Editorial
„Bibliotheken auf die Tagesordnung“

Dieses Motto unserer IFLA-Präsidentin Claudia Lux aus Berlin, liebe Leserinnen und Leser, hat alle Bibliothekarinnen und Bibliothekare nun fast drei Jahre begleitet. Zu Anfang eines jeden Jahres ihrer Amtszeit lud Frau Lux zu einem IFLAPresidential Meeting ein. In diesem Jahr waren zu dem Meeting „Zugang zum Wissen: Bibliotheken im Netzwerk“ Gäste aus dem Nahen und Mittleren Osten eingeladen. Susanne Maier gibt Ihnen in diesem Heft einen Überblick über das Meeting im Februar. Alle Keynotes sind im Übrigen in vollem Wortlaut über die Homepage ifla-deutschland.de erreichbar.

Darunter ist auch der Vortrag von Frau Lux zu finden, in dem sie ausführlich und „in sehr dicht formulierter Weise“, wie Frau Maier es ausdrückt, auf die digitale Bibliothek als gesellschaftliche Herausforderung eingeht. Um zu erreichen, dass über Bibliotheken für jeden Menschen auf dem Globus Wissen in unterschiedlicher Form zugänglich wird, sieht Frau Lux drei Herausforderungen auf die Bibliotheken zukommen:

  • Bibliotheken in allen Ländern müssen mit der technischen Entwicklung Schritt halten können, sie müssen ihre Unterhaltsträger überzeugen, dafür die finanzielle Unterstützung und Ausstattung zu liefern.

  • Bibliotheken in allen Ländern müssen mehr als bisher den unterschiedlichen Sprachen ihrer Region Rechnung tragen, um allen Menschen Zugang zum Wissen zu ermöglichen.

  • Bibliotheken müssen mehr als bisher alles dafür tun, dass sie zur Toleranz und Verständigung zwischen den Völkern beitragen, und dafür die digitale Bibliothek in allen ihren Aspekten nutzen können.

Es kommt darauf an, wie deutlich diese Forderungen vorgetragen werden.

Zum Thema digitale Bibliothek aus hiesiger Sicht haben wir drei Bibliothekare um ihre Meinung gebeten. Sie äußern sich unter der Überschrift „Das E-book ist gekommen – und es bleibt!“

Über Geschäftsmodelle für elektronische Medien berichten Adalbert Kirchgäßner und Hildegard Schäffler und Rüdiger Schneemann lässt uns am 10. Sun Summit Bibliotheken: Digitalisieren, Archivieren, Publizieren teilhaben.

Fast alle unsere Beiträge beschäftigen sich mit der digitalen Bibliothek. Also tut sich was in Deutschland.

Ein wichtiges Thema und nach den Katastrophen in Köln, Weimar und vor einiger Zeit in Prag noch ernster zu bewerten ist das Thema Katastrophenplanung, d. h. die Planung zur Verhinderung von Katastrophen und der von Verhaltensregeln.

Wir haben diesen Beitrag bewusst an den Anfang gestellt zur Verstärkung des Mottos: Bibliotheken auf die Tagesordnung, aber nicht aufgrund von Katastrophen, sondern durch ihre Vermeidung und vor allem durch exzellente Angebote, die Sie im Folgenden finden.

Zum Schluss der Amtszeit von Frau Lux können wir dankbar sein, dass wir wieder eine deutsche IFLA-Präsidentin hatten und dass sie in ihrem Amt so erfolgreich gewirkt hat.

Es grüßt Sie

Christoph-Hubert Schütte
Chefredakteur