CeBIT 2000 ­ Innovative Denkanstöße für Bibliotheken

von Clemens Deider

 

Nach Meldung der Pressestelle der CeBIT 2000 in Hannover ist die Messe mit einem Besucherrekord und zufriedenen Ausstellern zu Ende gegangen. Über 750.000 Gäste sollen es gewesen sein, 52.000 mehr als im Vorjahr. Auch mit 8.802 Ausstellern, die sich auf einer Fläche von rd. 408.800 m2 verteilten, übertraf die Messe bisherige Rekordplanungen. Themenschwerpunkte der Messe waren Internet und der elektronische Handel sowie zahlreiche neue Geräte, besonders bei den Handyangeboten. Und erstmalig stellte die CeBIT eine eigene Halle für eine Job-Börse der Berufe rund um den Computer und die Telekommunikation zur Verfügung. Ziel war es, vor allem neue Leute für eine Branche zu gewinnen, die seit Jahren über Nachwuchsmangel klagt. Für die Bibliotheken sind es die zukünftigen "Cybrarians", die auf den Feldern der IT-Bereiche zu Vorreitern und Lehrern für das allgemeine Publikum werden sollten.

Eine solche Jobbörse könnte als Anstoß dienen, einen ähnlichen Treffpunkt für Bibliothekare oder an Bibliotheken interessierte Seiteneinsteiger auf Bibliothekstagungen, -konferenzen einzurichten. Denn auch den Bibliotheken fehlen Fachleute der I- und K-Branche als Mitarbeiter und zur Unterstützung der nicht immer geübten Benutzer. Nun zur Messe selbst.

PCs und Bildschirme

Aus dem reichen Angebot der Personalcomputer waren es in erster Linie Äußerlichkeiten, die den Messebesucher aufmerksam machten. Für Bibliothekare sind z.B. im Auskunftsbereich der Platzbedarf wie auch die Geräuschentwicklung der Geräte von Bedeutung. So ist der Veriton FP von Acer (D-22926 Ahrensburg/Hamburg) eine revolutionäre Kombination aus Rechner und Flachbildschirm. Mit nur 17 Zentimeter Standtiefe eignet er sich ideal für den Einsatz als Office-PC (Abb. 1).

Hinter dem 15-Zoll-TFT-Flachdisplay sitzen 13 GByte-Festplatte und 128 MByte Arbeitsspeicher. In der Frontseite sind ein CD- oder ein zweifach DVD-ROM-Laufwerk eingebaut, ein 3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk und eine Infrarotschnittstelle sind ebenfalls integriert. Ein 16-Bit-Sound, inklusive integrierter Boxen, machen den Veriton sogar voll multimediafähig. Für Netzwerkanbindung ist ein Intel-Ethernet-Anschluss vorhanden. Beginnt bei dem FP die Preisrange bei ca. DM 4.800,­, präsentierte Acer auch einen neuen Internetcomputer für unter DM 1.000,­, der für den Internethandel und Online-Banking mit einem Geldkartenleser ausgestattet ist. Der Acer-Aspire soll im zweiten Quartal in den Läden stehen.

Wahrscheinlich wird das Gerät mit einem Vertrag eines Internet-Providers angeboten. High-Tech auf kleinstem Raum propagierte Toshiba (Toshiba Europe GmbH, D-41414 Neuss) mit seinem Designer-PC Equium 2000. Equium 2000 braucht nur ein Drittel des Platzes, den ein herkömmlicher PC benötigt. Die Technik ist in einem L-förmigen Gehäuse untergebracht, das gleichzeitig als Fuß für das digitale 17-Zoll TFT-Farbdisplay dient. Für die einfache Verbindung zur Peripherie stehen zwei Plug&Play-fähige USB-Schnittstellen zur Verfügung (Abb. 2).

Für geräuschsensible Umgebungen in der Bibliothek bietet sich ein besonders geräuscharmer PC von der Lintec Computer AG mit Namen Lintec SILINCE an. Er soll nur DM 300,­ teurer sein als herkömmliche PCs. Durch Kombination modernster Schalldämmtechnologie mit passiver Kühlung erreicht der Lintec SILINCE je nach Ausstattung in Arbeitsentfernung lt. Hersteller weniger als 28 dB; das solle 15-20 dB weniger als bei Standardprodukten sein.

Mit dem Konzept Edge of Network (EON) für eine neue Computergeneration will IBM (D-70569 Stuttgart) das Tor auch für den Computerlaien aufstoßen. IBM will eine größtmögliche Auswahl an Internetzugangsgeräten mit einfacher Bedienung auf den Markt bringen. Die neue Desktopproduktpalette reicht vom Networkcomputer mit einfachem Internetzugang über neue platzsparende Geräte, die Flachbildschirm und Desktop untereinander vereinen, bis zum traditionellen Allround-PC und PC-Server. Aus der neuen EON-Initiative zeigte IBM den All-in-One-Desktop-Computer, der nur 25% der Tischfläche eines herkömmlichen Desktop-PCs benötigt; den Next Generation Desktop, der sich wegen seiner zwei Steckplätze, zwei Schächten und sieben USB-Anschlüssen ideal für schnellen Komponentenaustausch in einer flexiblen Arbeitswelt anbietet; die neue Network Station für Linux, die sich ganz auf die Dienste des Netzwerkes und des Servers verlässt.

Als reinen Internetzugang versteht sich die IBM Internet Appliance, ein Gerät gedacht für Internet-Service-Provider, Application-Service-Provider oder andere Unternehmen, die ihren Kunden Dienstleistungen über das Internet anbieten; damit können diese Unternehmen ihren Kunden zugleich eine einfache Hardwarelösung für den Zugang zu ihren Diensten bieten, so die Firma IBM.

Mit dem iPAQ stellte die US-Firma Compaq (D-85609 Dombach) einen neuen Internet-PC vor, der auf einfachste Weise Zugriff auf Internet und unternehmensintensive Netzwerke bieten soll. Der iPAQ zählt zu den sogenannten "Legacy Free"-Computern, zu deutsch etwa "Computer ohne Altlasten", die für einen bestimmten Anwendungszweck gebaut werden und so auf unnötige Funktionen verzichten. Der iPAQ ist in zwei Modellen erhältlich, einmal mit 5 USP-Ports und vorinstalliertem Microsoft Windows oder mit Anschlüssen für Peripheriegeräte. Durch Kompatibilität zu Notebooks und Zugriff zu Netzwerken per Tastendruck, sollen solche Geräte die Arbeit mit Computern künftig einfacher und effektiver gestalten.

Sun microsystems (D-85630 Grasbrunn) legt mit Sun Ray 1 Enterprise Applicance großen Wert auf leisen, zuverlässigen Betrieb, denn das Gerät arbeitet ohne Lüfter und bewegliche Teile. Weitere Vorteile sieht Sun für den Desktopbenutzer u.a. in dem Zugriff auf die Arbeitsgruppe wie auf den Server, und das von jeder einzelnen Sun Ray 1 Enterprise Applicance aus. Der Desktop verlangt nur eine geringe Stellfläche. Durch SmartCardleser wird eine optimale Sitzungsmobilität innerhalb der Arbeitsgruppe erreicht. Ferner ist Sun Ray EA multimediafähig. Also ein wohl auch für Bibliotheken interessantes Gerät.

Auf Sisis-Sun-Rise Web-4-LB muss nicht näher eingegangen werden, da in zahlreichen Bibliotheken schon im Einsatz (www.sisis.de). Erwähnt werden soll an dieser Stelle noch der erfolgreiche Einsatz eines öffentlichen Internetplatzes der Firma NC-NetCom (D-97490 Kützberg), den die Stadtbücherei Kitzingen (D-97318 Kitzingen) sowohl von der finanziellen wie auch praktischen Seite als ideal bezeichnet.

Mit CELSIUS Mobile gelang lt. Hersteller Fujitsu-Siemens (D-61352 Bad Homburg) eine Weltpremiere. Die mobile NT-Workstation ermöglicht erstmalig Anwendungen im Workstation-Umfeld direkt beim Anwender vorzuführen und zu ändern. Dafür sorgen u.a. ein 15 Zoll-Display und das integrierte Graphiksystem. Und damit sensible Daten nicht in falsche Hände kommen, sind alle Daten über Chipkartenzugang und Verschlüsselung gesichert. Fujitsu und Siemens vertreiben seit dem 1. Oktober 1999 gemeinsam Computer. Damit hat nach Angaben des Marktforschungsunternehmens Dataquest (London) das Unternehmen mit 25 Prozent Marktanteil den deutschen PC-Markt fest im Griff.

Für den mobilen Einsatz und als Präsentationsgerät mit einem abnehmbaren Overhead-Farbdisplay zeigte Siemens (D-81379 München) mit dem SCENIC Mobile 750 AGP ein modulares Multimedia-Notebook mit einer Vielfalt von Erweiterungsmöglichkeiten. So kann anstelle des Overhead-Displays ein 13,3 Zoll oder 14 Zoll LCD Screen geordert werden. Diese Displays können ebenfalls abgenommen und extern im Standfuß betrieben werden. Sie sind aber nicht für die Projektion geeignet. Mit der Erweiterungseinheit MobiDok kann das Notebook in einen leistungsfähigen Arbeitsplatz-PC verwandelt werden. Und mit standardmäßigem TV-Ausgang lassen sich TV- und Videogeräte anschließen. Will man den SENIC Mobile am Schreibtisch nutzen, bietet Siemens optionell den Quickport S an, an dessen Rücken alle Standardschnittstellen für Maus, Monitor, Tastatur und weitere Peripherie vorhanden sind. Dies sind also vielseitige Geräte für den mobilen bibliothekarischen Einsatz, nicht nur in Fahrbibliotheken, Krankenhäusern und bibliothekarischen Ausbildungsstätten.

Ein rechnendes Leichtgewicht stellt Fujitsu-Siemens mit dem weltweit leichtesten Notebook S 4510 vor, es wiegt nur 1,7 Kilogramm.

Das neue Lifebook mit einem Pentium III verfügt über ein 21,1 Zoll-TFT-Display, eine Festplatte (1 GByte-Speicherplatz) und ein internes Modem. Sind Laptops sicher auch etwas für die "aufsuchende Bibliotheksarbeit", so können sie als Leichtgewichte auch Einfluss auf die Arbeit von Musikbibliotheken nehmen. "Notebook statt Notenblatt", so die Überschrift in der Süddeutschen Zeitung im Februar diesen Jahres. Mitte vergangenen Jahres wurde die Idee bei den Bamberger Symphonikern geboren, während des Konzertes ihre Noten probeweise von Laptops und nicht mehr von dem traditionellen Notenblatt abzulesen (Abb. 3). Das Notenbild sei gut lesbar, kontrastreich und gestochen scharf. Sogar besser als auf dem Papier seien die Noten zu lesen, da sie auf dem Bildschirm der Computer größer erscheinen. Eine extra Beleuchtung der Notenblätter entfällt, denn die Displays der batteriebetriebenen Laptops leuchten selbst und blenden keine Zuhörer. Und bei Raummusik, wo die Musiker im Raum verteilt spielen, könnte die kabellose Datenübertragung Bluethoos zum Gelingen beitragen. Also ein Anwendungsgebiet von Laptops, das Musikverlage und Musikbibliotheken anregen sollte, über ihre Notenangebote bzw. Musikalienbestände und deren Nutzung nachzudenken.

Noten z.B. via Internet "on demand" nach Zahlung einer Nutzungsgebühr über e-cash. Leider war auf der CeBIT nichts Näheres über das Projekt in Erfahrung zu bringen, obgleich Fujitsu-Siemens als Sponsor 50 Laptops bereitgestellt hat. Deutlich wurde bei diesem Projekt, wie wichtig gut lesbare Bildschirmwiedergaben sind. Die CeBIT bot viel auf diesem Gebiet, besonders bei den LCD-/TFT-Flachbildschirmen. Sie waren wegen ihrer Vorzüge der Lesbarkeit und des minimalen Platzbedarfes auf zahlreichen Ständen nicht nur als Ausstellungsstandardangebote, sondern auch als Arbeitsgerät zu sehen. Zu achten ist bei ihnen u.a. auf den TC 099-Prüfsiegel (Abb. 4). Daran erkennt man, dass z.B. die EIZO-Monitore (EIZO. Raab Karcher D-41303 Nettetal) die strengsten Richt- und Grenzwerte für Emission, Energieeinsparung, Ergonomie und Recycling erfüllen. Weitere Prüfzeichen und Empfehlungen wären TÜV-GS, TÜV-Ergonomie, ISO 9241-3, -7 und -8, wie auch das CE-Zeichen. Bei anderen Bildschirmen kann der Betrachter, wie z.B. beim Smile L 150 ® der Smile Technologies GmbH (D-47877 Willich), durch eine Drehung am Bildschirm und per Mausclick vom Querformat in das Hochformat wechseln (Abb. 5).

Zu den Highlights gehört sicherlich Sonys neuer "Multiscan N 50", ein 15 Zoll Bildschirm mit automatischer Helligkeitsanpassung. Eine Nummer größer ist der 19 Zoll TFT-Monitor LC 90 S von Pana- Abbildung 4 sonic. An die Grenzen der LCD-Technik stoßen beispielsweise Samsung (D-65824 Schwalbach) und LG Electronics Inc (Südkorea/Seoul) mit Monitoren über 20 Zoll. Für eine Revolution könnten Plasmabildschirme in der Fernsehtechnik sorgen. Den größten Monitor dieser Art präsentierte LG mit einer Diagonalen von 60 Zoll. Außerdem zeigten Eizo und Nec (D-85737 Ismaning) Plasmadisplays im 50-Zoll-Format.

Ein Nachtrag für deutsche Computerkäufer: Nachdem das harmonisierte europäische Garantierecht den Ministerrat der Europäischen Union passiert hat, wird sich die Gewährleistungsfrist für neue PCs gegenüber vorher von 6 Monaten Mindestgarantie auf mindestens zwei Jahre erhöhen. Die Richtlinien müssen die EU-Staaten spätestens bis zum 1. Januar 2002 umgesetzt haben.

E-Books und elektronisches "Papier"

Nahezu unbegrenzte Einsatzmöglichkeiten verspricht die Forschung mit Polymerdisplays. Mit dieser Technik können halbleitende Plastikfolien in allen Formen gestaltet und in allen Farben zum Leuchten gebracht werden. Monitore so dünn und flexibel wie Papier, Lichtfolien zum Aufkleben oder elektronische Zeitschriften zum Zusammenrollen wären möglich.

Noch sind diese Displays im Entwicklungsstadium, doch einige Anwendungen ließen sich auf der CeBIT begutachten, so eine von Siemens entwickelte Geldkarte mit flexiblem Display (Abb. 6). Pro Knopfdruck lässt sich damit der aktuelle Kontostand der Karte anzeigen. Über die elektronische Zeitung von IBM berichtete B.I.T.online in den Heften 2/1999 S. 173 und 4/1999 S. 495, ein Prototyp war auf der Messe nur nach Aufforderung zu sehen. Toshiba zeigte sein Dynasheet als Vision, nicht als reales Produkt, in der Innovation Corner, und für das elektronische Papier "Gyricon" von Xerox stand nur Informationsmaterial zur Verfügung (Abb. 7, 8, 9).

Neben dem in B.I.T.online vorgestellten Rockete-Book bringt Microsoft Sein elektronisches Buch zusammen mit dem Online-Buchhändler barnesandnoble.com auf den Markt. Kunden der Buchhandels-Webseite sollen Zugriff auf eine Bibliothek aus Tausenden elektronisch gespeicherten Büchern erhalten und diese dann mit dem Microsoft-Programm Reader lesen können. Der Software Reader wurde für den Einsatz in neuartigen Westentaschencomputern konzipiert und soll den Nutzern ermöglichen, elektronische Bücher fast wie Papierausgaben an allen Orten zu lesen.

Microsoft plant Reader auf den neuen Pocket PCs Abbildung 7 der Marken Casio, Compaq und Hewlett-Packard zu installieren. Microsoft will so bis 2020 den Buchmarkt neu erfinden. Auf diese Entwicklungen sollten sich Bibliotheken bzw. Bibliothekare einstellen.

Umwelt

Bereits auf der CeBIT 1998 präsentierte ADI Kulkoni Electronics GmbH (D-28279 Bremen) im ersten Ansatz eine Alternative zu den Kunststoffgehäusen von Monitoren. Zur CeBIT 2000 wurde nun das Ergebnis präsentiert. In der Zusammenarbeit mit dem Bremer Institut für Konstruktionstechnik (BIK) und mit Unterstützung des Bremer Umweltsenats wurde ein Monitorgehäuse aus dem nachwachsenden und recycelbaren Rohstoff Flachs vorgestellt. Der gezeigte Prototyp besteht aus 50 % Flachs und 50 % Cellulosediacetat. Das Material ist zwar kompostierbar, soll aber sinnvollerweise in einen Verwertungskreislauf zurückgeführt werden. Das neue Material soll nicht wesentlich teurer sein als herkömmlicher Kunststoff, zumal es als sog. Werk ein Abfallprodukt anderer Industriezweige ­ z.B. der Textilindustrie ­ ist.

Datenübertragung

Bei der Datenübertragung fiel häufig der Begriff "Bluetooth"/Blauzahn für den drahtlosen Datentransfer zwischen PCs und Druckern wie Scannern. Drucker mit Infrarot-Port sind da nur der erste Schritt. Infrarotübertragung funktioniert nur bei Sichtverbindung, während Bluetooth elektronische Geräte über Nahfunk mit einer Geschwindigkeit bis zu einem Mbit pro Sekunde ­ also 15faches ISDN-Tempo ­ verbindet. Der Nutzer muss nur noch eine Taste drücken oder einen Befehl anwählen. Die Reichweite einer Bluetoothverbindung liegt standardmäßig bei 10 Metern, lässt sich aber durch Verstärker auf 100 Meter erweitern (Mega-Bluetooth). Ingenieure von Intel und Ericson benannten die Technologie nach dem dänischen Wikingerkönig Harald Bluetooth (Blauzahn), der das zersplitterte dänische Reich zu einem Königtum vereinte. Eine ähnlich integrative Leistung soll nun Bluetooth in der Welt der Computer-Hardware vollbringen. Bis zu acht Geräte kommunizieren miteinander in einem Pico-Netz. Jedes Gerät für sich kann auch Teilnehmer in anderen Pico-Netzen sein, wodurch ein sogenanntes Scatter-Netz entsteht. Firmen wie Ericsson, IBM, Intel, Nokia und Toshiba arbeiten an Produkten für die Lokalfunktechnik. Auf der Messe zeigten u.a. Elsa GmbH (D-52070 Aachen) mit Microlink Bluetooth, Temic Semiconductor (D-74072 Heilbronn) mit HF Transceiver Bluetooth, Ericson (D-40547 Düsseldorf) mit Bluetooth Headset, Bluetooth-Designstudie eines Handy, eines Organizer, einige Bluetooth-Produkte (Abb.10).

Bluetooth, das sich erst noch entwickeln muss, hat bereits Konkurrenz in Form des Standards Digital European Cordless Telephony (DECT). Er kommt aus dem Bereich schnurloser Heimtelefone und überwindet Entfernungen bis zu 50 Metern.

Anders als bei Bluetooth gibt es hier längst Produkte, wie das DECT-Modem von Olitec (F-5400 Nancy). Es erlaubt dem Endanwender im Garten am PC zu sitzen und im Internet zu surfen, ohne eine Kabeltrommel neben sich zu haben. Telekom bietet mit Teledat Cordless ISDN im Prinzip das Gleiche für ISDN. Allerdings liegen die Datenraten bei klassischem DECT nur zwischen 64 bis ca. 288 kbps, so dass Anwendungen mit höherem Bandbreitenbedarf noch nicht ausreichend bedient werden können.

Bluetooth hat in seinen Spezifikationen zahlreiche Verschlüsselungsfunktionen, die für mehr Sicherheit gegen unbefugte Lauscher sorgen sollen. Beide Datenübertragungsmethoden dürften sich auch in Bibliotheken für eine flexible Gerätenutzung empfehlen.

Ähnliche Eigenentwicklungen auf der Basis der Funktechnik bieten u.a. Sharp (D-20097 Hamburg) und H-soft EDV GmbH (D-70567 Stuttgart) an (Abb. 11). Neben den beschriebenen Datenübertragungstechniken bewerben sich noch Laser-, Richtfunk- und Satellitentechnik, wie auch Powerline Communication (PLC) um eine effektive Datenvermittlung. Letzte ist noch im kontroversen Gespräch. B.I.T.online erwähnte PCL 1999 in der Berichterstattung von der CeBIT.

Auch Multimedia aus der Steckdose, die Homeway-Dose von Siemens, wurde im Bericht über die IFA `99 in Berlin (Heft 4/1999, S. 475/481-485) erwähnt. Vorreiter der Idee vom Stromkabel als Datenweg waren bereits 1997 Nortel aus Kanada und die britische Firma Norweb. Der Energieversorger Baden-Württemberg EnBW (D-76137 Karlsruhe) führt zusammen mit seiner Telekommunikationstochter tension in 100 Haushalten einen Langzeit-Feldversuch durch. Siemens forscht und entwickelt auf dem Gebiet der PCL-Technik seit 1997, erprobt derzeit die auf der CeBIT `99 vorgestellte Gerätegeneration und stellte zusammen mit EnBW sowohl Technik als auch verschiedene Dienste im Zusammenspiel mit dem Service-Provider tension auf der CeBIT 2000 vor. Etwa 12 weitere Firmen, u.a. Preussen Elektra AG, RWE und Alcatel, stellten ebenfalls zu dem Thema aus. Die Firma Poly Trax AG (D-81829 München) gab die Verfügbarkeit eines Powerline-Modems bekannt, das eine Datenübertragung mit 25 KBits über 230 V-Leitungen erlaubt. Welche Datenübertragungswege und zu welchem Zweck sind nun für den Einsatz in Bibliotheken optimal geeignet? Das muss durch Zielgruppengespräche u.a. mit den Systemanbietern geklärt werden (Abb. 12).

Internet

Allgegenwärtig war Internet auf der CeBIT,ob PCs, Handys oder Multifunktionsgeräte seine Dienste in Anspruch nehmen. Nach einer von der EU-Kommission veröffentlichten Statistik sollen in Deutschland 7,1 Prozent der Haushalte über einen Internetanschluss verfügen, etwas weniger als der EU-Durchschnitt mit 8,3 Prozent. Und das wird, sah man das Angebot auf der CeBIT, noch mehr werden. Schon im Bericht von B.I.T.online zur Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin 1999 (Heft 4/1999, S. 475) wurden Internetzugänge mit und ohne PC genannt. So verfügen Fernseher der Firma Loewe über ein eingebautes Internetteil. Ein blauer Würfel "Cobalt" der Firma TLK Computer GmbH (D-81541 München) soll als Internetserver mühelos mehrere hundert Mitarbeiter im Onlinebetrieb verwalten und täglich 150.000 E-Mails bewältigen. In nur einer Viertelstunde soll er installiert sein. Elektronische Augen überwachen nicht nur Strände via Internet. Am PC angeschlossen arbeitet die Webcam GO von Creative (D-85774 Unterföhrung) als Web-Kamera. Unterwegs wird sie zur digitalen Minikamera für etwa 90 Schnappschüsse in VGA-Auflösung. GO soll auch für Videokonferenzen via Internet geeignet sein. Der Mister Web, Internet ohne PC, ebenfalls von Charisma, erlaubt Internet-Surftouren per Fingertipp (Abb. 13). Per Fernsteuerung durchs Internet führt mit einer Internettastatur Planet-Portale (www.planetportal.com). Das 3 Gopad hat 40 Tasten, von denen jede zu einer Webseite führt (Abb 14). Einige der Tasten sind fest belegt, die übrigen lassen sich individuell programmieren; so dass ein Tastendruck genügt, um auf die gewünschte Webseite zu gelangen. Eine Tastatur für PC-Benutzer in Bibliotheken, z.B. Kinder, die so von unerwünschten Programmen bedingt ferngehalten werden können.

Mit einer Universalbox für kleine Büros, den Baystack 820 ISDN-Router, unterstützt Nortel Network Deutschland GmbH (D-60528 Frankfurt) die private Network Technologie (Vituell Private Network IVPN), stellt den Zugang zum Internet her und bindet analoge Telefon- und Faxgeräte ein. Der Router ist sofort verfügbar. Nortel fordert auch zum Umstieg auf drahtloses Internet auf. E-Medien und Interneteinrichtungen haben das Potential, den Massenmarkt für drahtlose Internetanwendungen zu erobern. Geräte wie Rocket eBook, die elektronische Zeitung, Audible Mobile Player und Diamond Multimedia Rio erfinden das Vertriebsmodell für Taschenbücher, für Audio-Bücher und Musik neu.

Expò der römischen UNIDATA S.p.A. (I-00166 Roma) ist eine integrierte PC-Lösung für die Realisierung von Informationsständen, Self Service Terminals für Telebanking, Videokonferenzen, Fax, sowie für die Realisierung von öffentlichen Internet-Kiosken mit E-Mail-Funktion. Durch sein ultradünnes Design und seine geringen Ausmaße findet das Terminal überall Platz, auch als Säule oder als Wandmodell. Stereolautsprecher sind integriert, Videokamera und Mikrofon für Videokonferenzen oder Bildübertragung können ergänzt werden. Für Zeit- und Betriebsdatenerfassung über Internet und Intranet ist das Terminel 7000 von Isgus (D-78054 Villingen-Schwenningen) konzipiert, das auch als Infostation für die Mitarbeiter genutzt werden kann, also für Zweigbibliotheken oder evtl. auch für Satellitenbüros bibliothekarischer Telearbeiter.

Bezahlen im Internet mit Bargeld, Magnetkarte, Chipkarte oder Geldkarte der Sparkassen und Banken verspricht die Software "PC-Time" für Windows 9x/NT von Control Systems (D-78048 Villingen-Schwenningen). Über NET 900, als micropayment bei T-online berichtete B.I.T.online in Heft 1/2000, S. 71-74.

Auf der CeBIT präsentierte die Deutsche Telekom AG (DTAG) als Lizenznehmer erstmals NET 900 der Firma IN MEDIAS RES (D-41236 Mönchengladbach). Auch andere Firmen wie z.B. der Heinrich Bauer Verlag (D-20077 Hamburg) mit www.wohnidee.de zeigten das Herunterladen von BAUANLEITUNGEN und bezahlten dafür mit NET 900; oder auch Global TV, die das bezahlte Downladen von MP3-Music on Demand vorführten (www.globaltv.de unter Global TV Services). Für Fragen zum Auffinden von NET 900-Angeboten steht Herr Michael Kranz von IN MEDIAS RES (Tel. 02166/9999-150) zur Verfügung. Und die Bibliotheken sollten fragen, wie sie sich ihre Leistungen im Micropayment-Bereich optimal vom Benutzer bezahlen lassen können.

Mit Freecall Online können Unternehmen die telefonische Kundenbetreuung jetzt in ihren Internetauftritt einbinden. Klickt ein Benutzer den Freecall-Button an, wird automatisch eine Telefonverbindung via Internet zwischen seinem PC und der Hotline des Anbieters hergestellt. Die notwendige Software ist bei der Deutschen Telekom AG für einmalig DM 400,­ zu erhalten (www.telekom.de). Domain Forum.de (Information: Zucker-Kommunikation D-10119 Berlin) stellt eine neuartige Suchmaschine bereit, die nicht nur anzeigt, welche Domain-Namen frei sind. Sie zeigt zugleich auch an, welche besetzt sind und wer diese besitzt. Ein Auskunftsmittel über Internet sicher auch für Bibliotheken.

Auf dem Stand von Bertelsmann konnte man erfahren, dass in öffentlichen Bibliotheken das Internet künftig einen größeren Stellenwert erhalten soll. Im Rahmen eines Projektes der Bertelsmann-Stiftung (Gütersloh) und des ekz Bibliotheksservice (Reutlingen) sollen Bibliotheksmitarbeiter für das Internet fit gemacht werden. Neben der Internetberatung könnten dann die Bibliothekarinnen/Bibliothekare auch Verzeichnisse von Internetquellen zusammenstellen. Der Lehrgang endet mit einem Zertifikat, das die besondere Qualifikation "Internet" unterstreicht. Das geht d'accor mit der Aktion "Internet für alle"; eine Initiative der Bundesregierung zur Erhöhung der Internetanschlussquote von gegenwärtig 9 Prozent auf 40 Prozent im Jahr 2005, so der Parlamentarische Staatssekretär Siegmar Mosdorf vom Bundeswirtschaftsministerium. Nach eigenen Angaben will die EU-Kommission mit einer neuen Initiative eine Generation von internetkundigen Schülern und Angestellten hervorbringen. EU-Beschäftigungskommissarin Anna Diamantopoulou erklärte, bis zum Jahr 2002 müssten alle Schulen an das Internet angeschlossen sein. Ebenso sollen von allen Ländern spezielle Trainingsprogramme für Lehrer angeboten werden.

Die Sorge um ihren Marktanteil im Internetgeschäft haben nun sowohl die Deutsche Telekom wie auch AOL (AOL Bertelsmann Online GmbH & Co KG, D-20359 Hamburg) veranlasst, kostenlosen Internetzugang für alle deutschen Schulen zu versprechen. So will die Deutsche Telekom bis zum Jahr 2001 alle Schulen mit einem Gratisnetzanschluss versorgen und für sämtliche Folgegebühren aufkommen.

AOL will neben den Schulen zusätzlich auch alle Lehrer zu Hause kostenlos mit einem Internetzugang ausstatten. Auch Chiphersteller Intel (D-85622 Feldkirchen) will mit einem kostenlosen Softwarepaket "Intel Lehren" zum Thema Multimedia Lehrer fortbilden. Bibliotheken, speziell Schulbibliotheken, sollten sich mit den genannten Anbietern eiligst in Verbindung setzen, um auch ihren Anteil an der Fortbildung und am Benutzerklientel zu sichern.

CD/DVD

Mit einer programmierbaren CD-ROM, der CD-PROM, will Kodak (D-70327 Stuttgart) neue Märkte erschließen. Die hybride Compact Disc ist bereits als Picture-CD von Kodak bekannt. Sie ist gedacht als Speichermedium u.a. im Vertrieb von Software und Musik. Zur Abwehr von Softwarepiraterie lässt sich die Hybrid-CD durch Sicherheitscodes vor dem Kopieren schützen. Aktuelle Software-Updates können so unmittelbar vor der Auslieferung auf die CD-PROM gebrannt werden. Teile eines kompletten Softwarepaketes könnten nach Wünschen der Kunden freigeschaltet und berechnet werden. Wer sich aus einem CD-PROM-Programm in das Internet einklickt, ist durch eine Seriennummer sofort identifizierbar. Beim Musikvertrieb kann die Hybrid-CD Kosten sparen, wenn nur einzelne Musikstücke, d.h. nur die bezahlten Stücke, zur Entschlüsselung freigegeben werden. Zur Archivierung langfristig nutzbarer Daten liefert die CD-PROM einen Viewer mit, der sie auch nach Jahren ohne weitere Hilfsmittel computerlesbar macht.

Die DVD (Digital Versatile Disc), früher nur als Videodisc bekannt, hält in den Computermarkt Einzug. Um den bislang wohl doch noch schleppenden Absatz von DVD-Videofilmen zu verbessern, wollen Sony Europe GmbH (D-85609 Aschheim) und Warner Home Video (D-22303 Hamburg) mit einer gemeinsamen Marketingkampagne dem Vertrieb nachhelfen. Bisher sollen in Europa ca 1 Mio der DVD-Abspielgeräte abgesetzt worden sein. Für das Jahr 2000 rechnet die Branche mit etwa 4 Mio. Geräten und dem Verkauf von rund 60 Mio. Spielfilmen. Eine Nachfrage, die auch auf Bibliotheken, wenn auch in kleinerer Größenordnung, zukommen wird.

Seitens der Computerindustrie lösen sogenannte DVD-ROM-Laufwerke herkömmliche CD-ROM-Laufwerke ab. Hitachi hat kürzlich die Entwicklung seines 4,7 GByte DVD-RAM-Laufwerk GF 2000 abgeschlossen. Zwei volle Stunden DVD-Videos im MPEG-2-Format passen auf beide Seiten des Speichermediums (www.hitachieu.com). Hitachi GD 500 liest alle Arten von CD's, einmal beschreibbare DVD-Rs und wiederbeschreibbare DVD-Medien wie DVD-RAM oder DVD-RW. Auch mit ein- und mehrlagigen DVD-RAMs und DVD-Videos sowie Video-CDs soll das GD-Laufwerk zurecht kommen. Pioneer (D-47877 Willich) hat den ersten DVD-Videorecorder auf der Basis der wiederbeschreibbaren DVD-RW, den DVR-1000, für etwa DM 1000,­ auf den Markt gebracht. Philips stellte ebenfalls eine beschreibbare DVD mit einer Speicherkapazität von 4,7 GByte vor. Sie soll allen Anforderungen der Softwareindustrie entsprechen und zur Aufnahme von Videofilmen in DVD-Recordern geeignet sein.

Samsung (D-65824 Schwalbach) plant einen interaktiven DVD-Player. Neben DVD-Filmen sollen auf dem DVD-2000 auch Spiele laufen. ACER (D-22926 Ahrensburg) erweitert seine Storage-Palette mit dem High-End DVD-ROM-Laufwerk DVP 1040 A. Mit ihm lassen sich die wichtigsten DVD-Standards lesen, u.a. DVD single- und dual layer, DVD-R, DVD-RW. Außerdem ersetzt es ein normales CD-ROM-Laufwerk, da es auch alle herkömmlichen CD-Standards wie z.B. CD-Audio, CD-RW oder Photo-CDs unterstützt. Das DVP 1040 A ist damit, so der Hersteller, eine ideale Komplettlösung im CD-Bereich; also etwas für Bibliotheken.

Mit der DVD-Audio wird noch in diesem Jahr gerechnet werden können, wenn auch von Panasonic (D-22504 Hamburg) die Einführung der DVD-Audiospieler wegen Fragen des Kopierschutzes erst im August 2000 erwartet wird. Zur IFA Berlin 1999 hatte Panasonic schon zwei serienreife Modelle gezeigt. Allerdings sollen generell die bisherig erhältlichen DVD-Player die neuen DVD-Audio-Scheiben nicht abspielen können. Philips, Marantz und Sony haben daher als High-End Musikmedium die Super-Audio-CD, kurz SA-CD entwickelt. Sie ermöglicht CD-Kompatibilität und damit die Wiedergabemöglichkeit in jedem DVD-Video-Player, sowie im SA-CD- oder Kombi-Player mit einem deutlich besseren Klang als die üblichen CDs.

Und die Technik schreitet voran: Die US Firma Spectra-Science (www.spectrascience.com) hat eine Beschichtung für CDs und DVDs entwickelt, bei der die Scheibe nach einer vorherbestimmten Zeitspanne nach dem ersten Abspielen unlesbar wird. Die Zuverlässigkeit muss noch genauer geprüft werden. Marktchancen werden vornehmlich im Verleihgeschäft gesehen, also auch etwas für Bibliotheken, die so auf eine Rückgabe dieser Datenträger verzichten könnten. Eine lange Haltbarkeit ihrer CD-R unter der Bezeichnung SG CD-R von über 100 Jahren verspricht dagegen Mitsui Chemicals Europe GmbH (Niederlassung: D-40211 Düsseldorf). Eine besonders widerstandsfähige Diamond-Coat-Schutzschicht soll diese Haltbarkeit sogar unter widrigen Umwelteinflüssen gewährleisten. Eine Garantieerklärung der Firma liegt dem Ehemaligen DBI vor. Für das Jahr 2002 rechnen Techniker mit industriell verfügbaren blauen/violetten Lasern. Diese bündeln ihr Licht schärfer und bringen dadurch mehr Daten auf einer CD/DVD unter als bisher. Sicher werden die blauen Laser die auf dem Markt befindlichen DVDs nicht verdrängen, sondern eher ergänzen. Experten erwarten für das laufende Jahr, dass in neuen Rechnern mehr DVD als CD-ROM-Laufwerke eingebaut werden.

Noch Verschiedenes zu Datenscheiben/Datenträgern

Viele CDs im direkten Zugriff verspricht die Firma Microtest GmbH (D-85399 Hallbergmoos) mit dem Disc Port VT, einem eigenständigen CD/DVD Thin Server. Je nach Modell soll er bis zu zwei Tower mit 14 CDs ersetzen und den gemeinsamen Zugriff im Netzwerk ermöglichen. Die kleine Desktopbox erlaubt den gemeinsamen Zugriff auf bis zu 28 CDs, durch externe Erweiterung sogar bis zu 248 CDs. Disc Port VT bietet sich als Lösung für Unternehmen an, die einen kompletten CD/DVD-ROM Thin Server benötigen; auch Bibliotheken?

CDs kopieren ohne PC zeigte B-W-E (D-64653 Lorsch). Bei 700 Bytes dauert der Kopiervorgang 10 bis 20 Minuten. Bis zu 3 Kopien können gleichzeitig erstellt werden. Zu klären wäre, ob dies auch mit den "selbstzerstörenden" CDs von Spectra-Science möglich ist, als Ausleihvariante. Für eine endgültige Vernichtung, zuverlässig und datenschutzgerecht, zerkleinert die Neuentwicklung von Ideal (D-72334 Balingen), der Büroaktenvernichter Ideal 3102, Papiere bis zu DIN A3 Format ebenso wie Disketten, CDs oder DVDs. Ebenfalls als CD-Shredder präsentierte Brother (D-61118 Vilbel) den CD-ROM-Shredder 501 CD.

Weitere Datenträger sollten noch erwähnt werden. So arbeitet Sony an plastikbasierten Harddisks, deren Produktion 40 % billiger sein soll als die herkömmlichen Aluminiumscheiben. Die Plastikplatten sollen bis zu fünf GByte Daten fassen. Samsung bietet einen 128-MB-Flashspeicher an. Mit seiner Speicherkapazität von 1050 Zeitungsseiten, 120 hochwertigen Bildern oder 3 Minuten Sprache in CD-Qualität könnte er eine echte Alternative zu herkömmlichen Speichermedien sein, besonders wegen seiner geringen Größe und seines geringen Stromverbrauchs. Mit einem ganz leisen Festplattenspeicher, 22 dBA, als 3,5 Zollaufwerk, den Silent Drivers, könnte sich Fujitsu bei den geräuschsensiblen Bibliotheken beliebt machen.

Viel Kapazität und ein hohes Verfallsdatum verspricht Sony mit der einseitig beschreibbaren GIGAMO MoDisk, auf die 1,3 GByte passen und die durchschnittlich 50 Jahre als Archiv dienen können soll. Dies reicht aber alles nicht an die Haltbarkeit von Silberfilmen mit mehreren 100 Jahren heran.

Doch für die Ewigkeit wird auch der klebrige Datenspeicher Tesafilm nicht gebaut sein (Abb. 15). B.I.T.online berichtete im Zusammenhang mit der CeBIT `99 darüber. Die 100 Meter langen, 19 Millimeter breiten Rollen sollen zehn GByte Informationen speichern, was etwa 7.000 PC-Disketten oder 16 CD-ROMs entsprechen dürfte. Firma Beiersdorf (Tesa) und das Heidelberger Labor European Media Laboratory GmbH (D-69118 Heidelberg) unter Projektmanager Dr. S. Noethe arbeiten an diesem holographischen Speicher.

Barcode/Transponder, Identifikation und mehr

Von der einfachen Identifikationsverschlüsselung entwickelt sich Bar-/Strichcode zu einer umfangreichen Datenverschlüsselung ­ (2D) ­ und erhält in der Transpondertechnologie einen flexibleren Mitbewerber. ABI-Technik nahm sich schon 1988 des Themas Barcode-2D (2/1988, S. 153) und im Jahr 2000 des Transpondereinsatzes in Bibliotheken (4/1999, S. 400) an. Seit 1998 machten auf den CeBIT-Messen Frankotyp Postalia (D-16547 Birkenwerda) und Pitney Bowes Deutschland GmbH (D-64646 Heppenheim) auf die Quadratur der 2D-Verschlüsselung ­ Matrix ECC 200 ­ als elektronische Briefmarke aufmerksam (Abb. 16). Laut Planung der Deutschen Post könnte die PC-Frankierung ab 2001 auch deutschen Anwendern zur Verfügung stehen. E-Stamps sind mehrdimensionale Barcodes, die direkt auf das Briefkuvert ohne speziellen Drucker gedruckt werden. Auch auf Briefköpfen findet Data Matrix schon Verwendung, so bei der Dresdner Bank AG in Berlin. Zur Sozialwahl der Bundesversicherungsanstalt (BfA) im März 1999 sah man diesen Barcode auf den Anschreiben wie auf den Antwortkarten, u.a. wegen seiner hohen Verschlüsselungskapazität.

Eine weitere Verwendung der mehrdimensionalen Strichcodeverschlüsselung wird unter der Bezeichnung "das singende Etikett" oder "jetzt haben Bücher das Sagen" publiziert, DATASOUND GmbH (D-67061 Ludwigshafen/Rh.).

Dabei werden Audio-, Bilder- und Textinformationen digitalisiert und in ein codiertes Punktmuster verwandelt. Dieser sogenannte Strip lässt sich in Schwarz auf viele Papiersorten aufdrucken. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig.

Tierstimmen in Kinderbüchern, Ausschnitte von Musik-CDs auf deren Verpackung, Sprachlehrbücher, Vertonung für Sehbehinderte usw., machen diese Form des "Barcodes" für Bibliotheken interessant. Als erstes Projekt soll ein musikalisches Kinderbuch auf den Markt gebracht werden (Abb. 17).

Barcode muss, gleichgültig welcher Verschlüsselungsform (1D oder 2D), flächig eingelesen werden. Dafür entwickelte die Metrologic Instrument GmbH (D-82178 Puchheim) einen Holotunnel, mit dem bis zu 6 Seiten 2D-Barcodes omnidirektional erfasst werden können. Für diese Lesart scheinen Transponder besser geeignet zu sein.

Thax Software GmbH (D-10711 Berlin) zeigte auf der CeBIT, wie mit der Transpondertechnik aus Aktenstapeln die gesuchte Akte gefunden werden kann. Das geht mit Hilfe von Antennen, die unter Ablageplätzen wie Tischplatten oder Regalböden installiert sind. Im Umkreis von 50 cm sollen die Antennen jeden Gegenstand finden, der mit einem Transponder ausgestattet ist. Sowohl der Stapelort wie auch die einzelne Akte innerhalb des Stapels wird aufgefunden. Leider kann man noch nicht die genaue Lage der Akte im Stapel bestimmen und die Suchkriterien der Inhalte waren bei der Vorführung etwas knapp gehalten. Das ganze soll auch über das Internet gehen. Gesucht wird über den PC-Bildschirm mit einer Lageskizze, auf der der Lageort der gefundenen Akte aufblinkt. Die Idee wurde in einer Berliner Anwaltspraxis geboren. Sie wäre aber sicher auch für den Medienbestand einer Bibliothek, bzw. bei dessen Bewegungsabläufen, eine denkbare Suchhilfe. Kooperationspartner sind die Firmen Texas Instruments, Sihl und Leitz. Neben den angeführten Identifikationsmitteln ­ Barcode/Transponder ­ und ihrer Weiterentwicklung, waren wie im Vorjahr zahlreiche Angebote biometrischer Verfahren und ihre Anwendungen zu sehen. B.I.T.online berichtete (4/1998, S. 315, Der Körperausweis) zu diesem Thema. So wurden Chipkarten und biometrische Verfahren als Sicherheitsinstrument kombiniert. Biometrische Identifikationslösungen als Alternative zu PIN und Passwörtern trennten Original und Fälschung. Auch die handschriftliche Signatur als digitale Variante zur Unterzeichnung elektronischer Dokumente wurde gezeigt. Und nicht zuletzt wurde nach Fingerprint und Augenscanning auch die Stimme als Identifikationsmittel herangezogen.

Drucker

Auch bei den Anbietern von EDV-Druckern bildete in diesem Jahr die Kommunikation über das Internet einen Schwerpunkt. So war bzw. ist für den Xerox Netzdrucker Phaser 850 als Zusatzfunktion Internet-Printing vorhanden. Der Dokuprint N 60 von Xerox (D-40542 Düsseldorf) nimmt mit der neuen Funktion "Mail Receive" Aufträge per E-Mail an. Zudem soll das Gerät in der Lage sein, selbst E-Mails zu verschicken. Tally GmbH (D-89275 Eichingen) verspricht mit dem Tintenstrahldrucker T 3016 keine verwischte Tinte mehr. Auch Barcodes sollen sich schnell ausdrucken lassen.

Ein gleiches Versprechen gibt Hewlett Packard (HP) (D-71034 Böblingen) mit seinem HP Deskjet 970 Cxi ab. Selbst doppelseitiger Fotodruck soll duplex tadellos funktionieren. Dabei ist der neue HP ein echter Leisetreter. Photos mit und ohne PC druckt der HP Photo Smart P 1000/P 1100 von Hewlett Packard. Auf Fotopapier druckt er schwarzweiß wie auch farbig. Mit dem HP DeskJet 710 C beteiligt sich HP an der Initiative D 21 "Schüler-Drucker".

Bei HP hat die Infrarottechnik Kabel überflüssig gemacht. Jetzt kann der HP Laser Jet 4050 N/TN drucken ohne an einem Laptop, einem Palmtop oder an dem neuen HP CapShare 90 zu hängen. Einen Auftrag über drahtlose Peripherieanbindungen für schnurlose DECT-Drucker hat Canon der Firma Dosch & Amand erteilt. Und wieder war der CD-Printer 2000 von Seiko (D-22159 Hamburg) zu sehen, der neben Scheckkarten, Papier und Etiketten auch CD/DVDs bedruckt. CDs in einem Arbeitsgang automatisch beschreiben, prüfen und bedrucken, verspricht der CD-R-Publisher Cedar 50/2/2 oder 50/4/4 der US-Firma CEDAR, der von 1. Storage Systems (D-55129 Mainz) vertrieben wird. Optimal als Vollversion lässt sich der CD-R-Publisher als Recordingstation in ein Netzwerk einbinden. Vielleicht eine Möglichkeit für Bibliotheken, gewünschte Inhalte dem Benutzer gegen Entgelt auf einen CD-Rohling auszugeben und gleichzeitig mit entsprechendem Etikett zu bedrucken; auch gleich mit 2D-Barcode? Rückgabe und Anmahnung eines nur ausgeliehenen Mediums würden sich damit erübrigen.

Ein Ausgabegerät für die Langzeitsicherung digitaler Dokumente, Duale Sicherung, präsentierte Microbox (D-61231 Bad Nauheim) mit dem Filmdrucker PO-LYCOM. Als Zielgruppe sieht Microbox Unternehmen mit langen Aufbewahrungs- und Dokumentationspflichten. Bei Bibliotheken könnten es die flüchtigen ins Internet gestellten Angebote sein, u.a. Diplom-/Doktorarbeiten oder ähnliches, die so mit dem POLYCOM gesichert würden. POLYCOM ist ein Mikroplotter, der digitalisierte Dokumente jeder Art (auf ihre Fläche bezogen) bis zu 36.000fach verkleinert auf Mikrofilm plottet. Die "Druckkosten" mit 0,01 bis 0,002 Pfennig pro Seite DIN A4, je nach Packungsdichte, sind äußerst gering. Aufgrund der geringen Druckkosten hält Microbox den PO-LYCOM-Einsatz auch bei kleineren DV-Anwendungen für interessant.

Telefax/E-Mail/Scanner

Vor allem im professionellen Bereich haben sich Faxdokumente durchgesetzt. Das E-Mail-Zeitalter hat daran nichts geändert, steuert aber neue Techniken für die Übertragung bei. Dabei soll der Trend zu Multifunktionsgeräten, ­ scannen, kopieren, drucken, faxen ­ zunehmen.

Sharp (Europe) (D-20097 Hamburg) präsentierte so erstmalig eine Serie multifunktionaler Faxkopierer. Auch Minolta (D-30855 Langenhagen) zeigte Geräte mit Fax-, Druck- und Kopierfunktion. Im Super-G3-Standard mit 33,6 KBits soll die Übertragung eines Faxes knapp 3 Sekunden betragen, was wohl nur für die JI-BIG-Kompression gilt, die das Gerät am anderen Ende verstehen muss. Mit internettauglichen Geräten möchte Bosch (D-60021 Frankfurt) die Kommunikation ausweiten. Es sind Multifunktionsgeräte, die per Internet Faxe übertragen sowie Faxe an E-Mail-Empfänger senden und E-Mails empfangen können. Der Internetzugang wird u.a. über einen Mailserver realisiert.

Das Faxgerät DX-1000 von Panasonic (D-22525 Hamburg), schon 1999 im CeBIT-Bericht in B.I.T.online erwähnt, versendet Faxe auch via Intra- und Internet und schickt u.a. ins TIF-Format gewandelte Faxe an E-Mail-Empfänger. Philips Faxgeräte (D-63128 Dietzenbach/später Eschborn, Hotline: 01805/2372-6, Fax -7, 24 Pf./Min.) bringt zwei auch für Bibliotheken interessante kompakte Normalpapierfaxgeräte mit abnehmbarem Scanner und Internetfunktion auf den Markt: Das magic vox 7 in 1, d.h. Normalpapierfax mit 7 Funktionen wie Scanner, E-Mail einschl. Abruf von Webseiten und Fax via Internet, intelligente Faxweiche und schnurloses Management, Faxspeicher Tag und Nacht, bis 50 Seiten A4 Mehrfachkopieren, Telefonfunktion/Komfort, digitaler Anrufbeantworter, Seitensparfunktion für den Iukfilm. Dem magic memo 6 in 1 fehlt von den oben aufgeführten Funktionen die Anrufbeantworterfunktion. Und im April/Mai diesen Jahres wird das Faxgerät mit schnurlosem Telefon angeboten. Mit dem abnehmbaren Scanner können beliebige Beiträge aus Büchern, Zeitungen, Zeitschriften etc. gescannt und als Fax oder E-Mail verschickt werden (Abb. 18).

Mit dem HP 9100 C Digital bietet Hewlett Packard einen E-Mail-Client, der farbige oder schwarz-weiße Papierdokumente digitalisiert und versendet ­ bei einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Dokumenten pro Minute (s/w). Das Versenden an bis zu 25 Mitglieder einer Workgroup erfolgt über E-Mail oder LAN-Fax.

Bei den Scannern sind es neben Flachbett- und Filmscannern die Buchscanner, die vornehmlich interessieren. Minolta (D-30855 Langenhagen, Infoline 0800-6466582) zeigte seinen bewährten Buchscanner PS 7000, der Bücher, Zeitschriften bis A2 Überformat scannt und an das Digitaldrucksystem Minolta Micro Press übergibt und ggf. bis zur Broschürenfertigung on demand bearbeitet. Auch Image Ware Components GmbH (D-53111 Bonn) warb mit seinem System Bookeye, dem Buchrücken schonenden Scannen der Dokumentenlieferung via E-Mail und Telefax (Abb. 19). Und mit File Transfer Protocol (FTP) werden Dokumente ins/im Internet kopiert. Ganz groß trat SMA DO-CUMENT (D-61184 Karben) mit dem SMS 6650 auf. Vorlagen bis zu einer Größe von DIN A0 (SMAO 6650) werden Buchrücken schonend bis zu einer Dicke von 20 cm verarbeitet. Gescannt wird schwarz/weiß wie auch in Farbe. Mit wenigen Handgriffen kann es evtl. für Baupläne von Bibliotheksbauten in einen Durchlaufscanner umfunktioniert werden (Abb. 20). Ebenfalls dicke Vorlagen, bis zu 13 mm stark, schafft der neue AO Farbscanner Atlas aus dem Hause Vidar Systems (USA-Herdon), der von dem Distributor Medacom GmbH (D-35510 Butzbach) vorgestellt wurde. In Verbindung mit der entsprechenden Software ergibt sich ein universelles Kopiersystem für Farb- und Schwarz/Weiß-Kopiervorgänge.

Was es sonst noch zu sehen gab

Seagate Software IMG GmbH (D-65760 Eschborn) bietet mit Seagate Analysis und Seagate Info zwei Softwarelösungen an, die gewünschte Daten aus riesigen Datenmengen herausfiltern, selektieren und in Tabellenform oder als druckreifen Bericht präsentieren. Für weitergehende Analysen werden sog. OLAP-Würfel (Online Analytical Processing) herangezogen, welche erlauben, Daten schnell unter verschiedenen Gesichtspunkten zu betrachten. Das Business Intelligence-Tool Seagate Analysis ist für den Desktop konzipiert.

Fraglich ist, wie weit Bibliotheken das Folgende nutzen können. Als erster europäischer Hersteller präsentierte die Paderborner Axcent Media AG (D-33100 Paderborn) einen Personal Video Recorder (PVR) für den breiten Consumermarkt. Media TV macht den Zuschauer nicht nur unabhängig von Sendeterminen und Anfangszeiten, sondern bietet ihm auch ein individuelles Fernsehprogramm nach persönlichen Interessen. Der Zuschauer bezeichnet in einer Menüübersicht seine Programmwünsche, und das Media TV von Axcent zeichnet die Sendungen auf.

Gespeichert wird auf einer Festplatte mit gegenwärtig 30 Stunden Aufzeichnungskapazität, später 100 Stunden. Die Box nimmt ständig auf, und ein Pausenknopf erlaubt eine später zeitversetzte Wiedergabe, wenn ein dringender Anlass den Zuschauer vom Gerät wegholt. Auch das bundesweit zentralgesteuerte Überspringen von Werbespots soll mit dem PVR möglich werden.

Jede Bibliothek braucht ein Kopiergerät. In Farbe kopieren geht jetzt mit dem preiswerten Document Work Centre XK 35c von Xerox (D-41460 Neuss) für unter DM 800,­; gedacht für ein Kopiervolumen von 300 Blatt DIN A pro Monat. Farbtank für 275 Farbseiten und Schwarz-Tank haben einen empfohlenen Preis von je DM 81,12 zzgl. Mehrwertsteuer.

Laminieren auf coole Art mit dem Brother LX-200 Coollaminator von Brother (D-6118 Vilbel). Da das Gerät (Abb. 21) keine Hitze benötigt, kann man sogar wärmeempfindliche Schriftstücke lamilieren. Mit 19 Millimeter pro Sekunde wird lamiliert, und ein horizontaler und vertikaler automatischer Schnittmechanismus bringt das lamilierte Gut auf die richtige Größe, von der Visitenkarte bis DIN A4, bzw. 1 Meter Länge. Drei unterschiedliche Folienarten stehen zur Verfügung; A: beidseitig, die Vorlage liegt geschützt zwischen zwei Folien, B: mit klarer Vorderseite und selbstklebender Rückseite, C: mit klarer Vorderseite und magnetischer Rückseite.

Eine Schaufenstersteuerung für Computer und beliebige Hifi-Geräte hat die Coesfelder Firma Heddier Electronic (D-48653 Coesfeld) entwickelt (Abb. 22). Das modular aufgebaute System beinhaltet u.a. Schaufensterlautsprecher, -tastatur, -maus und -bewegungsmelder. Damit können Bibliotheken außerhalb ihrer Öffnungszeiten ihren Benutzern z.B. Zugang zum Internet oder einem Kiosksystem offenhalten. Der Benutzer wäre so in der Lage, seine Wünsche trotz geschlossener Bibliothek an diese weiterzugeben oder gesuchte Informationen über die Schaufenstertastatur evtl. zu finden.

Mit dem neuen schnurlosen Telefon Topas spricht Hagenuk GmbH (D-24118 Kiel) eher junge Familien an; doch auch als einfache Sicherungseinrichtung für Bibliotheksräume scheint es geeignet zu sein. Denn Topas reagiert auf Geräusche und wiederholt einen alarmierenden Anruf bis wieder Ruhe eintritt. Entweder ruft es einen zweiten Mobilteil im gleichen Gebäude an, oder es wählt durch ... bis nach Australien, wenn es um das Gerät länger als eine Sekunde laut wird. Töne und Geräusche dürfen von einem Baby kommen, von zwei streitenden Einbrechern oder von einem rauschenden Wasserrohrbruch. Die Empfindlichkeit lässt sich in 7 Stufen einstellen. Ganz modern ist die Möglichkeit, bis zu 6 Call-by-Call-Nummern voreinzustellen. Ein Sondermodell Topas C bietet einen Anschluss an ein Hör-Sprech-Set. Mit dem Headset für knapp DM 150,­ ist man im DECT-Umkreis freihändig telemobil. Mit Antennenhilfe kann der Wirkungskreis erweitert werden.

Neben Katastrophenwarnung auch eine Hilfe für den auskunftgebenden Bibliothekar, wenn er während der Auskunft kurzfristig seinen Arbeitsplatz wechseln muss. Einem Messegerücht zufolge könnte mit einem neuartigen Film für herkömmliche Fotoapparate das Blitzlicht bald überflüssig werden. Französische Wissenschaftler erforschen derzeit eine besondere Chemikalie zur Beschichtung von Filmen, womit diese bis zu zehnmal lichtempfindlicher werden sollen als bisher. Damit wären farbechte Aufnahmen im Halbdunkel der Bibliotheksmagazine evtl. ohne Blitzeinsatz, also Dokumenten schonend, möglich. Das Patent auf das Verfahren hält Agfa.

Sicher gab es noch mehr auf der Messe zu sehen, doch das stieße an die physische Leistungsfähigkeit des Messebesuchers. Aus den oben angesprochenen Themen sind sicher für Bibliotheken interessante Projekte, Themen für Diplomarbeiten, zu entwickeln und abzuleiten.


Zum Autor

Dipl.-Volksw. Clemens Deider ist Wiss.Angestellter am ehem.Deutschen Bibliotheksinstitut Berlin und dort zuständig für das Arbeitsgebiet Neue Medien und Technologien

E-Mail: deider@dbi-berlin.de
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Kurt-Schumacher-Damm 14-16
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