Das FaMI-Buchmessenprojekt

von Karin Holste-Flinspach

Nach zwei gelungenen Buchmessenständen in 2007 und 2008 stellte uns auch 2009 die Buchmesse einen kostenfreien Stand für die FaMIs in der Halle 4.2 neben dem Internationalen Bibliothekszentrum zur Verfügung. Ausgehend von den Vorjahreserfahrungen waren uns die Problemfelder, insbesondere die zeitliche Planung und die Koordination von zwei Klassen mit über 50 SchülerInnen und dabei auch die Einbeziehung der grundsätzlich weniger engagierten Nachwuchskräfte sowohl in der Planungsphase bis zur Standdienstgestaltung bekannt.

Basierend auf diesen Erfahrungen gaben wir uns der Illusion einer leicht zu realisierenden Wiederholung hin. Die Teilrenovierung der Berufsschule in den Sommerferien machte uns einen Strich durch die Rechnung: der Aufräumaktion fielen nämlich auch die in vielen Schulstunden rechtzeitig vor den Ferien erstellten Buchmessenmaterialien zum Opfer. Nach den Schulferien standen wir damit im Bereich der physisch erstellten Unterlagen wieder am Ausgangspunkt. Zwar wurde der materielle Schaden schnell und unbürokratisch von der Schulleitung übernommen, die Arbeitsstunden waren jedoch vergebens gewesen. Die verständliche Demotivation einzelner Gruppen konnte nur mühsam aufgefangen werden. Im Schnellverfahren wurde neu erstellt, was möglich war, eine Kuchenverkaufsaktion in der Stauffenbergschule brachte etwas zusätzliches Geld in die Kasse. Unsere Pechsträhne war damit noch nicht zu Ende. Angefragte Sponsoren – besondere bei den Logo-T-Shirts schmerzhaft – sagten sehr kurzfristig ab, der Internetauftritt pendelte zeitweilig zwischen unbefriedigend und nicht vorhanden und selbst am ersten Buchmessentag sorgten verspätet gelieferte Sitzsäcke sowie ein unvollständiges Bibliotheksspiel für Pannen.

So kam der letztendliche Erfolg des Standes fast überraschend: Der unter dem Motto „Findet FaMI“ – angelehnt an Nemo – meeresblau gestrichene Stand mit sandfarbenem Teppichboden und aufgedruckten Seesternen, einem Fischernetz als Dekoration, und Plakaten zur Ausbildung entwickelte sich zum Treffpunkt von FaMI-Klassen, ehemaligen Azubis, Ausbildern und an Ausbildung Interessierten – ein Aspekt, dem 2010 mit dem Angebot von lockeren Treffpunktzeiten für die einzelnen Zielgruppen und einem Messageboard noch besser Rechnung getragen werden soll.

Der im auffälligen Unterwasserpanorama gehaltene Stand entwickelte sich zum Relaxort mit der Möglichkeit, etwas zu trinken, das FaMI-Brettspiel auszuprobieren, in der FaMI-Zeitung zu blättern oder sich, wenn man denn unser „lebendes Preisrätsel“ – eine als FaMI-Fisch verkleidete Auszubildende – gefunden hatte, einen Büchergutschein als Gewinn abzuholen. Die Nähe zum Internationalen Bibliothekszentrum erleichterte spontane Abstecher zum Stand, auch die Vernetzung mit den gegenüberliegenden Ständen der Hochschulen in der Halle 4.2 sowie auch zum YIP-Day der dgi-online-Tagung war gegeben. Auf die Besucherzahlen positiv wirkte sich die Freikartenaktion für Auszubildende aus. Kleinere von Sponsoren eingeworbene Giveaways rundeten den Messeauftritt ab, Ausbildungseinrichtungen ermöglichten die Herstellung von Namensbuttons und den Plakatdruck und die Unterstützung durch die Buchmesse, in erster Linie durch Brigitte Klempert, war hervorragend. Nach diesem Fazit sind wir 2010 wieder dabei: wohl mit einem Schwerpunkt auf der im Nachfragefokus liegenden Treffpunktfunktion – vielleicht als FaMI-Bar, ergänzt durch eine Standparty.


Autorin

Karin Holste-Flinspach ist Wissenschaftliche Bibliothekarin und Lehrkraft für berufsbildenden Unterricht der Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste.

Stauffenbergschule
Arnsbergstraße 44
60385 Frankfurt am Main
karinholsteflinspach@yahoo.de