Bayerische Kooperation mit Google

München - Die Bayerische Staatsbibliothek und der bayerische Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel gaben heute bekannt, dass sich die Bibliothek Googles Bibliotheksprojekt angeschlossen hat. Im Rahmen dieser Kooperation wird Google alle Bücher aus dem Bibliotheksbestand digitalisieren, die nicht mehr dem Urheberschutz unterliegen, und in die Google Buchsuche integrieren. Auf diese Weise werden zahlreiche der bedeutendsten Werke der deutschen Literatur sowie die einzigartigen Bestände der Bibliothek Millionen Menschen weltweit zugänglich gemacht.  

Als eine der bedeutendsten internationalen Forschungsbibliotheken in Europa wird die Bayerische Staatsbibliothek den Anteil deutschsprachiger Werke in der Google Buchsuche durch Hunderttausende von Texten deutlich steigern - von Klassikern wie den Gebrüdern Grimm und Goethe bis hin zu umfangreichen Spezialsammlungen und Raritäten, die bislang nur in den Räumen der Bibliothek eingesehen werden konnten.  

Sobald die Bücher digitalisiert sind, können Interessierte auf der ganzen Welt diese Werke über die Google Buchsuche und das Internetangebot der Bayerischen Staatsbibliothek finden, durchsuchen und lesen. Neben der deutschsprachigen Literatur umfasst der Bestand der Bibliothek zudem zahlreiche urheberrechtsfreie Werke in italienischer, französischer, spanischer, lateinischer und englischer Sprache, die den mehrsprachigen Suchindex von Google bereichern. Auf diese Weise werden immer mehr Werke in den unterschiedlichsten Sprachen immer mehr Menschen zugänglich gemacht. Einzigartige und sehr seltene Drucke der umfangreichen Sonderbestände der Bibliothek in osteuropäischen und asiatischen Sprachen sind ebenfalls Teil des Digitalisierungsprojekts.  

Dr. Thomas Goppel, Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der für den Freistaat Bayern den Vertrag mit unterzeichnet hat, hob hervor: "Bildung und Wissenschaft sind Schlüsselkompetenzen unserer modernen Informationsgesellschaft. Durch die Kooperation mit Google werden die reichhaltigen und einzigartigen Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek bald jedem Interessierten per Mausklick zur Verfügung stehen - ein entscheidender Beitrag für die Exzellenz des Wissenschaftsstandortes Bayern ebenso wie für die Informationsversorgung aller Bürger. Durch die Zusammenarbeit mit Google nimmt die Staatsbibliothek bundesweit eine Pionierrolle ein."  

Dr. Rolf Griebel, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, zur Kooperation: "Mit der heutigen Bekanntgabe öffnen wir unsere Bibliothek buchstäblich der ganzen Welt und bringen die wahre Bestimmung der Bibliotheken - nämlich die Entdeckung von Büchern und Wissen - einen entscheidenden Schritt auf dem Weg ins digitale Zeitalter voran. Es ist eine faszinierende Herausforderung, jedem Leser auf der ganzen Welt die reiche literarische Tradition Deutschlands zur Verfügung zu stellen."  

Dr. Klaus Ceynowa, Stellvertreter des Generaldirektors: "Die Zusammenarbeit mit Google bedeutet für die Bayerische Staatsbibliothek als Anbieter exzellenter multimedialer Informationsdienste für Forschung und Lehre eine gewaltige Aufwertung."  

Jens Redmer, Leiter der Google Buchsuche für Europa, den Mittleren Osten und Afrika: "Die einzigartigen Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek sind ein spannender Beitrag zur Google Buchsuche, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Bücher dieser Welt entdecken zu helfen. Die Bayerische Staatsbibliothek wird unseren mehrsprachigen Suchindex maßgeblich bereichern."  

Folgende Bibliotheken nehmen bereits am Bibliotheksprojekt teil: die Universitätsbibliotheken von Michigan, Harvard, Oxford, Complutense Madrid, Stanford, Virginia, Wisconsin, Princeton und Kalifornien sowie die Bibliothek von Barcelona und die New York Public Library. Google arbeitet zudem mit der Library of Congress in einem Pilotprojekt zur Digitalisierung zusammen.  

Über die Bayerische Staatsbibliothek
Gegründet im Jahr 1558 ist die Bayerische Staatsbibliothek mit einem Bestand von mehr als 9 Millionen Bänden und 49.000 laufenden Zeitschriften eine der führenden Forschungsbibliotheken in Europa. Die Bibliothek besitzt 89.000 mittelalterliche Handschriften sowie 20.000 Inkunabeln und spielt damit eine maßgebliche Rolle bei der Bereitstellung und Bewahrung des schriftlichen Kulturerbes Deutschlands.  

Die Bayerische Staatsbibliothek ist bekannt für ihre Leistungen auf dem Gebiet der innovativen Digitalisierungstechnologien und der Massendigitalisierung. Die Bibliothek hat Deutschlands umfangreichste öffentlich finanzierte Sammlung digitaler Textobjekte aufgebaut.  

Über die Google Buchsuche
Die Google Buchsuche ist das einzigartige Bestreben, das gedruckte Wissen der ganzen Welt im Internet auffindbar zu machen.  

Die Google Buchsuche besteht aus zwei unterschiedlichen Quellen: dem Partnerprogramm und dem Bibliotheksprojekt. Partner (üblicherweise Verlage) übergeben Bücher an Google, damit diese digitalisiert, online einsehbar gemacht und kostenlos beworben werden können. Die Benutzer sehen dann eine begrenzte Anzahl von Seiten, die für ihre Suchanfrage relevant sind. Bei Interesse kann sich der Benutzer zur Website des Verlages oder eines Online-Händlers durchklicken und das Buch kaufen.  

Darüber hinaus stellen Bibliotheken Google ihre Bücher zur Digitalisierung zur Verfügung. Ein Buch aus den Bibliotheksbeständen wird vollständig angezeigt, sofern der urheberrechtliche Schutz abgelaufen ist. Sofern Bücher urheberrechtlich geschützt sind, werden dem Nutzer nur einige bibliographische Daten wie Buchtitel und Name des Autors angezeigt sowie maximal zwei oder drei kurze Textauszüge, sog. "Snippets". Gegebenenfalls wird auch auf Bibliotheken verwiesen, die das Buch im Bestand haben, oder auf Händler, die es zum Kauf anbieten. Google und die Bayerische Staatsbibliothek werden ausschließlich urheberrechtsfreie Bücher digitalisieren.  

Kontakt Google Germany GmbH
Stefan Keuchel
Pressesprecher
ABC-Strasse 19
20354 Hamburg
Tel: 040-80 817 9115
skeuchel@google.com  

Kontakt Pressestelle Bayerische Staatsbibliothek
Peter Schnitzlein
Öffentlichkeitsarbeit
Ludwigstr. 16
80539 München
Tel.: 089-28638-2429
peter.schnitzlein@bsb-muenchen.de


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