30. September 2023
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Essentials

In der Ausgabe 6/2023 (September 2023) lesen Sie u.a.:

  • Mittendrin in der Transformation
  • Gamification besitzt erhebliches Anwen­dungs­potenzial für Bibliotheken
  • Bibliotheksmagazine: bloße Lager oder auch eine wichtige Dienstleistung?
  • Viele Wissenschaftsverlage haben bislang keine oder unpräzise Richtlinien
    für den Umgang mit generativer KI
  • Klassische Videospiele drohen
    zu verschwinden
  • Wie sieht die Zukunft der
    wissenschaftlichen Tagungen aus?
  • Studie: Hohe Impact-Werte
    ziehen hohe APCs nach sich
  • KI ändert derzeit nichts
    an Googles Vormachtstellung
  • Open Source ist nicht unsicherer
    als proprietäre Software
u.v.m.
  fachbuchjournal
Ausgabe 5 / 2023

BUCHWISSEN­SCHAFTEN
Illustrierte Bücher. Grassi Museum

LANDESKUNDE
Pakistan | Indien | China

BETRIEBS­WIRTSCHAFT
Führung

BIOGRAFIEN
Starke Frauen

RELIGION | PHILOSOPHIE
Konfuzius, Sokrates, Epiktet, Montaigne, Pascal

RECHT
Insolvenzrecht | Steuerrecht | Immissionsschutzrecht | Erbrecht

uvm

Bibliotheksinformatik an der HTWK

Mit Beginn des kommenden Wintersemesters 2013/2014 werden an der HTWK Leipzig erstmals Studentinnen und Studenten der Medieninformatik mit der speziellen Ausrichtung “Bibliotheksinformatik“ immatrikuliert.

Doch was verbirgt sich dahinter? Es handelt sich um die Reaktion der Hochschule auf einen seit längerem aus der Praxis klingenden Ruf: Angehende Bibliothekare erhalten während ihrer Ausbildung zwar informatische Grundkenntnisse (aus einer Anwenderperspektive), können aber keine fundierten Fähigkeiten beispielsweise im Bereich der Programmierung oder Systementwicklung vorweisen. Informatiker auf der anderen Seite beherrschen ihr Fach, kennen aber die Sichtweise und Bedürfnisse der Bibliothekare kaum – an diesem Punkt setzt die Bibliotheksinformatik an. Diese neue Studienrichtung ist ein informatischer Bachelorstudiengang; ein Teil – insgesamt 30 % – hat jedoch explizit die Bibliotheks- und Informationswissenschaft zum Gegenstand, hierunter Module zu Typologie, Strukturen und Methoden der Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Formal- und Inhaltserschließung und zur Informationsvermittlung und Bibliographie.

Durch die spezifische Einsicht bereits während des Studiums werden dabei die Kommunikation mit Bibliotheken und anderen Informationsdienstleistern sowie das Erkennen und die Bewertung bibliothekarischer Anforderungen gefördert.

Erste Einblicke in die Welt der Bibliotheken gibt es für die angehenden Informatiker dabei bereits im 2. Fachsemester während eines vierwöchigen Informationspraktikums. Zum Inhalt hat dies, die generellen Abläufe und die Arbeit in einer Bibliothek kennenzulernen, unter der Fragestellung: wie funktioniert eine Bibliothek? Der Schwerpunkt wird dabei darin liegen, die vorhandenen IT-Strukturen kennen zu lernen und somit einen ersten Einblick in die IT-gestützte Wissensverwaltung zu erhalten.

Die Erarbeitung eines Softwareprojektes im Laufe eines Studienjahres bietet den Studierenden auf der anderen Seite die Möglichkeit, umfassende Kenntnisse über das Software Engineering zu erwerben und selbst zu erproben. Hier bieten sich Möglichkeiten der individuellen Kooperation zwischen Hochschule und Praxis.

Kurz vor Beendigung ihres Studiums erwartet die Bibliotheksinformatiker dann das Praxisprojekt, welches eine dritte direkte Verbindung in die spätere berufliche Tätigkeit darstellt. Hier werden die Studenten in Unternehmen, aber auch in Bibliotheken direkt, eingesetzt.

Nach dem sechssemestrigen Studium ergeben sich viele Einsatzfelder in der Praxis, inner- und außerhalb von Bibliotheken, vor allem der Bereich der Weiterentwicklung von Bibliothekssoftware und -systemen.

In den letzten Jahren hat sich allmählich der Begriff des Systembibliothekars herausgebildet, welcher laut einer Diskussion in InetBib1 “eine Zusatzqualifikation [...] [ist], die den- oder diejene befähigt, ein Bibliothekssystem [...] auf der Ebene der bibliothekarischen Konfiguration zu betreuen und der in Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung die gesamte Bibliotheks-EDV koordiniert, anpasst und konfiguriert.“

Anhand dieser Beschreibung lässt sich schnell erkennen, dass hier ein Unterschied zwischen dem Bild des Systembibliothekars und dem des sich erst noch zu prägenden Bibliotheksinformatikers gezogen werden muss. Dessen Aufgaben liegen vor allem in der Planung, Entwicklung, Kodierung und Umsetzung entsprechender Software, statt in der Verwaltung und Wartung vor Ort.

Die Hoffnung liegt bei einem neuen Berufsfeld, welches auf die aktuell bestehenden und zukünftigen Anforderungen von Informationsdienstleistern reagiert.

Die Studienanfänger sind dann bald auf der Suche nach einer geeigneten Praktikumseinrichtung...

Ansprechpartner:
Studienberatung, Schülerbüro
Anne Herrmann
E-Mail: studienberatung@htwk-leipzig.de
Tel.: 0341/3076-6156

Studiendekan Medieninformatik
Prof. Michael Frank
E-Mail: mfrank@imn.htwk-leipzig.de
Tel.: 0341/3076-6398

Fachberaterin Bibliotheks- und Informationswissenschaften
Prof. Dr. Andrea Nikolaizig
E-Mail: nikolaiz@fbm.htwk-leipzig.de
Tel. 0341/3076-5453

Weitere Informationen unter:
www.htwk-leipzig.de/mib/bibliotheksinformatik

VerfasserInnen:
Julia-Vanessa Silex, Lisa Kaplon, Michael Sparfeldt und Rebekka Wegerer
Studierende der Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der HTWK Leipzig,
geschrieben im Modul Öffentlichkeitsarbeit



1. Reschke, Edith: Re: [InetBib] Systembibliothekar,
www.ub.uni-dortmund/listen/inetbib/msg29092.html; 7.12.2005