtbibliothek Am Gasteig, konnte derartigen Vorstellungen zustimmen: In München wird die Ausleihe zu 98 % und die Rückgabe zu 99 % mit den BiblioChip-Geräten abgedeckt. Nicht zuletzt fällten Marianne Pohl und Dr. Eva Schubert über ihr RFID-System das einhellige Urteil: „Ich würd’s nicht mehr wieder hergeben!“ Nächstes Jahr ist die Umstellung auf RFID, die 2006 begann, in allen Münchner Stadtbibliotheken abgeschlossen. Damit sind dann 100 RFID-Geräte im Einsatz. Die Stadtbibliothek zählt jährlich etwa 80 Mio. Verbuchungen.

Auch das IKMZ Wildau, die Bibliothek der Technischen Fachhochschule, arbeitet seit Herbst 2007 mit dem BiblioChip-System. Eine Kooperationsvereinbarung ermöglicht es Bibliotheca, in Wildau praxisnahe Einsichten zu gewinnen und unmittelbar ihre Gültigkeit für andere Anwender zu überprüfen. Aktuell wurden Studien zum Einsatz der diversen mobilen Handlesegeräte durchgeführt. Bibliotheksleiter des IKMZ Wildau, Dr. Frank Seeliger, lieferte anhand einer Teilrevision mittels RFID wertvolle Hinweise, wie die tragbaren RFID-Leser noch verbessert werden können.

Trends und Entwicklungen

Das BiblioChip RFID-System gilt als zukunftssichere Investition. Ein spannender Ausblick auf die kommende Generation an Hard- und Software bestätigte dies. Laut CTO Christian Camenzind soll nicht nur die bekannte Produktpalette entsprechend der Bedürfnisse aus der Praxis um kostengünstigere oder leistungsspezifische Ausführungen erweitert werden. Auch das Spektrum an optionalen Funktionalitäten bei etablierten Komponenten wird ausgebaut. Die neue Software wurde sogar als kleine „Revolution“ für 2009 angekündigt: schlank, schnell, flexibel. Grundlagen dieser mannigfaltigen Fortschritte sind neue produktspezifische Technologien.

Betont wurde in diesem Kontext die Kompatibilität aller BiblioChip-Komponenten und Bibliothecas anhaltendes Engagement für die Standardisierung im Bibliotheksumfeld. Jüngst profilierte sich das Unternehmen als Mitglied der Schweizer Normen Vereinigung (SNV), um im Interesse seiner Kunden aktiv an der Entwicklung neuer internationaler Standards mitwirken zu können.

In diesem Zusammenhang wurde ausführlich das Pro und Kontra von UHF in Bibliotheken thematisiert. Bislang wurde kein Datenmodell definiert und UHF-Standards sind nicht in Sicht: Eigentlich wären dies schon gravierende Ausschlusskriterien für eine mögliche Bibliotheksanwendung, doch es wurden noch weitere „Mythen“ um UHF wie zum Beispiel bessere Erkennungsraten oder günstigere Labelpreise aus dem Weg geräumt. Überzeugende Quintessenz war, dass ein UHF-Label im Moment keine positive Alternative zum High Frequency-Etikett darstellt.

Fazit

Zweifellos beleuchtete das BiblioUser-Meeting branchennah vielfältige Facetten des RFID-Einsatzes, von denen hier nur einige angeschnitten werden konnten. Nicht nur die Anwender hatten an diesem Tag Gelegenheit, ihre Wünsche und Anforderungen zu formulieren oder ihre Installation an den Erfahrungen der KollegInnen zu spiegeln. Auch Bibliotheca konnte verifizieren, ob seine zukünftigen Entwicklungen und Produkte mit den Interessen seiner Kunden übereinstimmen. Rundum ein sympathisches Branchentreffen, das im kommenden Jahr zusätzlich in der Schweiz stattfinden wird.


www.bibliotheca-rfid.com