Die Biblioteka Slaska Katowice

Die älteste und größte polnische Bibliothek in Oberschlesien

von Agata Duda-Koza und Dietmar Kummer

Von der Sejmbibliothek zur wissenschaftlichen Schlesischen Bibliothek

Die Schlesische Bibliothek (Biblioteka Slaska) ist zur Jahreswende 1922/1923 in Kattowitz als Bibliothek des Schlesischen Parlaments (Sejm Slaski) eingerichtet worden. Nach der Rückkehr des östlichen Teils von Oberschlesien zu Polen war in der schlesischen Wojewodschaft mit dem Verwaltungssitz Kattowitz das Schlesische Parlament gewählt worden, das am 24. September 1922 seine Arbeit aufnahm und sehr bald auch eine Parlamentsbibliothek (Biblioteka Sejmu Slaskiego) gründete. In Oberschlesien waren seit längerer Zeit drängende Forderungen nach einer wissenschaftlichen Bibliothek zur Sammlung der Regionalia erhoben worden. Besonders von den Mitgliedern des Vereins der Freunde der Wissenschaften in Oberschlesien gab es Initiativen für eine öffentliche wissenschaftliche Bibliothek und 1923 erhielt der Verein sogar eine bestätigte Bibliothekssatzung - die aber nicht realisiert werden konnte.

Zu Beginn umfasste die öffentlich zugängliche Sammlung der Bibliothek des Sejm lediglich etwa 1000 Bände, die für den Bedarf der Sejmabgeordneten im Büro des Schlesischen Parlaments bereitgestellt worden waren. Im Bestand befanden sich vor allem juristische Zeitschriften und Bücher, aber auch die Sitzungsdokumentationen und Arbeitsergebnisse des Sejm und seiner Ausschüsse. 1930 war die Bibliothek auf ca. 17.000 Bände angewachsen. Sie erhielt eine feste, vom Marschall des Schlesischen Parlaments Konstanty Wolny gesicherte Finanzquote und konnte deshalb kontinuierlich Bücher und Zeitschriften in erheblichem Umfang aus den Gebieten Recht, Geschichte und Literatur, aber auch Karten, Flugblätter, Wiegendrucke und weitere alte Drucke, Handschriften, Bilder und vor allem auch Regionalliteratur (Silesiaca) erwerben.

Im Jahr 1934 wurde der nun unter Leitung von Prof. Dr. Pawel Rybicki stehenden Bibliothek das Pflichtexemplarrecht für die Wojewodschaft zuerkannt und ein neues Gebäude in der Francuska ulica zu Katowice bereitgestellt. Von Anfang an war das sehr schöne Gebäude zu klein für die Notwendigkeiten einer großen wissenschaftlichen Bibliothek und es gab keine ausreichenden Möglichkeiten für den Schutz und die Bestandserhaltung hauptsächlich der alten, kostbaren Bücher. Die Magazinräume mit 100.000 Bänden Stellfläche waren bald gefüllt.

1936 wurde die Bindung an das Parlament gelöst und die Schlesische Bibliothek zur eigenständigen öffentlichen wissenschaftlichen Bibliothek (Slaska Biblioteka Publiczna) erklärt, die mit ihrem Bestand von ca. 80.000 Bänden hohe regionale Bedeutung erlangt hatte. Durch den Ankauf vieler bedeutender Sammlungen und Nachlässe von Wissenschaftlern, Künstlern, Adligen, sowie Ämtern, Schulen usw. umfasste der Bestand 1939 ca. 110.000 Bände hoher Qualität. Nach der deutschen Besetzung wurden die polnischsprachigen Bestände größtenteils ausgesondert und vernichtet und die deutschsprachigen Bestände an die Oberschlesische Landesbibliothek Beuthen verbracht. Die Kriegsverluste der Bibliothek werden auf mehr als 10.000 Bände geschätzt.

© Chr. Seelbach
Abbildung 1: Gesamtansicht mit Eingangsfassade


© AB. Abt. Archiw BS
Abbildung 2: Seitenansicht mit abendlicher Illumination


© T. Jadlowski
Abbildung 3: Eingangsfassade mit Denkmal 'Dampfhammer'


© DSC_0043
Abbildung 4: Rück- und Seitenansicht vom Park


© W. Cichocki
Abbildung 5: Foyer mit Treppenaufgang zu den Lesesälen


© AB. Abt. Archiw BS
Abbildung 6: Haupt-Konferenzsaal


© T. Jadlowski
Abbildung 7: Allgemeiner Lesesaal


© AB. Abt. Archiw BS
Abbildung 8: Automatisches Magazin mit Mustang-Roboter (links)
Abbildung 9: Kompaktmagazin (rechts)


Baudaten

Architekten: Grupa ARAR: Marek Gierlotka, Jurand Jarecki, Stanislav Kwasniewicz

Bauherr: Wojewodschaft Schlesien
Baukosten: 140 Mio. Zloty Polski
Bauzeit: 1991-1998
Eröffnung: 24. Oktober 1998

Gesamtfläche des Gebäudes: 17.000 m²
Umbauter Raum: 81.000 m³
Höhe des Gebäudes: 28 Meter

Funktionen der einzelnen Geschosse
+6 automatisches Magazin
+5 Kompaktmagazin
+4 Kompaktmagazin
+3 Kompaktmagazin
+2 Kompaktmagazin
+1 Zeitschriften-Lesesaal, Allgemeiner Lesesaal
 0 Anmeldung, Ausleihe, Auskunftsdienst
-1 Cafe, alle Fachlesesäle
-2 Tiefgarage, Technikzentrale, Konservierungsabteilung

Magazinkapazität: 45.000 Regalfachmeter für ca. 2 Mio. Bände; weitere Kapazitäten in den Sondersammlungsabteilungen

Leseräume: 12
Lesesaalplätze: 281
IT-System:
Magazine: LIBROMAG; Benutzungsbereich: PROLIB
automatisierte Arbeitsplätze:
450 für Personal und Benutzer
Medientransportsystem:
Teleliftsystem mit 45 Containern
Technische Besonderheiten:
Automatisiertes Hochregallager
Parkplätze: 170 Plätze in Tiefgarage

Neubeginn 1945

Bereits im Januar 1945 begann die Schlesische Bibliothek in Kattowitz unter erneuter Leitung durch Prof. Dr. Pawel Rybicki wieder ihre Arbeit als polnische Kultureinrichtung. Man erneuerte das verwüstete Gebäude, führte die Bestände zurück, eröffnete im Mai 1945 den Lesesaal für polnische Benutzer und stellte verlassene bzw. verstaatlichte Sammlungen aus der Wojewodschaft sicher. So wurden auch die Oberschlesische Landesbibliothek aus Beuthen (ca. 68.000 Bände), Gymnasialbibliotheken, Adelsbibliotheken, Kirchenbibliotheken, Schlossbibliotheken usw. übernommen, wodurch der Bestand auch an Silesiaca, wertvollen Handschriften, Wiegendrucken und deutschsprachiger Literatur stark zunahm.

Seit 1947 besaß die Bibliothek wieder das Pflichtexemplarrecht für die Wojewodschaft und erhielt 1952 ihren rechtsverbindlichen Status als wissenschaftliche "Biblioteka Slaska". Seit 1969 ist sie Empfänger des Pflichtexemplars aus ganz Polen. Zielstrebig baute die Bibliothek Tauschbeziehungen zu in- und ausländischen Bibliotheken auf und erwarb weitere kostbare Privatsammlungen polnischer Gelehrter. Von Jahr zu Jahr wuchs die Zahl der Leser, aber die Benutzung wurde immer schwieriger, da mehrere Außenmagazine, auch außerhalb von Kattowitz, eingerichtet werden mussten.

Es gab keine Möglichkeiten mehr für den ausreichenden Schutz und die Bestandserhaltung der alten, kostbaren Bestände. In den 1980er Jahren kamen zahlreiche Bergschäden hinzu. Die alten Gebäude waren einsturzgefährdet und die Magazinräume total überbelegt. Sowohl für die Mitarbeiter der Bibliothek als auch für die Leser war die Lage kritisch.

Im Juni 1989 wurde der Architekturwettbewerb für ein neues Bibliotheksgebäude entschieden. Das Haus ist von der ARAR-Gruppe (Mitglieder: Marek Gierlotka, Jurand Jarecki, Stanislaw Kwasniewicz) entworfen worden. Als 1991 Prof. Dr. Jan Malicki zum Generaldirektor der Schlesischen Bibliothek berufen wurde, fand auch die Grundsteinlegung für die neue Bibliothek statt. 1991 ist ein "Ehrenamtliches Komitee der Hilfe für die Schlesischen Bibliothek" gegründet worden, um die Bibliotheksidee zu verbreiten und die Finanzierung des Neubaus zu unterstützen und einzufordern.

Die neue Biblioteka Slaska wurde am 24. Oktober 1998 eröffnet und am 1. Juli 2000 mit der "Öffentlichen Wojewodschaftsbibliothek" Kattowitz vereinigt.

Die Schlesische Bibliothek bietet heute den Benutzern den kostenpflichtigen Zugang zum Internet an. Leser, die Laptops mit einer drahtlosen Netzkarte besitzen, dürfen das Internet kostenfrei nutzen. Die zwei Konferenzräume der Bibliothek werden oft in Anspruch genommen und häufig finden Besichtigungen durch Gäste der Stadt und Fachleute statt.

Funktion und Wirkungsfelder

Die Bibliotheka Slask ist eine wissenschaftliche Bibliothek von gesamtnationaler Bedeutung zur Bewahrung und Vermittlung der veröffentlichten Zeugnisse der polnischen Kultur, die sie als Pflichtexemplar erhält und unter optimalen Bedingungen geschützt archiviert und vermittelt. Durch Kauf und internationalen Schriftentausch vervollständigt sie ihren Bestand. Mit besonderer Aufmerksamkeit wird die international bedeutsame Silesiaca-Sammlung vervollständigt durch Übernahme der Bestände schlesischer Institutionen und Persönlichkeiten sowie Kauf und Tausch, um für die regionalkundliche Forschung eine fundierte Informationsbasis anbieten zu können.

Für wissenschaftliche Forschung, Lehre und das Studium an den schlesischen Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen stellt die Schlesische Bibliothek die erforderlichen Informationsquellen bereit, z.B. "LEX OMEGA" u.a.

Die Schlesische Bibliothek ist als Wojewodschaftsbibliothek fachlich anleitende, Aufsicht führende und Fortbildungsinstitution sowie Bestands- und Erschließungszentrale für 845 kommunale öffentliche Bibliotheken Oberschlesiens. Die schlesische Bibliothek ist eine der wichtigsten kulturellen Einrichtungen in Kattowitz. Sie organisiert zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen anlässlich nationaler und regionaler Jubiläen sowie zur Ehrung bekannter Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Kultur, denen sie auch Preise verleiht. Der erste Preis ist der "Slaski Wawrzyn Literacki", ein literarischer Preis für den besten Schriftsteller, den die Leser der Schlesischen Bibliothek jährlich wählen. Der erste Preisträger war in 1999 Tadeusz Rózewicz. Der zweite Bibliothekspreis ist der "Amicus Librorum", der seit 1995 an Persönlichkeiten verliehen wird, die sich auf herausragende Art und Weise um Bibliotheken in Schlesien verdient gemacht haben. Die jährliche internationale Exlibrisausstellung an der Schlesischen Bibliothek findet internationale Beachtung.

Die schlesische Bibliothek erarbeitet im Zusammenwirken mit den Kreisbibliotheken und den Kommunalverwaltungen den Jahresbericht über die Entwicklung des schlesischen Bibliothekswesens, organisiert Kampagnen zur Leseförderung und informiert die Massenmedien über die Aktivitäten der Bibliotheken. Sie gibt den öffentlichen Bibliotheken in der Wojewodschaft Schlesien wissenschaftliche Beratung und methodische Hilfe, z.B. zum Bestandsaufbau, Management, Automatisierung in den Bibliotheken und organisiert die Weiterbildung z.B. in Kursen, Seminaren, Werkstätten, Konferenzen usw.

Seit 1960 gibt die Schlesische Bibliothek die "Schlesische Bibliographie" in Form von Jahrbüchern heraus, seit 1985 auch in Form von abrufbaren PDF-Dateien. Zurzeit ist das Jahrbuch für 1989 in Arbeit. Die "Bibliographie der schlesischen Wojewodschaft" wird seit 1999 herausgegeben. Zurzeit ist der Jahrgang für 2001 in Arbeit. Die Liste der lieferbaren Publikationen ist lang und enthält neben bibliographischen und biographischen Arbeiten und Ausstellungsdokumentationen auch Titel zur bibliothekarischen Weiterbildung, z.B. "80 Jahre Schlesische Bibliothek" (2003; ISBN 83-87849-57-X).

Der Bestand, seine Erschließung und Digitalisierung

Zum Jahresende 2008 überschritt der Gesamtbestand der Biblioteka Slaska zwei Millionen Medieneinheiten. In der Bibliothek werden die traditionellen Sammelschwerpunkte fortgesetzt , insbesondere Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Gesellschaftswissenschaften und humanistische Wissenschaften sowie Silesiaca und polnische Veröffentlichungen aus Vergangenheit und Gegenwart. Neben gedruckten Medien werden auch auditive, visuelle, digitale Medien und Maschinenschriften sowie Karten, Exlibris, Porträts und Ansichten, Wiegendrucke und historische Handschriften in den Bestand aufgenommen.

Der Bibliotheksbestand unterliegt einem besonderen Schutz, wird unter optimalen Bedingungen bewahrt und Kostbarkeiten, Rara sowie gefährdete Medien werden in der Regel in Form von Mikrofilmen zur Benutzung zur Verfügung gestellt. Der Bestand ist in traditionellen Zettelkatalogen erschlossen, die in den einzelnen Lesesälen den Benutzern frei zur Verfügung stehen. Der Gesamtbestand der Bibliothek ist nunmehr im elektronischen Katalog OPAC verzeichnet und recherchierbar. Alte Drucke und Karten sind zurzeit im OPAC nur in Auswahl erreichbar. Auf den OPAC kann man von außerhalb zugreifen: http://www.bs.katowice.pl/index.de.php

Seit 2006 hat die Bibliothek Slaska die "Schlesische Digitale Bibliothek" (http://www.sbc.org.pl/dlibra) entwickelt. Heute ist sie eine von etwa vierzig digitalen Bibliotheken in Polen und bildet den polnischen Bund der Digitalen Bibliotheken (http://fbc.pionier.net.pl). Der Bund macht die Bestände seiner Mitgliedsbibliotheken auf dem Slavistik-Portal (http://www.slavistik-portal.de/) zugänglich. Diese Zusammenarbeit zwischen einzelnen digitalen Bibliotheken ganz Polens erleichtert den Lesern die schnelle und erfolgreiche Suche in Internet. Ziel der Bibliotheken ist es, die digitalisierten Bücher im Netz frei zugänglich zu machen. Die Bibliotheksmitarbeiter, die die Schlesische Digitale Bibliothek entwickelten, haben das Forum "Biblioteka 2.0" (http://forum.biblioteka20.pl/) und den Weblog, der auch "Biblioteka 2.0" heißt (http://blog.biblioteka20.pl/), initiiert. Heute sind beide die Kommunikationsplattformen für Leser und Bibliothekare aus ganzem Polen.

In dem Rahmen des Programms des Kulturministeriums "Mecenat 2007" ist bei der Schlesischen Digitalen Bibliothek eine "Ehrenamtliche Digitalisierungswerkstatt" gestiftet worden. Damit soll die Bibliothek als "offenes System" das soziale Umfeld in ihre Arbeit einbeziehen und sich der Mitarbeit von Freiwilligen (z.B. Rentnern, Volontären usw.) versichern. Die Schlesische Bibliothek übernimmt die Leitung, Anleitung und Schulung der Teilnehmer der Werkstatt für ihre Tätigkeit beim Scannen, der Bildbearbeitung, der Hinzufügung von Metadaten und der Publikation der Arbeitsergebnisse in der Schlesischen Digitalen Bibliothek. Gleichzeitig dient die Werkstatt der Vermittlung von Informationskompetenz an Jugendliche und Studierende, Vorführung neuer Technologien, Softwareeinführungen, Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen, regionalen Vereinen, Sammlern, Regionalhistorikern. Das bereits tätige Team der Volontäre hat schon hunderte Seiten gescannt und viele Digitalisate veröffentlicht.

Im Juli 2009 erhielt die Schlesische Bibliothek vom polnischen Kulturminister erhebliche Finanzmittel zur Fortführung der Digitalisierung.

Der Neubau

Das neuerbaute Gebäude der Schlesischen Bibliothek ist ein für die Anforderungen einer wissenschaftlichen Bibliothek errichteter funktionsgerechter Zweckbau. Heute setzt die Bibliothek einen der wichtigsten architektonischen Akzente im Zentrum der Stadt Kattowitz und ist in ihrer sehenswerten und spektakulären Gestaltung (Abb. 1) allen Einwohnern der Wojewodschaft bekannt, auch durch ihre abend- und nächtliche Illuminierung (Abb. 2).

Die Architektur des Gebäudes ist einfach und zugleich modern komponiert. Der Neubau wurde in die erhalten gebliebene umliegende Parklandschaft harmonisch eingefügt (Abb. 4) und ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Schlesische Universität, die Schlesische Fachhochschule, die Musik-Akademie sowie der Sitz des Wojewodschaftsamtes.

Vor der Hauptfassade ist eine historische Skulptur (Abb. 3) errichtet worden, die einen alten Schmiededampfhammer repräsentiert. Er verknüpft den Neubau mit dem Stadtwappen, repräsentiert die industriellen Tätigkeit der Region und harmoniert mit dem Eingangsportal der Bibliothek.

Der Magazinturm bildet den oberen Teil des Gebäudes. In seinem höchsten Stockwerk ist ein "Automatisches Magazin" untergebracht (Abb. 8). Für etwa 700.000 Bände wurde ein 8 Meter hohes automatisiertes Hochregallager eingebaut, dessen Temperatur und Luftfeuchtigkeit ständig auf gleichbleibender Höhe reguliert wird. In den Regalen hängen Plastikkörbe. Jeder Korb trägt circa 20 Bücher (oder weniger, da das Gewicht 21 kg nicht überschreiten darf). Jedes Buch besitzt eine individuelle ID Nummer, die die bibliographischen Daten des Buches kodiert hat. Jedes Buch besitzt auch eigenes Gehänge, in das nur das eine Buch eingehängt werden kann. Nach einer Ausleihbestellung sucht das Computersystem das Buch, dann das Gehänge, wo es sich befindet und schließlich den Korb, der sofort auf der Rollbahn ausgezogen wird. Dann wird von einem Mitarbeiter des Magazins die Ausleihe registriert. Das Buch kann nun dem Leser ausgehändigt werden. Dieser Ausleihvorgang dauert meistens bis 12 Minuten. Darin liegt der Hauptvorteil dieses Systems neben der Personalersparnis. In den darunter liegenden Geschossen befinden sich die Kompaktmagazine (Abb. 9).

Die Lesesäle (Abb. 7) und Konferenzräume (Abb. 6) sind mit Skulpturen des polnischen Schnitzers und Medailleurs Zygmunt Brachmanski (geb. 1936) ausgestaltet sowie mit Büsten schlesischer Aktivisten und Politiker u.a. Wojciech Korfanty, Emil Szramek, Konstanty Wolny. Eine ständige Kunstausstellung zeigt schlesische Landschaften von schlesischen Künstlern.

Die Schlesische Bibliothek ist ein großstädtischer Ort der Kommunikation und der Informationsvermittlung. Die Bibliothek ist die modernste in Polen, besitzt eine sehr leistungsfähige Bibliotheksausrüstung und ist in Europa und in der Welt anerkannt.


Autoren

Dr. Agata Duda-Koza

Doktor der polnischen Philologie
Bibliothekarin
Kustos in der Abteilung Sondersammlungen der Schlesischen Bibliothek zu Kattowitz
Biblioteka Slaska
Place Rady Europy 1
40-021 Katowice
Polen
agatadk@gmail.com

Prof. Dietmar Kummer

Emeritus HTWK Leipzig
Stuttgarter Allee 18
04209 Leipzig
rudoskar@primacom.net


 

Die Organisationsstruktur

1. Direktion
o. Prof. Dr. habil. Jan Malicki - Generaldirektor, dyrg@bs.katowice.pl

2. Einzelne Abteilungen
Sekretariat, sekretariat@bs.katowice.pl, bls@bs.katowice.pl
Personal, kadry@bs.katowice.pl
Erwerbung und Bearbeitung, opracowanie@bs.katowice.pl
Erschließung und Auskunftdienst, info@bs.katowice.pl
Lesesäle, czyt@bs.katowice.pl
Sondersammlungen, zbspec@bs.katowice.pl
Sammlung Silesiaca, silesiana@bs.kotowice.pl
Schutz, Konservierung und Archivierung, archiw@bs.katowice.pl
Beratung und Ausbildung, metod@bs.katowice.pl
Integration von Behinderten (Blinde, Taube usw.), terapia@bs.katowice.pl
Forschung, dyrm@bs.katowice.pl
Öffentlichkeitsarbeit, promocja@bs.katowice.pl
Auskunft, komp@bs.katowice.pl
Verwaltung und Organisation, adm@bs.katowice.pl
Technik, tech@bs.katowice.pl
Polygraphische Publikation, wydaw@bs.katowice.pl
Ausleihe, info@bs.katowice.pl
Fernleihe, mbib@bs.katowice.pl

3. Personal
Die Schlesische Bibliothek beschäftigt insgesamt ca. 250 Mitarbeiter, darunter 1 o. Professor und 8 promovierte Mitarbeiter

4. Struktur der Lesesäle
Lesesaal Europa-Dokumentation, 9 Plätze
Zeitschriften-Lesesaal, 53 Plätze
Lesesaal der Sondermaterialien nach 1945 (Faltblätter, Infos usw.), 7 Plätze
Allgemeiner Lesesaal, 70 Plätze
Mikroformen-Lesesaal, 18 Plätze
Leseraum der Materialien zum Kommunalrecht, Verwaltungsrecht, 2 Plätze
Lesesaal der Sondersammlungen, 29 Plätze
Lesesaal für regionale Werke (Silesiaca), 27 Plätze
Lesesaal für Behindertenintegration (Sehschwache, Hörgeschädigte), 38 Plätze
Auskunftsdienst, 9 Plätze
Lesesaal der schlesischen Filmbibliothek, 9 Plätze
Lesesaal der schlesischen Musikbibliothek, 10 Plätze

5. Leistungsbilanz
189.354 eingeschriebene Leser per 31.12.2008 (Adressenpool insgesamt)
13.521 ausgegebene Bibliotheksausweise 2008
276.256 Bibliotheksbesuche der Leser 2008
486.882 ausgeliehene Medien 2008
48.00 erteilte Auskünfte 2008

6. Öffnungszeiten der Schlesischen Bibliothek
Mo 12 - 19; Di-Fr 9 - 19; Sa 9 - 15

7. Öffnungszeiten der Sonderlesesäle
Mo 12 - 19; Di, Do 9 - 19; Mi, Fr, Sa 9 - 15

8. Anschrift
Biblioteka Slaska
Place Rady Europy 1
40-021 Katowice
Polen
http://www.bs.katowice.pl