Buchmesse Frankfurt

Der Recherche auf der Spur: Aktenzeichen F.A.M.I

von Karin Holste-Flinspach

Zum zweiten Mal stellten Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FAMIs) auf der Frankfurter Buchmesse 2008 ihren Beruf und ihre Arbeitsfelder dar. Der professionell gestaltete Messestand, dessen Mobilar inklusive Sitzboxen und technischer Ausstattung von der Messe gestellt wurde, befand sich direkt vor dem International Library Center in Halle 4.2 und war damit im richtigen Umfeld platziert. Durch die räumliche Nähe zum Digital Market Place, den Foren Wissenschaft und Innovation, den wissenschaftlichen Fachverlagen und Anbietern von Dienstleistungen für Bibliotheken, Fachinformations- und Bildungsspezialisten wurde viel fachinteressiertes Publikum angezogen.

Ermöglicht wurde die FAMI-Aktion durch die Bereitstellung eines kostenlosen Standes und großzügiger Unterstützung seitens der Messegesellschaft und dem von der Stauffenbergschule in Frankfurt mit knapp 60 Auszubildenden aller fünf Fachrichtungen durchgeführten klassenübergreifenden Projekt der Messestandgestaltung, vom Versenden der Einladungen bis zur Dokumentation des Gesamtprojekts. Der schwierigen Sponsorensuche, teilweisen Freistellungsproblemen von Nachwuchskräften während der in den hessischen Schulferien stattfindenden Buchmesse (ein ausgetüftelter Dienstplan sorgte für eine durchgehende Standbesetzung an allen fünf Messetagen, das Wochenende eingeschlossen), standen eine enorme Kreativität und Dienstleistungsbereitschaft und private Initiative der Auszubildenden gegenüber. So zog sich im Jubiläumsjahr des Berufes als roter Faden das Aktenzeichen F.A.M.I als originelles kriminalistisches Element mit Strichcode und Fingerabdruck als Erkennungszeichen durch die Messeaktivitäten.

Interessierte hatten die Möglichkeit, am Messestand Fachgespräche zu führen, sich etwas zurückgezogen einen FAMI-Krimi quer durch die Fachrichtungen des Berufes anzusehen, konnten versuchen, ein Recherchequiz zu lösen oder Give-aways am Glücksrad zu gewinnen. Eher für Fachpublikum gedacht waren eine FAMI-Zeitschrift mit einem ansprechenden Überblick über Ausbildung, Auslandspraktika, Berufstätigkeit und Comics, eine schon am zweiten Messetag so gut wie vergriffene Weiterbildungsbroschüre, Untersuchungen zur Geschichte des Berufes und die Ergebnisse einer Verbleibstudie.

Berufsinteressierte hatten am Newcomertag der dgi-online Tagung, die einige Veranstaltungen in das in gleicher Halle gelegene Innovationsforum ausgelagert hatte, zahlreiche Informationsmöglichkeiten und konnten sich auch über die duale Berufsausbildung hinausgehend im LIS-Corner informieren, dem gegenüberliegenden gemeinschaftlichen Stand von fünf Hochschulen aus dem deutschsprachigen Bereich.

Zumindest am Eintrittsgeld musste der Besuch des Fachnachwuchses ferner nicht scheitern, für sie gab es gleichfalls zum zweiten Mal kostenlose Messeeintrittskarten – in Kooperation zwischen Buchmesse und Berufsverband Information Bibliothek.

Gelohnt hat es sich:

Steigerungsfähig sind die Pressearbeit im Vorfeld, die noch nicht über die Messewebsite lief, und die Verknüpfung mit Angeboten für Berufseinsteiger im Verlags- und Buchhandelssektor.

Schlussendlich: Der Buchmessen-Virus hat uns auch zukünftig im Griff! 2009 geht’s weiter mit nochmals verstärkter Vernetzung mit der dgi-online-Tagung und dem gezielten Einladen von Schulklassen sowie Veranstaltungen am Stand.


Autorin

Karin Holste-Flinspach ist Wissenschaftliche Bibliothekarin und Lehrkraft für berufsbildenden Unterricht der Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste

Stauffenbergschule
Arnsbergerstraße 44
D-60385 Frankfurt am Main
karinholsteflinspach@yahoo.de