29. März 2024
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Essentials

In der Ausgabe 2/2024 (März 2024) lesen Sie u.a.:

  • „Need to have”
    statt „nice to have”.
    Die Evolution
    der Daten in der Forschungsliteratur
  • Open-Access-Publikationen: Schlüssel zu höheren Zitationsraten
  • Gen Z und Millennials lieben
    digitale Medien UND Bibliotheken
  • Verliert Google seinen Kompass?
    Durch SEO-Spam werden
    Suchmaschinen zum Bingospiel
  • Die Renaissance des gedruckten Buches: Warum physische Bücher in der digitalen Welt relevant bleiben
  • KI-Halluzinationen: Ein Verwirrspiel
  • Die Technologie-Trends des Jahres 2024
  • KI-Policies und Bibliotheken: Ein globaler Überblick und Handlungsempfehlungen
  • Warum Bücherklauen aus der Mode gekommen ist
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 6 / 2023

BIOGRAFIEN
Vergessene Frauen werden sichtbar

FOTOGRAFIE
„In Lothars Bücherwelt walten magische Kräfte.“
Glamour Collection, Lothar Schirmer, Katalog einer Sammlung

WISSENSCHAFTSGESCHICHTE
Hingabe an die Sache des Wissens

MUSIK
Klaus Pringsheim aus Tokyo
Ein Wanderer zwischen den Welten

MAKE METAL SMALL AGAIN
20 Jahre Malmzeit

ASTRONOMIE
Sonne, Mond, Sterne

LANDESKUNDE
Vietnam – der aufsteigende Drache

MEDIZIN | FOTOGRAFIE
„Und ja, mein einziger Bezugspunkt
bin ich jetzt selbst“

RECHT
Stiftungsrecht und Steuerrecht I Verfassungsrecht I Medizinrecht I Strafprozessrecht

uvm

KIT-Experte zu aktuellem Thema:
Cyberkrieg – Großer Knall oder Attacken im Hintergrund?

Im Zusammenhang mit der russischen Invasion in die Ukraine steigt auch in Deutschland die Sorge wegen möglicher Cyberattacken gegen kritische Infrastrukturen: Nachrichtenübermittlung, Energieversorgung, Verkehr, Industrieproduktion, Forschung, Verwaltung – nahezu kein Bereich kommt in einem hochentwickelten Land ohne moderne Informations- und Kommunikationstechnologien aus. „Attacken auf die digitale Infrastruktur durch kriminelle oder staatliche Organisationen bedrohen nicht nur den Wohlstand und die Sicherheit unserer Gesellschaft, sondern auch die Freiheit und Demokratie“, warnt Professor Jörn Müller-Quade vom KASTEL — Institut für Informationssicherheit und Verlässlichkeit des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Cybersicherheitsexperten wie Müller-Quade bemängeln schon lange, dass Firmen, öffentliche Einrichtungen und Institutionen nicht gut auf digitale Bedrohungen vorbereitet seien. Im Gegenteil: „Wir müssen jetzt dringend ehrstufige Sicherheitskonzepte für kritische Infrastrukturen erarbeiten, die insbesondere auch analoge Notfallpläne haben.“ Der Ausfall der Fernsteuerung tausender Windräder in der vergangenen Woche mache hellhörig. Der ganz große Angriff im Cyberkrieg könnte dennoch ausbleiben, glaubt er. „Der große Knall ist nicht immer das Ziel, insbesondere weil dieser sofort bemerkt wird und Gegenmaßnahmen auslöst.“ Tatsächlich liefen viele Angriffe im Hintergrund, etwa um Ziele ausspähen, um später größere Attacken vorzubereiten.

Darüber hinaus bemängelt Müller-Quade vor allem die hohe Abhängigkeit Europas von Soft- und Hardware aus Herstellung in Drittländern. „Deren Schwachstellen können wir nur bedingt durchschauen, weil wir die Quellcodes nicht kennen!“ Ein Mittel, um die digitale Souveränität zu gewährleisten, sieht der Experte darin, mehr eigene stabile Software in Europa zu produzieren. Müller-Quade setzt dabei auf das Open-Source-Prinzip, also Software, deren Quellcode frei einsehbar ist, also kollektiv verändert werden kann.

Den Aufbau einer Cyberarmee, wie er im Zuge der geplanten 100-Milliarden-Euro-Investition in die Bundeswehr debattiert wird, sieht Müller-Quade nicht als große Priorität. „Die IT-Sicherheit muss besser werden, damit wir gar nicht erst mit großen Schäden rechnen müssen, dieser Schutz scheint mir vordringlicher als der Aufbau einer Cyberarmee. Ich würde hier im übertragenen Sinne also hauptsächlich in Festungen investieren und nicht in Kanonen. Es geht darum, dass wichtige Einrichtungen auch dann noch funktionieren, wenn IT-Systeme versagen.“

www.kit.edu