18. April 2024
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ibrary
Essentials

In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

FIZ Technik in die Insolvenz gezwungen

Staat und Wirtschaft waren sich seit 1972 einig, in Deutschland ein wissenschaftliches Informationssystem der Technik aufzubauen und zu betreiben. Sie sahen in der Verfügbarkeit von aktuellen Informationen eine Schlüsselrolle für Innovationen in Wirtschaft, Wissenschaft und Staat. Damit haben sie auch gleichzeitig den allgemeinen Kulturauftrag erfüllt, das von jeder Generation erarbeitete Wissen für die Gegenwart und für die nachfolgenden Generationen präsent zu halten.

Dieser Konsens wurde mit der abrupten Streichung der unverzichtbaren öffentlichen Fördermittel durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zum 30. Juni 2010 aufgegeben. FIZ Technik war mit einem öffentlichen Förderanteil von ca. 40 Prozent daraufhin gezwungen, Insolvenz anzumelden. Es ist für jeden Kenner des Fachinformationsbereichs eine feststehende Tatsache, dass sich derartige Systeme mit einer speziellen Ausrichtung auf den deutschen Wissenschaftsmarkt nicht alleine finanzieren können. Staat und Industrie haben deshalb 38 Jahre lang das außerordentlich effizient arbeitende FIZ-Technik-System gemeinsam durch jährliche Zuwendungen unterstützt.

FIZ Technik hat bis heute den Auftrag, die technisch-wissenschaftliche Information der Technik zur Förderung der Forschung und Entwicklung sowohl für die Einrichtungen der Lehre und Forschung wie auch für die Industrie bereit zu stellen, in hervorragender Weise erfüllt. Fast alle Universitäten, Technischen Hochschulen, Fachhochschulen sowie große Forschungseinrichtungen mit ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtungen nutzen insbesondere die FIZ-Technik-eigenen Datenbanken mit den inhaltlichen Schwerpunkten Maschinenbau, Elektrotechnik, Werkstoffe, Fahrzeugbau, Textiltechnik, Umwelttechnik, chemische Technik und weiteren Fachgebieten. Das umfassende Angebot ist ferner insbesondere für große Unternehmen aber auch für viele mittelständische Unternehmen eine unverzichtbare Quelle für die Beobachtung der internationalen Fachliteratur. FIZ Technik weist in seinen Datenbanken vor allem die deutschsprachige, angelsächsische und ostasiatische Fachliteratur nach.

Welche Gründe zu dem außerordentlichen und absolut unüblichen Schritt des BMWi geführt haben, sind nicht zu erkennen. FIZ Technik hat in den vergangenen Jahrzehnten in wesentlichen Bereichen mit anderen Partnern kooperiert. Die längste und erfolgreichste Kooperation im Bereich der inhaltlichen Produktion der Datenbanken besteht seit 1973 bis heute mit der Technischen Informationsbibliothek (TIB). Aber auch Kooperationen im Bereich des Betriebs von Hostrechnern mit FIZ Karlsruhe in den frühen achtziger Jahren und mit Data Star über 13 Jahre sowie die Nutzung des Datenbanksystems der GBI seit zwölf Jahren oder auch die aktuelle Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen im Bereich des linguistischen Indexierens und Suchens, sind Belege für den sparsamen Umgang mit den Fördermitteln. Weiterhin ist FIZ Technik mit den technisch-wissenschaftlichen Vereinen und den Wirtschaftsverbänden im Bereich der Technik stark vernetzt.

Es scheitert an einem Betrag von jährlich zwei Millionen Euro, die für das Industrieland Deutschland erforderlich sind, um ein eigenes leistungsfähiges Informationssystem für die in der Industrie und Forschung aktiven und an den Hochschulen in Ausbildung befindlichen Ingenieure zu betreiben. Die Politiker sprechen von der Wissensgesellschaft und der Digitalisierung der Information. Aber gleichzeitig sind zwei Millionen Euro zu viel, um ein leistungsfähiges und anerkanntes System mit zu finanzieren.

Der Vorstand der DGI