29. März 2024
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Aktuelles aus
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ibrary
Essentials

In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

Digital und Original: Der „Historische Katalog“ 1872-1942

Neues Online-Angebot der Badischen Landesbibliothek
unter http://ipac.blb-karlsruhe.de

Siebzig Jahre fristete der „Historische Katalog“ der Badischen Landesbibliothek aus den Jahren 1872-1942 ein Dasein im Verborgenen. Jetzt wird er wieder ans Licht geholt – und gleichzeitig in seiner digitalen Version im Internet bereitgestellt. Unter http://ipac.blb-karlsruhe.de kann ab sofort darin recherchiert werden. Die Badische Landesbibliothek freut sich, dieses besondere Dokument ihrer Geschichte jetzt würdig präsentieren und zugleich weltweit nutzbar machen zu können.

In der Nacht zum 3. September 1942 wurde die Badische Landesbibliothek am Friedrichsplatz durch einen Bombenangriff vollständig zerstört. Der gesamte Bestand, damals 367.000 Bände, wurde mit Ausnahme der bereits ausgelagerten mittelalterlichen Handschriften und Frühdrucke vernichtet. Viele unersetzliche Kostbarkeiten, insbesondere auch Landkarten, Musikalien und Theatermaterialien, waren verloren, dazu die komplette 69.000 Bände umfassende Sammlung des badischen Regionalschrifttums. Auch alle Verwaltungsakten sind verbrannt. Nur der Katalog blieb erhalten.

Mit dem „Historischen Katalog“ wurde das Wissen um das Verlorene gerettet. Der Katalog wurde 1872 begonnen und bis zur Zerstörung der Landesbibliothek 1942 fortgeführt. Seither war er der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Doch wird er als historische Quelle von Forschern immer wieder und in letzter Zeit verstärkt nachgefragt, denn er beantwortet Fragen wie diese: Besaß die Hofbibliothek in Karlsruhe den Wittenberger Erstdruck der deutschen Lutherbibel von 1534? Wurden die Schriften der badischen Märzrevolutionäre Hecker und Struve für die Bibliothek des Großherzogs angeschafft? Wurden die Opern von Albert Lortzing am Hoftheater in Karlsruhe aufgeführt und wenn ja: wann? Konnten die badischen Ärzte Ende des 19. Jahrhunderts Robert Kochs Schriften über Infektionskrankheiten oder Wilhelm Conrad Röntgens Buch über die neuentdeckten Strahlen entleihen? Wurden vor 1933 nationalsozialistische Propagandaschriften für die Badische Landesbibliothek erworben? Und nach 1933 die Schriften von Marx und Engels, von Sigmund Freud, von Erich Kästner, Bertolt Brecht und anderen weisungsgemäß aus dem Katalog entfernt?

Mit Mitteln aus dem Landesrestaurierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg ist der „Historische Katalog“ im Jahr 2010 instandgesetzt worden. Die Katalogkarten wurden gereinigt und ausgebessert, die Schubkästen repariert. Gleichzeitig wurde die Digitalisierung der 300.353 Katalogkarten und ihre Aufbereitung zum webfähigen Image-Katalog beauftragt. Die Katalogschränke sind nun im Lesesaalbereich der Landesbibliothek museal aufgestellt. Der Katalog wird hier auf Dauer im Original präsentiert und gleichzeitig als digitaler Katalog im WWW angeboten.