15. Mai 2025
  WEITERE NEWS
Aktuelles aus
L
ibrary
Essentials

In der Ausgabe 3/2025 (Mai 2025) lesen Sie u.a.:

  • Die unheimliche Begegnung der
    KI-Art: Wie Menschen im Alltag mit Sprachmodellen umgehen
  • KI-Kompetenz als Kernaufgabe wissenschaftlicher
    Bibliotheken
  • Data Literacy: Datenkompetenz –
    von der Hochschule in den Job
  • Maschinelles Lernen im Auskunfts-
    und Informationsdienst:
    Analyse virtueller Chat-Anfragen
  • FAIRer Datenaustausch in der Wissenschaft: Warum der Weg noch steinig ist
  • Wissenschaftliches Publizieren im Umbruch: Teilen von Wissen und Prestige
  • Wie wirkt sich Open Science
    auf die Wirtschaft aus?
  • Wie vertrauenswürdig ist das Internet
    für Jugendliche im Zeitalter der KI?
  • Gefälschte Publikationen und
    institutionelle Retraction-Welle
  • Die Magie der Bücherschränke:
    eine Oase in der Bücherflut
  • Metrik-Sonifikation: Transformation
    von bibliometrischen Daten
    zur Vermittlung in Klangform
  • Gefährdung der Bibliotheksfinanzierung: die geplante Auflösung des IMLS und ihre Folgen
  • Nachhaltige Bibliotheken als
    Resilienz-Anker der Zukunft:
    ökologische Verantwortung,
    soziale Gerechtigkeit und
    strategische Partnerschaften
u.v.m.
  fachbuchjournal

Altes aus der Krebsforschung –
ZB MED digitalisiert historische Quellen zur Onkologie

Digitalisat aus dem Werk "Radiumtherapie" von Wickham und Degrais aus dem Jahr 1910. Die Bildtafel zeigt einen Patienten mit einem epitheliomatösen Tumor vor und nach einer Radiumtherapie.

Die Digitale Sammlung Onkologie von ZB MED – Informations­zentrum Lebenswissenschaften umfasst derzeit 117 überwiegend urheber­rechtsfreie Werke. Sie wird suk­zessive weiter ausgebaut. Ein Großteil der Sammlung besteht aus europäischen Dissertationen des 19. und 20. Jahrhunderts, die an keiner anderen Stelle online zugänglich sind.

Ein Werk wird in der Regel nach einer Schutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Schöpfers urheber­rechtsfrei. Die meisten digitalisierten Titel der Sammlung Onkologie geben daher den Stand der Forschung bis etwa zum frühen 20. Jahrhundert wieder. Da Strahlen- und Chemotherapie erst später weiterentwickelt und genutzt wurden, befassen sich die Werke noch sehr viel stärker mit der Chirurgie als Behandlungsmethode.

Ebenfalls größtenteils unbekannt waren Krebsauslöser, die wir heute kennen. Über die Ursachen wurde meist noch spekuliert. Das Werk „Der Krebs” von Dr. Max Birnbaum aus dem Jahr 1899 nennt beispielsweise als mögliche Auslöser der Geschwulstkrankheiten Krankheitserreger, verschmutztes Wasser oder Erbanlagen. Als einzige bewährte Therapie empfiehlt er die möglichst frühzeitige Operation.

Den Weg zu moderneren Behandlungsmethoden zeigt ein Titel aus dem Jahr 1910 auf, der erst im vergangenen Jahr urheberrechtsfrei wurde: eine Übersetzung des französischen Standardwerkes zur Radiumtherapie der Mediziner Wickham und Degrais. Sie schildern darin ausführlich ihre eigenen Experimente und Beobachtungen – auch in Abbildungen. Das Werk ist den Pionier:innen der Radiumforschung Pierre und Marie Curie gewidmet.

Für die aktuelle Forschung spielt die historische Sichtweise eine bedeutende Rolle. Dies lässt sich an den hohen Zugriffszahlen auf die Digitalen Sammlungen von ZB MED ablesen. Das Informationszentrum verzeichnet dafür jährlich drei bis vier Millionen User. Alle Digitalisate entsprechen den Standards der DFG-Praxisregeln „Digitalisierung“. Dies betrifft beispielsweise konservatorische Maßnahmen, das Erheben von Metadaten, die Herstellung der Digitalisate oder auch die digitale Langzeitarchivierung.

Weiterführende Links:

Ausgewählte Titel aus der Digitalen Sammlung Onkologie:

www.zbmed.de