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Band 79: Janet Wagner Band 78: Philip Franklin Orr Band 77: Carina Dony Band 76:
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8. November 2025
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In der Ausgabe 7/2025 (Oktober 2025) lesen Sie u.a.:

  • Wirtschaftlicher Nutzen und Potenziale von Open Science
  • Von der Auskunfts­theke zum Single-Service-Desk: aktuelle Service­modelle in großen wissenschaftlichen Bibliotheken
  • Medienkompetenz und Belastung:
    Eltern unter Druck
  • Was die Gesellschaft zusammenhält:
    Welche Rolle öffentlich-rechtliche Medien heute spielen
  • Neue KI-Skills von Bibliothekar:innen gefragt
  • Stereotype Darstellungen von Bibliothekar:innen durch ChatGPT
  • Digitale Bibliotheken: Barrierefreiheit
    bleibt für blinde und sehbehinderte Menschen oft auf der Strecke
  • Generative KI und die Rolle der Bibliothekar:innen im Fächerkontext
  • Wissenschaftsgeleitet, offen, souverän: Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen setzt den Rahmen für Publizieren 2026 bis 2030
  • Wenn die KI-Suche blockiert
  • Unsichtbare Arbeit für Künstliche Intelligenz
  • JSTOR: vom digitalen Archiv
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Klemperer Online: Alle Tagebücher von 1918 bis 1959 in einer Datenbank

De Gruyter veröffentlicht mit Klemperer Online eine der wichtigsten Quellen zum Verständnis der deutschen Geschichte des 20. Jahrhundert als Datenbank. Sie bietet erstmals die vollständigen und ungekürzten Tagebücher von Victor Klemperer. Dabei ist jeder Tagebucheintrag sowohl als Transkription als auch als Faksimile des handschriftlichen Original abrufbar. Die Texte sind vollständig kommentiert und bieten gegenüber der Printausgabe über ein Drittel mehr Inhalt. Die vollständige Ausgabe der Tagebücher erlaubt ein umfassenderes, detailreicheres und schärferes Bild der von Klemperer dokumentierten Jahrzehnte.

Victor Klemperer (1881–1960) war namhafter Romanist und Professor an der Technischen Hochschule in Dresden, wo er 1935 aufgrund seiner jüdischen Herkunft zwangsentlassen wurde. Von 1945 bis 1960 war er Hochschullehrer in Dresden, Greifswald, Halle und Berlin. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen zur Geschichte der italienischen und französischen Literatur. Bekanntheit erlangte er mit seiner Abhandlung „LTI – Lingua tertii imperii“, in der er die Degeneration der deutschen Sprache in der Nazizeit analysiert.

Die frühen Tagebücher aus der Weimarer Republik geben Einblicke in Klemperers Leben und Karriere als Professor für Romanistik in Dresden. Mit dem Aufstieg der Nazis dokumentiert er als „Kulturgeschichtsschreiber der Katastrophe" den Prozess der Entrechtung der Juden – verbunden mit einer minutiösen Aufzeichnung seines Alltags im Nationalsozialismus. Seine Tagebücher nach 1945 zeugen von dem Wunsch nach einem radikalen Neubeginn für sich und für Deutschland. Diese bislang weniger bekannten und noch nicht vollständig publizierten Tagebücher sind ein wichtiges Zeugnis für das gespaltene Nachkriegsdeutschland, die frühe DDR sowie Klemperers Auseinandersetzung mit Kommunismus und Zionismus.

Darüber hinaus enthält die Datenbank exklusiv und ungekürzt Klemperers Exzerpte im Vorfeld der Niederschrift von „Lingua tertii imperii“ und Vorarbeiten zu seiner „Geschichte der französischen Literatur“, ausführliche Filmnotate zu 750 Filmen, vollständige Berichte von seinen zahlreichen Reisen sowie umfangreiches Zusatzmaterial.

Die Herausgeber von Klemperer Online sind Walter Nowojski und Christian Löser. Walter Nowojski (1931-2012) arbeitete seit 1978 am Nachlass Victor Klemperers sowie an der Herausgabe der gekürzten Tagebücher im Aufbau Verlag. Seit 2007 bereitete er die nun erschienene vollständige Datenbankausgabe der Tagebücher Victor Klemperers vor. Christian Löser (*1936) war seit 1995 an der Edition der Tagebücher sowie an deren digitaler Gesamtausgabe beteiligt. Seit dem Tod von Walter Nowojski hat er als allein verantwortlicher Klemperer Online bis zur Publikation begleitet.

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