Thema: NS-Raubgut

 


NS-Raubgut in Bibliotheken:
Suche, Ergebnisse, Perspektiven. Drittes Hannoversches Symposium

im Auftrag der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek
– Niedersächsische Landesbibliothek hrsg. von Regine Dehnel.
- Frankfurt am Main: Klostermann, 2008. 242 S.
(Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie: Sonderband; 94)
ISBN 978-3-465-03588-6. € 69,00

 


NS-Raubgut, Reichstauschstelle und Preußische Staatsbibliothek:
Vorträge des Berliner Symposiums am 3. und 4. Mai 2007

Hrsg. Hans Erich Bödeker; Gerd-Josef Bötte.
- München: Saur, 2008. VIII, 175 S.
ISBN 978-3-598-11777-0. € 38,00

 


Bibliotheken in der NS-Zeit:
Provenienzforschung und Bibliotheksgeschichte

Hrsg. Stefan Alker; Christina Köster; Markus Stumpf.
Veröffentlichung der Vienna University Press erschienen im Verlag V&R unipress GmbH
- Göttingen. Wien: Verlag V&R unipress, 2008. 349 S.
(Publikation der Universitätsbibliothek Wien)1
ISBN 978-3-89971-450-0

 


- Georg Ruppelt: „Keine deutsche Bibliothek sollte Bücher aus jüdischem Besitz
ihr eigen nennen, die unmittelbar oder mittelbar durch Erpressung,
durch Raub und durch Mord in ihren Bestand gekommen sind!“2

Vorbemerkung

Vorab eine Bemerkung zu einem Beitrag im SPIEGEL Heft 43/20083, in dessen Mittelpunkt die Restitutionsforschung der Bibliothekare steht. Der Autor Michael Sontheimer geht davon aus, dass in den Magazinen deutscher Bibliotheken etwa eine Million Bücher stehen, die in der Nazi-Zeit geraubt wurden. „Während manche Bibliothekare wie Detektive nach ihnen suchen, interessieren sich viele nicht für das schwierige Erbe in ihren Beständen.“ (S. 58) Der Autor wirft Mitarbeitern u. a. der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen vor, dass sie auf dem Gebiet der Digitalisierung bundesweit führend sind, „nur die Vergangenheit interessiert sie offenbar weniger.“ (S. 59) Es ist richtig, dass jahrzehntelang die Bibliotheken nicht nach der Herkunft der Bücher gefragt haben, die während der NS-Zeit in ihre Bestände aufgenommen wurden, und dass in vielen Bibliotheken bis heute nicht systematisch nach Raubgut in ihren Beständen gesucht wurde.

Für dieses Verhalten in den Bibliotheken gibt es m. E. mehrere Gründe.

Es gibt zum einen die Mauer des kollektiven Schweigens, die möglicherweise erst zwei Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg gebrochen werden kann, so wie wir dies auch in anderen Wissenschaftsdisziplinen und Institutionen finden können. Erst jetzt scheint eine Verdrängung der Ereignisse nicht mehr möglich. Denken wir in diesem Zusammenhang auch daran, wie die Politik die Arbeit der vor 50 Jahren gegründeten Ludwigsburger Zentralstelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen von Anfang an behindert hat.

Zweitens findet ein Paradigmenwechsel statt. Dazu bemerkt Rainer Strzolka: „Die Bibliotheken werden zunehmend zu Dienstleistern für die Wirtschaft, ohne dass Nachhaltigkeit und historisches Bewusstsein noch als Wert gelten. Die Bibliothek als kulturelles Gedächtnis einer Gesellschaft steht zur Disposition.“4 Bibliotheksgeschichte gehört „heute nicht mehr zum verbindlichen Lehrkanon, was im Grunde genommen ein Skandal ist, weil die gesellschaftliche Stellung von Bibliotheken somit kaum noch in ihrem Wandel begriffen werden kann. Geschichtslosigkeit ist für Bibliotheken keine gute Basis.“5

Wir haben drittens ein Aufmerksamkeitsproblem. Provenienzforschung findet immer dann eine besondere Beachtung, wenn es sich um wertvolle Kunstobjekte handelt. Provenienzforschung in Bibliotheken ist Provenienzforschung bei Büchern, und die ist vergleichsweise schwierig, weil es sich meist um Massenware handelt, die keinen großen materiellen Wert hat. Die Bücher gelangen oft über schwer nachvollziehbare Wege an ihren heutigen Standort. Übrigens wird auch beklagt, dass die deutschen Museen und der Kunsthandel ihre Rolle im Umgang mit der NS-Raubkunst bisher nicht aufgearbeitet haben.6

Viertens ist eine permanente Personal- und Finanznot zu verzeichnen, die viele Bibliotheken davon abhält, aufwendige Recherchen zur Geschichte der eigenen Einrichtung durchzuführen.7 In den letzten Jahren sind umfassendere Untersuchungen durchgeführt und neue begonnen worden, Forschungsprojekte angelaufen, zahlreiche Publikationen erschienen, Ausstellungen gezeigt und Raubgut an die Erben der jüdischen Eigentümer restituiert worden.

2008 war für dieses Thema ein besonderes Jahr – 75 Jahre nach der nationalsozialistischen Bücherverbrennung und 70 Jahre nach der Reichspogromnacht, zugleich 10 Jahre nach der Verabschiedung der Grundsätze der Washingtoner Konferenz in Bezug auf Kunstwerke, die von den Nationalsozialisten beschlagnahmt wurden.

Der Rezensent möchte mit den o. g. drei in Deutschland erschienenen Veröffentlichungen zum Thema NS-Raubgut in gebotener Kürze neue bibliothekarische Arbeitsergebnisse vorstellen. Es sind nicht die ersten, und es werden mit Sicherheit nicht die letzten sein.

 

NS-Raubgut in Bibliotheken. Drittes Hannoversches Symposium

Das Erste Hannoversche Symposium 2002 „Jüdischer Buchbesitz als Beutegut“ hatte deutlich gemacht, dass nicht nur in Museen, sondern auch in Bibliotheken nach geraubtem jüdischem Kulturgut systematisch gesucht werden muss. In Anlehnung an eine Handreichung für Museen entstand ein Leitfaden für die Suche nach Raubgut in den Bibliotheken. Auf dem Folgetreffen „Jüdischer Buchbesitz als Raubgut“ 2005 stand der internationale Aspekt im Vordergrund. Die Beiträge zeigten, „dass die nationalsozialistischen Verbrechen in ganz Europa noch heute Spuren hinterlassen haben, die wissenschaftlich erforscht werden müssten als Grundlage für gerechte und faire Lösungen bei der Restitution von geraubtem und abgepresstem Kulturgut.“ (S. 7–8)8 Das große Interesse an diesem Thema führte dazu, dass sich Experten innerhalb von fünf Jahren 2007 in Hannover zum dritten Erfahrungsaustausch trafen. Das Motto blieb das gleiche: „NS-Raubgut in Bibliothek: Suche, Ergebnisse, Perspektiven“.

Der Tagungsband umfasst 16 Beiträge und wird ergänzt und erschlossen durch ein Grußwort des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, ein Geleitwort von Georg Ruppelt, eine Einleitung von Regine Dehnel, Kurzbiographien der Autorinnen und Autoren sowie zwei Register (Personenregister, Orts- und Sachregister). Den Beiträgen vorangestellt ist ein Appell des Hauptrabbiners der Gemeinde von Pinsk in Weißrussland, in dem um Unterstützung bei der Suche nach der verlorenen Sammlung der chassidischen Gemeinde von Karlin-Stolin gebeten wird. Die Bibliothek der Gemeinde ging bei einem Rachfeldzug der deutschen Wehrmacht 1942 verloren.

Einige Beiträge behandeln neue Erkenntnisse in der Forschung zum NS-Raubgut, andere vertiefen Untersuchungen aus dem Ersten oder Zweiten Symposium, wieder andere stellen Verbindungen zu ähnlich gelagerten Konferenzen her.

Die ersten fünf Beiträge konzentrieren sich auf die Organisatoren, Mittler und Nutznießer des Raubes in Deutschland. Hier wird auf folgende Beziehungen aufmerksam gemacht:

Es folgen sieben Berichte aus Bibliotheken, die sich mit den Fortschritten bei der Identifizierung von Raubgut beschäftigen. Es handelt sich um

Vier Beiträge beinhalten Neue Facetten und Sichtweisen des Themas:

Regine Dehmel weist zurecht darauf hin, dass die in diesem Tagungsband vereinten Beiträge die Kenntnisse zum NS-Raubgut in Bibliotheken vertiefen, aber immer noch zahlreiche Desiderate bestehen wie die Tätigkeit von deutschen Bibliothekaren nach Kriegsbeginn in den besetzten Gebieten und die Geschichte nationalsozialistischer Bibliotheken (z. B. SS-Schule Haus Wewelsburg).

Das Symposium wurde von den Ausstellungen „Displaced books – NS-Raubgut in der Universitätsbibliothek Marburg“ in der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover und „Enteignet, zerstört, entschädigt – Die Kunstsammlung Gustav Rüdenberg 1941–1956“ im Stadtarchiv Hannover flankiert.

 

NS-Raubgut, Reichstauschstelle und Preußische Staatsbibliothek

Die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz gehörte sicher nicht zu den „Vorreitern und Initiatoren“9 von Untersuchungen zum NS-Raubgut, aber in den letzten Jahren wurden große Fortschritte gemacht. „Ein besonders großer Forschungsbedarf bestand in diesem Zusammenhang hinsichtlich der Aktivitäten der Reichstauschstelle, einer mit der Preußischen Staatsbibliothek in vielfältiger Weise verflochtenen Institution, deren zentrale Rolle bei der Erwerbung und Verteilung der durch das NS-Regime enteigneten Bücher unbestritten ist.“ (S. V) Seit 2006 gibt es nun ein gemeinsames, von der Fritz-Thyssen-Stiftung finanziertes Forschungsprojekt der Berliner Staatsbibliothek und dem Max-Planck-Institut für Geschichte: „Beschlagnahmte Bücher: Reichstauschstelle und Preußische Staatsbibliothek zwischen 1933 und 1945. Aspekte der Literaturversorgung unter der Herrschaft des Nationalsozialismus.“ Die erste hier vorgelegte Bilanz ist beeindruckend und zeugt von dem großen Nutzen interdisziplinärer Zusammenarbeit zu einem Thema, das sich wie ein roter Faden durch NS-Raubgut in Bibliotheken zieht.

Nach der Skizzierung der Problemstellung durch die Herausgeber folgen erste Ergebnisse, geordnet innerhalb von vier Bereichen.

Der erste Teil Institutionelle Konstellationen behandelt die politischen und juristischen Voraussetzungen: Die politische Kontrolle und Steuerung des wissenschaftlichen Bibliothekswesens durch das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung sowie die Praktiken der Enteignung von Kulturgut durch Behörden der Reichsfinanzverwaltung

Der zweite Teil Reichstauschstelle und Preußische Staatsbibliothek behandelt erstmals detailliert die Geschichte der Reichstauschstelle und den Auftrag der Staatsbibliothek als Verteilungsstelle für beschlagnahmte Literatur. Die Ergebnisse der bisherigen Untersuchungen waren eine gute Grundlage „für eine gezielte Analyse des NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts im allgemeinen Druckschriftenbestand der Staatsbibliothek zu Berlin.“ (S. 105) Etwa 20.000 Einträge wurden als verdächtig eingestuft, 10.000 davon konnten eindeutig als unrechtmäßig in den Besitz der Staatsbibliothek gelangte Bücher identifiziert werden. Behandelt werden juristische Fragen wie die Beziehungen zu NS-Institutionen (Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg, Rangunterschiede bei der Zuweisung beschlagnahmter Literatur zwischen der Staatsbibliothek und der Zentralbibliothek des Sicherheitshauptamtes) und erste konkrete Vorgänge wie die Bibliotheken der SPD, des Instituts für Sozialforschung und der Industriellenfamilie Petschek sowie die Büchersammlungen jüdischer Verfolgter.

Der dritte Teil gibt in drei Beispielen Auskunft über die Beziehungen zwischen Reichstauschstelle, Preußische Staatsbibliothek und Bibliotheken: die Nationalbibliothek Wien10, die Universitätsbibliothek Marburg und die Universitätsbibliothek Tübingen.

Der vierte Teil Problemstellungen der Provenienzforschung ergänzt die vorangegangenen Kapitel um einen Bericht aus der Praxis der Berliner Staatsbibliothek (Geschäftsgänge zur Restitution von NS-Raubgut) und um juristische Fragen (z. B. Terminologie der Begriffe „Raubgut“ und „Beutegut“, zeitgeschichtliche Zusammenhänge, Umgang mit Beutegut zwischen 1945 und 1990 und nach der politischen Wende von 1991 sowie das russische Beutekunstgesetz von 1998).

Die Beiträge zeigen, dass die Preußische Staatsbibliothek und die Reichstauschstelle „in erheblichem Maße in die Verwertung von beschlagnahmten Büchern und Druckschriften verwickelt“ (S. 61) waren.

 

Bibliotheken in der NS-Zeit

Nach der Konferenz „Raub und Restitution in Bibliotheken“ 2003 ist dies die zweite Konferenz zum Thema Provenienzforschung und NS-Bücherraub in Österreich. Die Tagung wurde gemeinsam von der Wienbibliothek und der Universitätsbibliothek Wien mit Unterstützung der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare und der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich veranstaltet.

Behandelt wurden die drei eng miteinander verbundenen Themen Provenienzforschung, Bibliotheken in der NS-Zeit und Bücherraub in den besetzten Gebieten. 20 Vortragende aus fünf Ländern berichteten von ihren Erfahrungen.

Panel 1 beschäftigte sich in fünf Beiträgen mit der Provenienzforschung an deutschen Bibliotheken: Bayerische Staatsbibliothek, Universitätsbibliothek Marburg, Staatsbibliothek zu Berlin, Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin und Universitäts- und Stadtbibliothek Köln (zu den Widmungsexemplaren aus der Bibliothek von Elise und Helene Richter).

Panel 2 behandelte in fünf Beiträgen neue Projekte zur Geschichte der Bibliotheken in der Nazi-Zeit am Beispiel der Universitätsbibliothek Graz (hier wurde ein ehrgeiziges Dissertationsprojekt vorgestellt), der Universitätsbibliothek Leipzig, der Bibliothek des Deutschen Museums, der Bayerischen Staatsbibliothek (im Mittelpunkt steht ein Nationalsozialist der ersten Sunde, der Generaldirektor Rudolf Buttmann) und der Universitätsbibliothek Tübingen (am Beispiel der Restitution anhand der Privatbibliothek des Völkerrechtlers Max Fleischmann aus Halle).

Panel 3 setzte das Thema aus dem vorangegangenen Panel in sechs Beiträgen bezüglich der Wiener Bibliotheken in der Nazi-Zeit am Beispiel der Universitätsbibliothek Wien11 (in vier Beiträgen z. B. das Schicksal des früheren Direktors Salomon Frankfurters sowie eine Zwischenbilanz zur Provenienzforschung an der Bibliothek der Medizinischen Fakultät), der heterogenen Geschichte der Bibliothek des Jüdischen Museums Wien sowie der Wienbibliothek fort.

Panel 4 wandte sich einem sehr wichtigen Gebiet zu, dem sich in der Zukunft m. E. noch mehrere Konferenzen widmen werden12: Bücherraub in den besetzten Gebieten. In vier sehr unterschiedlichen Beiträgen wurden die Rolle der Direktoren der großen Berliner Bibliotheken H. A. Krüss und G. Abb in den besetzten Gebieten Polens und Frankreichs, die gewaltigen Bücherverluste der polnischen Bibliotheken in den Jahren von 1939–1949, die Arbeit des „Forschungstrupps Ost“ in der Sowjetunion von 1941–1943 sowie der Problematik der Restitution im Staat Israel behandelt.

Eingeleitet wird der Tagungsband mit einer Würdigung des früh verstorbenen Gerhard Renner und dem sehr beachtenswerten Eröffnungsvortrag von Jürgen Babendreier zur „Raubgutrecherche im Bibliotheksregal“ mit der Empfehlung, Netzwerke der „Bibliotheksarchäologie“ aufzubauen, wie sie auch den Räubern des Kulturguts zur Verfügung standen.

Die Konferenz war von zwei Ausstellungen begleitet: „Bibliotheken an der Universität Wien in der NS-Zeit. Bücherraub, Provenienzforschung, Restitution“ an der Universitätsbibliothek Wien und „Geraubte Bücher und ihr Schicksal in der Wienbibliothek“ im Rathaus.

Fazit

Diese auf Papier festgehaltenen Arbeitsergebnisse präzisieren den Beitrag von Michael Sontheimer. Sie zeigen, dass ein immer tieferes Eindringen in das dunkelste Kapitel deutscher Bibliotheksgeschichte ein wichtiges Element im Management deutscher und österreichischer Bibliotheken geworden ist. Die Umsetzung wird noch lange dauern.


Prof. em. Dr. Dieter Schmidmaier
Ostendorfstraße 50
12557 Berlin
dieter.schmidmaier@schmidma.com


Anmerkungen

1. Dieses Buch lag dem Rezensenten leider nur als pdf-Datei vor, so dass er beim Verlag einige Daten (z. B. Preis, Einband, Größe, Papier, Vorsatzgestaltung, Typographie) erfragen musste. Seiner mehrfachen telefonischen Bitte um Zusendung eines originalen Exemplars konnte der Verlag nicht nachkommen, da schon nach wenigen Tagen keine Rezensionsexemplare mehr zur Verfügung gestanden hätten. Wegen der bibliothekspolitischen Bedeutung hat sich der Rezensent entschlossen, diese Veröffentlichung dennoch zu berücksichtigen. Eine große Hilfe war ihm ein sehr guter Beitrag über die Tagung von Reinhard Buchberger in: Mitteilungen der VÖB 61 (2008) 2,

2. Ruppelt, Georg: In: Jüdischer Buchbesitz als Raubgut: Zweites Hannoversches Symposium. Frankfurt am Main, 2006. S. 10. S. 51-55.

3. Sontheimer, Michael: Stumme Zeugen. In: SPIEGEL (2008) 43, S. 58-60.

4. Strzolka, Rainer: NS-Raubgut in Bibliotheken – ein Tagungsbericht zum Dritten Hannoverschen Symposium über NS-Raubgut in Bibliotheken, 8.–9. November 2007; nebst Ergänzungen. In: Bibliothek. Forschung und Praxis 32 (2008) 2, S. 247–248.

5. Strzolka, Rainer: Wer Bücher findet, lese darin einmal in dreissig Tagen … Bericht vom 3. Hannoverschen Symposium „NS-Raubgut in Bibliotheken“. In: Bibliotheksdienst 41 (2007) 12, S. 1288.

6. Die neueste Klage findet sich in einem Beitrag von Tobias Timm: Zwielichtige Herkunft. In: DIE ZEIT (2008) 48, S. 66.

7. Die Bundesregierung hat für die Jahre 2008-2010 drei Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Vgl. http://www.bundesregierung.de/nn_774/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2007/11/2007-11-14-bkm-provenienzforschung.html

8. Die Berichte erschienen in: Jüdischer Buchbesitz als Beutegut. Symposium im Niedersächsischen Landtag am 14. November 2002 / hrsg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Hannover, 2003. 87 S. – Jüdischer Buchbesitz als Raubgut: Zweites Hannoversches Symposium / hrsg. von Regine Dehnel. Frankfurt am Main, 2006. 435 S. (Rez. in B.I.T.online 9 (2006) 1, S. 272–273.)

9. Raubgut in Berliner Bibliotheken / Red. Michael Dürr; Annette Gerlach. Berlin, 2007. S. 57.

10. Hierzu gibt es eine vorzügliche, sehr umfangreiche Untersuchung: Hall, Murray G.: „… allerlei für die Nationalbibliothek zu ergattern …“: eine österreichische Institution in der NS-Zeit / Murray G. Hall; Christina Köstner. Wien; Köln; Weimar, 2006. XII, 617 S. (Rez. in B.I.T.online 10 (2007) 1, S. 88.) Die Autoren stellen beeindruckend die Raubzüge der Nationalsozialisten durch Europa am Beispiel dieser großen bedeutenden Bibliothek dar. Erst das Kunstrückgabegesetz von 1998 verpflichtet auch die Österreichische Nationalbibliothek zur Provenienzforschung und Restitution unredlich erworbener Objekte und damit auch zu einer neuen Bewertung ihrer Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus und in den Nachkriegsjahren. Nach 1945 kam es nur marginal zu einer Aufarbeitung. Hausintern und in offiziellen Veröffentlichungen der Nationalbibliothek wurde geglättet oder verschwiegen.

11. Ein umfangreicher Artikel erschien Ende 2008: Stumpf, Robert: Bausteine der Wissensvermehrung. Alois Jesinger und die NS-Opposition an der Universitätsbibliothek Wien (1938–1945). In: Mittweilungen der VÖB 61 (2008) 4, S. 7-40.

12. Neuestes Beispiel ist ein Kolloquium an der Universität Marc Bloch Strasbourg. Vgl. Borchardt, Peter: Bücher und wissenschaftliche Bibliotheken in den vom nationalsozialistischen Deutschland besetzten und annektierten Gebieten: ein Kolloquium in Strasbourg. In: Bibliotheksdienst 42 (2008) 12, S. 1317–1320.