29. März 2024

b.i.t.online   1 / 2017
Reportagen

Wissenschaftliches Verlegen: „Es wird immer komplizierter”

Bericht über die Fachkonferenz APE 2017 – Academic Publishing in Europe, Berlin, 17./18. Januar 2017

Vera Münch
Die Kluft wird breiter und der Ton schärfer zwischen denen, die am traditionellen wissenschaftlichen Verlags- und Publikationswesen festhalten, und denen, die in atemberaubendem Tempo neue Produkte und Dienstleistungen zur Unterstützung futuristischer Formen der Wissenschaftskommunikation entwickeln (mit Plattformen, Software und Services, für deren nachhaltige Organisation es noch keine Infrastruktur gibt). Doch es sind nicht mehr nur die jungen Wilden, die aus digitalen und mobilen Technologien einfallsreich zum Teil verrückt anmutende Services für die Wissenschaft und Forschung zaubern (und zumeist dringend
nach Investoren suchen). Ein Teil der Branche nimmt den Kampf um angestammtes und neues Terrain jetzt auch mit anderen Waffen als der reinen Akquisition innovativer Mitbewerber auf. Vier der sechs Vortragenden der beliebten APE-Start-Up-Session „Dotcoms-to-watch“ hatten jeweils mehr als 20 Jahre Erfahrung im akademischen Verlagswesen. Das umfangreiche Programm der APE 2017 ist mit Vortragenden und Abstracts auf der Webseite bereitgestellt. Alle Vorträge wurden aufgezeichnet. Sie können auf dem Videokanal Zeeba TV unter http://zeeba.tv/conferences/ape-2017 angesehen und nachgehört werden.

Innovation in Bibliotheken steht im Mittelpunkt der Internet Librarian International

Bericht über die Fachkonferenz ILI 2016

Marydee Ojala
Angekündigt als „die Konferenz für Bibliotheksinnovation“ zog die ILI 2016 (#ILI2016 – http://past.internet-librarian.com/2016/) rund 350 Teilnehmende an. Sie kamen am 18. und 19. Oktober aus Ländern rund um den Globus ins Olympia Conference Center in London.
Die Vortragenden stellten ihre Ideen von der Zukunft der Bibliotheken vor und berichteten über vielfältige konkrete Aktivitäten, unter anderem die Unterstützung des gesamten Forschungslebenszyklus' durch innovative Services und Dienstleistungen aus der Bibliothek.

Vom Leben und Sterben in einer gewissen Wahrscheinlichkeit

Bericht über die 6. DGI-Praxistage „Predictive Analytics – Blick in die Glaskugel oder glasklare Prognose?”
Frankfurt am Main, 10./11.11. 2016

Vera Münch
Seit Menschengedenken wünscht sich der Mensch zu wissen, was morgen passiert. Aus Daten abgeleitete Vorhersagen lassen diesen Traum jetzt ein Stück näher rücken. Mit Big Data Analysemodellen und daran entlang entwickelten, selbstlernenden Softwaremaschinen wird in großen, manchmal über die ganze Welt verteilten Daten nach Mustern und Signalen gesucht, die von Maschinen interpretiert und zu Prognosen weiterverarbeitet werden. Was liefern diese sogenannten Predictive Analytics? Den Blick in die Glaskugel oder glasklare Prognosen? Die Deutsche Gesellschaft für Information und Wissen (DGI e.V.) hinterfragte bei den 6. DGI-Praxistagen unter dieser Überschrift die tatsächliche Prognosefähigkeit von Datenmustern, diskutierte Auswertungsmodelle, Softwarewerkzeuge und Anforderungen an die Datengrundlagen.
Nach anderthalb informativen Tagen mit Fachleuten aus der Informationswirtschaft und der Informationswissenschaft stand fest: Predictive Analytics sind kein Blick in die Glaskugel der Wahrsagerin. Aber glasklare Prognosen kann es auch nicht geben, weil, so Dr. Thomas Keil von der SAS Institute GmbH, „immer unter Wahrscheinlichkeitsbedingungen gerechnet werden muss“ und „es immer wieder Ereignisse gibt, die sich komplett aus der Vorhersage herauskatapultieren“. Wenn die Modelle stimmen, sind ganz viele Prognosen aber schon verdammt gut. Die ersten Fachleute machen auch schon den nächsten Schritt in die Zukunft: Prescriptive Analytics – Handlungsempfehlungen, die aus Ergebnissen prognostischer Analysen automatisch generiert werden. Manche sagen dazu Data Science.

Aus stürmischer See zu neuen Erkenntnissen

Bericht über das 6. Schweitzer E-Book Forum 2016 in Hamburg

Angelika Eilts
„Zukunft Bibliothek – offen und gestaltbar” – das war das Motto des 6. Schweitzer E-Book Forums 2016 im November vergangenen Jahres in Hamburg. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Alle Referentinnen und Referenten präsentierten in ihren Vorträgen eindrucksvolle Beispiele, wie die Herausforderungen und
Möglichkeiten des digitalen Wandels zu neuen Sichtweisen und zur Gestaltung neuer Lösungen führen können. Gleichwohl wurde auf der Tagung auch deutlich, dass es mitunter prekäre Ausgangssituationen sein können, die zur Entwicklung neuer und zukunftsfähiger Modelle und Lösungen drängen.

Es geht um Leben und Tod: Digitaler Nachlass

Bericht von der ersten Fachkonferenz für digitalen Nachlass, digina.16, Hamburg, 24. November 2016

Wibke Ladwig
Die Menge der Daten, die täglich im Internet geteilt werden, steigt konstant: Milliarden von Texten, Bildern, Tönen und Bewegtbildern werden von Unternehmen und privaten Nutzern in sozialen Netzwerken, in Blogs, auf Webseiten und in die Cloud
hochgeladen. Mails werden versendet und Produkte und Dienstleistungen online bestellt. Ebenso Streamingdienste für Filme, Musik und Bücher rege genutzt. Was aber passiert mit diesen Inhalten und Abonnements, wenn ein Nutzer stirbt?