6. Juni 2023
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Aktuelles aus
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ibrary
Essentials

In der Ausgabe 3/2023 (Mai 2023) lesen Sie u.a.:

  • Den Herausforde­rungen von morgen mittels Szenario-Planung begegnen
  • Zur Zukunft der Monografie in den Kunst-, Geistes- und Sozialwissenschaften
  • Umfrage unter Bibliotheksführungskräften: Zurück in die neue Normalität
  • Die Nutzung von KI im Hochschulbereich aus Sicht wissenschaftlicher Bibliotheken
  • KI zwischen Risiken und Vorteilen
  • Studie zum Umgang von Wissens­arbeiterinnen und -arbeitern mit urheberrechtlich geschützten Inhalten
  • Vielen Open-Access-Zeitschriften wird Impact-Faktor gestrichen
  • Deutsche Zeitungsbranche: Print-Geschäft verliert weiter an Bedeutung, mehr Investitionen in Digitalisierung
  • Bibliotheken unter verstärktem Zensur-Druck
  • BiblioCon 2023
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 2 / 2023

IM FOKUS
Frauen, Leben, Freiheit! Das kurze, mutige Leben von Reyhaneh Jabbari

RECHT
Insolvenzrecht | Bank- und Kapitalmarktrecht | Wasserrecht | Umweltrecht | Verbraucherrecht

ZEITGESCHICHTE
Zum Gedenken an Fritz Bauer

BIOGRAFIEN
Vergessene Poetinnen

BILDUNG
Naturwissenschaftliche Bildung

GESCHICHTE
Résistance-Kämpferinnen

uvm

Das Archiv des Aufbau-Verlages:
Geschenk für die Staatsbibliothek zu Berlin

Der Aufbau-Verlag wurde 1945 in Berlin gegründet. Er gehörte als kollektives sozialistisches Eigentum den mehr als 260.000 Mitgliedern des Kulturbunds der DDR. Der Verleger Bernd F. Lunkewitz übernahm den Verlag nach der Wende zunächst ohne Rechtsgrundlage von der Treuhandanstalt, aber erwarb dann 1995 das Eigentum am Verlag vom Kulturbund e.V.

Die in den Jahren 1945 bis 2008 angelegten Bestände des Archivs des Aufbau-Verlages schenkte der Verleger Bernd F. Lunkewitz der Staatsbibliothek zu Berlin. Dies hatte er im Jahr 2015 mit der damaligen Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf vereinbart. Heute wurde der Schenkungsvertrag formgerecht unterzeichnet. Das vollständig erhaltene Archiv des bedeutendsten Literaturverlages der DDR ist damit Eigentum der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz. Es ist dauerhaft für die Forschung und Wissenschaft gesichert und als Schenkung Lunkewitz öffentlich zugänglich.

Das Archiv des Aufbau Verlages kam in die Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin zunächst als Depositum des Verlegers. Es gehört zu den von Wissenschaftlern und Studenten am meisten konsultierten Beständen, die vom kulturellen und literarischen Leben in der DDR zeugen. Die politischen und ökonomischen Verhältnisse der Schriftstellerinnen, Schriftsteller und der Buchverlage, aber auch der Druckereien, des Buchhandels, der Behörden und kulturellen Institutionen der DDR lassen sich in dessen Dokumenten detailliert nachvollziehen. Auch das komplexe deutsch-deutsche Verhältnis oder die Rezeption fremdsprachlicher Literatur in der DDR kann anhand zahlreicher Dokumente im Verlagsarchiv beschrieben werden. Viele namhaften Autoren aus Ost und West sind hier mit Briefen, Werkmanuskripten und Gutachten vertreten.

In den Jahren 2004 bis 2006 war die Digitalisierungs- und Verfilmungstechnik so weit gereift, dass die 1,2 Mio. Blätter des Archivs in einem Verfahren, das die ohnehin äußerst fragilen Blätter schonte, digitalisiert werden konnten. Gleichzeitig wurden den mehr als 7.000 Mappen Signaturen zugewiesen.

Die meisten Dokumente des Aufbau Verlags-Archivs dürfen aus Gründen des Personen- und Urheberrechtsschutzes noch nicht im Internet präsentiert werden. Im Haus Unter den Linden steht im Lesesaal der Handschriftenabteilung daher für die Benutzung des Archivs ein separater Bildschirmarbeitsplatz bereit.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat wegen der nationalen Bedeutung dieses Archivs alle darin enthaltenen Dokumente mikroverfilmt. Eingelagert sind die Kopien der in der Staatsbibliothek aufbewahrten originalen Dokumente im Barbara-Stollen bei Freiburg, dem Zentralen Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland zur Lagerung von fotografisch archivierten Dokumenten mit hoher national- oder kulturhistorischer Bedeutung.